Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 4. AUGUST 2004 VOLKS I BLATT I 
INTERNATIONAL TÖPIMEWS DES TAGES 
24 M SPLITTER Zwei Monate Bettruhe für Weltraumforschung PARIS - 60 Tage Bettruhe für die Welt­ raumforschung: Die Europäische Raumfahrt­ agentur ESA sucht Frauen als Testpersonen für eine Untersuchung, wie sich Schwerelo­ sigkeit auf den weiblichen Körper auswirkt. Darüber sei wenig bekannt, 
erklärte die ESA am Dienstag in Paris. Denn die meisten bis­ herigen Bodenstudien seien an männlichen Versuchspersonen durchgeführt worden, zu­ dem gebe es bislang nur wenige Astronautin­ nen. Gesucht werden 24 Frauen, denen An­ fang nächsten Jahres in Toulouse zwei Mo­ nate lang «strenge Bettruhe mit dem Kopf in -6 Grad Tieflage verordnet wird». Ange­ sichts der ESA-Zukunftspläne «werden die erwarteten Forschungsergebnisse für die Pla­ nung langfristiger bemannter Missionen von grossem Wert sein», hiess es. (AP) Babys können alle Sprachen BAIERBRUNN - Bis zum Alter von rund zehn Monaten sind Babys Universalsprach- ler. In dieser Phase können sie sämtliche Laute unterscheiden, die in den rund 5000 Sprachen weltweit gesprochen werden, wie das Apothekenmagazin «Baby und die ersten Lebensjahre» mitteilte. So kann etwa ein ja­ panischer Säugling im Gegensatz zu seinen Eltern die Buchstaben «r» und «1» auseinan­ der halten. Mit etwa zehn Monaten verliert sich diese Gabe zu Gunsten eines besseren Verständnisses für die Laute der Mutterspra­ che. Neue Erkenntnisse über die Sprachent­ wicklung sprechen dafür, dass man mit Ba­ bys durchaus in der «Ammensprache» kom­ munizieren sollte, wie die Zeitschrift berich­ tet: Dabei sollte man die Stimme heben, kur­ ze, einfache Sätze mit leichten Abwandlun­ gen wiederholen und einzelne Wörter über­ trieben betonen. Aus dem Strom der Laute fischen sich die Babys Silben und Wörter, die sich nach und nach zur Sprache vervoll­ ständigen. (AP) Freiheitsstatue wieder offen NEW YORK - Nahezu drei Jahre nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York ist am Dienstag die Freiheitsstatue teilweise wieder für Besucher geöffnet wor­ den. Allerdings werden die Besucherinnen und Besucher streng kontrolliert. Danach dürfen sie auf die Aussichtsplattform auf dem 16 Stockwerke hohen Sockel der 117 Jahre alten Lady Liberty steigen. Die Statue selbst bleibt jedoch weiterhin geschlossen. Die US-Regierung wertete die Wiedereröff­ nung des Sockels des bekanntesten Wahrzei­ chens Amerikas als wichtige Geste. Amerika zeige der Welt, dass die Freiheit nicht er­ pressbar sei, sagte Innenministerin Gale Norton. (sda/dpa) ANZP.IGE I / Politik - Wirtschaft - Sport bei uns ist alles im Preis iriBegriffiefi ''Jetzt VOU^I^ttTT abonnieren! ,~.0 
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Alte Informationen US-Terrorwarnungen stützen sich teilweise auf vier Jahre alte Informationen NEW YORK - Die jüngsten Ter­ rorwarnungen in den USA ba­ sieren teilweise auf Informatio­ nen, die schon vier Jahre alt sind. Eine Beraterin des Weis­ sen Hauses räumte am Dienstag ein, das Material sei in den Jahren 2000 und 2001 gesammelt worden. Die Planungen der Terroristen seien aber mehrfach aktualisiert worden, zuletzt im Januar dieses Jahres, betonte Fran Townsend im Fernsehsender NBC. Trotz der un­ gewöhnlich präzisen Warnungen vor Anschlägen, wurde die Frei- heifsstatue in New York wieder für Besucher geöffnet. Das Material, auf das sich die Warnungen von Heimatschutzminister Tom Ridge stützen, sei erst kürzlich in Pakistan entdeckt 
worden, sagte Townsend. Die Behörden hätten «in den ver­ gangenen 72 Stunden» Kenntnis von den Informationen erhalten. Nach US-Angaben stammen die Fotos und Schriftstücke in erster Linie von einem pakistanischen Computerexperten und aus dem Umfeld der Verhaftung des mut­ masslichen Al-Kaida-Mitglieds Ahmed Khalfan Ghailani, die beide im Juli in Pakistan festgenommen wurden. Ridge erklärte, es sei die Methode des Terrornetzwerks AI Kaida, Anschläge schon Jahre im Voraus zu planen. Auch der New Yorker Bürgermeister Michael 
Die Jüngsten Terrorwarnungen in den USA basleren teilweise auf Informationen, die schon vier Jahre alt sind. Bloomberg verteidigte die Terror­ warnung. Wenn die Behörden der­ artige Informationen erhielten, hät­ ten sie die Verpflichtung, ihnen nicht nur nachzugehen, sondern sie auch zu veröffentlichen. Nicht politisch motiviert Vorwürfe, die Warnung sei poli­tisch 
motiviert, wies Townsend zu­ rück. «Es hat nichts mit dem Wahl- parteitag der Demokraten zu tun», sagte sie am Montag. Auf der Veranstaltung in der ver­ gangenen Woche war John Kerry offiziell als Herausforderer von US-Präsident George W. Bush no­ miniert worden. Ermittler prüfen 
derzeit, ob sich die Terroristen, die die Informationen sammelten, noch in den USA aufhalten. Ein Gross­ teil des Materials sei undatiert, hiess es. Ridge erklärte, "es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass sich Terroristen in die betroffenen Finanzinstitutionen eingeschlichen hätten. (AP) Schwere Vorwürfe bestätigt Wachmann bestätigt Schliessung der Türen des brennenden Supermarkts ASUNCIÖN - Nach der Brandkat­ astrophe in einem Supermarkt in Paraguay hat ein Wachmann am Dienstag die schweren Vor­ würfe gegen die Unterneh­ mensführung bestätigt. Nach dem Ausbruch des Feuers ha­ be er Anweisung erhalten, die Tü­ ren des Einkaufszentrums abzu- schlicssen, sagte der Zeuge nach Angaben des ermittelnden Staats­ anwalts Edgar Sanchez. Die An­ weisung über Funk sei nach Anga­ ben des Wachmanns mit der Gefahr von Plünderungen begründet wor­ den. Die Zahl der bei dem verheeren­ den Brand getöteten Menschen stieg nach offiziellen Angaben auf 
Juan Pio Paiva (links), der den Supermarkt gemeinsam mit seinem eben­ falls inhaftierten Sohn betrieb, wies die Vorwürfe nachdrücklich zurück. 
464. 409 Verletzte befanden sich am Dienstag Abend noch im Kran­ kenhaus. Vorwürfe zurückgewiesen Wer die Schliessung der Türen anordnete, wisse der Zeuge nach eigener Aussage nicht, sagte San­ chez. Die beiden Besitzer des Ein­ kaufszentrums in Asunciön, ein Geschäftsführer und Vertreter des Sicherheitsdienstes waren bereits nach Berichten von Überlebenden über eine Schliessung der Türen festgenommen worden. Juan Piö Paiva, der den Super­ markt gemeinsam mit seinem eben­ falls inhaftierten Sohn betrieb, wies die Vorwürfe nachdrücklich zu­ rück. (AP) Hilfe für Bangladesch UNICEF bittet um Spenden für Opfer DHAKA - Nach den schwersten Überschwemmungen seit sechs Jahren sind in Bangladesch in den nächsten Monaten rund 20 Millionen Menschen auf Le­ bensmittelhilfe angewiesen. Grund sind die Ernteausfälle und Arbeitsplatzverluste, wie der Minis­ ter für Katastrophenschutz sagte. Fast zwei Drittel des 140 Millionen Einwohner zählenden Landes ste­ hen wegen des Monsunregens, der im Juni begann, unter Wasser. Wochenlange Entbehrungen auf Grund der anhaltenden Über­ schwemmungen in SUdasien haben auch zigtausende Kinder bedroh­ lich geschwächt. In Bangladesch benötigten unzählige Kinder drin­gend 
Hilfe zum Schutz vor den schlimmsten Folgen der Fluten, mahnte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF). Es bat um 13,4 Millionen Dollar (11,1 Millionen Euro), um mehrere zehntausend Kinder retten zu kön­ nen. Vor allem Durchfallerkran­ kungen, die durch verschmutztes Wasser übertragen werden, haben während der diesjährigen Monsun­ saison allein in Bangladesch be­ reits Dutzende Kinder das Leben gekostet. Mehr als 100 000 Men­ schen sind nach Behördenangaben betroffen. . Die Zahl der Todesopfer nach den schweren Überschwemmun­ gen in der Region liegt mittlerweile schon bei mindestens 
1627. (AP) 
+ + + + + ZU 
Letzt.„. + + + + + 8 Milliarden Kilometer CAPE CANAVERAL - Erst­ mals seit 30 Jahren ist wieder ei­ ne Raumsonde auf dem Weg zum Merkur, dem sonnennächsten Planeten. Die US-Raumfahrtbe­ hörde NASA schickte die Sonde «Messenger» (Bote) auf eine acht Milliarden Kilometer lange Reise durchs All. Ein Sprecher im Kon- trollzeritrum in Cape Canaveral in Florida sprach von einer Reise mit mythischen Dimensionen. In der antiken Sagenwelt war Mer­ kur der Bote der Götter. Bis die Sonde ihn erreicht, dauert es aber eine Weile. Erst in sechseinhalb Jahren wird «Messenger», wenn alles gut geht, als erste Sonde in 
eine Umläufbahn unj Merkur ge­ hen können. Zuletzt hatte 1975 die Sonde «Mariner 10» den heissesten Planeten des Sonnen­ systems erreicht. (AP)
	        

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