Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 7. JULI 2004 
VOLKS | 1A/ICCEIVI GLEICHER GESCHMACKSSINN BLATT I 
VV IOOLIV ERINNERUNG DANK SINNEN 
30 RATGEBER i Beatrice Marty Dipl. Astrotogln AFB Rache ist süss und; schmeckt bitter ' Das versteinerte Herz Ungelöste Konflikte, alte Wuster sowie nicht. Verzeihen können, bilden Blockaden. Je mehr, davon in üns sind, desto schwieriger wird es, den Problemknoten zu lösen und auf ' die eigenen Gefühle zu hören. Das Herz ver­ steinert und droht-zu,- zerbrechen.; Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Hcrz^ infarkt. Wichtig ist zu wissen, da^s Emotio­ nen wie Hass und. Wut den Menschen eben­ so binden- wie die Liebe. 
7Wenn eine Frau oder ein Mann Hassgefühle auf seinen "Ex- partner hat,"dann bleibt sie oder er. weiterhin • darin" gefangen und an ihn gebunden. Die neue Partnerschaft hat dann Wenige Ghan-.. cen, besser und glücklicher zu werden. Ein Beispiel aus der Praxis Ein 55-jähriger Mann   \erlor   seine Arbeits-, stelle, lind war sehr frustriert.' Er war böse auf seinen Arbeitgeber und machte ihn für sein Unglück verantwortlich. Er-wünschte ihm alles Böse auf.der Welt und konzentrierte. ' sich darauf, wie er sich an ihm rächen könn­ te! Ich machte ihm verständlich, dass ich mit diesen Gedanken nicht mit ihm arbeite und er mit dieser Einstellung auch keine neue - Stelle mehr finden würde. Natürlich war er von meiner Aussage nicht begeistert, er erwartete Mitleid von mir. und Tipps, wie er sich rächen könnte. Mein. Rat war, dem. Chef zu verzeihen und die Chancen aus seiner Arbeitslosigkeit zu erkennen, denn er träumte schon lange von einem eigenen Zijgarrcngeschäft. Die Macht des Vergebens Unser Unterbewusstsein kennt keine Zeit. Ihm ist es egal, ob .etwas gestern oder vor 100 Jahren geschehen ist. Ein nicht verzie­ hener Konflikt bedeutet für das Unterbe­ wusstsein ein ungelöstes Problem. Wir kön­ nen das ganze Leben damit verbringen, dar­ über nachzudenken^ wie wir uns rächen könnten. Wir vergessen dabei die Sonne zu sehen, werden verbittert und wenn man. weiss, dass Gedanken Energien sind, ziehen wir bereits neuen Hass und neues Leid an. Tiefes, inniges Vergeben, das aus dem Her­ zen kommt,, macht frei und vermag Hcrz- blockaden aufzulösen. Der vertraute Feind Menschen wollen oft nicht verzeihen, weil sie sich an den Feind gewöhnt haben. Warum sollte man einen neuen Gegner suchen, wenn es doch den alten Vertrauten gibt? Wie soll man ohne ihn leben? Worüber könnte man denn bei seinen Freunden jammern? Dicser Feind bietet oft die Entschuldigung, dass man wegen dieser Verletzung nicht han­ deln kann. Ein weiterer Grund ist die. Be­ fürchtung, mit der Vergebung unseren Feind gutzuheißen. Das Verzeihen dient aber aus­ schliesslich uns selbst und hilft uns, den Ballast Von alten Konflikten los zu werden. www.free-live.ch 
Geschmackssinn arbeitet bei Fliegen und Menschen gleich BERKELEY - Eine fliege im Pick­ nickkorb schmeckt dasselbe wie ihre unfreiwilligen Gastge­ ber. Wissenschaftier der Uni­ versität von Kalifornien in Ber-• ketey haben zum ersten Mai ei­ ne detaillierte genetische Stu­ die Uber die Geschmacksrezep- toren von Fliegen erstellt Kristin Scott und ihre Kollegen zeigten, dass Fruchtfliegen Rezep­ toren haben, die wie beim Men- _ sehen süssen beziehungsweise sau­ ren und bitteren Geschmacksrich­ tungen gewidmet sind. Riegen «schmecken» mit dem ganzen Körper Wahrend die Geschmacksre/.ep- toren beim Manschen jedoch auf. die Zunge beschränkt sind, sind die 'Rezeptoren der Fliegen aa Borsten - angewachsen, die über den ganzen Körper verteilt sind, einschliesslich der Beine, der Flügel, dem Rüssei . und dem Eiäblcgeapparat. «Gcschmacksneuronen sagen der Fliege lediglich, .oh die Nahrung . gut oder schlecht ist»; erklärt Scott, - eine Assistcnz.professorin der Mo­ lekular- und Zcllbiolögie. «Es ist das gleiche Logikmiister für die erstlwnli^Jvdasslniegeri 'und Meli- Geschmackserkennungeinsetzen:» sehen'n^ch Hunderten' Millionen'.. Scott sagte weiters, dass das Ge­ Jahren der Evolution immer noch schmackssystem von Fliegen einfa' 
'Geradezu eine Einladung für Hiegen: Essen Im Freien. Filegen haben " wie die Menschen - Rezeptoren für Süsses und Saures. 
eher funktioniert als der Geruchs­ sinn. Letzterer verwendet 50 ver­ schiedene Geruchsdetektoren, um zwischen Tausenden von Gerüchen zu unterscheiden, während die 6X Gcschmacksrczeptoren auf ein paar wenige Geschmackskategorien im Fliegenhirn reduziert sind. Lokalisieren der Nahrung Geschmack is| hauptsächlich auf die. Lokalisierung von Nahrung ausgerichtet und die Entscheidung; diese zu essen oder nicht,.ohne spe 
: zifische Unterscheidungen. «Die Einfachheit der Geschmycks-Länd- karte der Fruchtfliege indiziert, das es ein Modellsystem sein könnte, das erklärt wie das Gehirn chemi­ sche Hinweise aus der Peripherie in die Geschmack«,Wahrnehmung und; ins Verhalten übersetzt», schlössen dje Forscher in ihrer Studie, (pte) Zusammenhang zwischen Sinnen und Gedächtnis erwiesen LONDON - Britische Forscher haben eine Erklärung für das - Phänomen gefunden, dass ein einzelner Ouft oder Klang voll: ständige Szenen aus der Ver­ gangenbett heraufbeschwören kann. Erinnerungen an ein Ereignis sind über die Sinneszeniren des Gehirns verteilt, wobei eine Region, 
der so genannte Hippokampus, die FÜIH rungs- und Kontrollfunktion über­ nimmt. Wenn einer der Sinne sti­ muliert wird, werden auch Erinne­ rungen ausgelöst, die mit anderen Sinnen zu tun haben. . Bilder mit Gerüchen «Das erklärt, warum ein bekann­ ter Song oder das Parfüm eines ehemaligen .-Liebhabers ein-detail­ liertes Bild vergangener Zeiten her­ aufbeschwören kann», sagt Jay Gottfried von der Londoner Uni­ versität für NcuroWisscnschaften, der eine Studie zur Gedächtnis- Wiedergewinnung durchgeführt hat. Gottfrieds Team machte' die Entdeckung, indem er Testperso­ nen eine Reihe von Bildern, ge­ paart mit Gerüchen, die aber nichts mit den Bildern zu tun hatten, prä­ sentierte. Die Probanden sollten ei­ ne mcntqle Verbindung zwischen den beiden Informationen herstel­ len. Wurde beispielsweise das Bild 
Wird einer der Sinne stimuliert, werden Erinnerungen ausgelöst einer Ente gezeigt und mit dem Düfi von Rosen unterlegt, konnten sich die Testpersonen eine Ente vorstellen, die durch einen Rosen­ garten watschelt. Bilder ohne Geriiche Den Teilnehmern wurden die Bil­ der dann noch einmal gezeigt, die­ ses Mal ohne Gerüche, dafür mit zusätzlichen Bildern, während die 
Forscher die Hirnaktivitäl scann­ ten. Bekannte Bilder stimulierten sowohl den Hippokampus als auch die Hirnrinde, die für Gerüche zu-" ständig ist. Die neuen Bilder hatten keinen solchen Effekt. Die Studie unter­ mauert, dass ein'visuellej; Stimulus Gehirnregionen aktivieren kann, die mit. einem früher "erfahrenen Duft zusammenhängen. ; - (pte) 
KURZ-NEWS Vitamine verzögern HIV-Krankhejtsverlauf BÖSTON 
- Vitamintabletten könnten den Fortschritt von HIV verzögern, behaupten US- amerikanische Ärzte. So könnte in den Entwicklungsländern der Umstieg auf teurere Medika­ mente aufgeschoben werden. Die Erkenntnis.stammt von ei*, ner klinischen Studie an 1080 schwangeren Frauen mit HIV in Tansania. Jene, die "eine tügü-. che Dosis von Vitamin B, C und E über fünf Jahre lang schluck­ ten,. waren weniger gelUhrdet bis zum tatsächlichen Ausbruch von 
AIDS fortzuschreiten als die Vergleichsgruppe. Wafaie Finvzi von der Harvard Schoo! of Public Health in.Boston will HIV-Patienten in Entwick­ lungsländern diese Multivila- minpräparate im frühen Sta­ dium der Krankheit verabrei­ chen. Diese Therapie kostet et­ wa 15 Dollar pro Person und Jahr und stellt damit einen rela­ tiv 
billigen. Weg dar. die Le­ bensqualität der Betroffenen zii •verbessern.,Die Präparate könn­ ten auch eine, Verschlechterung im Krankheitsverlauf hinaus­ schieben, wo die Patienten auf die ühti-retrovrrale Therapie ge­ setzt werden müssen, die zwar wirksamer ist, aber zwischen. 300 und 400 Dollar pro Person und Jahr kostet. Üblicherweise werden den Patienten,die anti­ retroviralen Medikamente nicht, verabreicht, bevor sich die Krankheit nicht verschlechtert, weil sie starke Nebenwirkun­ genhaben. (pte) Suchtgefahr tiei Frauen unterschätzt MÜNCHEN 
Exzessiver Al­ koholkonsum ist auch bei Frau­ en keine Seltenheit mehr. 18- bis • 20-jährige Frauen trinken mittlerweile, sogar mehr Alko­ hol als gleichaltrige Männer, so derTenor am interdisziplinären Kongress für Suchtmedizin in München. Noch dazu ist "der Konsum von Alkohol für Frau­ en gefährlicher als für Männer und die Abhängigkeit stellt sich bei Frauen schneller ein. Die" Folgen: fehlende Unterstützung aus .dem Umfeld Und die Dis­ kriminierung. Dgnn in der Ge­ sellschaft stösst Abhängigkeit „meist auf wenig Verständnis. Frauen geraten schneller in Ge­ fahr, 
alkoholäbhängig zu wer­ den. Schon ein Liter Bier oder ein halber Liter Wein pro Tag ist", laut Henriette Stadler - Lei­ terin der psychiatrischen Sta­ tion der Medizinischen Univer­ sität Wien - die Grenze, denn der weibliche Hormonhaushalt bewirkt eine grössere Aufnah­ me von Alkohol bei Frauen. Im weiblichen Organismus würde Alkohol auch schneller Organ- sehäden in Leber und 
Gehirn entstehen lassen. . (pte) t « > • .» •-*• -•  • . 
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