Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG 28 AUGUST 2004 VOLKS I J 
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 ö WÖRTER DES MONATS VADUZ - Die Auswahl der Begriffe er­ folgt durch Daniel Quaderer. Sein Büro ist mit der Organisation der Wahl zum «Wort des Jahres» in der Schweiz und in Liechten­ stein beauftragt. Fürstenhütchen Das neue Liechtenstein-Souvenir in Form einer Praline ist der «süsse Botschafter» für Liechtenstein. Aus feinster Schweizer Milchschokolade mit zart schmelzender Ha- selnuss-Creme nach original liechtensteini­ schem Rezept, so präsentiert sich das «Fürs­ tenhütchen». (LVA/LVO 07.08.04) Amtsübergabe Bei strahlend schönem Wetter fand am Morgen des Staatsfeiertages die Amtsüber­ gabe auf Schloss Vaduz statt. Die Stabüber­ gabe erfolgte ohne öffentliche Zeremonie. Erbprinz Alois wurde durch die Unterzeich­ nung der entsprechenden Fürstlichen Ver­ ordnung durch den Fürsten und Gegenzeich­ nung durch den Regierungschef zum Stell­ vertreter des Staatsoberhauptes ernannt. (LVA/LVO 16.08.04) Dezibulle Eine Tätigkeit der Gemeindepolizei Vaduz besteht darin, abends den Lärmpegel zu messen und bei zu lauter Lärmbelästigung die fehlbaren Wirte zu ermahnen. Ausgerüs­ tet mit einem Dezibel-Messgerät ist der «Dezibulle» im Vaduzer Städtle unterwegs und misst vor den Lokalen. Die Wirte wis­ sen mittlerweile, wie laut es sein darf, aber dennoch fühlt sich der eine oder andere schikaniert. (LVO 21,08.04) 
ZUM GEDENKEN Gangstaz Die Fassade des Postgebäudes von Schaan bekam in der Nacht des Staatsfeiertags auf Montag ein Graffito. Zwei Jugendliche sprayten das Wort «Gangstaz» auf die Haus­ wand und verursachten einen Sachschaden. Die unbekannten Täter gaben in einem Interview an, nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis zu sein. Nach Abschluss der Er­ mittlungen soll das Graffito Überstrichen werden. (LVO 18.08.04) Zahl des Monats: 50 Mit einem Aufruf an alle Parteien, den Landtag und die Regierung, 50 % Frauen in den Landtag zu wählen, sorgte die überpar­ teiliche Initiative «Pro Quötenregelung» für heissen Diskussionsstoff. (LIEWO 15.08.04) Satz des Monats «Das Restaurant solle künftig wie ein Amsterdamer Kaffeehaus ein offenes Forum sein ...» Civo Del Regno am 30. Juli im Volksblatt zur Wieder-Eröffnung des Restaurants Schlüssle in Vaduz. #** Basierend auf den Ideen der Bevölkerung entscheidet Ende Jahr eine Jury über das «Wort des Jahres 2004». Wer Vorschläge un­ ter  www.wort.li oder  www.chwort.ch ein­ bringt, hat die Chance, einen Büchergut­ schein der Buchhandlung Bücherwurm, Va­ duz, zu gewinnen. KURS Einführung ins Bogenschiessen TRIESENBERG - Nach einer kurzen the­ oretischen Einführung ins Bogenschiessen wird anhand eines Revierganges auf die na­ turgetreuen 3D-Tierschciben geschossen. Der Kurs 217 unter der Leitung von Johann Beck beginnt am Samstag, den 4. September um 13.30 Uhr. Treffpunkt beim Parkplatz Alpenhotel in Malbun. Anmeldung und Auskunft bei der Er­ wachsenenbildung Stein-Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 oder per E-Mail info@stein-egerta.li .  (PD) 
Bruno Ospelt, Vaduz t Eine grosse Trauerge- meinde nahm auf dem 
Va­ duzer Fried­ hof Abschied von einem lieben Men­ schen, der mit ihr ein Stück des Lebensweges gegangen ist. Am 17. Juni verliess uns Bruno Ospelt nach einem erfüllten Leben. Bruno Ospelt kam am 2. August 1922 als Sohn von Maria und Anton Ospelt, Baumeister in Vaduz, auf die Welt. Seinen Lebensweg begann er im Lett, wo er seine Kindheit zu­ sammen mit drei Schwestern im bäuerlichen Vaduz verbrachte. Nach der Volksschule besuchte er die Re­ alschule und absolvierte anschlies­ send die Handelsschule im Maria- num Vaduz. Er war in dieser Zeit ein begeisterter und erfolgreicher Sportler. So durfte er sich zum Bei­ spiel als Landesmeister im 10- Kampf feiern lassen. Bereits als 16- Jähriger trat er in die erste Mann­ schaft des FC Vaduz ein und blieb diesem Sport und diesem Verein als Seniorenfussballer 
bis zu seinem 50. Lebensjahr treu. In dieser poli­ tisch schwierigen Zwischenkriegs­ zeit engagierte er sich als Pfadfinder und Rover für sein von ihm gelieb­ tes Liechtenstein. Ein wichtiges Fundament für sei­ nen Beruf schuf er mit dem Ab­ schluss als Architekt HTL auf dem Fachgebiet Hochbau am Techni­ kum in Winterthur. In seiner Stu­ dentenzeit wurde er Mitglied der Studentenverbindungen Kyburgia in Winterthur sowie der Liechten­ steinischen Akademischen Verbin­ dung Rheinmark. Verschiedene schöne Kontakte aus diesem Um­ feld hat er sein ganzes Leben lang gepflegt. Nach dem Studium arbei­ tete er während zwei Jahren in ei­ nem Baugeschäft in Brig bis ihn sein Vater 1947 in die. elterliche Baufirma zurückholte. Im gleichen Jahr eröffnete er sein eigenes Ar­ chitekturbüro. 1956 war für Bruno ein bedeu­ tendes Jahr, in dem er verschiedene wichtige Weichen gestellt hat. So baute er sich sein Haus am Schrä­ gen Weg, das ihm und seiner Fami­ lie während Jahrzehnten eine einla­ dende und warme Stätte blieb. Gleichzeitig konnte er eine Hütte im Malbun erwerben, die später ein weiterer Lebensmittelpunkt für die ganze Familie wurde. Vof allem aber war das Jahr 1956 das Jahr der Hochzeit mit Liselotte Gassner. Das junge Paar konnte sich in den folgenden 4 Jahren über die Geburt von 4 Söhnen freuen. Seiner Lise­ lotte war Bruno während 48 Jahren ein treuer Ehemann und lieber Part­ ner, seinen Söhnen ein verständnis­ voller, 
fördernder aber auch for­ dernder Vater. So stiessen sie im­ mer auf offene Ohren, wenn es um Ausbildungsvorhaben ging, wur­ den gleichzeitig regelmässig als Handlanger auf den Bau geschickt, wenn es um die Finanzierung von grösseren Konsumwünschen ging. Neben der erfolgreichen Führung seiner Bauunternehmung sowie sei­ nes Architekturbüros fand er Zeit für vielfältige Engagements. Gerne hielt er sieh in den Bergen auf. So zählt er zu den Gründern jjletSkilift AG Malbun Vaduz und war viele Jahre als Verwaltungsrat und später als 
Präsident tätig. Im Kurverein hat er sich begeistert für sein Mal­ bun eingesetzt. Politisch engagierte sich Bruno in der FBP und war sie­ ben Jahre lang als Obmann für Va­ duz in Einsatz. Ebenfalls bekleide- , te er das Amt als Verwaltungsrat 
und Präsident der Liechtensteini­ schen Kraftwerke. Nach etappenweiser Übergabe seiner Geschäfte an seinen ältesten Sohn Günther hatte er nach und nach mehr Zeit für seine vielfalti­ gen Hobbies. 
Zu diesen zählte das Reisen. Gemeinsam mit seiner Frau hat er weite Teile der Welt bereist, um ferne Länder und 
deren Kultu­ ren kennen zu lernen. Als Hobbyfo­ tograf hat Bruno auf seinen Reisen immer einen Fotoapparat mit dabei, zuhause wurden dann eindrückli­ che Dokumentationen angelegt. Mit der Geburt von Stephanie im Jahre 1989 wurde Bruno Neni. Mit grosser Freude hat er an der Ent­ wicklung seiner inzwischen sieben Enkel teilgenommen. Während der letzten paar Jahre wurde er zum ge­ duldigen, verständnisvollen und unentbehrlichen Freund und Baby­ sitter. 
Viele schöne Stunden ver­ brachte Bruno jeweils mittwochs beim «Real-Stamm». Kaum einmal Hess er sich den Gedankenaustausch mit seinen langjährigen Gefährten entgehen. Dazwischen genoss er je­ den Abstecher in den Adler, wo er ein Leben lang gerne Gast war. Ein­ mal pro Woche wurde während Jah­ rezehnten gekegelt. Auch diese Be­ schäftigung eine Quelle von vielen schönen Freundschaften. Besonders am 
Herzen lagen ihm auch die Zu­ sammenkünfte mit den Jahrgängern. Eine Passion, die ihn buchstäb­ lich das ganze Leben beschäftigte, war die Pflege seines Weinberges. Er hat sich jeden Frühling auf das Schneiden der Reben gefreut. Noch in diesem Frühjahr hat er einen Grossteil der Reben selbst ge­ schnitten. Er war während vieler Jahre iin Ausschuss der Winzerge­ nossenschaft Vaduz und wurde des­ halb nach seinem Rücktritt zum Ehrenmitglied ernannt. Gemeinsam mit seiner Frau pflegte er in den letzten Jahren den schönen Garten um das Haus. Seine Liebe galt be­ sonders den Rosen. Und nicht we­ niger Zeit verbrachte er mit seinem treuen Freund Max, einem Luzer­ ner Niederlaufliund, auf seinen täg­ lichen Spaziergängen. Diese führ­ ten ihn regelmässig zur Werkhalle des Baugcschäfts, das heute, wie erwähnt, von seinem ältesten Sohn Günther geführt wird. Bis zuletzt wurde sein Rat hoch geschätzt. Er wollte sich zu einem solchen Spaziergang mit seinem Max auf­ machen, als er am 15. Mai einen Schlaganfall erlitt. Von den Folgen dieses Schlages hat er sich nicht mehr erholt und ist in der Nacht vom 17. Juni, versehen mit den hei­ ligen Sakramenten, umsorgt von seiner Familie eingeschlafen. Seine Familie und seine Freunde vermis­ sen ihn sehr. Albertina Kaiser-Oehry, Mauren t Albertina Kaiser ist nach einem reich erfüll­ ten Leben in ihrem 89. Lebensjahr am Dienstag, 3. August 2004, von uns gegangen. Ihr Sohn sowie ihre Enkelkinder und der Urenkel berei­ teten ihr bis zur letzten Minute ih­ res Lebens Geborgenheit, Nähe und ihre familiäre Vertrautheit. Sie entschlief zufrieden und gelöst im Kreise ilirer Lieben. Albertina kam am 12. Januar 1916 der Eltern Konrad und Magdalena zur Welt. Sie wuchs als zweitjüngste zusammen mit fünf Schwestern auf. Ihr einziger Bruder verstarb im Kin­ desalter von nur drei Monaten infol­ge 
einer Lungenentzündung. Die Ju­ gendzeit von Albertina war vor über 80 Jahren nicht dieselbe, wie sie heute von Kindern erlebt wird. Einen Fernseher gab es nicht und auch kei­ ne Computer. Doch - oder gerade deswegen erlebte sie .im Kreise ihrer Familie auf dem Bauernhof im Po­ pers eine einfache und ganz glückli­ che Jugendzeit. Mit der Gemeinde Mauren war die liebe Verstorbene sehr eng ver­ wurzelt. 
Sie musste zuhause im landwirtschaftlichen Betrieb kräf­ tig Hand anlegen. Sie liebte die bäuerliche Arbeit, die Tiere, den Garten und die Natur ganz allge­ mein. Wie es zu ihrer Zeit üblich war, eignete man sich da und dort Haushaltskenntnisse an. So besuch­ te sie unter anderem bei den Zam- ser Schwestern einen dreimonati­ gen Kochkurs: Ihre Familie pflegte das «Delehala-Kappele» am Rande ihrer «Hausbündt». Dieses 
Räppe­ le, in derif sich die wertvolle Jesu- und Marienskulptur namens «Pie- ta» befand, bedeutete Albertina zeitlebens sehr viel. Die Familie schenkte dieses alte, wertvolle Kunstobjekt der Maurer Pfarrkir­ che, wo die Pieta einen speziellen Platz erhalten hat. Albertina Oehri heiratete am 8. Februar 1945 Erich Kaiser vom Ortsteil Werth, der den Bauernbe­ trieb mit Albertinas Vater, der 93 Jahre alt wurde, führte. Erich war ein ausserordentlich guter Landwirt und kannte sich in Zuchtfragen bes­ tens aus. Zur Freude des jungen Brautpaares kam Konrad am 7. Mai 1946 zur Welt. Erich und Albertina gaben ihre Begeisterung und Freu­ de für die Natur und die Landwirt­ schaft ihrem einzigen Sohn mit auf den Weg. Der Funke sprang über und so erlernte Konrad ebenfalls im Landwirtschaftsmetier einen sehr interessanten Beruf. Erich verstarb leider allzu früh am 30. Juli 1972. Die Landwirtschaft bedeutete Al­ bertina zeitlebens sehr viel, so half sie Konrad - wann immer es mög­ lich war — auf dem Hof und Feld sehr gerne mit, dies bis ins hohe Al­ ter. Besondere Freude und sicht­ lichen Stolz hatte Albertina mit ihren Enkelkindern Bettina, Nicole, Tamara und Eric sowie natürlich ih­ rem einzigen Urenkel. Sie genos­ sen die Nähe von Albertina und spürten die Wärme und Freude, welche sie ausstrahlte. Diese Freu­ de war gegenseitig. Albertina wuss- te viele spannende Geschichten und Witze zu erzählen, die die Kin­der 
faszinierten. Zudem beherrsch­ te sie das Mühlespiel wie keine an­ dere und liebte das Jassen. Gerne erinnerte sich Albertina an die Ausflüge, die sie hie und da unternahm. So erzählte sie vielfach sehr lebhaft von Reisen nach Rom, Israel, 
Lourdes und nach Paris. Sie kannte jedoch auch viele andere Orte auf der Welt, als wäre sie stets auf Reisen und überall dort gewe­ sen. Albertina hat sich für die Ge­ schichte, die Maurer Ahnen- und Sippenforschung und für das Ge­ meinde- und Landesgeschehen im­ mer interessiert. Sie hat sehr viel gelesen. Eine besondere Spezialität von ihr war zudem das Lösen von Kreuzworträtseln. Die liebe Verstorbene war eine ge­ sellige Frau. Das Lachen gehörte zu ihr und war ansteckend. Sie pflegte den Kontakt zu ihren Nachbarn, Ver­ wandten und Bekannten. Ihre herz­ lichen Besuche wurden von ihnen stets geschätzt. Fröhlich sein und zufrieden sein mit dem was man hat, war eine Leitplanke ihres Lebens. «Wir haben alles», sagte sie immer, «wenn man gesund ist. die Natur schätzt, die Vögel pfeifen hört und die Jahreszeiten so nimmt, wie sie kommen und vergehen.» Albertina war eigentlich immer ge­ sund. Natürlich kam mit dem Älter­ werden mal dies und mal jenes. Aber ernsthaft krank war sie nie. Am meisten beschäftigte sie, dass sie das Augenlicht immer mehr ver­ lor. Sie hatte doch so gerne Bücher, Geschichten und die Zeitungen ge­ lesen. Zudem verfolgte sie im Fern­ sehen stets die Nachrichten und sah sich 
gerne interessante Dokumen­ tarfilme an. Albertina hatte sich im­ mer 
gewünscht, beim Sterben nicht alleine zu sein. In den letzten Ta­ gen! als sie plötzlich und unerwar­ tet immer schwächer wurde, waren Konrad und ihre Enkelkinder prak­ tisch rund um die Uhr bei ihr. Auf die Todesstunde war sie mit den heiligen Sterbesakramenten tief­ gründig vorbereitet. Albertina schöpfte ihre Kraft und ihre Ener­ gie immer und immer wieder aus dem christlichen Glauben. Sie glaubte ganz fest an Gott und prak­ tizierte diesen Glauben. Auf der Todesanzeige hiess es treffend: «Schlicht und einfach war dein Leben, treu 
und fleissig deine Hand, möge Gott dir Frieden ge­ ben, in dem ewigen Heimatland.» Wir werden Albertina in bester Er­ innerung bewahren. Sic ruhe in Frieden. .Wer int Gedächtnis seiner Liehen fehl, ist nicht tot, er ist mir fern; tut ist, wer vergessen ist. DANKSAGUNG Rosa Marock-Matt 28. Februar 1915 - 10. August 2004 Herzlichen Dank -Besonderen Dank für die hervorragende Pflege und Liebe für un­ sere Mama im LBZ (LAK) Haus St. Martin in Eschen. - Ein herzliches Dankeschön an Dr. Egon Matt und Dr. Pepo Frick, die unsere Mama bis zu ihrer letzten Stunde begleitet haben. - Ein herzliches Vergelt's Gott für die kirchliche Betreuung und Ab­ dankung an Pfarrer Fridolin Marxer und Mesmer Edi Schreiber - Ein Dankeschön für die liebevolle Anteilnahme und die vielen Zei­ chen der Verbundenheit. - Herzlichen Dank für die letzte Begleitung. Die Trauerfamilien
	        

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