Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 22. APRIL 2004 VOLKSI 1/1 II Tl ID 
VON BLECHMUSIK ZU HARMONIEMUSIK BLATT I IX UL I Un 
FURTWÄNGLER IMTAK 
35 Veraimstaltü ngen «Duett Complett»: Von Akroba- tik bis Zauberei, alles dabei SCHAAN - Am Sonntag, 25. April, 17 Uhr, zeigt das TaK, wie Vari<5t6 im dritten Jahr­ tausend aussehen kann: Das «Duett Com- • plett» bietet Spass für die ganxe Familie. | Wo die Ukulelen fliegen Simon Flamm und Thomas Schaeffert ' wirken eigentlich ganz hannlos. Aber dann ; zeigen sie sich als zwei hervorragende j Akrobaten, deren Kunststücke den Atem \ rauben. Oder ist das Ganze doch Comedy? ] Zaubern können sie auch noch. Und wenn  : dann die Ukulelen fliegen, dann ist das : Varidtd endgültig im dritten Jahrtausend an­ gekommen. Das Programm von «Duett ' Complett» ist für die ganze Familie geeig- \ net. Damit auch alle etwas davon haben 
j können, hat das TaK am Sonntag um 17 Uhr ; eine Nachmittagsvorstellung angesetzt. ? Karten für das «Duett Complett» gibt es • beim TaK-Vorverkauf in der Reberastrasse \ 10 in Schaan, Tel. 237 59 69. Er ist Montag ] bis Freitag von 10 bis 12 Uhr sowie von 15 ) bis 18 Uhr geöffnet. Bestellungen per Fax ; 237 59 61 oder per E-Mail an die Adresse 
j vorverkauf@tak.li  sind ebenfalls möglich. \ Die Abendkasse im TaK öffnet eine Stunde 
j vor der Vorstellung. (TaK) 
- Konzert im Kunstmuseum l VADUZ - Das Pierrot Lunaire Ensemble j Wien gastiert am Freitag, 30. April, 19 Uhr, | im Vaduzer Kunstmuseum. Es steht die zeit- } genössische Musik im Konzertkalender. Ei- \ ne Kooperation zwischen TaK, Kunstmu- • seum Liechtenstein und ORF bringt das 5 Pierrot Lunaire Enstyiible Wien ins Kunst- • ! museum. I Zeitgenössische Musik am besonderen Ort i Unter dem Motto «Der Osten rückt näher j - Nachbarn» hat das Pierrot Lunaire Ensem- 
j ble Wien ein Programm mit Werken zeitge- j nössischer Komponisten zusammengestellt 
j und kontrastiert es mit Arnold Schönbergs j Kammersinfonie op. 9 in der Bearbeitung Anton Weberns. Die Werke sind so unter- I schiedlich wie ihre Komponisten. Wolfram j Schurig, Jahrgang 1967, stammt aus Östcr- j reich, der Ungar Peter Eötvös ist Jahrgang j 1944. Hanna Kulenty wurde 1961 in Polen i geboren, Daniel Matej 1963 in der Slowa­ kei. Der Luxemburger Alexander Müllen- | bach schliesslich ist Jahrgang 1949. Sie alle finden höchst individuelle Antworten auf die Frage nach dem Spannungsfeld zwi­ schen Musiker und Gesellschaft. Karten für das Konzert gibt es beim TaK- Vörverkauf in der Reberastrasse 10, Schaan, Telefon 237 59 69. Er ist Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Bestellungen per Fax 237 59 61 oder per E-Mail-an  vorverkauf@tak.li sind ebenfalls möglich. Die Abendkasse im TaK öffnet eine Stunde vor dem Konzert. (TaK) ] 
100 Jahre Harmoniemusik Ein Gespräch mit Josef Eberle, dem Verfasser der Jubiläumsfestschrift TRIESENBERG - Organisiert musiziert wird in Triesenberg schon seit 1853.1857 formier­ te sich die «Blechmusik», aus der 1904 die Harmoniemusik hervorging. Am 24. April wird die Festschrift «100 Jahre Har­ moniemusik Triesenberg» vor­ gestellt. Das Volksblatt sprach mit deren Verfasser Josef Eberle. »Arno IStiler Volksblatt: Sie haben einmal ge­ sagt, die Gcschichte der Harmo­ niemusik stehe in einem engen Zusammenhang zur Dorfgc- schichtc. Können Sie das näher erläutern? Josef Eberle: Die Harmoniemu­ sik hat bei vielen Anlässen mitge­ wirkt, bei Festen aller Art, Gebäu­ deeinweihungen, kirchlichen Fes­ ten und anderen Festen und Feiern. Die Hannoniemusik hat es immer als Aufgabe betrachtet. Feste zu verschönern und Feierlichkeit und Leben in das Dorfgeschehen zu bringen. Sie sind massgeblich, aber nicht alleine am Zustandekommen der Festschrift 
beteiligt - wer ist noch mit Ihnen verantwortlich? Das Festkomitee hat verschiede­ ne Aufgaben verteilt, u.a. die Ver­ fassung einer Festschrift und deren Gestaltung. Das Zusammenwirken ist sehr gut gelungen. Der Gestalter ist Franz Gassner, der im Text- und Bildbearbeitungsbereich 
zuhause ist. Präsident Hans Gassner und an­ dere haben unterstützend gewirkt. Dass das Erstellen einer Schrift mit I64 Seiten Umfang viel Freizeit in 
Josef Eberle, Autor der Festschrift Harmonlemusik Triesenberg. Anspruch nimmt, versteht sich von selbst. Wie ist die Festschrift struktu­ riert? Zuerst wollten wir sie nach Jahr­ zehnten strukturieren. Wir sind dann aber von einem wichtigen Er­ eignis 
zum andern gegangen. Nur die 80er-, 90er-Jahre und die Jahre im neuen Jahrzehnt wurden im Block belassen. In den Abschnitten über die 80er- und 90er-Jahre ist viel von 
Erfol-zum 
hundertjährigen Jubiläum der gen die Rede. Hat damals -eine Blütezeit stattgefunden? Der grösste Erfolg wurde im Jah­ re 1976 erzielt, als die Harmonie­ musik in Feldkirch einen «Ersten Rang mit Auszeichnung» in der Kunststufe erreichte. Seither sind die Ansprüche natürlich gestiegen, und alles spielt sich auf einem an­ deren Niveau ab als noch vor 40,50 Jahren. Inwiefern unterscheidet sich die neue Festschrift von jenen von 1944 und 1953? 
Heute hat man ganz andere Mög­ lichkeiten der graphischen Gestal­ tung und mit der Einbindung von Bildern. Die zitierten Texte sind et­ was länger. Grundsätzlich wurde darauf geachtet, relativ knapp zu tex­ ten, um die Lesbarkeit zu erhöhen. Bei unserem Aufbau ist man nicht gezwungen, das Buch komplett durchzulesen. Man kann einzelne Kapitel herausgreifen, einen speziel­ len 
Anlass sich wieder vergegenwär­ tigen. Ein Hauptanliegen war es, ein abgerundetes Ganzes zu schaffen. Die Festschrift von 1953 von Engel­ bert Bucher enthält viel Triesenber- ger Dorfgeschichte, unabhängig von der Harmoniemusik. Die Festschrift von 1944 war sehr protokollartig. Wie sind Sic an die Informatio­ nen gekommen? Wie ist die Quel­ lenlage? Edmund Hilbe musste für seine Arbeit von 1944 viel mit Interviews arbeiten. Es gibt ja erst seit 1926 ein Vereinsprotokoll. Wir konnten zusätzlich auf Zeitungsberichte, die bestehenden Festschriften, die Trie- senberger Schrift «Heimelige Zei­ ten», Verbandsmusikfestführer so- wie'die Bestände des Harmoniemu- sik-Archivs und des Historischen Archivs aufbauen. Wie ist die Festschrift erhiiltlich? Sie wird am 24. April am Konzert der liechtensteinischen Jugendka­ pellen im Dorfsaal vorgestellt. An alle Triesenberger Haushalte ergeht ein Gutschein. Die Festschrift kann man am Konzertabend oder später im Vcrkehrsbüro und bei der Ge- meindek'anzlei beziehen. Wer wei­ tere Exemplare möchte, kann diese» für 
20 Franken erwerben. «Der Fall Furtwängler» Charles Brauer und Manfred Zapatka kommen auf dieTaK-Bühne SCHAAN - Am Dienstag, 27., und Mittwoch, 28. April, um 20.09 Uhr, regiert wieder das Schau­ spiel im TaK. Ronald Harwoods Drama um Wilhelm Furtwängler kommt mit prominenter Beset­ zung nach Schaan. Vor den beiden Aufführungen gibt Jens Dittmar jeweils um 19.30 Uhr eine Einführung in den «Fall Furt­ wängler». Er war einer der ganz grossen Dirigenten seiner Zeit. Doch nun schreiben wir das Jahr Eins nach dem Zusammenbruch des Reichs, das tausend Jahre überdau­ ern sollte. Bis zum Abschluss seines Entnazifizierungsverfahrens hat der international bekannte und ge­ schlitzte Dirigent Wilhelm Furt­ wängler Auftrittsverbot. Der zu­ ständige Major Steve Arnold will Fakten. Und die sollen möglichst gegen den alten Mann vor seinem Schreibtisch sprechen, den er ver­ ächtlich als «Bandleader» bezeich­ net. Doch je weniger sie das tun, desto mehr verbeisst sich Major Ar­ nold in den «Fall Furtwängler». Der Amerikaner, im 
Zivilleben Detektiv einer Versicherung, ist es nicht ge­ wohnt, dass ihm ein ehrlicher Mann gegenübersitzt. Was der sagt, kann er nicht verstehen, denn die Sprache der Musik ist ihm fremd. Und Furtwängler ist es nicht ge­ wohnt, dass man ihn, den weltbe­ rühmten Künstler, erniedrigt. Gut, er hat sich vor den Propagandakar­ ren spannen lassen, aber dem Willen der Nazis hat er sich nie ge­ beugt. Er hat verfemte Musik 
auf-«Der 
Fall Furtwängler» mit Manfred Zapatka (links) und Charles Brauer kommt am 27. April auf die TaK-Bühne. geführt, jüdischen Kollegen zur Flucht verholfen. Eine Parteimit­ gliedschaft ist ihm nicht nachzu­ weisen, ihm der Kunst und Politik immer getrennt halten wollte. Und doch gilt er als Aushängeschild der Kulturbarbaren. Wenn er jemals wieder konzertieren will, muss er dieses Verfahren gewinnen. Aber ist ihm die Musik diese fortwähren­ de Erniedrigung wert? Was ertrügt Wilhelm Furtwängler, wenn er nur wieder dirigieren darf? Manfred Zapatka und Charles Brauer Die beiden Gegenspieler sind prominent besetzt: Den von seiner Aufgabe besessenen Major spielt Manfred Zapatka mit starker Büh­ nenpräsenz. Der Schauspieler, der 
am Württembergischen Staatsthea- ter Stuttgart und an den Münchner Kammerspielen Hauptrollen gestal­ tete, wirkte auch in Fernsehproduk­ tionen wie «Der grosse 
Bellheini», «Tatort», «Derrick» und «Der Alte» mit. Wilhelm Furtwängler wird von Charles Brauer gespielt, der 
zu den meistbeschäftigten Fernsehdarstel- lern gehört. Sein Hauptkommissar Brockmüller im «Tatort» geniesst längst Kultstatus. Charles Brauers Theaterkarriere begann an der Max- Reinhardt-Schule in Berlin und führte ihn zu Gustaf Gründgens ans Deutsche Schauspielhaus Hamburg. Später gastierte er unter anderem bei den Salzburger Festspielen, am Staatstheater Hannover, am Schil­ ler-Theater und am Renaissance- Theater in Berlin. Christine Küttner, 
Naemi Schmidt-Lauber, Alexander Muheim und Sven Tjaben überneh­ men die weiteren Rollen in Fred Bemdts Inszenierung von Ronald Harwoods Stück. Karten gibt es beim TaK-Vorver­ kauf in der Reberastrasse 10, Schaan, Tel. 237 59 69. Er ist Mon­ tag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Bestellungen per 
Fax 237 59 61 oder per E-Mail an vorverkauf@ tak.li sind ebenfalls möglich. Die Abendkasse im TaK öffnet eine Stunde vor der Vorstellung. (TaK) ANZEIGE 
 _ ~ ~ ~ ain Schaan / Ileclitcnsleln So, 25.4., 17 h, TaK, Schaan Duett Complett Jpnglage undComedyi D1,27.,M1,28:4,20.091 Der Fall Furtwängler Mit Charles Brauer, : Manfred Zapatka u. a. fr,30.4.,'18 h, TäK, Schaan; «...tierisch toll!» lüjider:Gesj;hlchjten-LesüP9 ^f •, .* Fr.jö. t/i9 fi,lÄhsänuseum, 
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