Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 26. JUNI 2004 VOLKSI IIVII AlVin INTERVIEW ZUM BLATTI I »I LM Iii 
U ENERGIEKONZEPT 
7 «Energiesparen ist unsere beste Energiequelle» Regierungsrat Hansjörg Frick: Regierung setzt auf nachhaltige Energiepolitik VADUZ - Neue Perspektiven in Sa­ chen Energie schaffen, sei die Zielsetzung der Regierung bei der Erarbeitung des neuen Energie­ konzeptes gewesen: Das sagt der zuständige Regierungsrat Hans- jörg Frick. «Martin Fromme» Volksblatt, Herr Regierungsrat, Sie haben diese Woche das Energiekon­ zept 
«Liechtenstein 2013» vorge­ stellt: Was wollen Sie damit errei­ chen? Hansjörg Frick: Die Erarbeitung des Energiekonzepts stellt einen wich­ tigen Schritt zur Erreichung unserer Hauptziele in der Energiepolitik dar: Energie rationeller, effizienter zu nut­ zen und verstärkt erneuerbare Ener­ gien anzubieten. Wir wollen neue Per­ spektiven zur zuverlässigen Bereitstel­ lung der benötigten Energie für die In­ dustrie, das Gewerbe und die privaten Haushalte in unserem Land 
schaf- Neue Perspektiven fen. Das Ziel, nämlich der sparsaniere Einsatz von fossilen Energieträgern, ist ein Gebot der Stunde und ein ge­ zielter Schritt in Richtung Nachhaltig­ keit. Mit dem neuen Energickonzept sol­ len Wege zur Verringerung der Treibhausgase aufgezeigt werden: Welche Massnahmen Fördert die Regierung konkret? Energieeinsparung und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen sind wichtige Elemente einer nachhaltigen Energiepolitik. So bietet die Regie­ rung ökonomische Anreize zur Anwendung entsprechender Anla­ gen, z.B. Verbrauchs-, 
schadstoffarme Anreize und Förderbeiträge oder mit erneuerbarer Energie arbei­ tende Haustechnikanlagen. Darüber hinaus gibt es Vergünstigungen für die Nutzung von Solaranlägen für Wann­ wasseraufbereitung oder Fotovoltaik- anlagen. Das 'Energiekonzept zeigt auch beispielsweise die erheblichen Einsparpotentiale in Altbauten auf. Hier wird die Regierung die Förder­ beiträge für eine verstärkte Wärme­ dämmung bei deren Sanierung erhö­ hen. Weiters findet man im Energie­ konzept auch neue Massnahmen wie die Förderung des Minergie-Standards bei Neu- und Umbauten oder die Rea­ lisierung einer regionalen Biogasanla­ ge, deren 
Biogas zu Treibstoff aufbe­ reitet und an der Erdgastankstelle zur Verfügung gestellt werden soll. Mit der finanziellen Unterstützung solcher Massnahmen können'wir er­ neuerbare Energien zu einem wesent­ lichen Standbein unserer Energiever­ sorgung ausbauen. Im Vordergrund der Förderungen steht dabei jeweils die gezielte Information und Beratung der 
Verbraucher in Energiefragen. Es gibt Stimmen, die Ihnen vorwer­ fen, nicht genug für die Schaffung zukunftsfiihigcr Alternativen wie den Ausbau der erneuerbaren Ener­ gie, der Steigerung der Energieeffi- zienz und verstärktem Energiespa­ ren zu tun. Haben Sie für diese Kri­ tik Verständnis? Nein. Mit dem Energiekonzept trägt 
die Regierung der herausgehobenen Bedeutung des Energiesparens, der Energieeffizienz sowie der Nutzung von regenerativen Energiequellen Rechnung. Wir legen grossen Verständnis für Kritik? Wert auf nachhaltige und zukunfts­ weisende Verbesserungen in diesen Bereichen, die auch unter dem Aspekt des Klimaschutzes besondere Bedeu­ tung haben. Wir steigern den Anreiz für den Einsatz von erneuerbaren Energien, gerade weil wir der Auffassung sind, dass diese nicht ver­ nachlässigt 
werden dürfen. Die von uns vorgenommenen 
Weichenstellun- Budgetmittel im Energie­ bereich verdoppelt gen und ergriffenen Massnahmen bringen uns dem Klimascliutzziel, wie z.B. vom Kyoto-Protokoll vorgege­ ben, näher. Die Bedeutung, welche die Regierung diesem Thema beimisst, zeigt sich auch in der Tatsache, dass die Budgetmittel im Energiebereich - trotz den rigorosen Sparmassnahmen - verdoppelt wurden. Die Regierung setzt also auf eine zu­ kunftsfähige, umweltschonendc Energieversorgung. Wurden bereits vor dem Energickonzept Massnah­ men umgesetzt bzw. eingeführt, um dieses Ziel zu erreichen? Rationelle Energieverwendung, Energiecinsparung und Nutzung er- neuerbarer Energien hatten auch schon vor dem neuen Energiekonzept eine hohe Priorität für uns. Seit dem Inkrafttreten des Energiespargesetzes ist rege von den verschiedenen För­ dermöglichkeiten wie z.B. Wärme­ dämmung von Altbauten, thermische Sonnenkollektoren oder Haustechnik- und Fotovoltaikanlagen Gebrauch ge­ macht worden. In den letzten sieben ' 700 Förderanträge bereits bewilligt Jahren sind rund 700 Förderanträge bewilligt worden. Alle Gemeinden be­ teiligen sich an den Förderungen - wenn auch in unterschiedlicher Höhe. Erfreulich ist zudem, dass in dieser Zeit praktisch in jeder Gemeinde gros­ se Hackschnitzelfeuerungen installiert wurden und somit unser heimisches Energieholz verstärkt genutzt wird. Insgesamt werden durch die Förde­ rungen des Energiespargesetzes auch wichtige Impulse für das heimische Gewerbe ausgelöst. Im neuen Energiekonzept wurden die bestehenden Förderungen des Energiespargesetzes analysiert und neue Schwerpunkte gesetzt. Bei der Schwerpunktsetzung haben wir uns nicht an der Förderung einzelner 
(po- «Nachhaltigkeit» stärker gefordert pulärer) Technologien orientiert, son­ dern daran, wie viel CO 
2 pro einge­ setzten Franken reduziert werden kann. Wie sieht die Zukunft der liechten­ steinischen Energiepolitik aus? 
«Die Budgetmittel im Energiebereich wurden - trotz den rigorosen Sparmassnahmen - verdoppelt»: Wirtschaftsmi- nister Hansjörg Frick. Unsere künftige Energiepolitik keit, Versorgungssicherheit und Wirt- politik, deren Schwerpunkt auf einer muss sich meines Erachtens noch stär- schaftlichkeit verfolgen. Mit dem Strategie der wirtschaftlich vernünfti- ker an dem Begriff «Nachhaltigkeit» Energiekonzept liefern wir sicher ei- gen Nutzung der innovativen Potentia- orientieren und Ziele mit der Prioritä- nen Anstoss zur Diskussion über die le der erneuerbaren Energiequellen tensetzung wie Umweltverträglich- Weiterentwicklung unserer Energie- beruhen sollte. ANZEIGE Die Bilanz Haben Sie sich damals auch geärgert? 
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