Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 2. JUNI 2004 VOLKS BLATT 
INTERNATIONAL 
  
T0~ DES TAGES 
28 VOLKS BLATT 
SPLITTER Keine Hinweise auf Atomprogramm BRATISLAVA - Die Internationale Atom- encrgiebchörde (IAEA) hat bislang keine Anzeichen für ein militärisches Atompro­ gramm im Iran gefunden. Trotzdem würde weiter ermittelt, ob das zivile Programm auch für Waffen genutzt werden könne, sag­ te IAEA-Generaldirektor Mohamed ElBara- dei am Dienstag der Parlamentarischen Ver­ sammlung der NATO im slowakischen Bra­ tislava. Er könne die Aktivitäten noch nicht abschliessend bewerten. EIBaradei plant, noch in diesem Monat einen Bericht vorzu­ legen. Mehrere Länder, vor allem die USA, beschuldigen Iran, heimlich an Atomwaffen zu arbeiten und drängen in den UN zu Sank­ tionen. Iran bestreitet die Vorwürfe. Mit dem Atomprogramm solle nur Strom erzeugt werden. (sda) Wieder Grenzkontrollen PARIS - Wenige Tage vor Beginn der Feier­ lichkeiten zum 60. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni sind in Frankreich die Grenzkontrollen wie­ der eingeführt worden. Dies ist nach dem Schengener Abkommen für begrenzte Zeit erlaubt, «wenn es die nationale Sicherheit er­ fordert». Im ganzen Land gelten zudem ver­ schärfte Sicherheitsbestimmungen, hiess es nach" Angaben der Präfektur in Paris von Dienstag. In der Pariser Innenstadt wurde für die ganze Woche ein Demonstrationsverbot verhängt, Bahnhöfe, Flughäfen und grosse Einkaufszentren werden -schärfer bewacht. In der Normandie sind am kommenden Sonntag mindestens 7300 französische Sol­ daten aller Waffengattungen mit \1 Schiffen, AWACS-Früherkennungsradar, Abwehrwaf­ fen und Dutzenden von Hubschraubern und Mirage-200-Kampfflugzeugen im Einsatz. Dazu kommen 8000 Polizisten sowie Tau­ sende von Feuerwehrleuten und Sanitätern. Der 60. Jahrestag ist von besonderer symbo­ lischer Bedeutung, da mit dem deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder erstmals ein deutscher Regierungschef eingeladen wurde. (sda) Bombenleger der PKK festgenommen ISTANBUL - Die türkischen Behörden ha­ ben zehn mutmassliche Bombenleger der kurdischen Rebellengruppe PKK festgenom­ men. In Istanbul seien sechs mutmassliche PKK-Mitglieder festgenommen sowie Sprengstoff und Material zum Bonibenbau sichergestellt worden. In der siidtürkischen Stadl Adana wurden demnach schon Ende vergangener Woche vier weitere mutmassli­ che PKK-Aktivisten festgenommen, die An­ schläge geplant haben sollen. (sda) ANzmor. . I 1 ^ <:r; ; «s 25 % Rabatt auf den Eintritt Profitieren Sie als > : -Abonnent von Vorzugspreisen 
«Starke Führungskraft» Bush begrüsst neue Übergangsregierung WASHINGTON - US-Präsident George IN. Bush hat die Zu­ sammensetzung der neuen ira­ kischen Übergangsregierung begrüsst. Sie spiegle die Vielfalt der irakischen Gesellschaft wi­ der und verspreche eine starke Führungskraft, sagte er im Weissen Haus. Irisbesondere würdigte Bush den Interimsrcgierungschef Ijad Allawi, der 
ein wahrer irakischer Patriot sei. Bush bekräftigte weiter, dass Irak am 30. Juni volle Souveränität erhalten werde. Er habe sich bei Generalsekretär Kofi Annan telefo­ nisch bedankt, sagte Bush vor Jour­ nalisten im Weissen Haus. Der Prä­ sident versicherte zugleich, dass die US-Regierung bei der Zu­ sammensetzung der Interimsregie­ rung nicht die Hände im Spiel ge­ habt habe. «Wir haben bei der Aus­ wahl keine Rolle gespielt. Punkt», sagte Bush. Die US-Regierung danke dem UNO-Sondergesandten Lakhdar Brahimi für seine «uner­ müdlichen Anstrengungen unter sehr schwierigen Bedingungen», sagte die nationale Sicherheitsbera­ terin Condoleezza Rice vor Journa­ listen in Washington. Brahimi hatte drei Wochen lang Verhandlungen zur Bildung der neuen Interimsre­ gierung geführt. Auf die Frage, ob die US-Regierung mit dem Sunni­ ten Ghasi el Jawar als.neuem Über-Eine 
starke Führungskraft für Irak: Premierminister Ijad Allawi (links) und Präsident Ghasi el Jawar. gangspräsidenten zufrieden sei, antwortete Rice, es sei «falsch» zu sagen, dass dieser nicht Washing­ tons Wahl gewesen sei. Die US-Re­ gierung habe «nicht nur einen ein­ zigen Kandidaten» für den Posten gehabt. Als Washingtons Favorit für das Amt galt der frühere irakische 
Aussenminister Adnan Patschat-' schi. Kritik zwischen den Zeilen Auch UNO-Generalsekretär Kofi Annan begrüsste die Bildung einer neuen irakischen Übergangsregie­ rung. Insbesondere die Wahl von sechs Frauen ins künftige Kabinett 
sei «ein ziemlicher Schritt vor­ wärts», sagte Annan in New York vor Journalisten. Annan räumte zu­ gleich ein, dass es Schwierigkeiten bei der Auswahl der künftigen Re­ gierungsmitglieder gegeben habe. «Wir müssen uns alle eingestehen, dass der Prozess nicht perfekt war.» (sda) Riad verschärft Sicherheitsmassnahmen Anschlagserie und Geiselnahme in Saudi-Arabien - Terroristen flüchtig RIAD - Nach der blutigen An­ schlagserie und Geiselnahme in Saudi-Arabien mit 22 Toten hat das Erdölland die Sicherheits­ massnahmen massiv ver­ schärft. Die Regierung bemühte sich, die weltweite Sorge um die Ölexporte zu dämpfen. In der gesamten östlichen Provinz mit den Städten Chobar, Dammain und Dharan herrsche Alarmstufe rot, berichteten saudische Medien am Dienstag. Die Küstenwache pa­ trouillierte in Häfen und bei wichti­ gen Brücken. Auch in anderen Lan­ desteilen wurden die Sicherheits­ massnahmen verschärft. Die Schnellstras„se nach Bahrain wurde so stark wie nie zuvor kon­WMWWWI 
HW Ölflrmen und Fabriken mit westlichen Mitarbeitern wurden aufgefordert ihre Eingangstore geschlossen zu halten. 
trolliert. Ölflrmen und Fabriken mit westlichen Mitarbeitern in Saudi- Arabien wurden aufgefordert, ihre Eingangstore geschlossen zu hal­ ten. Der Appell richtete sieh auch an die rund 10 Schweizer Firmen, die in Saudi-Arabien tätig sind. Es han­ delt sich dabei nach Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) jedoch nicht um eigentliche Niederlassungen sondern um Joint- Ventures zwischen Schweizer und saudischen Firmen. Nach Fernsehberichten lieferten sich am Dienstag im Westen Saudi- Arabiens Sicherheitskräfte Gefech­ te mit mutmasslichen Extremisten. Die Schiesserei habe sich bei der Stadt Taif ereignet. (sda) Weitere Duldung? Kaplan erscheint bei Ausländerbehörde KÖLN - Der Islamistenführer Metin Kaplan ist am späten Dienstagnachmittag doch noch in die Kölner Ausländerbehörde gekommen, um eine weitere Duldung für den Aufenthalt in Deutschland zu erhalten. Kurz nach 17 Uhr betrat der 51- Jährige in Begleitung von zwei Männern das Gebäude der Behörde in Köln-Kalk. Der Leiter des Am­ tes, Robert Kilp, hatte Kaplan zu­ vor eine Frist bis 17 Uhr gesetzt und damit gedroht, den selbst er­ nannten «Kalifen von Köln» zwangsweise vorführen zu lassen. Kilp sagte, die Behörde wolle mit Kaplan über die Vorkommnisse der vergangenen Tage reden und auch 
erfahren, wo der 51-Jährige sich aufgehalten habe. Der Amtsleiter machte zugleich deutlich, dass Kaplan nach der ge­ gebenen Rechtslage eine Duldung für den Aufenthalt in Deutschland erteilt werden müsse. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Zebra floh in Damen-Toilette TOKIO - In Japan hat ein in Pa­ nik geratenes Zebra-Weibchen Zuflucht auf einer Damen-Toilet- te gesucht. Wie japanische Me­ dien berichteten, war das Tier auf einer Autobahnraststätte von der Ladefläche eines Lastwagens ge­ sprungen, Fünf Stunden lang hielt das verstörte Tier die herbei­ gerufene Polizei in Atem, bevor die Ausreisserin schliesslich auf der Damen-Toilette mit Betäu­ bungspfeilen eingefangen werden konnte. «Es ist ein Glück, dass sie nicht auf die Autobahn gelau­ fen ist», sagte ein Zoo-Mitarbei- ter. Der Lastwagen transportierte 
das Tier von Osaka in den Kuma- moto-Zoo. (sda) t ' K • »• • < ~;. 
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