Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 3. NOVEMBER 2004 
VOLKSI DEl^inM SAISONERÖFFNUNG BLATT I ITC Ol Will LESERMEINUNGEN 
18 LESERMEINUNG EU-Verfassung Am letzten Freitag wurde in Rom, in pom­ pöser Umgebung, die neueEU-Verfassung von den Regierungs- und Staatschefs unter­ zeichnet. Das Nebengeräusch der Kommis- sionsbesetzung war nicht zu überhören. Der nicht genehme Politiker soll anscheinend ein Naheverhältnis zur katholischen Kirche ha­ ben. Die linke Seite hatte sich mal wieder durchgesetzt, weil die wenigen noch glau­ benden Politiker nachgaben - leider. Was eine Regierung anstellen kann,, ohne christliche Grundsätze, sei an folgenden Bei­ spielen verdeutlichten den Dreissigetjqhren entstand in Deutschland eine Bewegung, die glaubte, ohne Gott auszukommen. Das Nazi- Regime hatte sogar ein Kreuz auf ihrer Fah­ ne, nur wurden noch Haken angebracht, und so handelten diese Verbrecher auch. Viele Be­ wohner unseres Landes haben es noch selbst miterlebt 
und die anderen können es in den Geschichtsbüchern nachlesen. Millionen To­ te, Europa in Schutt und Asche, Leid und Elend auf der ganzen Welt. In Russland herrschte nach der. Machtübernahme von Sta­ lin eine Schreckensherrschaft. Millionen Russen, also Landsleute von ihm, fielen dem machtgierigen, blutrünstigen gottlosen Dikta­ tor zum Opfer. Seine Nachfolger herrschten auch-mit. Gewalt und Menschenverachtung. Die Gläubigen wurden verfolgt und benach­ teiligt. Noch existierende Klöster wurden zwangsweise für den Tourismus geöffnet, nur damit das Klosterleben gestört wurde. Was haben die gottlosen Gewaltherrscher hinter­ lassen? Ausgebeutete Satellitenstaaten, die heute Europa belasten. Ein russisches Volk, dem der Glaube an Gerechtigkeit und Zu­ kunft genommen wurde. Es wird mindestens eine Generation lang dauern, bis wieder ei- nigermassen normale Verhältnisse bestehen. In China wird heute noch in einer Art und Weise regiert, die mit dem Namen Volksre­ publik nichts zu tun hat. Wieder sind es Herr­ scher, die meinen, ohne Gottgläubigkeit aus­ kommen zu können. In Peking gibt es zwar einen Platz des. «himmlischen Friedens», was das aber heisst, wenn nicht alle denken, wie die Gewaltherrscher meinen,wurde uns in letzter Zeit drastisch vor Augen geführt. Oder nehmen wir die Familienplanung: Wur­ den doch über Jahre die Ehepaare angehal­ ten, nur zwei Kinder zu haben, und davon höchstens ein Mädchen. Zigtausende Mäd­ chen wurden einfach umgebracht oder weg­ gegeben, weil ansonsten der Staat rigoros Strafen verhängte. Jetzt sind die E... draufge- kommen, dass ein Staat mit zuwenig Mäd­ chen und Frauen nicht funktioniert. Seit kur­ zem werden Mädchengeburten subventio­ niert. Da kann sich jeder ausrechnen, was mit den Uberzähligen Knaben passiert. Im Übri­ gen wissen wir heute noch nicht, was das Rjesenreich mit der restlichen Welt noch im Schilde führt. Ich bin daher ganz und gar nicht der Meinung» eines bei uns lebenden ehemaligen Verkünders des Wortes Gottes, der in fast hämischer Art und Weise in einem Leserbrief seine Freude zum Ausdruck brachte, dass das christliche Element aus der Europäischen Verfassung gestrichen wurde. Es ist für Liechtenstein besser, das europä­ ische Haus nicht zu betreten, da Gebäude, die kein festes Fundament haben, einsturzge­ fährdet sind; Hans Oehri, Tannwald 5, *' Schellenberg 
Motivierender Bluesrock Rauchige Stimme und handfeste Gitarrensoli erschüttern äluesclub WEITERBILDUNG Mundharmonika für Anfänger VADUZ - Am 9. und 10. November findet' ein Mundharmonikakurs für Anfänger statt. Der Kurs, der im Rheinbergerhaus in Vaduz durchgeführt wird, steht unter 
der bewährten und kompetenten Leitung von Mundharmo­ nikavirtuose Walter Buchinger aus Laakir- chen/Oberöstereich. Mit leichten bekannten Weisen werden Sie in das Spiel auf der chro­ matischen Mundharmonika eingeführt. Ein­ fache Weihnachtslieder sollen Sie auf die kommende Weihnachtszeit einstimmen. Für den Anfängerkurs benötigen Sie ausser Freu­ de am Musizieren keine Instrumentenspezifi- sche Vorkenntnisse. Anmeldungen bis spätes­ tens 5. November an die Liechtensteinische Musikschule, Tel. 00423/ 235 0330 / Fax 235 03 31, E-Mail:  lms@lms.Hv.li . (PD) 
OBERSCHAN - Mit einem Blues­ rock-Spektakel der britischen Art wurde am Samstag die Kon- zertsaison 
2004/2005 in der Soldatenstube Magletsch durch «Dave Baker and the Motivators» eröffnet. * Jonny 6auar Was haben Joe Cocker, Dr. Feel- good und Lemmy von Motörhead gemeinsam? Ausser, dass alles Mu­ siker aus Grossbritannien sind, wohl nichts. Dave Baker, der eben­ falls in dem Königreich beheimatet ist, schafft es, alles unter eine ülat- ze zu bringen. Power-Rock - Gitar- renlastig, laut, dreckig und sympa­ thisch-chaotisch, so Hesse sich die­ ses Konzert kurz beschreiben. Doch so einfach ist es dann doch nicht. Pub- und Partyband Voller Spielwitz und -freude ver­ mochten sie, das anfangs unge­ wohnt zurückhaltende Publikum, mit Rhythm and Blues sowie Roclc and. 
Roll aus den 30em bis hin zu den 90er-Jahren auf ihre Seite zu ziehen. Jahrelange Pubgigs haben «Dave Baker and the Motivators» zu einer Partyband wachsen lassen. Die beiden Gitarristen Leo Ghi- ringhelli und Paolo Fabris ergänz­ ten sich mit unterschiedlichstem Stil und Sound optimal. Blues- und Rocksolo duellierten sich messer­ scharf und doch wurde immer wie­ der ein passender Konsens gefun­ den. Ebenso druckvoll agierte die Rhythmussektion. Roby Panteri ar­ beitete 
mit schweisstreibenden Drumrhythmen und Baby Face 
Immer In Bewegung; «Dave Baker (ganz rechts) and the Motivators». Chierichetti entlockte seinem in­ strumentmelodiöse Basslinien. Da­ ve Baker, der als Schlagzeuger sei­ ne Musikkarriere begonnen hat, griff immer wieder zu den Drum- sticks und «drosch» auf seine zwei Tom-Toms. Ein Sänger am Schlagzeug Obwohl sich Öave Baker immer wieder an den Bühnenrand begab, um'' seinen «Instrumental-Kolle­ gen» den Vorrang zu geben, war er der Bestimmende. Gegen Ende des Konzerts wurde seine rauchige 
Whiskeystimme immer ausgepräg­ ter und erinnerte zeitweise stark an Lemmy, was aber durchaus als pas­ send angesehen werden konnte. Langsam kam nun auch das Publi­ kum in Fahrt und somit war das Soldatenstuben-Feeling komplett. Als Zugabe wurde eine etwas un­ gewohnte Version von «Johnnie Be Good» interpretiert. Eigentlich wollte sich die Band danach verab­ schieden, doch die Besucher for­ derten lautstark nach mehr, und es folgte mehr. Dave Baker war im Bann der Soldatenstube gefangen 
und setzte sich selbst ans Schlag­ zeug - laut Aussage des Drummers sei dies seit 20 Jahren nicht mehr an einem seiner Konzerte vorge­ kommen. Es folgte eine Fortset­ zung von «Johrtnie Be Good». Mit «Hey Joe» von Jimmy Hendrix war dann nach beinahe 40 
Minuten Zu­ gabe endgültig Schluss. Ein wahr­ lich würdiger Auftakt einer Kon­ zertsaison. Der nächste Gig in der Soldaten­ stube wird am 20. November von «Doug Legacy and the D. Byters» bestritten. LESERMEINUNGEN Eschen: Wo bleibt die Vernunft? In den vergangenen Tagen war die Eintracht-Kreuzung wegen Fertig­ stellungsarbeiten gesperrt. Hin­ weistafeln wiesen die Autofahrer an, Eschen über Schaan zu umfah­ ren. Trotzdem wälzte sich eine Autokolonne durch unser Dorf, denn Unterländer und Vorarlberger, die täglich durch Eschen fahren, machten nicht den Umweg über Schaan. Der Verkehr wickelte sich übep die Hinterdorf- oder Güdingen­ strasse, die Fronagass und den nördlichen St. Martinsring ab, also über teils enge Quartierstrassen, streckenweise sogar ohne Trottoir! Zudem befindet sich am Eingang der Fronagasse auch eine Baustel­ le. An dieser engsten Stelle waren Bauarbeiter mit Pflästerungsarbei- ten beschäftigt. Die Autos konnten nicht kreuzen und stauten sich bei­ derseits, während gleichzeitig Kinder einen Weg zum Schulzen- triim suchen mussten (ohne schüt­ zendes Trottoir). Dabei wäre es gar nicht nötig gewesen, die Schulkinder der Volks- und der weiterführenden Schulen sowie die Bauarbeiter der Gefahren des Verkehrs auszusetzen. Es hätte die Möglichkeit bestanden, den sei­ tens unserer Gemeindevertretung so hoch gelobten «Toten Platz» während dieser Zeit für den Durchgangsverkehr freizugeben. Neben einer Fahrbahnbreite von mehreren Metern böte dieser Platz beidseits.noch einige Meter Raum für 
Fussgänger und andere Akti­ vitäten. Auf diesem meist men­ schenleeren Platz wäre die Wahr­ scheinlichkeit gering, dass eine Person angefahren würde; doch diesen menschenleeren Platz liess 
man während dieser Zeit vom Ge­ meindepolizisten bewachen, dass sich ja kein Autofahrer darauf ver­ irre; sogar grössere Fahrzeuge mit Anhänger mussten sich durch die ertgen Gassen zwängen. Wo bleibt da die Vernunft? Ich glaube, dass es dem Dorf­ platz nicht geschadet hätte, wenn man ihn für einige Tage für den Verkehr freigegeben hätte. Zumin­ dest waren alle, die dieses Chaos miterlebten, dieser Ansicht. Ich finde die Verkehrspolitik un­ serer Gemeinde überhaupt einma­ lig. Die Autos werden über enge Quartierstrassen an den Schulzen­ tren vorbeigeleitet, während der «Tote Platz vor Langweile gähnt». Solches Tun würde wahrscheinlich einem Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde standhalten! Ich möchte unsere Gemeindever­ treter auffordern, noch einmal über die Bücher zu gehen und noch ein­ mal zu überlegen, ob es sinnvoll ist, den Hauptverkehr über Quartier­ strassen ohne Trottoir bei den Schulen vorbeizuführen, wenn ein kürzerer Verkehrsweg im Dorfzen­ trum zur Verfügung steht, der ne­ ben einer ausreichend breiten Fahr­ bahn auf beiden Seiten noch ausrei­ chend Platz für Fussgänger und verschiedene andere Aktivitäten bietet. Anton Gerner, St. Luzistrasse 31, Eschen 
und gegenseitiger Rücksichtnah­ me » Wenige Gedanken aus der Ansprache des Jungbürgers Mi­ chael Hasler, Eschen, anlässlich der Jungbürgerfeier. Wenn alle Jugend­ lichen so zu denken und auch da­ nach zu handeln vermögen, dann wird unser Land einen guten Weg gehen und wir werden Glück ha­ ben. Aber was ist eigentlich Glück? Dem Kleinkind ein Dreirädle, eine Puppe, dem grösseren Kind ein Fahrrad, ein Moped, ein Auto, ein hoher Lohn, ein Haus ... Eine gut verrichtete Arbeit. - Jetzt kommen wir dem wirklichen Glück schon näher. In einem Gedicht heisst es: «Glück kann ein Abend voll Son­ nenschein, ein Gang durch reife Felder sein.» Wirkliches Glück ist also nicht endloser Gewinn an Ma­ teriellem, sondern ein Zustand in­ nerer Zufriedenheit. Wenn die Ju­ gendlichen, die später das Staats­ schiff führen müssen und ihm den Stempel aufdrücken, dieser inneren Zufriedenheit nachzustreben, an­ statt endlos äusserem Besitz nach­ zujagen, dann werden sie einen Zu­ stand aufbauen, bei dem alle zufrie­ den sein können. Und das wünsche ich diesen jungen Menschen und unserem Land. Herta Batliner, Fürst-Franz-Josef-Str. 52, Vaduz 
notwendiges Monitoring-Verfahren des Europarates verhindern bzw. hinausschieben. Dennoch scheuen wir uns nicht, hochoffiziell eine Landtagsabgeordnete als Wahlbe- obachterin in die Ukraine zu ent-, senden um festzustellen, dass eben- dort «Demokratie-Defizite» ver­ zeichnet werden müssen. Wie heisst es doch so schön? «Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Stei­ nen 
werfen.» Sind wir so naiv - oder merken wir tatsächlich selber schon gar nicht mehr, wie lächer­ lich wir uns in der ganzen Welt ma­ chen? Norman Wille, Eschen Richtigstellung Entgegen den missionarischen Be­ hauptungen in Leserbriefen funk­ tionieren Handys und Funkgeräte in weiten Teilen unseres Alpenge­ biets überhaupt nicht. Dies mussten schon mehrere Liechtensteiner bei Unfällen und in entsprechend gros­ ser Not schmerzlichst erfahren. Nachdenken oder Nachfragen wäre einmal angesagt. Werner Kindle, Fürst-Franz-Josef-Str. 26 Vaduz Was ist Glück? «Zeigen wir doch wieder mehr Zu­ rückhaltung in unserem Wirken und in unseren Wünschen.» «Ich sehe das Miteinander im Mittel­ punkt unseres Wirkens, ein Mitein­ ander, das erfüllt ist von Fairness 
Demokratie-Defizite in der Ukraine... Was die «Politik» in diesem Lande seit wenigen Jahren bietet, ist an Ignoranz und Überheblichkeit kaum mehr zu überbieten. Wir pfle­ gen ein absolutistisches System mit diktatorischen Zügen und können aufgrund unserer höchst fragwürdi­ gen «Verfassung» mit Hängen und Würgen grade noch ein dringend 
«Ablöscher» In der Samstagausgabc des Liech­ tensteiner Volksblatts lag das Ma­ gazin «sofa» bei. Auf Seite 34 des Magazins konnte man über «Uf- steller» und «Ablöscher» lesen. Das Geschriebene darf und muss gesagt werden. Für mich ist es ein Rätsel, was die abgebildete Kathe­ drale mit unfreundlichen Bedie­ nungen zu tun haben soll. Auf je­ den Fall ist das Foto mehr als de­ platziert. Hans Oehri, Tannwald 5, Schellenberg
	        

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