Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE 
KULTURNEWS FÜR 
LIECHTENSTEIN id i E N s mmmM A I 12 00 411211111111111 
Proble Frühzu Liechtensteinische Pott AQ: LIECHTENSTEIN «ÄO«i;£i2s ORATORIUM Womit das Chorsemi­ nar Liechtenstein am- Wochenende in der Pfarrkirche Schaan be­ geistert hat. 25 bw? I N EWS KMwnvE»'ir.'(' «Ein Hoch auf die Klarinette» VADUZ - Das Podium-Konzert im Rathaus­ saal stand diesmal ganz im Zeichen der Kla­ rinette. eines Instruments, das erst seit Mo­ zart seinen heutigen Platz in der so genann­ ten E-Musik hat. Jochen Tschabrun, Solokla- rinettist beim RSO des Hessischen Rund­ funks, und die Pianistin Verena Peichert spielten Werke von Brahms, Rota und Mi­ chael Berndorner. Die Vaduzer Podium-Konzerte vermitteln seit 2003 «Begegnungen mit jungen Musi­ kern und junger Musik», so I. K. H. Erbprin­ zessin Sophie, Patronin der Podium-Konzer­ te. Denn die jungen Musikerinnen und Musi­ ker, die in Vaduz auftreten, haben immer auch eine Welturaufführung im Gepäck. Jochen Tschabrun aus Villingen hat am Landeskonservatorium Feldkirch und am Mozarteum Salzburg studiert und ein Prakti­ kum an der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker absolviert. Seit 1997 ist er Solist beim RSO des Hessischen Rundfunks. Verena Pichcrt. geboren in Boulogne-Billan- court, erhielt ihre Ausbildung an der Musik­ hochschule Köln bei Roswitha Gedifa, Mi­ chael Endres, dem Amadeus-Quartett sowie dem Alban-Bcrg-Quartett. Im Freiburger En­ semble «nu-musix» widmet sie sich speziell zeitgenössischer Musik. Musik zum «Land der Extreme» Tschabrun und Peichert eröffneten das Konzert mit einer lebendigen, spritzigen Interpretation der Sonate Nr. 2 op. 120 von Johannes Brahms (1833-1897). Anschlies­ send kam «Clarone's Gaumardschoss» zum Vortrag, «ein georgisches Hoch auf die Kla­ rinette», wie der georgische Komponist Berndonner in seiner Ansprache Ubersetzte. Georgien sei «das Land der Extreme, die Be­ wohner Menschen der Extreme: hoch emo­ tional und hoch lieblich». Mit seiner Kompo­ sition wolle er dies zum Ausdruck bringen. Das Stück gefiel auf Anhieb, übrigens auch der Jury um Graziano Mandozzi, der es be­ reits angekauft hat. Mit pointillistischer Leichtigkeit verbindet die einsiitzige Kom­ position die einzelnen Facetten des Bern- dorner'schen Georgiertums. Behende eilte Tschabrun von einem der kurzen, einfachen Motive zum anderen. Zu 
der Gesamtwirkung der Komposition trugen entscheidend die pointiert gesetzten und verbindenden Pausen bei. Die Sonate in Re von Nino Roto (1911- 1979), bekannt vor allem als Komponist ein­ gängiger Filmmusiken («La Strada», «The Godfather»), war ursprünglich für Klavier und Bratsche geschrieben und später für Kla­ rinette adaptiert worden. Sie bildete den hochemotionalen Abschluss der durch und durch gelungenen Darbietung. Arno Löffler 
SOMMERKULT Was Roland Büchel von FL-Tourismus für den Kultursommer 2004 alles geplant hat und wann. 
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KLASSIK Warum am Podiums­ konzert im Vaduzer Rathaussaal die Klari­ nette im Zentrum des Konzertes stand. 
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FREUNDSCHAFT Was die Freunde der Musikschule an ihrer Generalversammlung in Triesen beschlossen haben. 
27 Meisterhafte Aufführung Das Oratorium «Elias» mit dem Chorseminar Liechtenstein SCHAAN - Das Chorseminar Liechtenstein hatte am Sonntag zu 
seinem diesjährigen Konzert in die Laurentiuskirche in Schaan eingeladen. Zur Auffüh­ rung gelangte das Oratorium «Elias» von Felix Mendelssohn Bartholdy. Das Chorseminar wurde begleitet vom Symphoni­ schen Orchester Liechtenstein (S0L). Die Gesamtleitung hatte William Maxfield. • Gorolt Hausa r William Maxfield betrachtet dieses Werk, das in deutscher Sprache auf­ geführt wurde, als besondere Her­ ausforderung. «Elias», ein Meis­ terwerk des Komponisten, 1846 in Birmingham mit grossem Erfolg ur­ aufgeführt, braucht neben dem Chor und Orchester auch Gesangs­ solisten. In der Laurentiuskirche waren zu hören Judith Becluer (So­ pran). Anne Schmid (Alt), Karl Jero- litsch (Tenor) und Raphael Jud (Bass). Die mehrjährige Zusammenar­ beit von Orchester, Chor und Solis­ tinnen und Solisten, liess die Auf­ führung zu einer ausgezeichneten musikalischen Einheit werden, welche die Dramatik des Themas besonders wirkungsvoll werden liess. Zu Recht bezeichnete Willi­ am Maxfield das diesjährige Pro­ jekt als «Meilenstein in der 19-jäh­ rigen Geschichte des Chorsemi­ nars». «Elias» sei ein edles Werk, reichhaltig und grossartig in einem 
Chorseminar, S0L und die. Sq|ls^nen.uj|ilJ^ntito. l̂dUth BecMer, Anne Schmid, Karl Jerolitsch und Raphael Jud (re) führten unter der Leitung VonWilliam Maxfield (links) das Oratorium «Elias» auf. wahrhaft romantischen Ausmass. «Für mich», so William Maxfield, «gründet die Grossartigkeit des Werks in seiner Widersprüchlich­ keit: Ein empfindsamer Komponist wählt als Hauptfigur seines Orato­ riums Elias, den polternden, eigen­ sinnigen und gewaltsamen Prophe­ ten aus dem Buch der Könige.» Das Werk stecke voller Leidenschaft und grosser Worte, und dennoch überziehe eine noble Zurückhal­ tung das Oratorium. Sowohl das Wort «Leidenschaft», wie auch die 
Begriffe «empfindsam, edel und nobel» trafen auf die Aufführung am Sonntag in der Laurentiuskir­ che zu. In hervorragender Zu­ sammenwirkung brachten Chor und Orchester das Werk zu Gehör; es war ein Genuss, zu hören, wie feinfühlig und zurückhaltend das Orchester den Chor und die Solis­ tinnen und Solisten begleitete, um bei Orchesterpassagen dafür herr­ lich «aufzubrausen». William Max­ field fügte die drei Partien, Orches­ ter, Chor und Solistinnen und So­listen, 
ausgezeichnet zusammen. Der Bassist Raphael Jud füllte mit seiner Stimme nicht nur mühelos den Kirchenraum, mit sonorem Bass brachte er den «eigensinnigen Propheten Elias» zum Klingen. Ju­ dith Bechters auch in grössten Hö­ hen wunderbarer und niemals schriller Sopran, der weiche und stimmungsvolle Alt von Anne Schmied sowie der strahlende Te­ nor von Karl Jerolitsch vervollstän­ digten diese beeindruckende Auf­ führung. Ein Sommer voll Kultur Neuer Faltprospekt «Kultursommer 2004» ist erschienen VADUZ - Roland Büchel, Ge­ schäftsführer von Tourismus Liechtenstein, und Kulturbei­ ratspräsident Josef Braun prä­ sentierten gestern im Kunst­ raum Engländerbau den Falt­ prospekt «Kultursommer 2004», der die kulturellen Veranstal­ tungen in Liechtenstein aufzeigt. * Geröll Hause r Der Faltprospekt «Kultursommer 2004», in einer Auflage von 32 000 Stück, geht in diesen Tagen an alle Haushalte in Liechtenstein, Wer­ denberg und Sargans. Er gibt einen Überblick über die zahlreichen kul­ turellen Veranstaltungen von Mai bis November 2004. Weitere Exem­ plare können kostenlos bei Liech­ tenstein Tourismus bezogen wer­ den. Klein und gross «Das Land ist klein, das Kultur­ angebot gross», schreibt Roland Büchel in seiner Medieninforma­ tion. Tatsächlich bietet Liechten­ stein eine Fülle von interessanten Angeboten. Kein Wunder, dass der 
Kulturbeiratspräsident Josef Braun (links) und Roland Büchel von Tou­ rismus Liechtenstein präsentierten den Faltprospekt «Kultursommer 2004». Entschluss gefasst worden war, erstmalig in diesem Jahr den Falt­ prospekt nicht nur in Liechtenstein, sondern auch in der Region Wer­ denberg und in der Stadt Sargans an alle Haushalte zu versenden. Roland Büchel sprach seinen Dank aus für die Unterstützung nicht nur der Liechtensteinischen Post, son­ dern auch dem Kulturbeirat der Re­ gierung und seinem Präsidenten Jo­ sef Braun. Dieser sagte, er freue 
sich, dass der Kulturbeirat auch auf diesem Weg etwas für «unsere Künst­ ler und Institutionen» tun könne. Liechtenstein blüht Im Sommer und Herbst blüht Liechtenstein kulturell mit einer Vielzahl von Kultur-Events auf. So zeigt z. B. das Kunstmuseum in Va­ duz ab Juni mit der Ausstellung «Andy Warhol - The Latc Work» Gemälde, Photos und Videos aus 
dem Spätwerk dieser schillernden Künstlerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts; das 57. Liechtenstei­ nische Verbandsmusikfest findet vom 18. bis 20. Juni in Vaduz statt; vom 4. bis 10. Juli weht mit den Li- GiTa für eine Woche Gitarrenmusik durch das Fürstentum; zwischen August und Oktober führt die Liechtenstein Musical Company «Evita» auf. Beliebt sind die Veran­ staltungen, des Kultursommers auf der Burg Gutenberg; dort finden von Mai bis August klassische Mu- sikabende, Liederabende und Jazz- Konzerte statt. Liechtenstein Tou­ rismus hat im Auftrag des Kultur- beirates der Regierung die zahlrei­ chen Kulturangebote und -Veran­ staltungen des .Sommers in dem übersichtlichen Faltprospekt «Kul­ tursommer 2004» mit einem Veran- staltungskalender zusammenge- fasst. Alle Venmstaltungen sind auch unter j   www.tourismus.Ii abrufbar. Dort wird der Veranstaltungskalen­ der laufend aktualisiert, d.h. Veran­ stalter, deren Programme noch nicht aufgelistet sind, können sie dort anmelden.
	        

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