Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 12. MAI 2004 VOLKSI CDf^DT U16-JUGEND-CUP IN BAD RAGAZ 
«f BLATTI OrUll IKORRUPTION IN ITALIENS FUSSBALL I # U1 6-JUGEND-CUP «Ansteckende Krankheit» Enthusiasmus BAD RAGAZ - Den Enthusiasmus für die Sache Sport, den Adolf Ogi in seiner Re­ de bei der PK für den U16-Jugend-Cüp in Bad Ragaz förmlich versprühte, trug auch Liechtensteins Aussenminister Ernst Walch in seihen Ausführungen weiter. Walch erläuterte die Beweg­ gründe der Liechtensteiner Regierung, sich in dieser Sache zu engagieren und das-Patronat für das Team aus dem Ko­ sovo zu übernehmen. «Fablo Corfa a Es war gewiss nicht einfach, nach der flam­ menden Rede von Ogi das Wort zu ergrei­ fen. Ernst Walch betonte dann auch, dass er fasziniert sei vom ehrlich gefühlten Vortrag von Ogi, der damit die «ansteckende Krank­ heit Enthusiasmus» in ihm losgetreten habe. Aussenminister Ernst Walch erläuterte u.a. auch die Beweggründe des Engagements der Liechtensteiner Regierung. Weitere Engagements denkbar «Liechtenstein darf an diesem Anlass mit einem Team und in Form der Unterstützung für das Team aus dem Kosovo teilnehmen. Wir machen dies sehr gerne und ich vertrete die Hoffnung, dass dies kein einmaliges En­ gagement bleibt. Uns ist es eigentlich egal, woher ein Team kommt. Politik ist täglich gelebtcs Leben und wir wollen den positi­ ven Teil unterstützen. Wir können uns auch vorstellen, beim nächstes Mal ein Team aus dem Gaza-Streifen oder aus dem Irak zu unterstützen», bemerkte Ernst Walch. Die Entscheidung, ob das Land Liechtenstein ein weiteres Engagement am Jugend-Cup ins Auge fasst. werde zu einem späteren Zeitpunkt lallen. Positive Energie weitergeben In dieser Hinsicht sprach Ernst Walch stellvertretend für die Liechtensteiner Be­ völkerung, die seit mehr als 50 Jahren kei­ nen Krieg mehr erleben musste, und immer bereit ist, positive Energie weiterzugeben. Denn Entwicklungshille hört nicht bei Nah- mngs- und Kleiderspenden auf. Das Enga­ gement der Liechtensteiner Regierung am Ulh-Jugend-Cup in Bad Ragaz lässt sich auf 35 (KW) Franken beziffern. Damit werden sämtliche Kosten für das Kosovo-Team ab­ gedeckt, welches im Hotel Schlosswald in Triesen logieren wird. Abstiegskampf pur In der Super League ist drei Runden vor Schluss die Abstiegszone in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Aarau, Neuchätcl Xa- max und in erster Linie Wil kämpfen um den Ligaerhalt. Vier Punkte trennen die Ost­ schweizer vom Vorletzten Xamax. Stephan Lehmann, der in Wil weit mehr erledigt als nur die Assistenz von Trainer Joachim Mül­ ler. überlegt lange, wieso die Serie von sieben Niederlagen heute ausgerechnet in Aarau en­ den soll: «Ja, das ist eine gute Frage. Was spricht dafür? Vielleicht der leichte Aufwärts­ trend, den wir in den letzten beiden Spielen erkennen liessen. Aber er. braucht mehr. Und ich hoffe von Herzen, dass die Spieler das endlich begriffen haben.» Der wunderbare Triumph im Cup vor genau einem Monat hat im Kleinklub keine nachhaltige Euphorie be­ wirkt. Dem Champagnerrausch folgte auf dem Fuss der Kater. Insbesondere die jünge­ ren Wiler haben den Erfolg mehr schlecht als recht verkraftet und den Bezug zur (eher tris­ ten Meisterschafts-)Realität verloren. (si) 34. Hunde. Heute Mittwoch spiele n Aarau - Wil, Ncuch&tcl Xamax - Basel, Sl. Gallen - Grass* hoppers. Thun - Scrvcitc, Zürich - Young Boys (alle Spiele be­ ginnen um I9.30 Uhr). 1. Basel 2. Yiuinc Bn\ s 
3.1 33 
81:28 70:43 
79 68 .1. Sonette 
33 
58:55 52 4. St. Gallen 5. FC Zürich 6. Grasshoppcp» 7. Thun H. Aarau 
33 33 33 33 33 
49:54 49:47 60:68 45:55 51:63 
44 43 41 40 35 9. N'euehäiel Xuni.ix 
33 
41:58 
30 10. Wil 
33 
34:67 
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Beispiel sein und geben Internationaler U16-Jugend-Cup 2004 in Bad Ragaz BAD RAGAZ - Wenn vom 30. Ju­ li bis 1. August auf der Sportan­ lage Ri-Au in Bad Ragaz der Ball rollt, wird nicht nur ein U16- Fussballturnier auf höchstem sportlichem Niveau ausgetra­ gen. Hinter dem Konzept des Turniers steht eine ganze Le­ bensphilosophie. Nämlich die einfache Botschaft, den Welt­ frieden mittels fairem Sport ei­ nen Schritt näher zu kommen. • Fablo Cotta Im «Manager-Deutsch» nennt sich dieses Konzept «Global Compact Initiative», wie Uno-Sonderberater und Alt-Bundesrat Adolf Ogi an- llisslich der gestrigen Pressekonfe­ renz im Quellenhof in Bad Ragaz ausführte. «Diese Idee wurde 1999 in Davos diskutiert. Damals war man sich einig, dass der Sport das beste Trainingslager fürs Leben ist», führte Adolf Ogi in seiner flammenden und packenden Rede für den Sport aus. Die gesunden Werte, die durch den Sport ver­ mittelt werden, seien bisher unter­ schätzt worden. In Davos habe man erkannt, dass Politiker, Wirtschafts­ führer, Wissenschaftler sowie spiri­ tuelle und geistige Führer in dieser Hinsicht an einem Strang ziehen müssen. «Daraus ist das Millen­ nium Development Goals Pro­ gram erwachsen, welches sich zum Ziel gesetzt hat. den Sport als Bot­ schafter des Friedens und der Ent­ wicklung einzusetzen», erkliirte Adolf Ogi weiter. WM Japan/Südkorea als Beispiel Adolf Ogi wies auf die Fussball- WM in Japan/Südkorea hin. «Zwei Staatengebilde, die sich über Jahr­ zehnte auf dem politischen Parkett bekämpft haben, mussten zusam­ men eine WM organisieren. Es hat eine perfekte WM gegeben und diese beiden Staaten sind sich da­ durch näher gekommen«, fasstc Ogi dieses WM-Kapitel beispiel­ haft zusammen. Doch was hat dies mit dem Turnier in Bad Ragaz zu 
Präsentierten gestern den III 6-Jugend-Cup 2004 in Bad Ragaz: von links Nationalrat Walter Müller, GC-Sport- chef Jean-Paul Biigger, Alt-Bundesrat und UNO-Sonderberater Adolf Ogi, Glgl Oer! (FC BaseMflzepräsidentln und -Mäzenin) und Liechtensteins Aussenminister Ernst Walch. tun? Die Antwort folgte, als die teil­ nehmenden Teams präsentiert wur­ den. Nebst renommierten Gross­ clubs wie Manchester City, VfB Stuttgart. Borussia Dortmund, FC Basel usw. wurde auch ein Aus­ wahlteam aus dem Kosovo eingela­ den. Das Patronat für das Team aus Kosovo hat die Liechtensteiner Re­ gierung übernommen. Internationalen Flair einatmen «Der Uno-Verwalter von Kosovo ist - bei einem meiner Besuche in dieser Region - auf mich zugekom­ men und fragte mich, ob es mög­ lich wäre, ein kosovarisches Team an die olympischen Spiele nach Athen zu bringen», erklärte Ogi weiter. Doch schnell stellte sich heraus, dass der Kosovo keine international anerkannte Provinz ist und 
daher aus rcgeltechnischen Gründen an internationalen Anläs­ sen nicht teilnehmen kann. Doch hier in Bad Ragaz habe das OK ei­ne 
Möglichkeit geschaffen, dass ein Fussball-Team aus Kosovo interna­ tionales Flair einatmen darf. Kriegsprache vs. Sportsprache Der Kosovo ist eines der aktuell 70 Kriesengebiete auf dem Erdball. Begriffe wie Krieg, Konflikt, Armee und Sterben sind dort an der Tagesordnung. Dem wolle man die Sportsprache Spiel, Team, Regeln, Schiedsrichter und Leben ent­ gegensetzen! «Mit diesen Eindrü­ cken werden die jungen Kosovaren wieder nach Hause zurückkehren. Und vielleicht können wir dadurch einen kleinen Beitrag zu einer bes­ seren Welt schafffen», betonte Ogi. der auch die besten Wünsche von Uno-Generalsekretär Kofi Annan überbrachte. Heisse Gruppenauslosung Danach schritt man zur Gruppen­ auslosung des Turniers. Aus sport­ licher Sicht dürfte die Gruppe 1 
(Manchester City, Borussia Dort­ mund, RSC Anderlecht, FC Basel, SG Oberland) der Knüller sein. Interessant wird aber auch der Ver­ gleich der Gruppe zwei werden, wo Newcastle, VfB Stuttgart, Team Kosovo. GC und das Liechtenstei­ ner Auswahlteam um den Gruppen­ sieg kämpfen. Eine besondere Ehre kommt da­ bei dem FL-Team zu. Sie werden am 30. Juli das Auftaktspiel gegen GC bestreiten. Jeweils die zwei Gruppen-Ersten sind für die Halbfi­ nalspiele qualifiziert. U1 6-JUGEND-CUP Internationaler Swi» UI6-JugemI-Cup vom 30. Juli bi» I. August auf der Sportanlage Ri- Au in Rod Ragaz. Gruppe I Manchester City. Borussia Dortmund,. RSC Andcrlcchl, FC Basel, SG Oberland. Groppel Newcasllo United. VfB Stuttgart, Team Koso-- vo, Grauhoppcr», Liechtenstein. Die Justiz greift ein Korruption in Italiens Profifussball SIENA - Wie das Volksblatt be­ reits berichtete, wurden in jüngster Vergangenheit Stim­ men laut, dass im italienischen Fussball Korruption um sich greift. Ausstehende Gehälter und dubiose Finanzgebaren der Clubs verdichteten immer mehr den Verdacht. Gestern wurden die Tifosi mit einer Razzia bei 13 Profi-Clubs schockiert. Am Montagmorgen startete die ita­ lienische Justiz eine Razzia bei 13 Clubs. Stündlich tauchen neue Spieler- und Clübnamen auf, die in den Korruptionsskandal involviert sein sollen. Siena, Chievo, Ascoli, Catanzaro, Crotone, Fermana, Lec- ce, Lumezzane.Piacenza, Reggina, Sassari, Torrcs und 
Taranto sind die Clubs, welche bislang von der Raz­ zia betroffen waren. Ternana-Spleler betroffen Weilers wurden die Spieler Ge- neroso Rossi, Bob D'Aversa, Nico­ la Ventola, Salvatore Ambrosino und Viccnzo Onorato zu Verhör- zwecken - wie auch einige Vereins- funktionüre - in U-Haft genom­ men. Der Frick-Club Ternana ist vorerst nur durch die Verhaftung 
Auch Chievo Ist Im Visier der Justiz. von Bob D'Aversa betroffen. D'A­ versa gehört zu gleichen Hälften Ternana und Siena (Serie A). Ermittlungen im Gange Die Ermittlungen der Justiz sind derzeit im vollen Gange, derweil von den betroffenen Clubs Demen­ tis 
herausgegeben werden. Bereits 1980 wurde der italienische Fuss-' ball von einem Korruptionsskandal erschüttert. Damals 
war unter ande­ ren auch der diesjährige Meister Milan, oder Spieler wie Paolo Ros­ si, betroffen. Milan wurde damals zwangsrelegiert (Serie B). (cf) 
Genesungswünsche Der.FC Triesen möchte an dieser Stelle dem mit einer starken Gehirn­ erschütterung 
ins Spital eingelie­ ferten Daro Kosic vom FCTriib- bach beste GenesungsyUnsche übermitteln. Die Gehirnerschütte­ rung zog sich Kosic im Spiel Trie-_ sen - Trübbach zu. (FCT) Maradonas Leibarzt mit grosser Sorge Alfredo Cahc, der Leibarzt von Argentiniens Fussball-Idol Diego • Maradona (43), macht sich grosse Sorgen über- den Gesundheitszu­ stand des Weltmeisters von 1986: «Ich habe mittlerweile den Ein­ druck, dass dies die letzte Chance ist, 
die wir haben», sagte Cahe, nachdem Maradona in eine Dro­ genentzugsklinik verlegt worden war. " (si) Rekurs von Delemont Der Challenge-League-Letzte Deldmont will weiterhin im be-, zahlten Fussbal! verbleiben und hat deshalb gegen die Lizenz- Verweigerung der Swiss Football League Rekurs eingelegt. Deld- moiit wies per Ende 2003 Ge­ samtschulden von 372 000 Fran-irwwffM'n'rsfp, 
wiawi ken auf. Für 'eine Neulizenzie­ rung hätte das Minus per. Ende 2003 200 000 Franken nicht überschreiten dürfen. Mit der Gründung der Aktiengesellschaft «Jura Foot» habe die Schluden- last nun auf 150 000 Franken re­ duziert'werden können, argumen­ tieren die Jurassier. . (si) Neuer Meyrin-Präsident Ramon Arino wurde an der a.o. Generalversammlung-des Genfer Challenge-League-Vereins FC Meyrin zum neuen Präsidenten gewählt. Er folgt auf Claude Roe- der. (si) «FIFA-Tram» in Zürich Zidane, Ronaldo & Co. sind auf grosser Fahrt quer durch Zürich. . Seit Dienstag verkehrt ein FIFA- Sondertram mit den Konterfeis ddr Weltbesten Fussballer in der grössten Schweizer Stadt, die'an­ lässlich des 100-Jahr-Jubiläums des Weltverbandes in «FIFA- Stadt Zürich» umbenannt wurde. FIFA-Präsident Joseph Blatter Hess es sich nicht nehmen, eine Tramführermütze aufzusetzen und sich als Wagenführer der farb­ igen Tramkomposition zu versu­ chen. - . . (si) )
	        

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