Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MONTAG, 11. OKTtfhER 2004 
blâ 
sI IN TERNATIONAL 20 VOLKS BLATT 5T r1 
Howard mit komfortabler Mehrheit SYDNEY-Nach dem klaren Sieg bei der Par­ lamentswahl in Aus­ tralien kann sich der konservative Premier John Howard (Bild) auf eine vierte Amtszeit mit mehr Machtfül­ le als je zuvor einrichten. Keine vorrangige Rolle bei der Wahl spielte Australiens Enga­ gement im Irak. Howards seit 1996 regieren­ de liberal-nationale Koalition eroberte bei der Wahl vom Samstag nach vorläufigen Er­ gebnissen eine Mehrheit im Unterhaus des Parlamentes und vermutlich auch im Senat. Die zweite Kammer war jahrelang von der oppositionellen Laborpartei dominiert, (sda) Parlamentarier wählen neuen Präsidenten für Somalia NAIROBI - Nach 13 Jahren ohne rechtmäs­ sige Regierung haben die somalischen Paria­ men tsabgeordneten am Sonntag mit der Wahl eines neuen Präsidenten begonnen. Nach einer ersten Abstimmungsrunde blie­ ben 5 von 26 Kandidaten im Rennen. Über­ gangspräsident Abdulkassjm Salat Hassan zog seine Kandidatur zurück, nachdem er nur 15 Stimmen erhalten hatte. Die Wahl fand aus Sicherheitsgründen in Kenias Hauptstadt Nairobi statt. Sie soll zu einer Normalisierung und Stabilisierung des poli­ tischen Systems in Somalia führen. Der neue Präsident soll unverzüglich einen Regie­ rungschef ernennen. Beide sollen für einen Zeitraum von fünf Jahren amtieren. Dann sind erneut Wahlen geplant. " (sda) Jäger finden Leichenteile PFÄFERS - Einen grausigen Fund haben Jäger am Samstag während einer Treibjagd auf dem Gemeindegebiet von Pfafers ge­ macht: Sie stiessen auf Teile eines mensch­ lichen Skeletts. Die Polizei vermutet, dass es sich um eine Frau handelt. Die Vermutung stütze sich auf Wanderutensilien, die beim Skelett gefunden worden seien, sagte Georg Gübeli, Sprecher der Kapo St. Gallen. Dar­ unter befinde sich z.B. ein Rock. Die Lei­ chenteile lagen an einem steilen Abhang in einem unwegsamen Waldgebiet zwischen Vättis und Gigerwald. Man gehe deshalb im Moment eher von einem Bergunglück, denn von einem Verbrechen aus. Noch seien aber weder Todesursache noch Identität der Lei­ che gesichert. Aufgrund der fortgeschritte­ nen Verwesung nimmt die Polizei an, dass die Leiche bereits seit Monaten am Fundort liegt. Die genauen Umstände werden von der Polizei abgeklärt. (sda) 
• • . . Uberwiegend fair OSZE: Wahl in Afghanistan trotz Unregelmässigkeiten überwiegend fair KABUL - Trotz Unregelmässig­ keiten ist die erste Präsidenten­ wahl in der Geschichte Afghanis­ tans nach Ansicht von VUahlbe- obachtern überwiegend frei und fair abgelaufen. Die Oppo­ sition rückte van ihrer Forde­ rung nach einer Wiederholung des Urnengangs ab. Die Gegenkandidaten von Über­ gangspräsident Hamid Karsai, der als klarer Favorit gilt, verlangten am Sonntag aber eine neutrale Untersuchung der Vorfälle. Die af­ ghanische Wahlbehörde kündigte dazu die Einrichtung einer unab­ hängigen Kommission an. Nach Bekanntwerden von Unre­ gelmässigkeiten hatten alle 14 der 18 Herausforderer Karsais ange­ kündigt, sie wollten das Wahler­ gebnis und die künftige Regierung nicht anerkennen. Am Sonntag för­ derte ein Sprecher der meisten Amtsbewerber nur noch, das Er­ gebnis einer unabhängigen Unter­ suchung müsse vor dem Wahler­ gebnis verkündet werden. Karsai würdigte unterdessen die weitgehend gewaltfreie erste demo­ kratische Präsidentschaftswahl als einen «Sieg über den Terrorismus». Sieger der Wahl sei das afghanische Volk. Es habe trotz Gcwaltdrohun- gen der vor knapp drei Jahren ge­ stürzten Taliban von .seinem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Die Uno sprach denn auch von 
ei-Auch 
Frauen nahmen an den ersten freien Wahlen in Afghanistan teil. ner sehr hohen Wahlbeteiligung. Konkrete Zahlen lagen am Sonntag jedoch noch nicht vor. OSZE: Fehler rechtfertigt Neuwahl nicht Der historische Urnengang ver­ lief nach Ansicht von OSZE-Wahl­ beobachtern trotz Pannen und Un­regelmässigkeiten 
«im Grossen und Ganzen geordnet». Die Unregel­ mässigkeiten seien nicht schwer­ wiegend genug, um eine Wiederho­ lung der Wahl zu rechtfertigen. Auch die afghanische Wahlbeo- bächter-Organisation Fefa teilte mit, man habe «in der Mehrheit der Wahllokale generell ein ziemlich 
demokratisches Umfeld» festge­ stellt. Auch diese beiden Organisa­ tionen forderten aber eine neutrale Untersuchung. Massgeblich hatte nicht wasser­ feste Tinte zu den kritisierten Unre­ gelmässigkeiten geführt: In vielen Wahllokalen waren die Daumen von Wählern bei der Stimmabgabe mit Tinte markiert worden. Diese hätte eigentlich bis zu drei Wochen sichtbar bleiben sollen, tatsächlich erwies sie sich jedoch als abwasch­ bar. Die lang haftende Farbe hätte verhindern sollen, dass Afghanen mit mehreren Wahlausweisen mehrfach wählten. Nach Beobach­ tungen der OSZE wurden Wähler ausserdem gedrängt, ihre Stimme für bestimmte Kandidaten abzuge­ ben. Eine flächendeckende unab­ hängige Wahlbeobachtung gab es nicht. immenses Sicherheitsaufgebot Bei einem Überfall mutmass­ licher Taliban auf einen Konvoi mit Wahlurnen kamen am Samstag­ abend in der südafghanischen Pro­ vinz Urusgari mindestens drei Poli­ zisten ums Leben. Die Rebellen hätten die Wahlurnen aber nicht in ihre Gewalt bringen können, sagte der Sicherheitschcf der Provinz, Gulalalai. Insgesamt knapp 70 000 internationale und afghanische Sol­ daten und Polizisten schützten die Wahl. (sda) Schröders und Chiracs Einsatz für China Schröder und Chirac für Aufhebung des Waffenembargos gegen China PEKING - Bundeskanzler Ger­ hard Schröder und der französi­ sche Staatspräsident Jacques Chirac fiaben ihre Forderung nach Beendigung des EU-Waf­ fenembargos gegen China be­ kräftigt. Chirac erklärte am Samstag wäh­ rend eines Staatsbesuchs in Peking, Frankreich hoffe, dass das seit 15 Jahren bestehende Embargo inner­ halb der kommenden Monate auf­ gehoben werde. Das Festhalten an der Massnahme sei durch «Feind­ seligkeit gegenüber China» moti­ viert. Schröder bekräftigte am Samstag nach Abschluss des asia- tisch-europäischen Gipfeltreffens in Hanoi ebenfalls, dass er eine Aufhebung des Waffenembargos 
Chinas Präsident Hu Jintao, zweiter von rechts und seine Frau Liu Yong- qing, rechts, mit Frankreichs Präsident Jacques Chirac und dessen Frau Bernadette Chirac anlässlich des Besuches von Chirac in China. 
befürwortet. «Meine Position dazu ist bekannt, die hat sich auch nicht geändert», sagte Schröder. Er wies darauf hin, dass die EU-Aussenmi- nister noch keinen Konsens in die­ ser Frage erzielt hätten. Schröder und Chirac haben sich mehrfach für eine Aufhebung des Embargos aus­ gesprochen, das 1989 nach der Niederschlagung von Studenten- prötesten auf dem Platz des Himm­ lischen Friedens in Peking verhängt' wurde. Die in New York ansässige Men­ schenrechtsorganisation Human Rights in China betonte hingegen, die blutige Unterdrückung von un­ bewaffneten Zivilisten 1989 könne nicht als Geschehen einer fernen Zeit betrachtet werden. (sda) 'ANZEIGE- vüiixnvsti GjHirri: 
jJJ 
r>rr Politik - Wirtschaft - Sport ^uitiir Bei lins ist alles im Pre^ii^ßigriffQi^ ^ 
:. Jetzfltlas VOLIfSBtÄTT „. abonhieren! ,13'Monate für HF 209:- (FL) 299.-(CH) inkl. BvM AhrMigfrunct bestellen 237 5*41 Profitieren Sie als 7 
 rJ L J - 'J -j L /. f'T-Abon n e nt von Vorzugspreisen M'-iV.r.U 
ii ! VJ 
1..'"j = J1.• I I 
Bilanzen der 56. Frankfurter Buchmesse FRANKFURT - Ein deutliches Zeichen für den : wirtschaft­ lichen Aufschwung im Buch­ handel hat die am Sonntag zu Ende gegangene Frankfurter Buchmesse gesetzt. Die Verlage verzeichneten zum Teil kräftige Auftragssteigerungen. «Wir sind sehr zufrieden», lautete das Fazit von Messedirektor Volker Neumann. Mit einem Zuwachs bei den rund 150 000 Fachbesüchern habe sich die Veranstaltung als «konzentrierte Arbeitsmesse» er­ wiesen. Am Wochenende strömten an den beiden Publikumstagen über 100000 «Leseratten» durch die Hallen, wo sie am Sonntag auch Bücher kaufen konnten: Ins­ gesamt präsentierten auf der Mes­se, 
deren Schwerpunkt die arabi­ sche Welt war, knapp 6700 Aus­ steller aus 111 Ländern ihre Pro­ dukte. Weit stärker als in den ver­ gangenen Jahren rückte nach Ein­ schätzung der Verlage die Literatur .wiederin den Vordergrund, und der Rummel um schreibende «Promis» wurde geringer. Eine «angenehme Konzentration auf das Buch» stell­ te Suhrkamp-Sprecher Thomas Sparr fest. Zu den Höhepunkten zählte der Auftritt des Literaturno- belpreistriigers Günter Grass. Er stellte seine Illustrationen zu An­ dersens Märchen vor und erhielt als erster Deutscher für sein Enga­ gement im Jemen die Medaille des arabisch- deutschen Vereins «West-östlicher Diwan». (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Europameisterschaft im Kürbiswiegen SEEGRÄBEN - Bei der fünften Europameisterschaft im Kürbis- wjegen in Seegräben am PfiifFi- kersee hat am Sonntagnachmittag der italienische Klub Maspiamo den Titel geholt. Mit 369,8 Kilo­ gramm lag das Gewicht des Rie­ sengemüses aber fast 75 Kilo­ gramm unter dem Rekord des Vorjahres, wie der Organisator mitteilte. Der Kürbis vom Klub Maspiamo setzte sich gegen neun weitere Riesenkürbisse aus Tessln, Belgien, Deutschland, Österreich, Luxemburg und Liechtenstein durch. Trotz schlechtem Sommerwetter wuchs 
er auf ein Gewicht von 369,8 Ki­ logramm heran. Im Beisein von über tausend Zuschauern wurde er mit dem Gabelstapler auf die Waage gehievt. Der letztjährige Europarekord hatte 444 Kilo­ grammbetragen. " (sda) «
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.