Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 3. JANUAR 2004 
2SSI INTERNATIONAL EIS 28 VOLKS BLATT 
SPLITTER Etwa 200 Kältetote im Norden Indiens NEU DELHI - Die seit Wochen im Norden Indiens herrschende Kälte hat schon mehr als 200 Menschen das Leben gekostet. 146 Tote verzeichnete der nördliche Bundesstaat Uttar Pradesh, 40 Menschen starben in Bihar, wie die Zeitung «The Hindu» am Freitag berich­ tete. Etwa 30 weitere starben in den Bundes­ staaten Uttaranchal und Himachal Pradesh, hiess es weiter. Die Temperaturen hätten in einigen Regionen in der Nähe des Gefrier­ punktes und damit rund zehn Grad unter dem Durchschnitt für diese Jahreszeit 
gelegen.- Erneut Besuch beim Roten Planeten PASADENA - Nach dem derzeit verschol­ lenen europäischen Mars-Roboter «Beagle 2» soll an diesem Sonntagmorgen bereits der nächste irdische Besucher auf dem Roten Planeten landen: Ziel des US-Mars-Rovers «Spirit» ist der 90 Kilometer grosse Krater Gusev. Dort vermuten die Forscher einen ausgetrockneten See. «Spirit» und sein Zwil­ ling «Opportunity», der den Roten Planeten Ende Januar erreichen wird, sollen nach Spuren von Wasser suchen, einer der Grund­ voraussetzungen für Leben. Privatflugzeug abgestürzt PARIS - Beim Absturz eines zweimotorigen Privatflugzeugs sind am Freitag bei Paris drei Menschen ums Leben gekommen. Die Maschine aus Tel Aviv sei aus unbekannter Ursache kurz vor der Landung in einen Wald bei Dampierre-en-Yvelines gestürzt, hiess es nach Angaben der Feuerwehr. Augenzeugen berichteten, die achtsitzige Maschine sei beim Aufprall explodiert. Über die Identität der Toten wurde nichts bekannt. Die Behör­ den leiteten eine Untersuchung ein, um die Unfallursache zu klären. Zwei Angler vermutlich in der Ostsee ertrunken ROSTOCK - Zwei seit Neujahr vermisste Angler sind vermutlich in der Ostsee ertrun­ ken. Einer der beiden, ein 50-jähriger Mann, wurde am Freitag an der mecklenburgischen Küste bei Kühlungsborn tot geborgen. Die Suche nach seinem 26-jährigen Begleiter wurde eingestellt. Er habe in dem eiskalten Wasser mit Temperaturen von 3,5 Grad kei­ ne Überlebenschance, erklärte die Wasser-, Schutzpolizei in Rostock. Die zwei Männer waren am Donnerstag mit einem fünf Meter langen Motorkajütboot zu einem Angelaus­ flug aufgebrochen und nicht zurückgekehrt. Die aus dem Landkreis Bad Doberan stam­ menden beiden Angler hatten zuletzt am Nächmittag des 1 . Januars per Handy bei Fa­ milienangehörigen von sich hören lassen. ANZEIGE Profitieren Sie als ^ : / : -Abonnent von Vorzugspreisen 
• • Überlebende geborgen Nach Erdbeben in Iran - Medizinische Versorgung 
sehr schwierig BAM Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben in Iran wird die medizinische Versor­ gung der Überlebenden vor al­ lem durch die Kälte im Ka­ tastrophengebiet erschwert. Retter fanden mehrere Tage nach dem Beben trotzdem noch Überlebende. Zur Unterstützung der Erdbeben­ opfer in Iran haben die USA ihre Sanktionen gegen das Land teil­ weise aufgehoben. Das iranische Volk sei nach der Katastrophe auf die Hilfe der internationalen Ge­ meinschaft angewiesen, teilte das Weisse Haus am Mittwoch mit. Die niedrigen Temperaturen in der Region um Bam im Südosten des Landes seien derzeit «die grösste gesundheitliche Herausfor­ derung», sagte am Freitag der Arzt Richard 
Münz, der vor Ort die Ar­ beit des Roten Kreuzes und des Ro­ ten Halbmondes koordiniert. Es sei damit zu rechnen, dass zu­ nehmend Menschen an Lungenent­ zündung 
und Atemwegsinfektionen erkrankten. Besonders Kinder seien gefährdet. Das UNO-Kinderhilfs- werk UNICEF teilte mit, Erkran­ kungen der Atemwege würden auch wegen der starken Staubent­ wicklung zunehmen. Hunderte von Kindern sind nach UNICEF-Angaben noch immer auf der Suche nach Eltern oder Fami­ lienangehörigen. Die 
Zusammen-Nach 
dem Erdbeben in Bam fehlt es den Menschen an den elementaren Dingen des Lebens. führung mit überlebenden Angehö­ rigen werde dadurch erschwert, dass weiterhin Einwohner aus der zerstörten Stadt flüchteten. Etliche Überlebende stünden noch immer unter Schock und seien in ihren Notunterkünften inmitten der Trümmer «nur schwer auffind­ bar». Allein in der Provinzhaupt­ stadt Kcrman sind UNICEF zu­folge 
mehr, als 1000 Kinder in staatlichen Einrichtungen unterge­ bracht. Viele seien schwer trauma- tisiert. Im Südosten Irans bereiteten die Behörden den Bau von grossen Zeltstädten vor. Für rund 16 000 Obdachlose, die trotz Frosttempe­ raturen bislang zum grossen Teil im Freien übernachten mussten, soll­ ten laut einem UNO-Sprecher in 
den kommenden Tagen grosse La­ ger mit insgesamt 1800 Zelten auf­ gebaut werden. Neben Unterkünf­ ten fehle es an Trinkwasser und an sanitären Einrichtungen. Die rund 200 Kilometer nördlich von Bam gelegene Provinzhauptstadt Kcr­ man lag seit Mittwoch unter einer Schncedecke, was Hilfsflüge zu­ sätzlich erschwerte. Wieder Flug nach Washington gestrichen Sicherheitshinweise konzentrieren sich auf BA223 LONDON/PARIS - Den zweiten Tag in Folge hat British Airways am Freitag wegen Sicherheits­ bedenken den Flug 223 von Lon­ don nach Washington gestri­ chen. Die Entscheidung sei nach einem Sicherheitshinweis der Regierung getroffen worden, erklärte eine Sprecherin der britischen Fluggesellschaft.. Bereits am Mittwoch war der Flug BA223 nach dessen Ankunft in Washington vom Terminal entfernt festgehalten 
und Passagiere sowie Besatzung von Sicherheitskräften befragt worden. Der Nachmittagsflug London- Washington wurde am Freitag we­ niger als zwei Stunden vor dem Start abgesagt. Über den Inhalt des 
Terrorangst: British Airways strich auch gestern einen Flug in die USA. Sicherheitshinweises wollte eine wurden weitere Angaben abge- BA-Sprecherin keine Angaben ma- lehnt. Der vorherige Flug BA217 chen; auch im Verkehrsministerium startete mit zweistündiger Verzöge­rung 
nach Washington, nachdem die US-Behörden nach Angaben von BA weitere Informationen ein­ gefordert hatten. Dass vor Weihnachten sechs Flü­ ge der, Air France von Paris nach Los Angeles gestrichen wurden, war auf die falsche Identifizierung von sechs Personen zurückzufüh- ren.Wie die französische Polizei am Freitag mitteilte, ähnelten die Namen der sechs Passagiere denen von Terrorverdächtigen, die auf 
ei­ ner Liste der amerikanischen Bundespolizei verzeichnet sind. Erst die genauere Überprüfung er­ gab den Irrtum. Ein Verdächtiger stellte sich als fünf Jahre altes Kind heraus. Der französische Innenmi­ nister Nicolas Sarkozy rechtfertigte die Massnahme dennoch. Acht Menschen in Bagdad getötet BAGDAD - Beim Abschuss eines US-Militärhelikopters in Irak sind ein Pilot getötet und ein weiterer verletzt worden. Bei. einem Anschlag auf ein Lokal in Bagdad am Silvesterabend ka­ men acht Menschen ums Le­ ben. In Kirkuk im Norden kam es zu Unruhen. Der Helikopter sei während eines Erkundungsfluges am Freitag nahe der Widerstandshochburg Fallud­ scha, westlich von Bagdad, unter feindlichen Beschuss geraten. Die Armee sei «ziemlich überzeugt», dass der Beschuss den Helikopter zum Absturz gebracht habe, sagte US-Brigadegeneral Mark Kimmitt in Bagdad. Unmittelbar nach dem Absturz 
" hätten sich fünf Verdächtige mit «Presse»-Zeichen auf der Weste in einem Auto dem Tatort genähert und Panzerabwehrgranaten auf das Wrack gefeuert, US-Soldaten hät­ ten sie verfolgt und vier von ihnen gefasst, sagte Kimmitt. Nach An­ gaben von irakischen Augenzeu­ gen suchten US-Soldaten bei Ge­ treidehändlern bei Falludscha nach Waffen. Dabei hätten sie von zwei Helikoptern Unterstützung aus der Luft erhalten. Falludscha liegt im «sunnitischen Dreieck», in dem der Widerstand gegen die US-Truppen besonders stark ist. Am Donners­ tag hatte ein Blackhawk-Kampfhe- likopter wegen eines technischen Defekts nördlich von Bagdad not­ landen müssen. 
Indien bietet Verhandlungen an ISLAMABAD - Vor seinem Be­ such in Pakistan hat der indi­ sche Regierungschef Atal Beha­ lt Vajpayee dem Nachbarland Verhandlungen Uber die Kasch­ mir-Krise angeboten. Er sehe keine Hindernisse für ein «Klima der Freundschaft», in dem auch die Frage der umstrittenen Provinz an der Grenze beider Staa­ ten gelöst werden könne, sagte Vaj­ payee der englischsprachigen pakis­ tanischen Tageszeitung «Dawn» (Freitagausgabe). Dabei müssten jedoch zunächst die indischen Be­ denken wegen des in Kaschmir existierenden «Terrorismus» ange­ sprochen werden. Bei einem Anschlag auf einen Bahnhof im indischen Teil Kasch­mirs 
wurden am Freitag sechs Menschen getötet und zwölf ver­ letzt. Unter den Toten seien auch die beiden Angreifer, hiess es. Acht Tote gab es gestern bei ei­ nem Anschlag auf einen Bahnhof.
	        

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