Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 23. SEPTEMBER 2004 ^WIRTSCHAFT 
ZUKUNFT FÜR LEHRLINGE KOMPAKT 
15 KOMPAKT 45 Millionen Dollar für «Ivan» •ZÜRICH - Der schwer angeschlagene Rückversicherungskonzem Converium rech­ net wegen des Hurrikans Ivan mit einer Scha­ denbelastung von bis zu 45 Millionen Dollar. Darin enthalten sind Belastungen zwischen 15 und 20 Millionen Dollar aus dem karibi- schen Raum, wie ein Converium-Sprecher am Mittwoch auf Anfrage sagte. Rund 45 Millionen Dollar kosteten bereits die voran­ gegangenen Wirbclstürme Charley und Fran- ces. Converium erlebt zur Zeit stürmische Zeiten: Nach diversen Herabstufungen der Bonität muss der vor drei Jahren aus dem Zü­ rich-Konzern hervorgegangene Rückversi­ cherer seinen weltweiten Businessplan über­ prüfen. Zudem steht Converium in Verhand­ lungen mit Banken über die Bedingungen für die geplante Kapitalerhöhungvön 420 Millio­ nen Dollar. Und die Zeit drängt: Am kom­ menden 28. September sollen die Aktionäre über die Kapitalerhöhung abstimmen. (AP) Keine Angst vor Migros BERN - Nespresso wächst: Die Nestle-Fili- ale rechnet für 2007 mit einem Umsatz von einer Milliarde Franken. An Herausforderun­ gen fehlt es derweil nicht. Migros bringt ein ähnliches System auf den Markt und ab 2011 verliert Nespresso sein Patent für die Kap­ seln. «Unser jährliches Wachstum beträgt weltweit zwischen 25 und 30 Prozent. Für die Zukunft sind wir daher sehr optimis­ tisch», sagt Marc-Alain Dubois, Direktor von Nespresso Schweiz, in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «L'Agefi» (Mitt­ wochausgabe). Dass Migros nun mit einem ähnlichen System den Kaffee-Markt erobern will, beunruhigt Dubois nicht: «Der Markt öffnet sich immer mehr, und es ist der Kon­ sument, der letztlich seine Wahl trifft. Es liegt aber an uns, unsere Arbeit gut zu machen.» Im Jahre 2011 muss Nespresso eine andere Herausforderung in Bezug auf den Wettbe­ werb meistern. Das Unternehmen wird sein Patent auf das Kapselmodell verlieren. «Das wird tatsächlich einen Wechsel geben», sagt Dubois. Der Markt sei jedoch noch nicht ge­ sättigt. Gut 66 Prozent der Schweizer Haus­ halte sind mit Karteemaschinen ausgerüstet. Für Dubois sind jedoch gut 80 bis 90 Prozent möglich. (sda) Akquisitionspläne, kein Stopp j ZÜRICH - Nach dem Rücktritt von Werner Pluss als Chef des Genfer Warenprüf- und Inspektionskonzerns SGS werden keine Ak­ quisitionspläne gestoppt. Verwaltungsrats­ präsident Georges Muller weist entsprechen­ de Befürchtungen von Investoren zurück. Nach dem überraschenden Rücktritt von Pluss aus gesundheitlichen Gründen äusser­ ten Investoren die Befürchtung," dass das Unternehmen mit der Nachfolgeregelung zu stark absorbiert sein könnte, um Akquisi- tionvorhaben voranzutreiben. Die Angst sei unbegründet, sagt nun Muller in einem Inter­ view mit der «Finanz und Wirtschaft» vom Mittwoch: «Ich sehe nicht ein, weshalb wir laufende Projekte stoppen sollten oder unfä­ hig wären, weitere anzupacken.» Muller räumt aber ein, dass SGS mit einer Ge­ schäftsleitung, die aus zwanzig Personen be­ steht, «vielleicht nicht modcllhaft organi­ siert» sei. Für die geografisch und nach Tä­ tigkeitsgebieten breit gefasste Gruppe sei diese Führungsstruktur jedoch «die best­ mögliche». Auch nach dem Abgang von Pluss sei er zuversichtlich für.SGS, weil in den letzten zwei Jahren tragfähige Unterneh­ mens- und Führungsstrukturen geschaffen worden seien, beteuert Müller. Dies erlaube es, von den Chancen des wachsenden Wa­ renprüf- und Inspektionsmarkts optimal zu, profitieren. (sda) Migrol erhöht Dieselpreis ZÜRICH - Migrol erhöht den Säulenpreis für Dieselöl auf heute um zwei Rappen pro Liter. Das Unternehmen begründete den Schritt in einer Mitteilung vom Mittwoch mit den massiv gestiegenen Produktepreisen an den internationalen Beschaft'ungsmärkten in Rotterdam. Die Preise für Bleifrei 95/98 blie­ ben zunächst unverändert. (AP) 
Wissensrucksack packen Lehrlinge sollen sich für ihre Zukunft rüsten SCHAAN - Drei bis vier Jahre Lehrzeit, Abschlussprüfung und das wars? Nein. Oliver Gerst- grasser, Geschäftsführer der Gewerbe- und Wirtschaftskam­ mer (GWK), fordert junge Be­ rufsleute auf, sich weiterzubil­ den. Sowohl während, als auch nach der Lehre. • Lucas  Ebne r Die Lehrabschlussprüfung ge­ schafft, bei der Lehrabschlussfeier im Rampenlicht gestanden. Die bes­ ten der jungen Frauen und Männer - Notenschnitt 5,3 oder höher - tra­ gen ihren Namen auf Schloss Va­ duz noch in das «Goldene Buch» ein. Und dann, Zeit für eine Ver­ schnaufpause? «Auf jeden Fall», sagt Oliver Gerstgrasser. «Die jun­ gen Berufsleute sollen sich nach Abschluss der Lehre ausruhen, das steht ihnen zu. Wir motivieren sie aber zum Weitermachen und zeigen ihnen Perspektiven für ihre berufli­ che Zukunft auf.» Zum Beispiel den Besuch einer Meisterschule in der Schweiz oder den KMU-Ma- nagement-Lehrgang - eine GWK- Kooperation mit der Fachhoch­ schule Liechtenstein (FHL). Erste Schritte also, um ein eigenes Unter­ nehmen zu gründen. Der FHL-Lehrgang startete erst­ mals 2003 und dauert 23 Tage, ver­ teilt auf ein Jahr. Die rund 20 Teil­ nehmerinnen und Teilnehmer ler­ nen, betriebswirtschaftliche Grund­ lagen mit Bezug zur Praxis. Sie er­ stellen unter anderem einen Busi- nessplan und schliessen den Lehr­ gang mit einer Diplomarbeit ab. Hobby kann wichtig sein Die Betriebe stellen heute höhere Anforderungen an ihre Lehrlinge. Deshalb sollen sich die jungen Frauen und Männer nicht nur nach, sondern auch während der Lehre weiterbilden. «Die soziale und per­ sönliche Kompetenz wird immer wichtiger», sagt Oliver Gerstgras­ ser. Die GWK bietet aus diesem Grund Kurse speziell für Lehrlinge an. Diese Kurse sollen den Lehrlin­ gen ermöglichen, sich Lernmetho­ den anzueignen, mit denen sie sich während ihres künftigen Berufsle­ bens an wirtschaftliche und soziale 
| Oliver Gerstgrasser, Geschäftsführer der Gewerbe- und Wirtschaftskammer (GWK), will jungen Berufsleuten Perspektiven für ihre berufliche Zukunft aufzeigen. Veränderungen anpassen können. Mit Kursen wie «Zeitmanagement für Jugendliche», «Leichter lernen - aber wie?» oder «Selbstsicher im Beruf» sollen die jungen Berufs­ leute selbstständiger werden und mehr Eigeninitiative entwickeln. Bei der Eigeninitiative setzt auch der GWK-Berufspass an. «Der Be- rufspass soll am Start Ihrer beruf­ lichen Laufbahn Ansporn für be­ harrliches Streben nach neuem Wissen und. neuen Einsichten sein», steht im Vorwort des Berufs­ passes geschrieben. Er verschaffe den künftigen Arbeitgebern einen hilfreichen Überblick über den per­ sönlichen Werdegang. Im Berufs- pass können junge Frauen und Männer ihre Grundausbildung, be­ rufliche Tätigkeit sowie private und berufliche Weiterbildung eintragen. Apropos private Weiterbildung: Sie muss natürlich nichts mit dem ei­ gentlichen Beruf zu tun haben. Auch Hobbys können wichtig sein. Ein Schreiner-Lehrling ist bei­ spielsweise «Computer-Freak» oder er lernt in seiner Freizeit Spa­ nisch. Für Oliver Gerstgrasser sind das nicht nur Hobbys, es sind «Nebenfähigkeiten». Diese können 
die jungen Berufsleute spijjcr viel­ leicht beruflich nutzen - «dessen sollen sie sich bewusst sein», sagt Oliver Gerstgrasser. Schnelle Entwicklung Wirtschaft und vor allem Techno­ logie verändern und entwickeln sich schnell. Und mit ihnen die Be­ rufsbilder. Ein Elektriker hat heute teils andere Aufgaben, muss mit viel mehr High-tech umgehen kön­ nen, als noch vor zehn Jahren. Technologie entwickelt sich zudem schneller als das Schulsystem. Das ist laut Oliver Gerstgrasser ein Grund dafür, dass sich die Anforde­ rungen der Betriebe teilweise nicht mehr mit dem Wissensrucksack decken, den Schulabgänger mit­ bringen. Es sei eine Lücke entstan­ den. Aus diesem Grund arbeitet die GWK seit zwei Jahren mit dem Schulamt zusammen und organi­ siert runde Tische, an denen Vertre­ ter der Wirtschaft sowie Ober- und Reajschullehrer teilnehmen. Ziele dieser Gespräche sind, über die Be­ dürfnisse beider Seiten zu diskutie­ ren und die Lücke zwischen Wirt­ schaft und Schule zu schliessen. Eine weitere Kooperation mit 
dem Schulamt ist die heute begin­ nende Berufsschau der gewerb­ lichen Wirtschaft. «Bei der Berufs­ schau wollen wir ein umfassendes Bild der Lehrberufe vermitteln, die GWK-Mitgliedsbetriebe anbieten. Es liegen Mappen von jedem Beruf auf, die ihn genau beschreiben und seine Perspektiven, seine Möglich­ keiten nach Abschluss der Lehre aufzeigen», erklärt Oliver Gerst­ grasser. Ein ähnliches Ziel verfolgt auch die GWK-Zeitschrift «Du.You», die den Schülerinnen und Schülern einen Lehrberuf in der gewerblichen Wirtschaft schmackhaft machen soll. Sie wird an die 7. und 8. Klassen verteilt, enthält Interviews mit Lehrlingen und stellt auf djese Weise verschie­ dene Berufe genau vor. Genau überlegen sollten sich künftige Lehrlinge vor allem, welchen Beruf sie erlernen möchten. «Eignung und Neigung für einen bestimmten Beruf müssen stimmen. Die jungen Frauen und Männer müssen sich überlegen, wo ihre Fähigkeiten und Stärken liegen», sagt Oliver Gerst­ grasser. «Jeder und jede hat grund­ sätzlich Potenzial, aber auch der Wille muss da sein.» Listemann AG hebt ab! Liechtensteiner Unternehmen erhält Luftfahrt-Zertifizierung MAUBEN - Das Liechtensteiner Unternehmen Listemann AG hat dank dem Erhalt einer Zertifi­ zierung einen wichtigen Schritt getan, um im Bereich Luft- und Baumfahrttechnik noch ver­ stärkt mitwirken zu können. «Mit der AS/EN9100 Zertifizierung durch B VQI Deutschland haben wir einen weiteren wichtigen Schritt ge­ tan, die Dienstleistungen der Liste­ mann AG verstärkt im High-tech- Bereich zu etablieren», davon ist der Geschäftsführer und Mitinhaber Manfred Boretius überzeugt. «Die­ ser Qualitätsnachweis bestätigt un­ serem Unternehmen ein Qualitäts­ managementsystem, das die ausser­ ordentlich hohen Anforderungen der Luftfahrtindustrie erfüllt. Nun können wir die Aktivitäten im Be­ reich der Luft- und Raumfahrttech- nik gemäss Unternehmensstrategie konsequent ausbauen und auch ausserhalb Europas anbieten.» Die Listemann AG ist heute schon ein international agierendes 
Auch in der Luft auf Erfolgskurs: Listemann AG aus Mauren. Unternehmen mit Sitz im Fürsten­ tum Liechtenstein. Seit 1990 wird den Kunden Werkstoff-Know-how 
auf höchstem Niveau zur Verfü­ gung gestellt, von der Beratung bis zur Produktion. 
Technologische Basis sind ther­ mische Prozesse im Vakuum und Schutzgas, die zur Herstellung oder Veredelung von Bauteilen in den Fertigungsstätten in Liechtenstein und der Schweiz (Winterthur) durchgeführt werden. Das Dienstleistungsangebot um- fasst folgende Kemaktivitäten: • Löten und Wärmebehandlung im Vakuum und Schutzgas • Gasnitrieren und Nitrokarburie- ren • Sintern von MIM-Bauteilen • Werkstoff- und Prozessenginee- ri 
n8- : , . Die Kunden der Listemann AG kommen aus allen industriellen Anwendungsbereichen, angefan­ gen bei Kleinstunternehmen des Werkzeugbaus bis hin zu Gross­ unternehmen der Luft- und Raum- fahrtindustrie. Weitere Informa­ tionen zum Unternehmen und dem Leistungsspektrum finden alle Interessenten unter www.liste- mann.com.  (PD) SSI
	        

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