Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN 
Proble Frühzu Kontaktie bitte unsei Tel. +4; Uechtmitelnlich« DIENSTAG, 19. OKTOBER 2004 ATELIERBESUCH Wie es dazu gekom­ men ist, dass der Holz­ bildhauer Corba einge­ laden wurde einen Wald zu gestalten. 24 
BLUES Wie der «Godfather» des Blues am Sonntag das Grütli in einen Hexenkessel verwan­ delt hat. 
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MUSIK-TV Warum die Sender MTV und VIVA «männ­ licher» beziehungsweise «weiblicher» werden sollen. 
PSI-TAGE An die 100 Heiler, Ärzte lind Wissen­ schaftler aus 20 Län­ dern werden in Basel erwartet. 
26 b^IINEWS Kirchenkonzert ESCHEN - «Wie schön leuchtet der Mor­ genstern - barocke Klangwelten». Am Sonn­ tag, 24. Oktober um 18 Uhr findet in der Pfarrkirche Eschen das Jahreskonzert des Gesangverein-Kirchenchors Eschen statt. Wir haben uns diesmal eine der farbigsten Epochen der Musikgeschichte vorgenom­ men. 30-jiihriger Krieg und Machtkämpfe, prächtige Kirchen und Schlösser, wissen­ schaftliche und künstlerische Akademien: All das prägt die Zeit zwischen 1600 und 1750. Aus der riesigen Fülle der Vokalmusik ha­ ben wir uns auf ein paar typische Formen beschränkt. Da ist der Kirchenchoral «Wie schön leuchtet der Morgenstern» in seinen unterschiedlichen Vertonungen: einmal schlicht und vierstimmig, quasi zum Mitsin­ gen für die Gemeinde, dann wieder kunst­ voll variiert. Er hat noch bis in die Romantik die Menschen berührt, so unterlegt Peter Cornelius mit diesem Choral eines seiner Weihnachtslieder. Einer seiner Nachfolger, Johann Sebastian Bach, ist wohl der berühmteste der barocken Komponisten und hat uns zwei der schönsten Choräle mit Orchesterbegleitung hinterlas­ sen: «Wachet auf», ruft uns die Stimme aus der gleichnamigen Kantate und «Jesus blei­ bet meine Freude». In Venedig entstand im 16. Jahrhundert die Mehrchörigkeit. Der Raum wird nicht nur in der Astronomie und Kunst (Perspektive) er­ schlossen, sondern auch musikalisch durch die räumlich getrennte Aufstellung der Chö­ re, wie in der doppelchörigen Motette von Johann Pachelbel, «Singet dem Herrn». Prunkvoll endet das Konzert mit zwei Chorsätzen von Georg Friedrich Händel, der zweite 
beschliesst die Altarie «O du, die Wonne verkündet in Zion» aus dem Orato­ rium «Der Messias». Der Gesangverein-Kir- chenchor Eschen freut sich auf Ihr Kommen. Gesangverein-Kirchenchor Eschen «...like... Harvey» - Eine musikalische Komödie VADUZ - Nach dem Riesenerfolg des Beat­ les-Musicals «Help» im Vorjahr präsentieren die Studierenden des Musikgymnasiums und des Landeskonservatoriums Feldkirch heuer die musikalische Komödie «...like...Har­ vey». Allround-Künstler Martin Lindenthal (Buch/Regie/musikalische Leitung) hat sich wieder einmal selbst übertreffen'. Der musi­ kalische Hörgenuss wird mit überraschenden Videoeinspielungen garniert - von Skirennen bis Fussballübertragungen - dazu jede Men­ ge musikalische und inhaltliche Pointen, ganz zu schweigen vom Uberraschenden Schluss der Geschichte. Es ist die Geschichte von Ellwood P. Dowd und seinem 2,10 m grossen Hasen Harvey, der aus Ellwood den freundlichsten Menschen der Welt gemacht hat. Nur er kann ihn sehen, stellt ihn aber allen Leuten vor und blamiert damit seine Verwandten immer wieder bis auf die Knochen. In blan­ ker Verzweiflung entschliessen sie sich da­ zu, ihn von Harvey kurieren zu lassen - von psychiatrischen Fachleuten — live in einer Reality-Show. Die Aufführungen findet am 22. Oktober 2004 um 19.30 Uhr im Liechtensteinischen Gymnasium Vaduz statt. Der Eintritt ist frei. Kollekte. (PD) 
Entrückte Salonmusik Die Harfenistin Stefanie Beck im Haus Stein-Egerta SCHAAN - Nur wenige Tage vor Teilnahme am Musikwett- «Gradus ad Pamassum» 2004 am 21. und 22. 10. im Feldkircher Pförtnerhaus stellte die Liechtensteiner Harfenistin Stephanie Beck Ihr Programm für Feldkirch der liechtensteini- Öffentlichkeit vor, sich : zur Vorbereitung und den Musikliebhabern zum Genuss. Löttter Stephanie Beck spielt seit 13 Jah­ ren Harfe. Ihren ersten Harfen­ unterricht erhielt sie bei Annelies Brandstätter an der Liechtensteini­ schen Musikschule. Seit 1998 stu­ diert sie ilni Landeskonservatorium Feldkirch, zuerst bei Brandstätter und seit 1999 bei Nicoletta Albcrti. Sie ist Mitglied im Jugendsinfonie­ orchester Dornbirn und beim Wie­ ner Jeunesse-Orchester und hat et­ liche Preise gewonnen, zuletzt den Podiums-Preis 2003 des TaK und anschliessend einen Förderpreis der Kulturstiftung Pro Europa. Die bereitgestellte Bestuhlung im Haus Stein-Egerta reichte nicht aus, so gross war der Andrang zu Stephanie Becks Sonntagsmatinde. Harfenmusik weckt immer gleich Assoziationen an die himmlischen Heerscharen, sie hat etwas von en­ gelhafter Anmut und Entrückthcit. Als Beck hinter ihrem Instrument Platz nahm und in die 
Saiten griff, wurde man diese Assoziationen' erst recht nicht mehr los. Jede Be­ wegung der Finger, der Hände, der Arme, des Kopfes und des ganzen 
Stephanie Beck gab als Vorbereitung zum unmittelbar bevorstehenden Wettbewerb Gradus ad Parnassum ein himmlisch-schönes Matintiekonzert. Körpers waren eins mit der Musik, eine Art zu Ende gedachtes Ideal­ ballett im Sitzen. Lebendiger Ausdruck Der Sonate en rö von Mateo Al- beniz (1755 bis 1831) folgte die späjromantisch-verträumte, das ganze klangfarbliche Spektrum der Harfe ausschöpfende und an arpeg- gi reiche Chätelaine en sa tour von Gabriel Faurö (1824 bis 1925). Mit dem taumelnden Todestanz der 
Willys, op 24 von Frank Poenitz (1850 bis 1913) gelang Beck eine atemberaubende dramatische Stei­ gerung. Mit Paul Hindemiths (1895 bis 1963) expressiver, dreisätziger Sonate verliess Hindemith die Ro­ mantik. Den Abschluss bildeten Mikhail Mchedelovs (1903 bis 1974) verspielte Variationen auf Paganinis wohl berühmtestes Mo­ tiv überhaupt. Ein tief empfunde­ nes musikalisches Verständnis auf technisch sehr hohem Niveau bei 
traumwandlerischer Sicherheit, echter, lebendiger Ausdruck ohne Effekthascherei bis an die durch die Bedingtheiten des Instruments selbst gesetzten Grenzen - bei Hindemitli brachte Becks Verve ei­ nige Male die Saiten zum Schep­ pern - zeichneten Stephanie Becks Spiel aus. Sie kann mit einem guten Gefühl - und mit 'dem sicheren Wissen um die gedrückten Daumen des restlos begeisterten Schaaner Publikums - nach Feldkirch gehen. Boltshauser im Kunstraum Engländerbau Drei kurze Geschichten Uber die Sehnsucht nach dem Wir VADUZ - Das Rahmenprogramm zur Ausstellung «Schnitt - Rhythmus Raum Mensch» von Stephan Sude bietet Musik und Literatur. Heute Dienstag, den 19. Oktober, wird der in Liechtenstein aufge­ wachsene und zurZcit in Berlin le­ bende Schriftsteller mit «ich, er und du» eigene Texte lesen; Beginn ist um 18 Uhr. Patrick Boltshauser hat 1991 ein Zoologiestudium in Bern begonnen und 1996 in Verhal­ tensökologie abgeschlossen. Immer wieder betiitigte 
er sich aber auch als Schauspieler, Dramaturg, Re­ gisseur oder Autor. Seit 1996 hatte er diverse Uraufführungen und Pub­ likationen. Zur Zeit kann er dank des Kulturbeirates der Regierung dass Werkjahrstipendium absolvie­ ren, 
welches er unter anderem für die Arbeit an seinem ersten Roman nutzt. Heute 
Abend um 18 Uhr liest Patrick Boltshauser eigene Texte. «Ich, er und du - drei kurze Ge­schichten 
über die Sehnsucht nach dem Wir» nennt er die drei Ge­ schichten von drei Menschen in drei Städten - Berlin, Zürich, Ams­ terdam. Was sie verbindet, ist die Suche nach etwas, das man viel­ leicht als Glück bezeichnen könnte, oder aber als Ausweg aus einer in­ neren Einsamkeit. Die Öffnungs­ zeiten im Kunstraum Englünderbau sind Dienstag und Donnerstag von 13 bis 20 Uhr, Mittwoch und Frei­ tag 13 bis 17 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Die Ausstellung «Schnitt" - Rhythmus Raum Mensch» dauert noch bis zum 31. Oktober. Weitere Informationen im Internet unter www.kunstraum.li .:  (PD) Der Schriftsteller Patrick Boltshauser ist mit eigenen Texten beute Abend um 18 Uhr im Kunstraum Engländerbau zu hären. 
" KUNSTRAUM" Englünderbau 9490 Vaduz  www.kunstraum.il
	        

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