Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 29. JULI 2004 BLATT 
I JUGENDREDAKTION K?NO'iWI SOMMER 
21 ipASjj^NO IM^SOMMEII Kino im Sommer • SCHAAN - Die Besucherzahlen im Som­ mer sinken, da die meisten im Urlaub sind, oder lieber an der frischen Luft sein wollen, als im stickigen Kino zu sitzen. »Miriam Oay Die Besucherzahlen im Kino sind im Som­ mer um einiges niedriger als im Winter. Die Leute sind lieber an der frischen Luft, gehen ins Freibad oder unternehmen lieber etwas, als dass sie ins Kino gehen. Viele sind jetzt im Sommer auch im Urlaub. Wie viele 
Leu­ te ins Kino gehen. hängt natürlich auch ganz von den einzelnen Filmen ab. die laufen. Die Filme «Der Herr der Ringe 3» und «Harry Potter 3» hatten im letzten halben Jahr die meisten Besucher. Der Verkaufshit des Sommers soll «Fahrenhcit 9/ll», der Film von Michael Moore, werden. Michael «Bully» Herbig's neuer Film «(T)raum- scliiff surprise» lief letzten Donnerstag an und erreichte innerhalb von vier Tagen das Ergebnis von 345 000 Besuchern. Eine Art Volksfest Das Openairkino macht dem gewöhn­ lichen Kino keine Konkurrenz. Die Filme die im Openairkino laufen, kamen meist schon in den Kinos und die Leute haben sie schon gesehen. Viele Leute gehen nicht nur ins Openairkino, um den Film zu sehen, sondern auch, um sich zu treffen. Es ist eine Art Volksfest. Lieber im Freien oder im Kino? Sechs Stimmen: Daniela Mettler: «Ich finde es cool, in den Sommerferien ins Kino zu gehen, be­ sonders am Abend. Aber an einem schönen, lieissen Sommertag liab ich keine Lust, ins Kino zu gehen.» Sarah Vogt: «Im Sommer geh ich nicht so gern ins Kino, ich bin lieber im Freibad. Ausser, es kommt ein super Film, den ich unbedingt sehen möchte.» Kathrin Neschen «Wenn das Wetter schön ist. muss ich nicht unbedingt ins Kino gehen. Abgesehen vom Openairkino.» Simone Armbruster: «Ich bin im Som­ mer lieber im Freien. Wenn schönes Wetter ist, sitz ich nicht so gerne im Kino.» Doris. Meier: «Bei schönem Wetter geh ich natürlich am liebsten im 'Freien ins Kino. Besonders das Filmfest Vaduz linde ich eine ganz gelungene Veranstaltung. Die Stim­ mung dort ist immer grossartig und man trifft viele bekannte Leute.» Tamara Frommelt: «Ich gehe eigentlich immer gerne ins Kino. Wenn schönes Wetter ist, kann man sich ja auch nach dem Kino noch nach draussen setzen.» 
«There's a castle?» Touristen in Liechtenstein: Was weiss man über unser Land in Vaduz? Nicht alle Touristen, die unser Land besuchen, wissen, dass Liechtenstein eine Fürstenfamilie hat, die in einem Schloss lebt. VADUZ - Wenn man momentan durch Vaduz schlendert, sieht man links und rechts nur Touris­ ten. Ich habe mich gefragt, was für einen Eindruck unser Land auf sie macht, und was sie überhaupt in ihrer Heimat über Liechtenstein wissen. Ein Be­ such in Vaduz. *Kathrin Nesche r Jedes Jahr reisen mehrere 100 000 Tagestouristen in unser Land, so Roland Büchel, Chef vom Liech­ tenstein Tourismus. Sie kommen entweder in Bussen oder machen vielleicht in der Nähe Ferien, je­ denfalls ist die Zahl nicht genau er­ fassbar. Was man sagen kann, ist, dass die Hauptreisezeit vom Juni bis in den August geht, und dass am Staatsfeiertag besonders viele Touristen unser Land besuchen. 
ganz von den Reiseangeboten ab­ hängig. Manche Reisebusunterneh- men kommen mehrmals pro Wo­ che, andere erscheinen sporadisch. Einige fahren ins Malbun und besu­ chen dann noch Vaduz, andere hal­ ten nur eine Stunde im Städtle und fahren dann weiter in die Schweiz, oder nach Österreich. Oft buchen die Reiseanbieter im Voraus eine Fahrt im Citytrain, und so steigen die Touristen direkt vom Bus auf den Citytrain um. Immer mehr Journalisten Immer mehr besuchen ausländi­ sche Journalisten das Land. Für sie wird von qualifizierten Personen ein Programm organisiert, um sie gezielt über das Land zu informie­ ren. Ausserdem wird vom Touris- musbiiro jeden Monat ein Newslet­ ter verfasst, der an die Medien im Ausland geht, aber auch von 
Privat- Für viele Touristen ein Anziehungspunkt: Vaduz. Seit Mai 2003 werden allerdings beim Reisebusterminal die Anzahl der Busse und der Leute in den Bussen sowie die Nationalitäten der Anreisenden aufgeschrieben. Genaue Zahlen werden noch nicht veröffentlicht, da die Zeitspanne für Vergleiche zu klein ist. Vaduz und Malbun Die Hauptanreiseziele in Liech­ tenstein seien Vaduz und Malbun, aber auch der historische Höhen­ weg im Unterland ist anscheinend sehr beliebt. Jedoch sind die Auf­ enthalte und Ziele der Touristen 
personen abonniert werden kann. So kommt es, bemerkte Roland Bü­ chel, dass manche Reporter ihren Aufenthalt auch mal verlängern, weil sie entdecken, dass unser Land trotz der kleinen Fläche wahnsinnig viel 
zu bieten hat. Man muss nur genau hinschauen. Auch in Sachen Tagestourismus wird das Ziel ver­ folgt, die Touristen auf den Ge­ schmack zu bringen, dass sie noch­ mals hierherkommen. «Liechten­ stein auf den zweiten Blick!», so Michael Gattenhof, Kulturmanager des Landes. Registrierbar sind die Anzahl 
Gäste und deren Übernachtungen in Hotels: 50 000 Personen haben im letzten Jahr insgesamt über 100 000-mal im Land übernachtet. Die Hoteis versuchen nun ver­ mehrt, ein attraktiveres Umfeld für Tagungen zu gestalten. Dement­ sprechend werden zum Beispiel Konferenzräumlichkeiten einge­ richtet, und Internetverbindungen sind schon fast Standard in den Zimmern. «Ein kleines Land» Was also macht ein Tourist in Liechtenstein? Oftmals fragen Tou­ risten nach der Fürstenfamilie und dem Schloss. Dann wollen sie noch wissen, ob es denn ein Museum hier gäbe. Dass es gleich mehrere gibt, hätte wohl niemand vermutet. Doch wenn man ein Tourist in Va­ duz auf offener Strasse anspricht, kommt man auf ganz erstaunliche Sachen. So fragte ich zum Beispiel eine Neuseeländerin, die eine Bustour durch Europa macht, ob sie schon auf dem Schloss gewesen sei. Ihre erstaunte Antwort: «The­ re's a Castle?» Daraufhin habe ich ihr erklärt, dass wir auch einen Fürs­ ten haben, der mit seiner Familie sogar im Schloss wohnt! Sic wusste überhaupt nichts vom Land. Ein Australier aus derselben Reise­ gruppe wusste schon mehr: ein kleines Land, das an die Schweiz grenzt und schon ewig existiert. Ei­ ne andere Teilnehmerin der Rund­ reise, auch aus Australien, hatte bis heute noch gar riic etwas über Liechtenstein gehört. «Australia or Austria?» Ganz interessant war da schon das Gespräch mit 3 japanischen Rucksacktouristen. Einer von ihnen konnte fliessend Deutsch, er hatte es in der Uni studiert, und die zwei anderen konnten sich auf Englisch verständigen. In Japan sehe man selten europäische Touristen mit Rucksäcken, hier sei es aber an­ scheinend ein Trend. Sie kamen aus der Schweiz nach Liechtenstein, und danach geht's weiter nach «Australia or Austria?», und nach Deutschland. Über Liechtenstein haben sie in Büchern gelesen, so wussten sie, dass unsere offizielle Sprache Deutsch ist und wir ein kleines, wirtschaftlich aber liochinT tcressantes Land sind. Ihnen gefie­le 
die Fussgängerzone sehr gut, und wir hätten viele «pretty liouses». Das bemerkten noch mehrere Tou­ risten, und die Neuseeländerin von vorher lobte auch die Kunstobjekte im Städtle. Jährlich reisen mehrere 100 000 Tagestouristen nach Liechtenstein. Ein Norddeutscher, der mit sei­ ner Familie am Bodensee Urlaub macht, gestand mir ausserdem: «Na, ich wusste, dass ihr den Schweizer Franken habt und mit der Schweiz so eine kleine Insel bildet. In der EU seid ihr nicht und das ist auch gut so!» (Zur Er­ klärung: nicht, dass er uns nicht in der EU will, sondern dass es bes­ ser sei, nicht Mitglied der EU zu sein.) PERSÖNLICH Mein Fazit: viele Touristen wis­ sen wenig, manche gar nichts Uber das Land. Sie kamen per Zufall bzw. per organisierte Bustour durch Europa hierher, und in der kurzen Zeit bekom­ men sie zwar einen Eindruck, aber gesehen haben sie Yiicht viel. Auf die Frage, ob sie wie­ der einmal hierher kommen würden, reagieren sie völlig unterschiedlich. Von einem fes­ ten «Nein!» bis zu einem «For sure!» trifft man alles.
	        

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