Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 30. MÄRZ 2004 
VOLKSI |/| I I TL ID VOLLER ERFOLG BEI DER BLATTI 
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Un MUSICALSTAR-SUCHE 
25 STARKE BETEILIGUNG Renate Hauser  ; (* 1976): Sie fing mit neun mit Klavier, Gi­ tarre und Flöte an und  ; spielte vor zwei Jahren ; bei «Jesus Christ Superstar» mit. Musi­ kalisch etwas rüberzu- j bringen, ist für die Feldkircherin «wie eine Droge». Sie sang «Gold von den Sternen» ; aus «Mozart». * i Antje Mennenga \ (* 1984): Die Balznerin i macht dieses Jahr die : Matura am Musikgym- • nasium Feldkirch und • beschäftigt sich dort ins- \ besondere mit Gesang! 
 s Sie trug «I Don't Know j How to Love Him» aus «Jesus Christ Super- i sta'r» vor sowie einen Monolog aus «Stella». ! *** | Ursina Juon (* 1982): \ Die Churerin aus einer Musikerfamilie singt ; in einem Kirchen- und in einem Gospelchor 
 ! und leitet eine A-cap- \ pella-Gruppe. Sie sang * «Wishing You Were I Somehow Here Again» aus «The Phantom  ; of the Opera» und deklamierte das Gedicht 
 ; «Freiheit». i * * * ' • 
':i Sabine Dünser ; (* 1977): Die Triesne- ; rin ist Sängerin der Gothic Metal Band i Elis und war schon f beim LMC-«Hair» da- • bei. Bei der Audition ; zeigte sie mit «Out \ Here On My Own» aus «Fame», wie sie sich | seither stimmlich entwickelt hat. «Evita» ist ; ihr Lieblingsmusical. . • j *** Janine Rupf (* 1984): An der Walenstädterin ihre ersten Erfahrungen in ; den Bereichen Chor, Theater und Musical gesammelt. Ausser- dem spielt sie diverse Instrumente uhd macht seit zehn Jahren Bai- j lett. Sie sang «Ein Mensch zu sein» aus. ) «Arielle die Meerjungfrau» und überzeugt ; mit einem Gedicht über Worte. j Ben Sentiero (* 1967): 
j Der Neapolitaner aus 
i Igis fing mit Chorge- j sang an und verlegte i sich dann auf neapolita- i nische Balladen. Seit < dreieinhalb Jahren ! nimmt er Stimmbil- \ dungsunterricht. Er komponiert und textet ; und hat seine Band schon mehrfach mit Erfolg s in Ausscheidungen zum Prix Walo geführt. 
i *** Jörg Wanger (* 1979): Der Apostel aus «Jesus Christ : Superstar» nimmt schon seit Jahren Stimmbildungskurse an der Musikschule : und singt in zahlrei- \ chen Chören mit. DerNendler sang «Let It Be» aus dem Beatles-Musical «All You Need Is Love» und rezitierte den Monolog : «Habe nun ach ...» aus «Faust I». ANZEIGE Die Gemeinde Balzers gratuliert URSINA GSTÖHL zum Sieg vom Musical Casting Gemeindevorstehung Balzers Anton Eberle 
«Geschenk und Verpflichtung» Ursina Gstöhl und Christian Büchel sind die Musicalstars 2004 VADUZ - Liechtenstein hat zwei Musicalstars. Christian Büchel aus Buchs und Ursina Gstöhl aus Balzers setzten sich gegen eine starke Konkurrenz durch und können sich nun auf eine Rolle beim LMC-Musical «Evita» freuen. Das Liechtensteiner Volksblatt sprach mit den bei­ den Siegern. »Arno Lötfle r _ Voiksblatt: Wie fühlt ihr euch als frisch gebackene Musicalstars? Ursina Gstöhl: Man nimmt es eigentlich noch gar nicht recht wahr. Christian Büchel: Meine Kinder haben einfach gesagt: «Cool. Su­ per.» Für dich ist das ja nicht so über­ raschend gekommen, oder? Christian Büchel: So was ist immer überraschend. Da spielt so viel mit: was die Zielgruppe ist, was gesucht wird; man kann nur sein Bestes geben und hoffen, dass die Welt da draussen gut findet, was man macht. Kommen wir zum persönlichen und musikalischen Werdegang! Christian Büchel: Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und geniesse es. Ich bin ausgebil­ deter Sänger und Gesangspädago­ ge, habe aber auch Schulmusik ge­ macht, nicht nur um Geld zu ver­ dienen. Es geht auch ums künstleri­ sche und menschliche Weiterkom­ men. Ich bin aufs Musikgymna­ sium Feldkirch gegangen und habe dann Schulmusik am Innsbrucker Mozarteum studiert. Gleichzeitig habe ich Philosophie, Psychologie und Pädagogik belegt. Danach ha­ be ich in München Sologesang stu­ diert und gemerkt, dass ich mit Sin­ gen 
am weitesten komme. Weil mir viele Nebenfächer angerechnet wurden, hatte ich sehr viel Zeit übrig und konnte viele kleine Rol­ len spielen, an der Opernschule, in Augsburg und am Nationaltheater. Im Zivildienst in Frastanz habe ich mein erstes Musical inszeniert. Pa­ rallel dazu war ich in «Hair» zu sehen. Gleich nach dem Zivildienst kam ich zur Operette. Ich war also voll ausgebildet und hatte schon meine ersten Bühnenerfahrungen auch 
Ursina Gstöhl und Christian Büchel konnten den Muslcalstar-Wettbwerb für sich entscheiden. hier in der Region. Eine der tollsten Sachen war, im Festspielhaus in Bregenz den Bonzen zu singen bei «Madam Butterfly», vor 1500 Leu­ ten. Über das ganze Orchester drü- berzukommen hat mir sehr viel ge­ bracht. Das ist anders als im Musi­ cal, weil du ohne Verstärkung ge­ gen ein 70-Mann-Orchester an­ kommen musst. Jetzt sind sehr vie­ le Türen offen. Die Krönung ist na­ türlich, jetzt auch noch im Ländle Sachen machen zu können. Du bist auch Männcrchorleiter in Vaduz und in Buchs? Christian Büchel: Als Schulmu­ siker hatte ich Chorleitung bei Ho­ ward Armann. Das kommt mir jetzt zugute. 
Lampenfieber zu überwin­ den, vor einer Jury zu singen, das sind Mutproben, die einem Selbst- bewusstsein geben. Die Leute sol­ len in Chöre eintreten und in den Schauspielbereich gehen. Es gibt so viele Möglichkeiten, künstle­ risch tätig zu sein. Ursina Gstöhl: Ich hatte ein bis­ schen einen komischen Start. Ich bin mit meinem älteren Bruder mit fünf in den Bubenchor gegangen. Später bin ich zu den Singmädchen gewechselt, unter Edeltraud Dün­ ser. Bei ihr habe ich auch vor sechs Jahren angefangen, Gesangsstun­ den zu nehmen. Geige spiele ich, seit ich sechs war, auch bei der Ju- gendsinfonietta, mit der wir jetzt nach Schweden gehen. Ich habe auch schon solo gesungen: z. B. hatte ich bei Brittens «Arche Noah» 
in Balzers eine Rolle. Bei «Joseph» habe ich das erste Mal bei einem Musical mitgemacht. Ich bin eh so musicalbegeistert! Sie brauchten noch Frauen für Josephs Brüder, und sie wollten keine, die doppelt so alt sei wie der jüngste Bruder. Beim zweiten Musical, bei «Jesus Christ ...», war ich ein Soul Girl. Ich habe eine sehr gute Beziehung zu meiner Gesangslehrerin. Wenn man das hat, kann man sich richtig öffnen und richtig singen. Andern­ falls kommt man einfach nicht vor­ wärts. Dass ich gewonnen habe, hat mir bewiesen, 
dass ich auch etwas kann. Und das trägt, wie Christian gesagt hat, zum Selbstbewusstsein bei. Würdest du im Musicalbereich, vielleicht auch professionell, weitermachen wollen? Ursina Gstöhl: Erst muss ich ei­ ne Ausbildung machen. Zurzeit mache ich die Vorschule für Pflege­ berufe 
in Chur und nachher Kran­ kenschwester. Dann werde ich wahrscheinlich eine Weile lang al- . les zurückschrauben müssen. Ich bin noch im vonArte Chor in Bal­ zers und seit einem halben Jahr in einer Band, Andy G. and the Long Movers. Klar, das wäre mein Traum: Musicaldarstellerin. Wenn du Leute siehst auf der Bühne und was die für Freude verbreiten kön­ nen! Durch die LMC haben auch wir Laien die Möglichkeit einzu­ steigen und in Kontakt mit Profis zu kommen. Ich finde es auch gut, 
dass die Jugend in eine ganz ande­ re Richtung gefördert wird, nicht immer nur in Richtung Sport. Denn Singen tut einfach der Seeje gut. Christian Büchel: Die Stimme ist der Spiegel der Seele, aber auch Nahrung für die Seele. Ursina Gstöhl: Wenn du etwas hast, schlägt sich das gleich auf die Stimme nieder. Christian Büchel: Man muss viel studieren und üben, damit man immer ein gewisses Niveau hat, worunter man nicht absinkt. Was bei einem reinen Musicalsänger na­ türlich 
dazukommt, ist der Tanz. Der steht bei mir nicht so im Vordergrund. Mein Vorteil ist, sa­ gen zu können: Die und die Rolle ist sinnvoll und gut für mich, oder ich mache lieber eine Operette. Wenn man im Musicalbereich rich­ tig nach oben will, muss man sehr beweglich und, stimmlich wie kör­ perlich, immer on top sein. Du willst dir also weiter alle Sparten offen halten? Christian Büchel: Ja. Ich bin in jedem Bereich, in dem ich die ent­ sprechenden Rückmeldungen krie­ ge, sehr happy unterwegs. Bis jetzt war hauptsächlich Oper uhd Ope­ rette mein Betätigungsfeld. Viel­ leicht hat jetzt das gerade die Initi­ alzündung gegeben, im Musicalbe­ reich wieder ein bisschen mehr zu machen. So eine Auszeichnung ist eben nicht nur ein Geschenk, son­ dern auch eine Verpflichtung. STARKE BETEILIGUNG Isabelle Marxer (* 1972): Sie fing bei Zürich in einem Gospelchor an. Jetzt nimmt Isabelle Marxer aus Va­ duz Gesangs- und Schauspielunter­ richt an der Liechtensteinischen Musikschule. Sie sang «Out. Here On My Own» aus «Fame» und rezi­ tierte den Text von «Ein Mensch zu sein» 
aus «Arielle die Meerjung­ frau». • *** Antonella Corrado (* 1986): Der "Besuch einer italienischen Schule mit müsischem Schwerpunkt hat in der Triesnerin die Liebe zur Musik und besonders zu «Evita» geweckt; Sie sang gleich zwei Lieder der Ti­ telfigur: «You Must Love Me» und «Don't Cry For Me Argentina» und trug ein Gedicht von Schiller vor. V;- Jacqueline Waibei (* 1972): Die Absolventin der Musikhauptschule Dornbirn wohnt in Feldirch und nimmt in Chur Gesangsunterricht. Wetters beschäftigt sie sich mit Gi­ tarre und Jazztanz. Aus «Elisabeth»" trug sie das Lied des Sisi-Mörders Luigi Lucheni vor. 
Ein völler Erfolg Die Jury: von links Josef Helnzle, Hans Nigg, Arno Löffler und Danl Sigel. Junge Sängerinnen und Sänger aus der Region stellten sich am Samstag der Jury von Volksblatt und LMC. Nach kurzer Beratung einigten sich die Juroren darauf, einen weiblichen und einen männ­ lichen Musicalstar zu küren, da sie die gesanglichen Leistungen der Bewerber nicht unabhängig von deren Geschlecht miteinander ver­ gleichen wollten. Die Beiträge beim Casting waren von erfreulich hoher Qualität. Man kann sicher mit Fug behaupten: Alle konnten singen. LMC-Präsident Hans Nigg notierte sich denn auch eifrig die Namen und Adressen der Kandi­daten, 
um mit ihnen wegen allfälli­ ger Chor- und Nebenrollenbeset­ zungen in Kontakt zu bleiben. Ei­ nen festen Platz bei «Evita» haben indes nur die Musicalstars Ursina Gstöhl und Christian Büchel, die von Chefjuror Dani Sigel sogleich telefonisch benachrichtigt wurden. Fest steht auch, dass die Musical­ star-Aktion des Volksblatts ein voller Erfolg war: Mehr Musical­ anwärter als erwartet überwanden ihre Scheu, vor einer Jury bestehen zu müssen und kamen zum gros­ sen Teil sogar spontan zum Ca­ sting, was Hans Nigg besonders freut.
	        

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