Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

k2££&m DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN DIENSTAG, 19. OKTOBER 2004 SEITE 9 GEWINNER Wie die glücklichen Gewinner und Gewin­ nerinnen des FKB- Wettbewerbs an der LIHGA heissen. «| 
TEUER Wie hoch der Ölpreis inzwischen geklettert j ist und warum Angst vor Lieferengpüssen besteht. -j "j 
PROTESTE Warum die Opel-Arbei­ ter, wie bereits in der Vergangenheit, wieder Protestaktionen durch­ führen. 12 
VERDRÄNGT Von welchen «Bank- j produkten» das altge­ diente «Sparbüechli» zusehends verdrängt wird. 12 VOLKS BLATT 
NEWS Land zu Dumpingpreisen ANKARA- Um ausländische Investoren anzulocken will die Türkei staatliches Land zu Dumpingpreisen verkaufen. Die Behör­ den hätten alleine um die Hauptstadt Ankara herum rund 53 Mio. Quadratmeter geeignete Ländereien identifiziert. Sie sollten für rund 8 Mio. Euro und damit zu rund einem Fünf­ tel ihres Marktwertes verkauft werden. Die Türkei erhofft sich durch die Ansicdlung aus­ ländischer Unternehmen die Schaffung von Arbeitsplätzen und steigende Steuereinnah­ men. Die türkische Regierung hatte die Landverkäufe durch eine Gesetzesänderung möglich gemacht. (sda) Autoverkäufe rückläufig BERN - In der Schweiz sind im vergange­ nen September deutlich weniger Autos ver­ kauft worden als vor einem Jahr. Insgesamt wurden 19 833 Fahrzeuge verkauft, 3,7 Pro­ zent weniger als im September 2003, wie der Statistik der Vereinigung Schweizer Auto- mobil-Importeure, Auto-schweiz, vom Mon­ tag zu entnehmen ist. Den deutlichsten Ein­ bruch von 24,0 Prozent mussten die Verkäu­ fer amerikanischer Marken hinnehmen. Um 16,2 Prozent ging der Verkauf englischer Marken zurück. Der Absatz von Marken französischer Provenienz ging um 15,1 Pro­ zent zurück. Mit Abstand den grössten Marktanteil am Gesamtmarkt halten nach wie vor Autos aus Deutschland. Hier ging der Verkauf um 2,1 Prozent zurück. (sda) Kreditlinie gesichert DÜSSELDORF - Der Medienkonzern Ber­ telsmann hat sich eine neue Kreditlinie über 1,2 Mrd. Euro gesichert. Die Fazilität hat ei­ ne Laufzeit von fünf Jahren und kann mit Zustimmung des Bankenkonsortiums um zwei weitere Jahre verlängert werden. Die neue Kreditlinie ersetzt vorzeitig eine Ver­ einbarung aus dem Jahr 2002, wie Bertels­ mann am Montag mitteilte. (sda) mm Weltgrösster Minenbetreiber JOHANNESBURG - Der südafrikanische Goldminenbetreiber Harmony will zum gröss­ ten Förderunternehmen der Welt aufsteigen. Er hat ein milliardenschweres Übernahmean­ gebot für den Konkurrenten Gold Fields Ltd. vorgelegt. Harmony habe eine? Offerte für den Kauf aller Anteile von Gold Fields Ltd. im Wert von 8,1 Mrd. Dollar unterbreitet, teilte das Unternehmen am Montag in Johannes­ burg mit. Harmony bietet den Gold-Fields- Aktioiiären für ihre Anteile demnach einen Aufschlag von 29 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Donnerstag. Durch eine Fu­ sion ergüben sich für die Aktionäre beider Firmen «immense Möglichkeiten». (sda) 
Internet kontra Reisebüros Gewisse Abwanderung unvermeidbar - Beratung ohne Buchung verhindern BERN - Wozu noch ins Reisebü­ ro, wenn Hotel und Flug günstig über das Internet reserviert werden können? Die Möglich­ keiten des Web setzen die Rei­ sebüros unter Druck. Die Bran­ che sieht aber auch Chancen. «Im Europageschäft werden wir möglicherweise eine gewisse Ab­ wanderung verspüren», sagt Walter Kunz, Geschäftsführer des Schwei­ zerischen 
Reisebüroverbands SRV. Gerade für «Billigflüge von A nach B» wird immer mehr direkt bei den Airlines gebucht. Zudem sind viele Hotels mit ihren Angeboten im Web präsent. Für Kunz ist denn auch verständlich, dass ein Kunde nicht bereit ist, eine höhere Bera­ tungsgebühr als die eigentliche Flug­ leistung zu bezahlen. Dennoch werde sich der Gang ins Reisebüro in den meisten Fällen lohnen, da nur dort das gesamte Sortiment an­ geboten werde, ist der Experte überzeugt. Gelassen geben sich auch die grossen Reiseanbieter. «Das Surfen im Internet verschlingt viel Zeit», sagt Eve Baumann, Sprecherin von Kuoni. Und wer sich nicht durch die unzähligen Angebote im Netz durchkämpfen möge, suche immer noch lieber ein Reisebüro auf. Kundenfang übers Internet Die Unübersichtlichkeit des Internets sieht auch Hans-Peter Nehmer vom Migros-Reiseanbieter Hotelplan als Chance. Hotelplan will deshalb gleich selbst im Inter­ net die Kunden erreichen und bietet dort das komplette Katalogangebot an. Das Unternehmen investierte in den letzten zwei Jahren einen zwei­ stelligen Millionenbetrag in diesen 
«Im Europageschäft werden wir möglicherweise eine gewisse Abwanderung verspüren», sagt Walter Kunz, Ge­ schäftsführer des Schweizerischen Reisebüroverbands SRV. Vertriebskanal. Auch wenn der" Internet-Umsatz bisher nur 4 bis 5 Prozent oder 30 Mio. Fr. am ge­ samten Verkauf ausmacht, ist hier die Tendenz steigend. Prozentual in etwa gleich sieht es beim Bran- chenleader Kuoni aus. Ärger über Gratisberatung Ärger bereitet den Reiseanbie­ tern vielmehr ein anderer Trend, der ans Internet gekoppelt ist: Kun­ dinnen und Kunden decken sich zwar im Reisebüro mit Katalogen ein und lassen sich gratis von Fach­ personen beraten. Sie buchen dann aber selbststän­ dig im Internet bei Airline und Ho­tel. 
Das Reisebüro geht leer aus. «Darauf können Reisebüros mit Beratungsgebühren oder mit Extras für loyale Kunden reagieren», sagt Thomas Bieger, Professor und Tou­ rismusexperte der Universität St. Gallen. Kunz vom ReisebUrover- band hofft zudem auf die Fairness der Kunden. Skepsis nützt den Reisebüros . Profitieren können die Reisebü­ ros hingegen davon, dass viele Konsumentinnen und Konsumen­ ten nur ungern ihre Kreditkarten- nummer im Internet rausrücken, wie Bieger sagt. Zudem können die Büros gene­rell 
etwas mehr Sicherheit garantie­ ren. Beim Grounding der Swissair etwa hätten nur die gestrandeten Passagiere ihr Geld zurückerhalten, die via Reisebüro gebucht hatten, sagt Kunz. Er denkt nicht, dass nur wegen der Konkurrenz durch das Internet Reisebüros demnächst schliessen müssen. «Ausserdem spricht das Internet nicht mit dem Kunden», betont Baumann. Die persönliche Bin­ dung zum Reiseberater sei nicht zu unterschätzen. Die Konkurrenz durch das Internet treibe die tradi­ tionellen Reiseanbieter an, ihre Be­ ratung weiter zu verbessern und die Dienstleistungen zu ergänzen, (sda) Warnstreik bei Bruno Piatti AG Gewerkschaft Unia erwartet Oehler zum Gespräch ZÜRICH - Aus Protest gegen massive Verschlechterungen ih­ rer Arbeitsbedingungen sind am Montag die Beschäftigten der Speditionsabteilung der Bruno Piatti AG in Dietlikon ZH in einen Warnstreik getreten. Am Nach­ mittag sollten Gespräche statt­ finden. Der Arbonia-Forster-Konzern, zu dem die Bruno Piatti AG gehört, will die Speditionsabteilung des Küchenbauers auslagern, um Kos­ ten zu senken! Die Gewerkschaft Unia wirft der Arbonia-Forster- Gruppe Lohndrückcrci vor. Am Nachmittag sollten mit Ar- bonia-Forster-Mehrheitsaktionär Edgar 
Oehler Gespräche stattfin­ den, sagte Udo Michel ion der Ge­ werkschaft Unia am 
Mbntagmor-Dle Unia wirft der Arbonla-Forster-Gnippe Lohndrückerei vor. 
gen auf Anfrage. Der Konzern habe mitgeteilt, dass Oehler dazu aus dem Ausland anreise. Von den 16 betroffenen Beschäf­ tigten sind gemäss Michel 15 in den Warnstreik getreten. Eine Per­ son sei in den Ferien. Das weitere Vorgehen hänge vom Ausgang der Gespräche mit Oehler ab, sagte Mi­ chel. Die Stimmung sei kämpfe­ risch. Die Gewerkschaft könne sich auch auf längere Kampfmassnah- men einrichten. Durch die Ausglie- derung der Spedition der Bruno Pi­ atti werden die Arbeitsbedingungen laut Gewerkschaftsangaben deut­ lich verschlechtert. Der Lohn wer­ de um bis zu 20 Prozent gekürzt, der 13. Monatslohn werde gestri­ chen und das Ferienguthaben um 10 Prozent gesenkt, heiss es. (sda) 
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