Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 9. JUNI 2004 VOLKS! | IV11 
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7 FBP-Termin FBP Vaduz: Familienwanderung VADUZ - Am .nächsten Sonntag, 13. Juni, führt die FBP-Ortsgruppe Vaduz wiederum einen Familientag durch. Treffpunkt: Sonn­ tag 10 Uhr beim Bildstöckli / Blockhaus, oberhalb dem Sonnenhof. Von dort aus wandern wir gemeinsam ca. eine Stunde zur Ruine Wildschloss. Bei ei­ ner Rast erhalten wir dort interessante histo­ rische Informationen über den Werdegang und das Schicksal der Burg Schalun, wie das Wildschloss auch genannt wird. An­ schliessend wandern wir noch etwa eine halbe Stunde weiter, bis wir unser Ziel er­ reichen. Am Ziel angekommen verpflegen wir uns gemeinsam aus dem Rucksack - für Feuer und Getränke ist gesorgt - und ver­ bringen einen gemütlichen Nachmittag am Lagerfeuer. Die Familienwanderung findet bei jeder Witterung statt. Es ist keine Anmeldung nö­ tig. Komm auch du mit deiner ganzen Fami­ lie zu unserer kleinen Wanderung und ge- niess mit uns die wunderschöne Natur in der Umgebung von Vaduz! FBP-Ortsgruppe Vaduz ffiERBiOIENElEl=l?ÄNZEN! Verbotene Feuerbrandpflanzen Im Rahmen der Bekämpfung des Feuer­ brandes hat das Landwritschaftsamt Mass­ nahmen zur Verhinderung der Ausbreitung der gemeingefährlichen und meldepflichti­ gen Pflanzenkrankheit getroffen. Dazu gehört das Verbot der Anpflanzung, der Produktion und des Inverkehrbringens der untenstehenden Zier- und Wildgehölze, die Feuerbrand-Wirtspflanzen sind. Schein­ quitte, Feuerbusch, japanische Quitte, Stein- und Zwermispel, Weissdorn, Wollmispel. Mispel, Feuerdorn, Vogelbeere, Mehlbeere. Eisbeere. Speirling. Stranvaesia, Zierformen der Gattungen Cydonia 
Mill. (Quitte), Ma.- lus Mill. (Apfelbaum) und Pyrus L. (Birn­ baum). Im Wald ist das Anpflanzen von Cra­ taegus L. (Weissdorn) und Sorbus L. (Vo­ gelbeere, Mehlbeere, Eisbeere, Speierling) erlaubt, sofern ein Abstand von 500 Metern zu Kernobstbeständen eingehalten wird. Bestehende Pflanzungen mit oben ge­ nannten Pflanzen, die vor dem Inkrafttreten des entsprechenden Regierungsbeschlusses gefplanzt wurden, werden überwacht. Neuanpflanzungen nach Inkrafttreten des Regierungsbeschlusses müssen ohne Kos- tenverpflichiuiig seitens des Eigentümers gerodet werden. Im Falle der Nichterfüllung wird die Rodung von Seiten der beauftrag­ ten Organe vorgenommen. Der Eigentümer wird kostenpflichtig. Das Inverkehrbringen von bereits produ­ zierten Pflanzen ist gestattet. Die Nachzucht von Weissdorn, Mehlbeere und Vogelbeere sowie Eberesche mit FL Ur­ sprung ist erlaubt. Die Anpflanzung ist im Gebiet über 1200 Metern und in ausgewie­ senen Landschaftsteilen erlaubt. (PD) ANZKIC.I: Feiern-Geniessen-Tagen Tijjjß h o I m T7" 
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«Letztlich Mehrheitsentscheid» Johann Ott, Amtsleiter Tief bauamt, über die künftige Verkehrsplanung VADUZ - Der Verkehr wird in Liechtenstein bis 2025 um rund 60 Prozent zunehmen. Um die­ sen Mehrverkehr zu bewälti­ gen, sind langfristige Massnah­ men notwendig. Wie Johann Ott, Amtsleiter des Tiefbauam- tes, ausführt, stehen dabei ver­ schiedene Möglichkeiten offen. Einerseits kann der öffentliche Verkehr, andererseits der indi- vidualverkehr stärker ausge­ baut werden. «Martin Frömmel t Volksblatt: Die Regierung führt Ende Juni Informationsvcran- staltungen zum Thema Verkehr durch und stellt der Bevölkerung dabei zwei neue Verkehrsstudien vor. Welche 
Möglichkeiten bieten sich Liechtenstein in der Ver­ kehrsplanung überhaupt? Johann Ott: Grundsätzliche ste­ hen verschiedene Möglichkeiten offen. So kann der Schwerpunkt der künftigen Verkehrsplanung ei­ nerseits im Bereich des Strassen- baus gesetzt werden, andererseits aber auch im Bereich des öffent­ lichen Verkehrs. Eine Fokussierung des Strassenbaus bedeutet letztlich Uinfahrungsstrassen, Ersatzstras- sen oder auch Tunnels. Eine Ge­ wichtung des öffentlichen Verkehrs führt vom 
Ausbau des bestehenden öffentlichen Verkehrsmittels län­ gerfristig zum Bau eines neuen öf­ fentlichen Verkehrsmittels. Macht es Sinn, künftig entweder verstärkt den öffentlichen Ver­ kehr oder den Individualvcrkehr zu fordern? Kraucht es nicht oh­ nehin eine Mischform? Eine Mischform von motorisier­ tein Individualverkehr und öffentli­ chem Verkehr bedeutet in der Pra­ xis, dass der Strassenbau gefördert wird und zugleich das Bussystem ausgebaut wird. Man sieht also, dass dies dem Schwerpunkt Stras­ senbau praktisch gleich kommt. Aber natürlich bedeutet eine stärke­ re Gewichtung einer der beiden möglichen Bereiche nicht, dass die 
«Ziel ist es, einen öffentlichen Melnungsbildungsprozess anzuregen. Im Anschluss daran muss letztlich ein Mehrheitsentscheid den Weg vorge­ ben»: Johann Ott, Leiter des Tiefbauamtes. weitere Verkehrsplanung aus­ schliesslich Massnahmen und Pro­ jekte aus diesem Bereich beinhalten wird. Ungeachtet dessen, wo die Bevölkerung den Schwerpunkt set­ zen will, wird es dort, wo es sinn­ voll ist, immer auch Massnahmen aus dem anderen Bereich geben. Sind beide Szenarien - also ÖV und IV - für Liechtenstein gleichermassen realistisch? Drängt sich durch unsere Ver­ hältnisse nicht bereits eine Vor­ entscheidung auf? Nein, ich denke nicht, dass sich eine Vorentscheidung aufdrängt. Wenn wir die spezifisch liechten­ steinischen Verhältnisse anschauen, so zeigt sich, dass beide Szenarien, also sowohl eine stärkere Gewich­tung 
des öffentlichen Verkehrs als auch des Individualverkehrs, gleichermassen realistisch sind. Was man dabei aber zu bedenken hat, ist, dass nicht beide Szenarien' gleichzeitig machbar sind. Das be­ deutet. dass man sich ohnehin zu­ nächst für einen der beiden Schwerpunkte entscheiden muss. Statt konkreter Projekte enthal­ ten die beiden vorgelegten Stu­ dien ja nur Machbarkeitsanaly­ sen. Damit soll erreicht werden, dass später folgende Projekte den Wünschen der Bevölkerung ent­ sprechen und auf Akzeptanz stos- seri. Welche grösseren Verkehrs­ projekte sind in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten am Volkswillen gescheitert? 
Diverse Verkehrsprojekte wie Umfahrungsstrassen verschiedens­ ter Art im ganzen Talraum. Ge­ scheitert sind aber auch verkehrsre- gulierende Massnahmen, wie die prämierten Vorschläge des Verkehrs­ wettbewerbes. Auch der Vorschlag der «Ersatzstrassen-ldee» fand kei­ ne Begeisterung. Wirklich zur Pro­ jektreife wurde aber lediglich die grosse Umfahrungsstrasse anfangs der Siebzigerjahre bearbeitet. Warum sind diese Projekte ge­ scheitert? Was muss getan wer­ den, dass künftigen Projekten nicht dasselbe Schicksal wider­ fährt? Ich denke, dass Einzelprojekte jeweils.aus dem Grund auf Ableh­ nung stossen, weil sich in der Regel immer eine Gruppe findet, die ge­ gen das Projekt ist und daher des­ sen Realisierung vehement zu ver­ hindern versucht. Die Erfahrung beispielsweise im Bereich des Baus von Ersatzstrassen zeigt, dass auch Varianten mit Bestlösungen auf solche Gegnerschaft stossen. Wichtig ist es daher, dass in der künftigen Verkehrsplanung die Be­ völkerung in den- Mittelpunkt ge­ rückt wird. Demokratie bedeutet schliesslich Mehrheitsentscheid und die Verkehrsplanung muss dar­ auf ausgerichtet werden. Aufgrund dieser- Überlegung muss die Bevölkerung über die vor­ handenen Möglichkeiten so umfas­ send als möglich informiert wer­ den. Aus diesem Grund wurden verschiedene Studien in Auftrag gegeben, die nun zusammen mit •weiteren aktuellen Studien der Be­ völkerung vorgestellt werden. Ziel ist es, einen öffentlichen Mci- nungsbildungsprozess anzuregen. Im Anschluss daran muss letztlich ein Mehrheitsentscheid den Weg vorgeben. Die Bevölkerung muss sich für einen der möglichen Wege entscheiden. Dieser Entscheid muss dergestalt sein, dass die künf­ tige Befriedigung der Verkehrsbe­ dürfnisse sowohl den Interessen der Gesellschaft als auch der Wirt­ schaft gerecht wird. Feuerbrand derzeit unter Kontrolle Feuerbrand: Die Situation im Land ist unter Kontrolle - Schutz gibt es nicht SCHAAN - Oer Feuerbrand hat bereits ein Siebtel aller Inten- siv-Obstbauflächen in Vorarl­ berg vernichtet. «In Liechten­ stein ist die Situation unter Kontrolle», so Helmut Frick vom Landwirtschaftsamt. »Karin Kassie r  ' Bei uns in Liechtenstein hat es seit Bekanntwerden der Feuerbrandfal- le nur einen Befall von einem Obst­ baum gegeben. Die Situation wird jedoch laufend beobachtet und wenn nötig werden Massnahmen getroffen. Hingegen waren die Fäl­ le von Feuerbrandbefall bei Dain- meri-Pflanzen hoch. Diese Pflan­ zen wurden zwischenzeitlich prak­ tisch ausgerottet. «Die Gemeinde­ förster führen jeweils im Frühjahr und im Herbst Feuerbrandkontrol­ len durch», so Helmut Frick vom Landwirtschaftsamt. Derzeit ist ge­ rade ein Verdachtsfall zur Abklä­ rung in einem Labor. Es gebe kei­ nen wirksamen Schutz vor /Feuer­ brand. Das in Deutschland einge­ setzte Antibiotikum sei sowohl in der Schweiz als auch in Liechten­ stein verboten. Ob die Welle früher 
oder später von Vorarlberg in unser Land überschwappen wird sei schvyer zu sagen, so Frick. «Wir sind nach Auftreten der Feuer- brandfalle vor rund drei Jahren ri­ goros vorgegangen und haben be­ stimmte Pflanzen ausgerottet», so Frick. Ebenso haben Gärtner ein Verbot gewisse Pflanzen zu verkau­fen 
bzw. zu setzen. Nachdem Liechtenstein nicht wirklich über grosse Obstplantagen verfügt, halte sich auch der wirtschaftliche Scha­ den, z.B. im Vergleich mit dem Kanton Thurgau in Grenzen, so Frick weiter. Die Pflanzen, welche in Liechtenstein aufgrund der Feu­ erbrandgefahr verboten sind, haben Der Feuerbrand grassiert derzeit vor allem In Vorarlberg - die umliegen­ den Länder können sich gegen eine Weiterverbreitung nicht schützen. 
wir in der nebenstehenden Spalte aufgeführt. Informationen im Internet un­ ter:  www.feuerbrand.ch . 1 FEUERBRAND Die Geschichte Der Feuerbrand wurde vor zirka 200 Jahren in Nordamerika erst­ mals erwähnt. Der Erreger der Krankheit ist seit 100 Jahren be­ kannt. Über England, die Niederlande, Belgien und Deutschland gelangte das Bak­ terium in die Schweiz und trat erstmals 1989 in der Region Untersee-Rhein auf. Seit dem Jahr 2000 ist das Bakterium in Teilen der östlichen Schweiz stark verbreitet. Gegen den Feu­ erbrand stehen keine Bekümp- fungsmittel zur Verfügung. In der Schweiz und Liechtenstein sind Antibiotikabehandlungen nicht erlaubt. Durch regelmässi­ ge Kontrollen und das sofortige Entfernen befallener Pflanzen wird der Infektionsdruck mög­ lichst tief gehalten.
	        

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