Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

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WERTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN ,MIT#TlWOCH»:4?fÄRRIß2004 ; ERFOLGREICH Warum Coop den Ge­ winn trotz Preisdruck und Konjunkturflautc um drei Prozent stei­ gern konnte. ~J VOLKS BLATT 
NEWS Raiffeisen Bankengruppe Vorarlberg gewachsen BREGENZ - Die Raiffeisen Bankengruppe Vorarlberg mit der Raiffeisen-Landesbank lind 24 selbstständigen Raiffeisenbanken mit 105 Filialen hat 2003 ihre Bilanzsumme um 4.4 auf 5,8 Mrd. Euro (8.7 Mrd. Fr.) gestei­ gert, wie am Dienstag bekannt gegeben wur­ de. Die Raiffeisen Bankengruppe ist in Vor­ arlberg flüchendeckend vertreten und will es auch bleiben, wie der Vorstandsvorsitzende Karl Waltie an der Bilanz-Pressekonferenz in Bregenz erklärte. Mit dem «soliden, aber nicht überschäumenden Wachstum» im ver­ gangenen Jahr 2003 ist Waltie zufrieden. Das Betriebsergebnis wuchs um 3 Prozent auf 85.4 Mio. Euro (128 Mio. Fr.) zugenommen. Die Hälfte davon soll in die Systemumstel­ lung bei den Wertberichtigungen fliessen. Das Ergebnis der Gewöhnlichen Geschäfts­ tätigkeit (EGT) stehe daher noch nicht fest, sagte der Raiffeisen-Chcf. Die Einlagen stie­ gen um 6,2 Prozent auf fast 3,9 Mrd. Euro (5.85 Mrd. Fr.) die Ausleihungen um 3 Pro­ zent auf 4,2 Mrd. Euro (6,3 Mrd„Fr.) und das verwaltete Kundenvermögen um 4,7 auf 7,6 Mrd. Euro (11.4 Mrd. Fr.) gestiegen ist. Mit 2 Mrd. Euro (3 Mrd. Fr.) erfolgten 40 Pro­ zent der Ausleihungen in Fremdwährung. Es habe eine Umschichtung vom Yen zum Franken stattgefunden, hiess es. Von den Fremdwährungskrediten sind 1.8 Mrd. Euro (2.7 Mrd. Fr.) in Franken und nur noch 200 000 (300 000) in Yen veranlagt. Jüngster Raiffeisen-Spross ist die Austria Immobilien Leasing in St. Gallen. Immobilienleasing sei in der Schwei/ bisher eine kaum praktizierte Finan/ierungsform, die für ertragsstarke Unternehmen interessant sei. (sda) Paris bekräftigt im Fall Aventis strategisches Interesse PARIS - Die französische Regierung hat be­ kräftigt, dass sie im Übernahmekampf Sano- fi/Aventis «sehr auf das nationale und strate­ gische Interesse achten» werde. Zu Ostern hatte der neue Industrieminister Patrick De- vedjian sich für die Neutralität des Staates in dem Fall ausgesprochen. Dies hatte Spekula­ tionen über eine Wende in der Pariser Politik ausgelöst. Premierminister Jean-Pierre Raf­ farin habe seine Einstellung zu der Frage nicht geändert, hiess es am Dienstag dazu aus dem Amt des Regierungschefs. Raffarin steht dem Plan einer Fusion des französi­ schen Pharmakonzerns Sanofi-Synthelabo mit dem deutsch-französischen Konkurren­ ten Aventis aufgeschlossen gegenüber. Ein Zusammenschluss von Aventis mit einem ausländischen Konzern wie der Basler No- vartis wird dagegen als potenzielle Bedro­ hung der französischen Kapazitäten zur Impfstoffherstellung gesehen. Sanofi-Syn- thdlabo will Aventis für Aktien und Bargeld im ursprünglichen Wert von 47 Mrd. Euro übernehmen. Die Frist für das Angebot läuft seit dem 17. Februar in Europa und nach der Billigung durch die US Börsenaufsitht SEC auch in 
den USA. Sie endet frühestens eine Woche nach einem Gerichtsentscheid zur Billigung des Angebots. Aventis wirft Sanofi vor, den Wert des Strassburger Konzerns zu gering angesetzt und Risiken der potenziel­ len Käufer wegen des möglichen Verlustes von Sanofi-Patenten verschwiegen zu haben. (sda/dpa) 
VERBESSERT Die Fluggesellschaft Swiss beförderte im ersten Quartal dieses Jahres 2,16 Millionen Passagiere. 1 "j &: iLr . 
*-TRÜB 
Die Winter-Saisonbi- lanz dürfte wegen des unfreundlichen Wetters vielerorts 
negativ aus­ fallen. 12 
BÖRSE Wie sich die internatio­ nalen Börsen- und Fi­ nanzmärkte gestern Dienstag entwickelt haben. 
14 Coop steigert Gewinn Dennoch: Nummer zwei im Schweizer Detailhandel spürt Preisdruck und Flaute MUTTENZ - Der zweitgrösste Schweizer Detailhandelskon- zern Coop hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich: Der Gewinn stieg trotz Preisdruck und Kon­ sumflaute um 3 Prozent auf 341 Mio. Franken. Dazu trug die Übernahme von EPA und Waro bei. Der Marktanteil legte zu. Erstmals übertraf der Gruppen- Umsatz von Coop die Marke von 15 Mrd. Franken: Der konsolidierte Bruttoerlös stieg um 5,9 Prozent auf 15,4 Mrd. Franken, wie Coop- Chef Hansueli Loosli am Dienstag an der Jahresmedienkonferenz, in Muttenz BL sagte. Doch auch ohne EPA und Waro habe der Detailhan- delsumsatz der Gruppe um 1,6 Pro­ zent zugelegt. Insgesamt nahm der Detailhan­ delsumsatz - wie Anfang Januar berichtet - um 6,5 Prozent auf 14,64 Mrd. Fr. zu. Coop habe damit den Marktanteil 2003 von 15,8 auf 16,7 Prozent steigern können (Le­ bensmittel auf neu 23,0 Prozent, Gebrauchsgüter auf 10,7 Prozent). Am meisten Marktanteile gewonnen Coop habe damit den grössten Marktanteilsgewinn aller Schwei­ zer Detailhandelsunternehmen er­ zielt, sagte Loosli. Das gesamte Schweizer Detailhandels-Markt Vo­ lumen bezifferte er auf 83,1 (Vor­ jahr: 83,2) Mrd. Franken. 
Der Gewinn bei Coop stieg trotz Preisdruck und Konsumflaute um 3 Prozent auf 341 Mio. Franken. Zugelegt hat die Coop-Gruppe 2003 auch wieder beim Personal (+1,8 Prozent auf 40 528 Vollstel­ len ) sowie den Verkaufsstellen (+26 auf 1513) und deren Fläche (+7,7 Prozent auf 1,46 Mio. Quadratme­ ter). Und 2004 wolle die Gruppe weitere 2 bis 2,5 Prozent Umsatz zulegen. 2003 war nicht einfach für 
Coop: Der Warenaufwand stieg stärker als der Umsatz, was Loosli mit Preissenkungen erklärte, und so sank die Marge. Coop konnte aber auch die Betriebskosten drücken. Zudem resultierte dank Fremdkapitalabbau und tiefen Zin­ sen ein um 70 Mio. Fr. besseres Fi­ nanzergebnis. 
Die Abschreibungen hob Coop um 58 Mio. auf 646 Mio. Franken an. So verbleib ein Betriebsergeb- nis (EBIT) von 531 Mio. Franken, 32 Mio. weniger als 2002. Doch unter dem Strich (nach Steuern und Drittanteilen) resultierte ein Jahres- gewinn von 341 Mio. Franken, 10 Mio. mehr als im Vorjahr. (sda) Zweistelliges Wachstum bei Galenica Vorbereitungen für Kapitalerhöhung bei der Berner Pharmagruppe BERN - Die Berner Pharmagrup­ pe Galenica hat im vergangenen Jahr erneut bei Umsatz und Ge­ winn zugelegt. 2004 will das Unternehmen in erster Linie das Wachstum verdauen. Trotzdem sind Übernahmen nicht ausge­ schlossen. Die Galenica-Gruppe sei in den ver­ gangenen Jahren rasch gewachsen und habe sich grundlegend verän­ dert, sagte Chef und Verwaltungs- ratsprüsident Etienne Jornod vor den Medien in Bern. Im laufenden Jahr müsse sie konsolidiert werden. Gleichwohl verspürt das Tradi- tionsunternehmen immer noch Ex­ pansionsgelüste. 
Für allfällige Übernahmen soll deshalb der Ver­ waltungsrat ermächtigt werden, bis in 
zwei Jahren das Aktienkapital um 10 Prozent zu erhöhen. «Wir prüfen interessante Projekte im In- und Ausland», sagte Jornod. Spruchreif sei aber noch keins. Ga­ lenica hatte 2003 etwa den Anteil an der Triamun-Gruppe von 48 auf 80 Prozent aufgestockt und die Ro- che-Logistik in der Schweiz über­ nommen. 
Die Galenica Gruppe sei in den vergangenen Jahren rasch gewachsen und habe sich grundlegend verändert, sagte CEO Etienne Jornod. Für strategisch wichtige Projek­ te sei das Unternehmen auch be­ reit, eine kurzfristig tiefere Zu­ wachsrate des Betriebsergebnisses in Kauf zu nehmen. Im vergange­ nen Jahr erhöhte sich der Betriebs­ gewinn um 4,6 Prozent auf 91,3 Mio. Franken. Unter dem Strich fiel das Plus deutlicher aus. Trotz einer milli­onenschweren 
Mehrwertsteuer- Nachzahlung kletterte der Reinge­ winn um 12,9 Prozent auf 66,6 Mio. Franken. Damit weist Galeni­ ca das achte Mal in Folge einen zweistelligen Gewinnzuwachs aus. Der Umsatz legte, wie bereits Anfang Februar bekannt gegeben, um 17,4 Prozent zu auf 2,7 Mrd. Franken. Dabei konnte das Unter­nehmen 
in sämtlichen sechs Berei­ chen wachsen. In den traditionellen Gebieten Pharma International, führend in Therapien auf Eisenba­ sis, 
und Pharma Schweiz sollen nun neue Produkte weiteren Auf­ trieb geben. Im dritten traditionel­ len Bereich, der Distribution, spür­ te die Tochter Galexis den Druck auf Apotheken, Ärzte, Drogerien und Spitäler. Bei den Dienstleistun­ gen (Prewholesale und Services) erzielt Galenica zwar schwächere Margen als die Pharmasparten. Wegen des Synergie-Effekts seien aber diese Bereiche nicht zu unter­ schätzen. Im Detailhandel mit den eigenen Apotheken und dem Joint Venture mit Coop stieg der Umsatz trotz der verschärften Kon­ kurrenz. Im laufenden Jahr soll der Erfolg fortgesetzt werden - ein neuntes Mal einen Zuwachs beim Gewinn von mindestens 10 Prozent ist laut Galenica möglich. Allerdings wer­ de dieses Ziel nicht um jeden Preis angestrebt, betonte Jornod. Wichti­ ger sei es, das Wachstum zu ver­ dauen und sich für die Zukunft zu rüsten. (sda) 
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