Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 17. SEPTEMBER 2004 BLATT 
SPORT 
MOTOCROSSER ERNE VERLETZT DOPPEL-CLUBMEISTERSCHAFT 
16 SPORT IN KÜRZE Internationales Turnier in Vaduz VOLLEYBALL - Zum ersten Mal or­ ganisiert der VBC Vaduz dieses Jahr anlässlich seines dreissigjährigen Jubiläums ein Erst­ und Zweitliga Vol­ leyballturnier, bei dem nebst vier re­ gionalen Teams auch ein italieni­ sches Team teil­ nimmt. Am Samstag ab zehn Uhr werden sich in der Spörry-Halle in Vaduz fünf Teams gegenüber stehen. • Dabei sind zwei liechtensteinische Teams (im Start, welche beide in der zweiten Liga spielen. Nebst dem ersten Damenteam des Organisators VBC Vaduz, das'diese Saison den Aufstieg in die erste Liga anstrebt, werden auch die Spielerinnen von Volley Mauren-Eschen am Start sein. Zudem nehmen die Damen aus Näfels (2. Liga) und das Erstliga-Team Tor­ nado Adliswil teil. Als spezieller Gast wird das italienische Team aus Bovisio am Tur­ nier teilnehmen. Zuschauer sind herzlich eingeladen, sich das Turnier anzusehen. Der VBC Vaduz führt einen Kiosk, sodass für das leibliche Wohl gesorgt ist. Für die nöti­ ge Spannung werden sicher einige Teams sorgen. (PD) Fazekas will Gold zurück OLYMPIA - Der Ungar Robert Fazekas und der Grieche Leonidas Sampanis, die beide wegen Dopingvergehen von den Olympischen Spielen in Athen ausgeschlos­ sen worden sind, haben vor dem internatio­ nalen Sport-Gerichtshof (CAS) in Lausanne Klage eingereicht und fordern ihre Medail­ len zurück. Diskuswerfer Fazekas wurde wegen eines Manipulationsversuchs der Do­ pingprobe die Goldmedaille aberkannt. Er konnte bei der Kontrolle nach dem Wett­ kampf nur 25 statt des Mindestmasses von 75 Millilitern Urin abgeben. Fazekas hatte sich zudem geweigert, sich in der Klinik des olympischen Dorfes einzufinden, wo die Urinabgabe durch Medikamente unterstützt werden sollte. Der Ungar ist laut seinen Ver­ teidigern, die eine solche Aussage schon vor der lOG-Disziplinarkommission gemacht hatten, Opfer einer «ernsthaften psychoti­ schen Blockade». Er sei «eine tief religiöse Person, die immer Probleme habe, unter Aufsicht der Kontrolleure eine ausreichende Menge Urin zu produzieren». Gewichtheber Sampanis, zunächst Dritter in der Kategorie bis 62 kg, war nach dem Wettkampf positiv kontrolliert worden (Tes­ tosteron). Der Grieche bestreitet, jemals Do­ pingmittel genommen zu haben. Des Weiteren beansprucht der kanadische Turnverband für Boden-Olympiasieger Kyle Shewfelt im Pferdsprung Bronze, da die Leistung des drittplatzierten Rumänen Ma­ rian Dragulescu nicht nach den Bewertungs­ regeln des Turn-Weltvcrbandes erreicht worden sei. Zuvor hatte bereits die kolum­ bianische Radsportlerin Maria Luisa Calle Williams beim CAS gegen die Aberkennung ihrer Bronzemedaille Einspruch eingelegt. Die 35-Jährige, die in Athen im Punktefah­ ren auf der Bahn den 3. Platz belegt hatte, war positiv auf die Stimulans Heptaminol getestet worden. ...... ( sj) Zwei Monate Pause für Christine Sponring SKI ALPIN - Christine Sponring hat bei ih­ rem Sturz im Riesenslalom-Training auf dem Gletscher oberhalb von Sölden nicht wie befürchtet einen Knorpelschaden erlit­ ten. Die 21-jährige Tirolerin, 2001 in St/An­ ton WM-Zweite in der Kombination, musste sich gleichwohl einer Operation im linken Knie unterziehen, zumal der Aussenmenis- kus in Mitleidenschaft gezogen wurde. Christine Sponring muss rund zwei Monate pausieren. 
(si) 
Vorzeitiges Karrierenende? Motocrosser Beat Erne beendet Saison wegen Bandscheibenproblem vorzeitig TRIESEN - Liechtensteins Bran­ chenführer in Sachen Moto­ cross, Beat Erne, musste die Saison vorzeitig beenden. Den Triesner plagt nach der Wirbel­ verletzung vor drei Jahren ein Bandscheibenproblem. «Steten Lenher r 11. August 2001, ein Rückblick: Beat Erne stürzt im Training und landet auf dem Kopf. Die Diagnose im'Feldkircher Landesspital bringt einen Bruch des 6. und 7. Halswir­ bels hervor. Es wird sofort operiert, Erne entkommt einer Querschnitts­ lähmung nur knapp. Während der Triesner im Krankenhaus noch über ein mögliches Karrierenende nachdenkt, plant er drei Monate später bereits die nächste Saison. Begleitet vom Verietzungspech Beat Erne hatte in seiner noch jungen Karriere bereits einige Rückschläge zu verkraften. Man könnte meinen, der Triesner hat sich schon alles gebrochen, was man sich brechen kann. Nach einer guten Vorbereitung 
auf Saison 2004 bremste ihn ein Gelenkbruch im Schlüsselbein ein. Eine lange Pause folgte, doch Erne meldete sich mit einem Sieg im «Heimrennen» in Oberriet zurück. Doch bereits beim Meisterschaftseinsatz in Möggers kam der nächste Dämpfer. Nach ei­ nem Sprung bekam der Triesner ein taubes Gefühl in der Hand und 
Vom Verletzungsteufel gejagd: Motocrosser Beat Erne. brach das Rennen ab. Die Abklä­ rungen bei einem Spezialisten in Feldkirch brachten hervor, dass die 
Bandscheibe überbelastet sei, was vom Unfall drei Jahre zuvor her­ rührte. Damit war die Saison gelau­fen 
und auch die Titelverteidigung an den Landesmeisterschaften vom Wochenende kein Thema mehr, «Das ist 
natürlich gerade Vor den Landesmeisterschaften, die ich in den letzten zwei Jahren gewonnen habe, besonders bitter. Doch das Wichtigste ist jetzt, das ich wieder gesund werde», sagte Erne, der die Titelkämpfe in Triesen wohl nicht mitverfolgen wird, «ich werde mir das nicht antun, ich brauche erst einmal ein bisschen Abstand vom Ganzen und werde für ein paar Ta­ ge verreisen.» Ein Leben für den Motocrosssport Ob die erneute schwerwiegende Verletzung ein vorzeitiges Karrie­ renende bedeuten könnte, wollte Erne noch nicht vorwegnehmen. «Ich war schon so oft verletzt und frage mich schon nach dem Sinn der ganzen Sache. Ich weiss auch nicht, wie es mit den Sponsoren aussieht. Auf jeden Fall werde ich vor nächster Saison keine Verträge abschliessend sagte Erne, der sich ein Leben ohne Motocross trotz seinem Verietzungspech nicht vor­ stellen kann, «der Motocrosssport ist seit 10 Jahren alles für "mich. Selbst bei einem Karrierenende könnte ich es nicht vollends lassen und würde eben zurückstecken und Motocross als Hobby betreiben.» • Spätestens nächste Woche soll ei­ ne weitere Untersuchung in Feld­ kirch Klarheit über die Schwere der Verletzung schaffen. Favoriten setzten sich durch TC Vaduz und TC Schaan ermittelten Clubmeister in den Doppelbewerben VADUZ - Die beiden Grossclubs TC Vaduz und TC Schaan er­ mittelten in einem gemeinsa­ men Turnier ihre Clubmeister in den 
Doppelbewerben. In sämt­ lichen Bewerben vermochten sich dabei die Favoriten durch­ zusetzen. Während in den Bewerben Damen­ doppel und Mixeddoppel sich die Clubmeister überlegen und klar durchzusetzen vermochten, war der Bewerb Herrendoppel hartum­ kämpft und voll Spannung. Insbe­ sondere aufgrund der Tatsache, dass infolge der schlechten Witte­ rung in der Halle und deshalb ein longset auf neun gaines gespielt werden musste, fiel die Entschei­ dung im Halbfinale und dem Finale innerhalb weniger Punkte. Am 
En-Die 
Sieger-Duos: von links Johanna Hemmerle/Amanda Oehri (Damen), Jösy Banzer/Rainer Kouac (Herren) und Johanna Hemmerle/Kenny Banzer (Mlxed). de verliessen die beiden Routiniers Rainer Kovac/Jösy Banzer den Platz als Clubmeister. Sie setzten sich im Halbfinale gegen Thomas Schädler/Stephan Schweiger mit 9:7 und im Finale mit dem gleichen Resultat gegen Dominik Kind/Ken-ny 
Banzer durch. Letztere hatten ihrerseits im Halbfinal gegen Nik- las Kieber/Daniel Bose mit 9:8 knapp die Oberhand behalten. Bei den Damen kamen Johanna Hemmerle/Amanda Oehri zu ei­ nem klaren 9:3-Finalerfolg Uber 
Fabienne Gineiner/Veronika Hilti. Im Mixedbewerb fiel die Angele­ genheit noch deutlicher zugunsten von Johanna Heniinerle/Kenny Banzer aus, die im Finale Vanessa Kovac/ Rainer Kovac klar mit 9:1 besiegten. (dk) Über den Wolken... Im Malbun lud der LOSV Sportkurs zum Gleitschirmfliegen MALBUN - Das Angebot des Liechtensteinischen Olympischen Sportverbandes in Sachen Sport­ kurse umfasst in diesem Jahr achtzehn verschiedene Sportar­ ten und Disziplinen. Eine dieser Hess die Interessierte im wahrs­ ten Sinn des Wortes abheben. Im Malbun fand ein Schnuppertag im Gleitschirmfliegen statt. Geleitet wurde die Veranstaltung von der Flugschule Montalin in Chur, welche mit drei Helfern eine Gruppe von 14 Frauen und Män­ nern betreute. Alle waren trotz wechselndem Wind und Wetter mit enormer Begeisterung und viel Ein­ satzfreude bei der Sache. «Bereits am Nachmittag konnten alle einen 
Mit Sack und Pack den Berg hoch und dann den Boden unter den Füs­ sen vertieren, das war das Ziel beim - Gleitschirmschnupperkurs des LOSV. 
ersten Flug machen, bei dem sie zum Teil bis 30 Meter über Grund schweben und wieder sicher landen konnten», resümiert ein begeister­ ter Hängegleiterverbands-Präsident Peter Wollwage. Als am späten Nachmittag der Wind wieder auf Abwind drehte und die Schirme verpackt waren, war es Zeit für einen Kaffee, einen Ge­ spritzten oder einen Kakao und ei­ nen Austausch der Erlebnisse bei den jede Pilotin und jeder Pilot noch mal seinen Flug mitteilen und nach­ erleben konnte. 
Bei dieser Gelegen­ heit wurden auch E-Mailadressen ausgetauscht, denn einige hatten noch nicht genug und es bleibt ab­ zuwarten, wo man sie in Zukunft am Himmel sehen wird. (PD) 
LANGLAUF Rücktritt von Huber Die Bündner Langläuferin An­ drea Huber tritt aus gesundheit­ lichen Gründen noch vor Sai­ sonbeginn zurück. Den grössten Erfolg feierte die 29-Jährige an den Olympischen Spielen 2002, als sie mit der Schweizer Staffel Bronze gewann. Bereits im ver­ gangenen Winter musste die Athletin des SC Alpina St. Mo­ ritz die Saison wegen Proble­ men mit der Atmung unter gros­ ser Belastung vorzeitig abbre­ chen. Weil sich keine Lösung dieser Schwierigkeiten abzeich­ nete, zieht sie sich vom Spitzen­ langlauf zurück. Als beste Ein­ zelergebnisse an Weltmeister­ schaften weist Huber je den 17. Rang über 5 km in den Jahren 1997 und 1999 auf. (si)
	        

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