Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

>.' •' - j.~i ', . -. ' • ... •' • , : ..,, •_ DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN MITTWO CH. 22. SEPTEMBER 2004 ZEITMESSUNG Wer in Zukunft an Olympischen Spielen für die Zeitmessung verantwortlich ist und wer sie abgibt. 
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RETTUNGSPLAN Wie sich die italieni­ sche Fluggesellschaft Alitalia retten will und bis wann der Rettungs­ plan laufen soll. 
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PROZESS Wer den amerikani­ schen Tabakkonzernen 280 Milliarden Dollar abknöpfen, will und warum. 10 
SEITE BÖRSE Was sich gestern an der Schweizer Börse alles abgespielt hat und wer die grössten Gewinne erzielte. 
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NEWS Novartis klagt gegen israelische Firma BASEL - Der Pharmakonzern Novartis hat in den USA eine Klage wegen Patentverlet­ zung gegen den israelischen Generikaher­ steller Teva eingereicht. Ein neues Präparat von Teva verletze die Novartis-Patente an dem nur in den USA vertriebenen Blutdruck- Medikament Lotrel, begründete Novartis die Klage bei einem Bezirksgericht in New Jer­ sey. Die Klage blockiert die Einführung des Generikas für 30 Monate; (AP) 500 000 Euro für das Mäzenatentum in Vorarlberg FELDKIRCH - Mehr als 500 000 Euro hat die Feldkircher Impulse Privatstiftung in den vergangenen sieben Jahren als Mäzen in Vorarlberg investiert. Die gemeinnützige .Privatstiftung hat dabei 7.1 Projekte aus den Bereichen Aus- und Weiterbildung, Kunst und Kultur. Ökologie. Waldorf sowie Wis­ senschaft und Forschung finanziell unter­ stützt. «Die durchschnittliche Förderhöhe. lag bei rund 6000 Euro», erklärte Andreas Tnsam, Vorstandsvorsitzender der Impulse Privatstiftung und der Hypo Investment Bank (Liechtenstein) AG. Das Finanzinsti­ tut steht der Stiftung zur Seite und veranlagt das vorhandene Stiftungsvermögen aus­ schliesslich nach ethisch sowie ökologisch unbedenklichen Gesichtspunkten. «Waffen, Tabak oder Alkohol sind tabu», ergänzte In- sam. (PD) Olympische Spiele - Swatch gibt Zeitmessung an Omega ab BIEL - Die Zeitmessungen an Olympischen Spielen erfolgen künftig unter der Führung von Omega. Die Uhren-Gruppe Swatch hat 
1 diese Aufgabe neu der Traditionsmarke zuge­ wiesen, wie einer 
Medienmitteilung von ges­ tern Dienstag zu entnehmen ist. Omega  \ver- de die Zeitmessung, Datenanzeige und -Ver­ arbeitung an den Olympischen.Winterspielen in Turin 2006, den Olympischen Spielen 2008 in Beijing und den Olympischen Win­ terspielen 2010 in Vancouver übernehmen, heisst es. (sda) Preis für OPEC-Öl überspringt wieder 40-Dollar-Marke WIEN - Rohöl der Organisation Erdöl ex­ portierender Länder (OPEC) kostet wieder mehr als 40 Dollar. Der sieben Sorten um­ fassende Korbpreis habe am Montag bei 40.20 Dollar je Barrel (159 Liter) und da­ mit 0.70 Dollar über dem Freitagswert ge­ legen, teilte das OPEC-Sekretariat in Wien mit. . (sda) Alitalia-Verwaltungsrat billigt Rettungsplan ROM - Der Verwaltungsrat der Fluggesell­ schaft Alitalia hat dem Rettungsplan zuge­ stimmt. Dieser Sanierungsplan ist auf vier Jahre angelegt, wobei die Airline ab 2006 wieder ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen will. Durch den Abbau von rund 3700 Stellen sollten 280 Mio. Euro eingespart werden, teilte das italienische Unternehmen am spä­ ten Montagabend mit. (sda) 
Wirtschaft kommt in Fahrt Schweizer Industrie mit starkem Quartalswachstum - Aussenhandel floriert BERN/NEUENBURG - Die Schweizer Wirtschaft kommt weiter in Fahrt. Eindrückliche Zahlen zur Entwicklung der In­ dustrie und speziell im Aussen­ handel untermauern den all­ mählichen Aufschwung. Sorgen bereitet jedoch weiterhin die Beschäftigungslage. Die Industrie ist auch im zweiten Quartal kräftig gewachsen. Das Bundesamt für Statistik (BFS) er­ mittelte einen Umsatzzuwachs (oh­ ne Baugewerbe) von satten 7,6 Pro­ zent. In den ersten drei Monaten waren die Verkäufe noch um 3,4 Prozent gewachsen. Die Produktion steigerten die In­ dustriebetriebe um 4,3 Prozent. Im ersten Quartal 2004 hatte die Zu­ nahme 2,6 Prozent betragen. Die wichtigsten Impulse kamen von Gebrauchs- und Investitionsgütern. Zum ersten Mal seit über zehn Jahren sind die Aufträge mit einer, zweistelligen Rate (10,2%) ge­ wachsen. Die Auftragsbestände blieben aber mit -0,3 Prozent prak­ tisch stabil. Die Fertigwarenlager reduzierten sich um 1,5 Prozent. Der Anfang 2002 eingesetzte La­ gerabbau hält damit an. Starker Aussenhandel Besonders gut in Form sind der­ zeit offenbar die exportorientierten Firmen. Gemäss der jüngsten Statis­ tik der Eidgenössischen Zollver­ waltung zum Aussenhandel haben im August die wichtigsten Export­ branchen Spitzenergebnisse erzielt. Angeführt wird die monatliche Rangliste von der Uhren- (+25%), der Metall- (+22,3%) und der che­ mischen Industrie (+21,1%). Knapp dahinter folgt die Textilin­ dustrie (+19,7%). Dies sei «etwas überraschend», schreibt die Zoll­ verwaltung. Auch Schweizer Käse und Schokolade fanden im Ausland 
Die Schweizer Uhrenindustrie erzielte im letzten Monat die grössten Exportergebnisse. einen lebhaften Absatz, sodass die Nahrungsmittelindustrie «ein be­ friedigendes Ergebnis» (+15,8%) erzielen konnte. Dagegen habe die «bisher eher verwöhnte Beklei- dungsmittelindustrie» als einzige Branche einen Rückgang der Aus­ fuhren hinnehmen müssen (-1,2%). Insgesamt nahmen die Exporte im Auglist um 19,1 Prozent auf 10,123 Mrd. Fr. zu. Ohne Teuerung betrug die Zunahme. 17,9 Prozent. Auch arbeitstagsbereinigt - denn der letz­ te Monat hatte zwei Arbeitstage mehr als der August 2003 - verblieb ein sattes Plus von 9,9 Prozent. Boom auch bei Importen Die Einfuhren wuchsen im Au­ gust praktisch doppelt so schnell 
wie im bisherigen Jahresverlauf; Nominal nahmen die Importe um 19,5 Prozent auf 9,933 Mrd. Fr. zu. Ohne Teuerung betrug die Steigerung 17,8 Prozent. Auch ar­ beitstagsbereinigt verblieben no­ minal noch 10,3 Prozent. Die ho­ hen Erdölpreise katapultierten die Energieträger mit einem Puls von 33.7 Prozent an die Spitze der Im­ porte. Besonders gefragt waren auch Chemikalien (+30,8%) und Metalle (+31%). Nach Regionen sticht vor allem der florierende Aussenhandel mit China ins Au­ ge. Die Einfuhren kletterten um 24.8 Prozent, während die Aus­ fuhren dorthin gar um 28,5 Pro­ zent wuchsen. Die gesamte Han­ delsbilanz weist im August wie irri 
Vorjahr ein Plus von 189,4 Mio. Fr. aus. Rückläufige Beschäftigung Weiterhin ist in der Schweizer Wirtschaft aber nicht alles zum Bes­ ten bestellt: Die Inlandnachfrage ist bescheiden, das Konsumentenver­ trauen verhalten. Das reale Bnittoin- landprodukt war im zweiten Quartal um 0,4 Prozent gewachsen nach 0,5 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres. Und in der Industrie bei­ spielsweise bessert sich die Beschäf­ tigungslage kaum. Das entsprechen­ de . Barometer der Bundesstatistiker bescheinigt den meisten Branchen einen Beschäftigungsrückgang. Zu­ mindest nahmen jedoch die offenen Stellen weiter zu. (sda) Beruhigung aber keine Entwarnung Deutschschweizer Kantone durchleuchten Jugendarbeitslosigkeit ZÜRICH - Die jungen Erwachse­ nen zwischen 20 und 24 Jahren sind von der Jugendarbeitslosig­ keit am stärksten betroffen. In einer gemeinsamen Studie wei­ sen Deutschschweizer Kantone auf die grosse Dunkelziffer hin und schlagen Massnahmen vor. Das Phänomen der Jugendarbeits­ losigkeit vertieft untersucht hat die Arbeitsmarktbeobachtung Ost- schweiz, Aargau, Zug (AMOSA), eine Kooperation der Arbeitsämter von zehn Deutschschweizer Kanto­ nen. Laut der gestern Dienstag in Zürich präsentierten Studie er­ scheint nur die Hälfte der arbeitslo­ sen Jugendlichen in der Statistik, 
da sie noch oft von den Eltern unterstützt werden. Zurzeit liegt die Jugendarbeitslo­ sigkeit im Durchschnitt der AMO- SA-Kantone bei 5 Prozent (12 259 Jugendliche), allen voran die Kan­ tone Zürich, Aargau, Schaffliausen und Thurgau. Sei die Jugendar­ beitslosigkeit in den 90er-Jahren noch stark ein Phänomen der latei­ nischen Schweiz gewesen, habe sich die Deutschschweiz zuneh­ mend angenähert. Anstieg unterbrochen Nach dem historischen Höchst­ stund in der Deutschschweiz an­ fangs Jahr (5,4 Prozent) sei den starke Anstieg der letzten Jahre 
In der Deutschschweiz sind nind 5 Prozent der Jugendlichen aiteltslos. 
jetzt unterbrochen worden. Für eine Entwarnung gebe es aber wegen der strukturellen Zunahme der Ju­ gendarbeitslosigkeit und der demo­ grafischen Entwicklung keinen Grund, halten die Kantone fest. Klar unterschätzt wurde bisher die Arbeitslosigkeit der jungen Er­ wachsenen (20- bis 24-Jährigen). Ihr Risiko, arbeitslos zu werden, sei doppelt so gross wie bei den 15- bis 19-Jährigen. Laut dem Aargauer Bildungsdirektor Rainer Huber sind viele Anstrengungen gemacht wor­ den, für die unter 20-Jährigen Leh­ ren bereit zu stellen. Dagegen sei weit mehr nötig Für den «zweiten Übergang» von der Lehre oder vom Studium ins Berufsleben. (sda) I«- flgpi 53 
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