Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MONTAG, 21. JUNI 2004 VOLKSI ||V|| AlVin GZ-RESCH-FÄSCHT BLATTI IIVL.MIML/ LESERMEIMUIMGEIM 
6 FBP-Termin Einladung zur Velotour BALZERS - Die FBP-Ortsgruppe Balzers möchte alle Einwohner/-innen von Balzers recht herzlich zur Velotour am Mittwoch, den 23. Juni um 19 Uhr, Treffpunkt Kir­ chenparkplatz, einladen. Wir werden eine kleine Exkursion in und um Balzers unter­ nehmen und interessante Projekte der Ge­ meinde Balzers besichtigen. Nach unserer rund 1'/: stündigen Rundreise mit dem Velo werden wir den Abend bei einem erfrischen­ den Getränk gemütlich ausklingen lassen, wo noch über Gemeinde- und Landespolitik ausgiebig diskutiert werden kann. Programm Start beim Kirchenparkplatz - Hack- schnitzelheiziing und Kindergartenneubau Iramali - Erschliessung Rietle - Panzersper­ re Luziensteig - anschliessend gemütlicher Ausklang. Der Örtsgruppenvorstand würde sich freuen, wenn viele Bewohnerinnen und Bewohner von Balzers dieser Einladung fol­ gen würden. Die Veranstaltung findet nur bei guter Witterung statt. FBP-Ortsgruppe Balzers Lesermeinungen «Ich habe mich noch nie so erniedrigt gefühlt» ... so schildert ein Asylsuchender die Befra­ gungen in der Asylabteilung beim Auslän­ der- und Passamt ini Vaterland vom Samstag, 19. Juni (Inland/Auf der Suche nach Heimat - Der Weltflüchtlingstag regt zum Nachdenken an). Geschrei, Druck, Be­ drohungen. Das neue Leitbild? Die neue Leitkultur? Es wäre an der Zeit Klarheit zu schaffen, in welche Richtung der Zug ei­ gentlich fahrt, fahren soll. Denn nicht zum ersten Mal werden solche Vorwürfe öffent­ lich. Dabei sind verschiedene Stellen gefor­ dert. In erster Linie die Asylabteilung im Ausländer- und Passamt sowie die ihr über­ geordneten Stellen. Denn hier steht der Ruf der Landesverwaltung auf dem Spiel. Ich selbst arbeite auch bei der Landesverwal­ tung und als Mitarbeiter eben dieser möchte' ich keinesfalls mit solchen Vorwürfen in Zu­ sammenhang gebracht werden. Ich gehe da­ von aus, dass dies bei den verantwortlichen Stellen genauso ist. Und erwarte daher rasche aber gründliche Klärung. Zweitens ist auch der Verein Flüchtlings­ hilfe in der Pflicht. Er spielt nicht nur in der Betreuung eine wichtige Rolle, wie zum 5- jährigen Bestehen schön därgelegt, sondern trägt auch Verantwortung im Asylverfahren, Hilfswerksvertreter werden von der Flücht­ lingshilfe aufgeboten und nehmen an prak­ tisch jeder Asylbefragung teil um anschlies­ send Bericht zu erstatten. Es ist mit die Auf­ gabe der Hilfswerksvertreter sicher zu stel­ len, dass Befragungen fair, umfassend und respektvoll durchgeführt werden. Hilfs- werksvertrelung und Flüchtlingshilfe arbei­ ten im Auftrag des Landes und werden dafür vom Land bezahlt. Wie wurde doch letzthin im Landtag zu später Stunde vermeldet? Liechtenstein hätte im Asylbereich eine Re­ gelung, die in den umliegenden Ländern als vorbildlich gelte. Dieses positive Image könnte schneller als uns allen lieb ist, mas­ siv Schaden nehmen. Hanspeter Röthlisberger, St.Georgstrassc 56, Schellenberg Lieber Herr Erzhischof Nach der Lektüre der brisanten Seiten 4 und 5 der letzten Triesner Mitteilungen vom Ju­ ni (Ausgabe ,154) drängt sich ein gutge­ meinter und weiser Ratschlag an Sic auf, nämlich der eines Russen namens Gorbat- schov: «Wer zu spät kommt, den bestraft die Zeit.» Oder anders ausgedrückt: Es geht sel­ ten gut aus, wenn man an dem Ast sägt, auf man sitzt... P.S. Bei entsprechend grosser Nachfrage wird der Triesner Gemeinderat bestimmt ei­ nen Nachdruck der oben erwähnten und für alle Landesbürger sehr lesenswerten zwei Seiten veranlassen. Martin Sommerlad, Meierhofstr. 116, Triesen 
Fest der Superlative Im Schaaner Gemeinschaftszentrum Resch fand das 2. GZ-Resch-Fäscht statt SCHAAN - Kindertheater, Tanz­ gruppen, Seniorenbühne, Wett­ bewerb, Handwerkliches aus Holz, Metall, Ton, Schnitzerelen, Kasperli Theater, Ausstellun­ gen, feine Kuchen und vieles mehr waren am Samstag im GZ Resch während des ganzen Ta­ ges angesagt • Eva Baum Ein tolles Fest, voll gespickt mit Aktivitäten, haben sich die Organi­ satoren ausgedacht und auch der Wettergott zeigte sich gnädig. GZ Leiter Peter Illitsch begrüsste die Besucher/-innen, freute sich, dass trotz der Fülle der Anlässe an die­ sem Wochenende so viele gekom­ men sind und präsentierte kurz das Programm. Dieses Hess sich sehen und die Darbietungen überschnit­ ten sich fast. Auf der Hauptbühne zeigte die Rhein-Valley-Line-Dan- ce-Gruppe Westerntänze. Elisabeth Elkuch freute sich über die positive Ressonanz der Darbietungen. Im kleinen Saal führten 35 .Kinder von 4 bis 9 Jahren der Bewegungsschu­ le Beatrice Brunhart-Risch das Märchen «Rumpelstilzchen» auf. Spontan und natürlich tanzten und spielten die Kinder zur Freude der Zuschauer. Und weiter ging es mit einem Sketch der Senioren-Bühne mit Norbert Marxer und Marlene Vetsch, welche viel Applaus ernte­ ten. Kinder des Tanzclubs Anita Rhyner zeigten Hip Hop Dance, Ballet gab es mit der Gruppe Be- atrice Herzog und Kinder des Mit­ tagstisches des GZ Resch zeigten Zirküsakrobatik. Im Jugendtreff war ein Kasperli Theater mit dein Stück «De Sumpftüüfel» angesagt. Andreas Leuze ist Regisseur und Stückeschreiber und seit 2002 
Die Rheln-Valley-Line-Oance-Gruppe zeigte hervorragende Westerntänze. spielt er gemeinsam mit Elisabeth Lauener, Puppenspielerin und bil­ dende Künstlerin, Figurentheater. Werlcstätte für alle 400 Personen kommen jeden Tag von 9 bis 22 Uhr in das GZ Resch, um von den vielfältigen Freizeit­ möglichkeiten zu nutzen. Der Se­ niorenbund bietet mittwochvormit- tags Computerkurse an und Mal­ gruppen treffen sich jeden Freitag von 14 bisl7 Uhr um das Freihand­ zeichen zu üben. Da wird Kreati­ vität gross geschrieben, «Palette 10» stellte «im Jahr des Reises» sclbstgemalte Seidentücher mit öst­ lichen Motiven aus. Die von Klaus Brandl aus einem grossen Lindenholzstainm heraus­ gesägten Quadrate warteten darauf von Gross und Klein mit Schnitz­ messern bearbeitet zu werden. Tol­le 
Preise winkten zudem beim Wettbewerb «wer trifft mit selbst gebastelten Pfeilen und Bogen am besten auf die Zielscheibe». Das 
Fest klang aus mit Workshops zu Bauchtanz geleitet von Karin Frommelt, Salsa, Griechischem Volkstanz und vielem mehr. GZ-Resch Praktikant Batista malt mit den Kindern Samuel und Joshua. Schubert und Österreichs Seele Das epos:quartett und die CitollerTanzgeiger im Pförtnerhaus FELDKIRCH - Schubert und volkstümliche Tanzmusik - wie geht das zusammen? Klaus Christa, federführender Organi­ sator der Reihe «Musik an der Pforte» und Bratschist des epos:quartetts, betrachtet bei­ de als untrennbare Teile des­ sen, was er «die österreichi­ sche Seele» nennt. Im Pförtner­ haus waren sich jedenfalls alle mit Christa einig. 
FT • Arno lüftler Das G-Dur-Quartett vort Franz Schubert (1797-1828) gehöre ei­ gentlich mehr an die Wiener Do­ nau. Aber was wäre die Donau in Wien ohne deren Zuflüsse aus dem österreichischen Gebirge? So for­ mulierte Christa den Grundgedan­ ken, der dem Konzert zugrundelag. Im Zeitalter der Romantik war die Diskrepanz zwischen Volks- und Hochkultur tatsächlich weit gerin­ ger als heute. Die ländliche Volks­ kultur diente vielen Künstlern als Inspirationsquelle. Im dritten Satz seines G-Dur-Quartetts, seines letz­ ten Streichquartett überhaupt, da­ tiert 1826, hat Schubert einen ein durch die Akkordbrechungen in der zweiten Violine drehleierhaft stili­ sierten Ländler untergebracht, der mit dem energiegeladenen motori­ schen Satz kontrastiert und von fern an die Klangwelt des Liedsat­ zes erinnert. Das Hausensemble der Pforte, das epos:quartett (Christian Schneck, Violine; Inge Hager, 
Vio-Dle 
Citoller Tanzgelger verwandelten das Pförtnerhaus in einen ländlichen Ballsaal des 19. Jahrhunderts. line; Cobus Swanopoel, Violoncel­ lo; Klaus Christa, Viola) spielte energisch und ausdrucksstark, mit sicherem Gespür für die Musik, oh­ ne zu sehr das volkstümliche Mo­ ment zu betonen. Allein das Spiel der ersten Violine in den hohen La­ gen mutete, insbesondere in den ersten beiden Sätzen, Allegro molto moderato und Andante un poco moto, mitunter etwas rustikal an. Tanz ins 19. Jh. Vollends ins 19. Jh. versetzt fühl­te 
man sich, als anschliessend die Citoller Tan/.geiger (Hermann Här­ tel, Geige, Posaune, Flügelhorn, Gesang; Inge Härtel, Geige, Klari­ nette, Gesang; Hermann Härtel jun. Bratsche, Gesang, Hubert Pabi, steirische Harmonika, Gesang; Ewald Rcchberger, Tuba, Gesang) aus der Weststeiermark zum Tanz aufspielten. Die sehr stark von Wien und von Böhmen her beein- flusste weststeirische Tanzmusik wurde von dem Ensemble, das sonst v. a. an Hochzeiten auftritt, in 
einer Weise dargeboten, die die Grenzen zwischen Volkstümlich­ keit und grosser Kunst abermals durchlässig machte. Zu den Länd­ lern, Polkas und Märschen der in Tracht auftretenden exzellenten Multiinstrumentalisten Hessen sich etliche Gäste zum Tanzen hinreis- sen. Diese Musik muss es also ge­ wesen sein/die Schubert irrt Sinn hatte, als er sein Trio komponierte. Selten bekam man diesen Zu­ sammenhang so wunderbar sinnfäl­ lig vor Augen und Ohren geführt.
	        

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