Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

w. Jifä ii SAMSTAG, 16. OKTOBER 2004 
VOLKS! BLATT I 
WIRTSCHAFT TARIFSTREIT DER FLUGLOTSEN LAFV-G ASTBEITRAG 
16 p 5=3 & 3 
Revisionsantrag DÜSSELDORF - Drei Monate nach den Freisprüchen im Mannesmann-Prozess hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ihren An­ trag auf Revision begründet. Eine 100 Seiten starke Schrift sei bei der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Düsseldorf abgegeben worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Im We­ sentlichen werde durch die Anklagebehörde eine fehlerhafte Anwendung des Untreuetat­ bestands gerügt. Im Prozess war es um Milli­ onenprämien für Top-Manager von Mannes- mann bei 
der Übernahme durch Vodafone ge­ gangen. (sda) KOMPAKT Zinssätze gesenkt ZÜRICH - Die meisten Kassenobligationeri der Credit Suisse und der Bank Coop werfen ab Montag weniger Zinsen ab. Bei beiden Banken sinken die Zinsssätze für einzelne Laufzeiten um ein Achtel bis ein Viertel Pro­ zentpunkt. Die Credit Suisse senkt die Zins­ sätze bei den Kassenobligationen mit 3-, 4-, 5- und 8-jühriger Laufzeit um ein Achtel Pro­ zentpunkt. Bei einer Laufzeit von 6 und 7 Jahren werden die Zinssätze um ein Viertel Prozentpunkt zurückgenommen, wie die CS am Freitag mitteilte. Unverändert ist der Satz für 2-jährige Laufzeiten. Die Zinssätze lie­ gen damit neu zwischen 1 und 2,375 Prozent. Die Bank Coop senkt die Zinssätze für ihre 3- bis 8-jährigen Kassenobligationen um je ein Viertel Prozentpunkt. (sda) Britische Banker sollen ausgeliefert werden LONDON - Drei britische Banker können im Zusammenhang mit dem amerikanischen Enron-Skandal 
wegen Betrugsverdachts an die Vereinigten Staaten ausgeliefert werden. Das entschied am Freitag nach Angaben ein Gericht in London. Sie arbeiteten für die bri­ tische Bank NatWest und sollen in Zu­ sammenarbeit mit dem vor mehreren Jahren zusammengebrochenen US- Energieriesen Investitionsanlagen zu Schleuderpreisen ver­ kauft haben. Damit hätten sie Millionen verdient, hiess es. Die drei Männer wollen nach den Anga­ ben Einspruch gegen die Entscheidung einle­ gen. Sie beteuerten, sie hätten nichts Illega­ les getan. In dem Fall muss abschliessend das britische Innenministerium 'über eine Auslieferung entscheiden. (sda) 
Mit Streik gedroht Deutschland: Im Tarif streit mit der Flugsicherung FRANKFURT/MAIN- Im Tarif­ streit um mehr Geld für die deutschen Fluglotsen rüstet sich die Gewerkschaft für einen Arbeitskampf. «Wir haben alle Vorkehrungen für einen Streik getroffen», sagte der Sprecher der Gewerkschaft der Deut­ schen Flugsicherung (GDF), Ma­ rek Kluzniak. Am Montag läuft eine von der GDF gesetzte Verhandlungsfrist ab. Die Fluglotsen wollten keinen Streik, fühlten sich aber von der Arbeitge- berseite provoziert. «Auch die Ge­ duld der Tarifkommission und un­ serer Mitglieder ist endlich», sagte Kluzniak. Der Arbeitgeberseite, der Deutschen Flugsicherung (DFS), warf Kluzniak eine «Schlamm­schlacht» 
vor: «Wir sind nicht, so gierig, wie wir im Moment darge­ stellt werden.» Bei einem DFS-Jah- resüberschusses von 50 Millionen Euro in diesem Jahr halte die Ge­ werkschaft Forderungen nach 1,9 Prozent mehr Gehalt und insgesamt 6,8 Prozent höheren Leistungen in drei Jahren für gerechtfertigt. «Der Deutschen 
Flugsicherung geht es blendend», sagte Kluzniak. Sollte die Arbeitgeberseite sich bis Mon­ tag nicht bewegen, werde die Tarif- kommissiön am Dienstag über Warnstreiks beraten. Nötigung vorgeworfen Die Arbeitgeberseite warf der Ge­ werkschaft Nötigung vor: «Die GDF hat uns 29 Forderungen vor­ legt und gleichzeitig gesagt, es ge­be 
nichts zu verhandeln», sagte DFS-Sprecher Ulrich 
Manz in Lan­ gen. Die Verhandlungssituation .nannte er «sehr kritisch». Einem möglichen Streik sehe die Arbeit- geberscite aber gelassen entgegen: «Uns kann die Gewerkschaft damit gar nicht treffen, 
weil wir uns die Mindereinnahmen im nächsten Jahr zurückholen können. Aber für die Flughäfen und die Luftfahrt- untemehmen wäre ein Streik eine" Katastrophe.» Höhere Flugsiche­ rungsgebühren würden am Ende auf die Passagiere umgelegt, sagte Manz. Die Fraport AG verurteilte die Drohung der Fluglotsen: Es sei eine «boshafte Taktik», wenn eine einzelne Berufsgruppc unbeteiligte Bürger verunsichere oder gar ver­ graule, erklärte Fraport-Arbeitsdi­rektor 
Herbert Mai in Frankfurt am Main. Der Versuch, umfangreiche Tarifverbesserungen auf diese Weise durchzusetzen, sei eine «Verhöhnung» der Beschäftigten von Opel und KarstadtQuelle^ die gerade um ihre Arbeitsplätze fürch­ ten müssten. Mai appellierte an die Gewerkschaft, sich ihrer-Verant­ wortung bewusst zu werden. Verhandlungen unterbrochen "q Die Tarifverhandlungen waren am 6. Oktober unterbrochen wor­ den. Die GDF führt als Arbeit­ nehmervertreterin erstmals die Ta­ rifverhandlungen für die 5500 Be­ schäftigten in der Flugsicherung. Die Verhandlungen in der Tarifrun­ de 
davor hatte noch die Gewerk­ schaft ver.di geführt. (sda) LAFV-GASTBEITRAG Getrübte Wirtschaftsaussichten drücken auf die Renditen KOF-Konjunkturbarometer Die KOF hat an ihrer Prognoseta­ gung Herbst 2004 die Hauptergeb­ nisse für das Jahr 2005 und 2006 präsentiert. Das KOF-Konjunktur­ barometer weist nach wie vor ein intaktes Bild der konjunkturellen Belebung auf. Der Indikator liefert jedoch bereits Anzeichen dafür, dass sich das Wachstum gegen En­ de des Jahres abschwächen wird. Die Wachstumsdynamik wird zum Jahreswechsel ihren Höhepunkt er­ reichen 
und sich dann sukzessive abschwächen. Die daraus resultie­ renden Wachstumsraten des Brutto- inlandproduktes werden gemäss dem KOF für das Jahr 2004 bei 1,6%, 2005 bei 1,8% und 2006 bei 1,5% liegen. Die leicht abge­ schwächten Aufwärtstendenzen in der Industrie sowie die vor einem Monat schon eingetretene Ab- schwächung in den Quartalsindika­ toren führten gemäss KOF zu einem zuletzt flachen Verlauf des KOF Konjunkturbarometers. Aktueller Stand war im September 0,97, August 0,97 und Juli 0,96 Punkte. Insgesamt signalisiert der Barometer noch ein leicht stei­ gendes BIP bis Ende Jahr. Für das erste Quartal 2005 ist mit keiner Wachstumsbeschleunigung mehr zu rechnen. Rückläufige Inflation und stagnierender Arbeitsmarkt Die Konsumentenpreise blieben im September 2004 gegenüber dem Vormonat unverändert. Die Jahre­ steuerung reduzierte sich von 1,0% 
auf 0,9% mit einer Kernrate von bescheidenen 0,5%. Nach wie vor ist kein Preisdruck auszumachen. Gemäss den Erhebungen des Staatssekretariates für Wirtschaft (seco) waren Ende September 2004 146 341 Arbeitslose eingeschrie­ ben, 418 Personen mehr als im Vor­ monat. Die Arbeitslosenquote verharrte wie erwartet im September 2004 bei 3,7 Prozent (saisonal bereinigt bei 3,9%). Die Zahl der gemelde­ ten offenen Stellen nimmt weiter ab und deutet darauf hin, dass die Er­ holung am Arbeitsmarkt nicht statt­ findet. Nachdem die SNB im ver­ gangenen Juni die Zinswende ein­ geleitet hat, wird mit einer weite­ren, 
behutsamen Rücknahme der expansiven Geldpolitik gerechnet. Da die gegenwärtige Konjunkturer­ holung bald wieder an Dynamik verlieren wird, dürfte der Rendite­ zuwachs jedoch moderat auslasen und die Zinsstrukturkurve sich wei­ ter verflachen. Weiterer Renditerückgang erwartet Innerhalb eines Monats hat sich die Zinssatzfrislenstruktur der An­ leihen der Eidgenossenschaft wei­ ter verflacht. So konnte nur der 3- Monats-Liborsatz um 5 Basispunk­ te zulegen. Der 6-Monats-Liborsatz blieb unverändert lind der 12-Monats-Li-borsatz 
gab ,um 5 Basispunkte nach. Alle anderen Laufzeiten Uber einem Jahr Restlaufzeit gaben zwi­ schen 14 bis 19 Basispunkte nach. So haben die Renditen der 10-jiihri- gen Eidgenossen aktuell ein Niveau von 2,46 Prozent erreicht, so tief wie seit dem März 2004 nicht mehr. Aufgrund des wirtschaft­ lichen Umfelds rechnen wir mit einem weiteren Nachgeben der Zinsen. Verfasser: Ruedi Flückiger, AFM Advanced Fund Management AG Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser. ScMTOtM Ml. 1.4J7 Hoch otuno* um Otota. MM im ovism 
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