Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 30. JUNI 2004 VOLKSI IIV11 AlVIfS MEIN STANDPUNKT BLATTI IIMLMIMLS NEUER BOTSCHAFTER 
5 LESERMEINUNGEN Triesen und Erzbistum Die Stellungnahme des Gemeinderats Trie­ sen in den Ausgaben der beiden Landeszei­ tungen vom 23. Juni zu den Vorgängen rund um die Abberufung 
von Pfr. KcIIenberger ist äusserst aufschlussreich. Sie zeigt erneut, wie selbstherrlich einerseits Erzbischof Haas und Gencralvikar Walser walten und andererseits die Unfähigkeit der Verantwort­ lichen Ües Erzbistums, pastoral klug zu wir­ ken. An dieser Stelle ein Dankeschön für die klare Stellungnahme des Gemeinderats. Ich hoffe mit den Triesnern und vielen anderen auf Solidarität und Unterstützung auch der arideren Gemeinden. Robert Büchel-Thalmaier, Schellenberg Danke Es hat uns sehr gefreut, dass so zahlreiche Besucher am Tag der offenen Tür auf dem Buchensteinhof zugegen waren. Wir hoffen, dass es euch gefallen hat und bedanken uns für Ihr Kommen und das in die Landwirt­ schaft entgegengebrachte Interesse. Ein spe­ zieller Dank gilt unseren zahlreichen frei­ willigen Helfern, ohne die es uns nicht mög­ lich gewesen wäre diesen Anlass so rei­ bungslos Uber die Bühne zu bringen. Ein weiteres Dankeschön geht ans gesamte Organisationsteam und die verschiedenen Aussteller, welche für ein" ansprechendes Programm gesorgt haben. Bei all denen, welche durch unsere Veran­ staltung gestört worden sind, möchten wir uns entschuldigen und danken für ihr Ver­ ständnis. Vielen Dank! Anton und Brigitte Buchensteinhof 
Büchelt lRuggcll J SOMMERFEST Sommerfest im Haus St. Florin VADUZ - Um 17 Uhr begrüsste der Heim­ leiter alle Bewohner und Gäste und unseren Handörgeler Daniel Negele. Er hatte auch etwas Spezielles vorzustellen, das eigens für dieses Fest gebraute «Wasserschlösschen»- Bier. Da seit kurzem ein Pflcgeassistent im Haus St.Florin arbeitet, der Bierbrauer ge­ lernt hat, packte das Veranstaltungsteani die Gelegenheit beim Schopf und bat ihn, ein Bier zu brauen. Der Name dafür war auch schnell gefunden. Da das Haus durch die vielen Wasserschäden schon als «Water- Castle» : bekannt ist, lag «Wasserschlöss­ chen» sehr nahe. Und so wurde auch noch eine passende 
Etikette gedruckt und dem Biergenuss am Sommerfest lag nichts mehr im Wege. Die Küche verwöhnte mit feinen Salaten und Würsten vom Grill und Petrus meinte es auch gut, so genossen alle.den schönen Abend. Nachdem in diesem Jahr schon der MGV Triesenberg, der Gesangverein Triesen, die Tanzgruppe der Liechtensteinischen Trach- tenvereinigurtg und der Männergesangver­ ein Vaduz die Bewohner mit ihren Darbie­ tungen erfreut haben, war es am Sommer­ fest die Harmoniemusik Vadu£, die schöne Stücke ihres Repertoires mit einigen Musi­ kanten zum Besten gaben. Die Bewohner und. Gäste bedankten sich mit viel Applaus. Bei dieser Gelegenheit be­ danken wir uns bei allen Vereinen herzlich für ihr Engagement für die betagten Mit­ menschen. (PD) 
Anderes Politikverständnis «Mein Standpunkt»- von Elmar Kindle,.FBP-Abgeordneter Wie die Erfahrungen aus vergange­ nen Jahren eindrücklich gezeigt ha­ ben, sind Äktionismus, Experimen­ te und Ignoranz grundlegender Interessen von Bevölkerung und Wirtschaft kein guter Nährboden für politisches Handeln. Erstaun­ lich daher, dass VU-Exponenten gerne wieder rnehr dieser schwer bekömmlichen Zutaten in der Poli­ tik sehen würden. In einem Standpunkt im Vater­ land vom 24. Juni schreibt der VU- Abgcordncte Walter Vogt, dass Aussitzen, Schweigen, Zaudern und Zögern uns nicht weiterbrin­ gen.-Er fügt an, dass die Regierung endlich das Ruder in die Hand neh­ men müsse, schliesslich bedeute Regierungsverantwortung auch Führungsverantwortung. Besonnenheit statt Aktionismus Blenden wir dreieinhalb Jahre zu­ rück: Liechtenstein taumelt von ei­ nem Desaster ins nächste. «Schwar­ ze Liste», internationale Kritik am Finanzplatz, ramponiertes Image im Ausland, kranke Krankenkasse, Tc- lefonie ohne Anschluss und wach-, sende Staatsausgaben mit zuletzt Ausgabensteigerungen von statten 15 Prozent. Für die meisten keine schöne Erinnerung. Keine Experimente mehr Heute sind viele dieser Probleme gelöst und Liechtenstein findet sich gestärkt wieder. Der Weg dahin be­ stand aber aus unzähligen politi­ schen Entscheidungen. Was meint Walter Vogt also mit Zaudern und Zögern? Vielleicht verwechselt er Handeln mit Aktionismus. Wenn dem so ist, dann hat er Recht, denn Aktionismus gibt es in der heutigen 
«Die Angaben beziehen sich auf das Jahr 2000, damals war nun einmal einfach eine andere Regierung am Werk»: Elmar Kindle (FBP) zur Kritik der beiden VU-Abgeordneten Walter Vogt und Donath Oehri. Politik nicht mehr. Walter Vogt schreibt, die Regierung Hasler sehe den Entwicklungen im Bildungswe- sen tatenlos zu. Dabei zitiert er eine Studie, die Liechtenstein bildungs­ technisch im Vergleich 
zu den Schweizer Kantonen nur auf dem 17. Rang aufrührt. Pikantes Detail am Rande: Die Angaben beziehen sich auf das Jahr 
2000, damals war nun einmal einfach eine andere Re­ gierung am Werk! Nicht verantwortlich für früher Dem gleichen Denkfehler wie Vogt ist gestern in einem Vaterland- Beitrag übrigens auch sein VU- Kollege Donath Oehri aufgesessen, der die jetzige Regierung ebenfalls für die Politik früherer Jahre ver­antwortlich 
machen will. Für die Zustände vor ihrem Antritt kann wohl kaum die Regierung Hasler verantwortlich gemacht, werden. Was ist seither geschehen? Unter anderem ein neues Stipendienrecht, Modernisierung des Hochschulwe­ sens, neues Lehrerdienstrecht und neue Schulen wie die Sportschule Liechtenstein. Was. also vermisst. Walter Vogt im Bildungswesen? Experimente, wie die verbale Schü- lerbeurteilung, die bereits kurz nach ihrer Einführung 2000 schlechte Noten erhielt? Dann hat Walter Vogt Recht, denn solche Experimente gibt es nicht mehr. Er fahrt fort, dass es nicht ausrei­ che, bloss Sitzungen abzuhalten, Arbeitsgruppen einzusetzen und 
Betriebe zu besuchen. Stimmt. Deshalb hat die Regierung, unter anderem ja auch ein Projekt zur Förderung von Innovation und Jungunternehmern gestartet, kürz­ lich ein Leitbild für die Wirtschaft vorgestellt und beispielsweise ein Programm für arbeitslose Jugendli­ che geschaffen. Menschen im Mittelpunkt Daneben wird heute aber der in­ tensive Dialog mit den Menschen und der Wirtschaft gesucht. Was ist - effektiver, ajs mit den direkt Be­ troffenen konkrete Anliegen zu dis­ kutieren und diese dann zu lösen?. Mit der VU zurück ins Chaos? Anders als Walter Vogt bin ich der tiefen Überzeugung, dass das Gespräch mit Menschen und Wirt­ schaft Grundlage einer Politik sein muss, die im Interesse der Bevölke­ rung handelt. Anders als Walter Vogt sehe ich einen Unterschied zwischen überlegtem Problemlosen und besonnenem Handeln einer­ seits und voreiligen Experimenten sowie leichtfertigem Aktionismus andererseits. - Wie es scheint, sind die politi­ schen Zutaten, mit denen die VU als Rcgierangspartej zuletzt ihre für Liechtenstein schwer verdauliche Suppe gekocht hat, in bestimmten VU-Kreisen immer noch äusserst beliebt. Trotz offensichtlicher Un- geniessbarkeit würden einige VU- Kräftc daher gerne wieder nach den Rezepten von gestern kochen. Aber kann ünd soll sich Liechtenstein Experimente, Äktionismus und Ig­ noranz wieder leisten? Soll alles wieder so werden >wie vor dreiein­ halb Jahren? Nichts faul im Staate Dänemark Eröffnung des dänischen Honorarkonsulates in Vaduz VADUZ - Gestern Abend beka­ men die 35 in Liechtenstein wohnenden Dänen eine offiziel­ le Vertretung ihres Landes. In der Hofkellerei feierten sie die Eröffnung des Honoralkonsuia- tes mit den Olsen Brothers. * Tamara Frommel t  ' ' S.E. Botschafter Dan Nielsen eröff­ nete den Abend mit einer Rede in englischer Sprache. Die Beziehun­gen 
zwischen Dänemark und Liechtenstein und der lange Pro- zess, den es benötigte, um ein Kon­ sulat wahr zu machen, waren The­ men seiner Ansprache. Aussenminister Ernst Walch ist froh, die dänisch-liechtensteini­ schen Beziehungen formalisieren zu können: «Sie alle sind täglich Botschafter», richtete er das Wort an die zahlreich erschienenen Gäs­ te. «Ich freue mich darauf, dass ein Austausch von Meinungen, An­geboten 
und Anlässen auf formeller Ebene weiterentwickelt werden kann.» Mit einem dänischen Trink­ spruch schloss er seine 'Erfolgs­ wünsche. Werner Tabarel Ii von der Verei ni- gung der Liechtensteiner Konsuln hatte sich über die Aufgaben eines Konsuls schlau gemacht. Eine sei­ ner Entdeckungen, die er an die zu­ künftige dänische Konsulin richte­ te: «Man soll die Leute mit List an­ locken, damit sie anfangen zu 
er­ Eröffnung des ersten dänischen Honorarkonsuiates In Liechtenstein. Von links: Emst Walch (Aussenminister), Dan Nielsen, Annemarie Skak, Doris Jäggi-Lind und Daniel Jäggi. 
zählen, bevor man sie ausfragt.» Auch Tabarelli wünschte alles Gute für die neue Aufgabe. Zwei Heimatländer Und schliesslich sprach auch die Frau des Abends: Doris Jäggi-Lind wurde von I M. Königin Margrethe II. bereits am 10. Mai zum Hono­ rarkonsul des Königreichs Däne­ mark in Liechtenstein ernannt. Seit ihrem dritten Lebensjahr wohnt sie in Vaduz. «Durch die Hilfe anderer Menschen konnten wir uns hier wie zuhause fühlen.» Jäggi-Lind war stets um einen re­ gen Kulturaustausch bemüht und stellt heute mit Stolz fest, dass es in Liechtenstein schon einige Däne­ mark-Fans gibt. Mit dem Honorar­ konsulat an der Landstrasse 64 in Vaduz wird sie diese Aufgabe, die ihr . soviel Freude bereitet, noch besser weiterführen können. Einer ihrer Wünsche ist es, einmal eine Leserreise zu begleiten und interes­ sierten Liechtensteinern die däni­ schen Sehenswürdigkeiten näher zu bringen. Auch ein Sprachkurs käme in Frage. So durften deshalb zum Abschluss auch ein paar däni­ sche Worte nicht fehlen. - Musika­ lisch umrahmt wurde die Eröffnung von den Olsen Brothers, die 2000 den Coricours d'Eurovision für Dä­ nemark gewannen. Der Kabarettist Mathias Ospelt brachte das Publikum mit Verglei­ chen von Liechtenstein und Däne­ mark zum Lachen. Dazu gehörte natürlich auch das eingehende Stu­ dium des Hamlet. t A " ' V H
	        

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