Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2004 
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8 SCHAUFAHREN Schiffsmodell-Schaufahren SCHAAN-VADUZ - Der Schiffsmodellclub Rheintal führt am 18./19. September zum 22. Mal ein international ausgeschriebenes Schiffsmodell-Schaufahren in der schönen Schwimmbadanlage Mühleholz in Schaan- Vaduz durch. Als Eltern heranwachsender Kinder haben Sie es nicht leicht. Unsere Ju­ gend ist voll von Wünschen und Anforderun­ gen an Sie, und alles kostet Geld, dessen Be­ schaffung nicht immer leicht ist, gerade in der heutigen Zeit. Eine sinnvolle Freizeitge­ staltung ist aber ebenso wichtig wie gute Schulbildung und gute Erziehung. Wenn das Hobby aber gar noch Wissen vermittelt und Fähigkeiten trainiert, daneben Ihren Sohn oder Ihre Tochter bei schlechtem Wetter in der Bastelstube und bei Sonnenschein im Freien beschäftigt, dann müssten Sie als El­ tern eigentlich Ihre Kinder unterstützen, auch wenn es ein paar Franken kostet. Eines vor­ weg: Auch ein Modell, aus dem Baukasten kann zu einem absolut vorbildgetreuen Schiffsmodell ausgebaut werden. Um die ersten Schwierigkeiten, wie zum Beispiel die Anfertigung des Schiffsrumpfes zu­ nächst zu ebnen, erspart sich der Anfanger mit dem Kauf eines Baukastens, in dem schwierig zu erstellende Schiffsteile vorfab­ riziert sind, Enttäuschungen und Zeit. Sollte es - so oder so - bei Ihrem Erstlingswerk Schwierigkeiten geben: Die Mitglieder des SMCR sind gerne bereit-, Ihnen zu helfen. Jedermann ist herzlich eingeladen, auch sei­ ne eigenen Modelle mitzubringen und vor­ zuführen. Das Einzige, was Sie machen müssen, ist, dass Sie mit dem Boot zum Schwimmbad kommen, sich bei der Anmel­ dung melden, damit die Frequenzen abge­ stimmt werden können. Wie gewohnt ist der Eintritt 
für die Besucher gratis. Parkplätze sind beim Schwimmbad genügend vorhan­ den. Für das leibliche Wohl wird die Fest­ wirtschaft sorgen. Der Anlass findet bei je­ der Witterung statt. Die Öffnungszeiten sind am Samstag von 13 bis 22 Uhr (am Abend Fahren mit beleuchteten Modellen) und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr. (PD) LESERMEINUNG Beraten heisst Leben schützen Ist Schwangerschaftsabbruch (Tötung!) nur eine Fristenlösung?! Kein Mensch hat das Recht über Leben und Tod zu entscheiden! Wir alle müssen Gottes Gebot halten: Du sollst nicht töten! Wer hat das Recht, ein wehrloses unschuldiges Wesen im Mutter­ leib zu töten?! Darf ein Arzt, der den hippo- kratischen Eid geleistet hat (also Leben wenn immer möglich zu erhalten), so etwas Schreckliches tun? Ja: Für mich ist das Mei­ neid und Mord! Alle Achtung vor Herrn Dr. Walch, für den eine Fristenlösung nicht in Frage kommt! Es ist unsere Pflicht, jeder Frau zu helfen bei der Doppelbelastung für sich selbst und dem Ungeborenen gegenüber. Meine Mutter (sie hatte acht Kinder) sagte immer wieder, lieber ein Kind auf dem Kis­ sen als ein Kind auf dem Gewissen. Das sind also die Fragen: auf dem Kissen oder auf dem Gewissen. Meine Schwester sagte zu mir 1946 nach unserer Vertreibung aus dem Böhmerwald, als wir wirklich nichts mehr hatten, als wir in Bayern ankamen in der schwierigsten Nachkriegszeit, obwohl sie zwei Kinder ver­ sorgen musste und alles verloren hatte: «Ich weiss nicht, ob ich noch ein Kind möchte; aber wenn ich wüsste, dass ich keines mehr bekäme, wäre ich todunglücklich.» Alle mögen doch bedenken, heute werden angeblich bei uns jedes Jahr fünfzig unge­ borene Kinder ermordet; Kinder, die jeden Tag grösser und sclbstständiger werden würden! Was geschieht dem; in ein paar Jah­ ren mit uns Alten und Kranken?! Wo kein Platz mehr für gesunde Ungeborene mehr ist, wird wohl bald kein Platz mehr für Alte und Kranke sein! Damit ist der Eutanasie Tür und Tor geöffnet. Die Älteren von uns können sich noch gut an das Dritte Reich erinnern, da war ja Eu­ tanasie an der Tagesordnung und dieses Na­ zi-Reich dauerte nicht lange (keine 1000 Jahre)! Anton Smola, Balzers 
Schellenberger im Allgäu Ausflug der Schellenberger Seniorinnen und Senioren nach Oberstdorf im Allgäu Die Schellenberger Senlorinnen und Senioren anlässlich Ihres diesjährigen Ausflugs Ins Allgäu. SCHELLENBERG - Am Donners­ tag, den 9. September, lud das Komitee «Ehre dem Alter» zum traditionellen Altersausflug der Gemeinde Schellenberg ein. 53 Seniorinnen und Senioren folg­ ten der Einladung. Mit von der Par­ tie waren auch Vorsteher Nonjiiur Wohlwend sowie Vize-Vorsteherin Roswitha Goop. Ebenfalls konnte Pfarrer Bruno Rederer, mittlerweile selbst seniorberechtigt, begrüsst werden. Als verantwortliche Photo­gräfin 
war Ruth Lampert mit von der Partie. Pünktlich um 9.30 Uhr ging die Fahrt los in Richtung Feldkirch - Dornbirn - Bregenzerwald über Balderschwang nach Oberstdorf. Bei strahlendem Spätsommerwet­ ter konnte so die herrliche Alpen- welt^bewundert werden. Im Hotel ;AlpenhpX.in;,f)^erstdorf wurde der Reisegruppe dann ein vorzügliches Mittagessen serviert. Um 14 Uhr war es Zeit für die Weiterfahrt nach Immenstadt. Der Kurzaufenthalt bot Gelegenheit zu einem kleinen 
Rundgang oder dem Besuch einer der schönen Cafös oder zur Einkehr in die schöne Kirche am Markt­ platz. Nun ging die Fahrt weiter durch die schöne Landschaft im All­ gäu Richtung Kressbronn, wo die Reisegruppe im Gasthaus Max und Moritz erwartet wurde. Hier wurde nun ein währschafter Zvieri-Teller serviert und vor allem schmeckte das selbst gebraute Bier vorzüglich. Der Garten bot einen herrlichen Ausblick auf den Bodensec und so konnte ein schöner Reisetag beendet werden. Gegen 19 Uhr wurde nun 
die Hejmreise angetreten. Vorsteher Norman Wohlwend richtete dann auf der Heimfahrt noch einige Wor­ te an die Teilnehmer und verband den Ausflug mit einem Dankeschön. der 
Gemeinde an die Seniorinnen und Senioren. Ebenfalls durfte auch das Organisationskomitee ein Lob für die tadellose Organisation ent­ gegennehmen. Das Seniorenkomi-, tee bedankt sich für die Teilnahme am diesjährigen Ausflug und hofft auch nächstes Jahr wieder einen ge­ mütlichen Ausflug anbieten zu kön­ nen. (PD) Erich-Fromm-Preis nach Liechtenstein Hamid Lechhab, Koordinator der JAG erhielt den Preis für 2004 SCHAAN - Zum ersten Mal kommt der Internationale Erich- Fromm-Preis nach Österreich. Hamid Lechhab, Vorarlberger marokkanischer Abstammung, teilt sich diesen Preis für das Jahr 2004 mit Father William Wasson aus Amerika. Hamid Lechhab ist Mitglied der Internationalen Erich-Fromm-Ge- sellschaft und beschäftigt sich in vielfältiger Art als Psychologe und Jugendarbeiter mit dem Erbe von Erich Fromm. Er versucht die hu­ manistische Haltung Fromms in sei­ ner Tätigkeit umzusetzen und ist überzeugt, dass die Konsumgesell­ schaft ihre Schatten überspringen muss und kann, um neue Dimensio­ nen des Seins anstatt des Habens zu erreichen, wo der Mensch mit sei­ nen positiven wie auch negativen Dimensionen nicht als Ware be­ trachtet wird, sondern als Wesen, das denkt, fühlt, analysiert, entschei­ det und sich ständig weiter entwi­ ckelt. Diese humanistischen Ansätze sind im Menschen zu suchen und nicht ausserhalb von ihm. Jeder und jede kann und muss seine und ihre persönliche Weiterentwicklung sel­ ber in die Hand nehmen und sich vor tausenden Entfremdungen, die unsere Konsumgesellschaft verur­ sacht, in Acht nehmen. Wissenschaftliche Anerkennung Hamid Lechhab wurde diese grosse Ehre zuteil, weil er davon 
Hamid Lechhab, Jugendarbeiter In Gamprln, Ruggell und Schellenberg, wurde kürzlich mit dem Erich-Fromm-Preis ausgezeichnet. überzeugt ist, dass die humanisti­ schen Ansätze Fromms Menschen verbinden können, ungeachtet des 
Kulturkreises, in dem sie leben, ih­ rer religiöser Überzeugungen und ihrer Abstammung. Er hat einige 
Texte von Fromm in seine Mutter­ sprache (arabisch) übersetzt und in Form eines Buches mit dem Titel «Der entfremdete Mensch und der Horizont seiner Befreiung» veröf­ fentlicht. Er war der Initiator und Mitorganisator der ersten Konfe­ renz über Fromm in der arabischen Welt, die in Marokko Anfang die­ ses Jahres stattfand. Der Erich-Fromm-Preis ist nicht nur eine wissenschaftliche Aner­ kennung, sondern auch mit Geld dotiert. Mit einem Grossteil dieses Geldes hat Hamid Lechhab einigen Universitätsbibliotheken in den arabischen Ländern das Gesamt­ werk von Fromm (in 10 Bänden) und einzelne Bücher von Fromm auf Englisch oder Französisch zu­ kommen lassen. Mit dem Restgeld wird er eine weitere Veröffentli­ chung von Texten von Fromm in Arabisch realisieren. Hamid Lechhab, Mitarbeiter und Koordinator der JAG Ruggell, Gamprin, Schellenberg, widmet diese Ehrung und Anerkennung sei­ ner kleinen und grossen Familie in Vorarlberg, allen Menschen, die ihn in Vorarlberg und Liechtenstein so, wie er ist, aufgenommen haben, und betrachtet diesen Preis als ein kleines Dankeschön für all das, was er in den deutschsprachigen Län­ dern gelernt hat - vor allem in Vor­ arlberg und Liechtenstein, wo viele Wurzeln 
des Humanismus, der To­ leranz, des Dialogs und der Akzep­ tanz ständig wachsen. (PD)
	        

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