Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 25. MÄRZ 2004 BLATT I 
INTERNATIONAL DES TAGES 
40 B°Âi SPLITTER •qcavMRXîfcx.- r Schotten schätzen Schokoladen-Sandwich LONDON - Die Schotten mögen es neuer­ dings süss - sehr süss: Sie verfallen in Scha­ ren dem Schokoladen-Sandwich. Wie die «Times» am Mittwoch berichtete, gibt es das Dessert, das erstmals von einem Hotel ange­ boten wurde, inzwischen im ganzen' Land. Es besteht aus zwei Scheiben Weissbrot mit Schokolade in der Mitte. Das Ganze wird in Butter getaucht, frittiert und nochmals mit Schokoladensauce und Zucker übergössen. Dazu kommt Vanille-Glace. Das «Sand­ wich» hat über 1000 Kalorien - > die Hälfte dessen, was einer Frau.für den Tag empfoh­ len wird. Ernährungswissenschaftler äusser­ ten sich bestürzt: Die Briten sind bereits das dickste Volk in der Europäischen Union. (sda/dpa) Tschechien will Slang und Flüche aus Medien verbannen PRAG - Kraftausdriicke und Umgangsspra­ che sollen aus den tschechischen Medien verbannt werden. Das Abgeordnetenhaus in Prag billigte am Mittwoch eine Gesetzesän­ derung, die Radio- und TV-Stationen eine «Moderation in Schrifttschechisch» aufer­ legt. Vertreter von Medien kritisierten die Verordnung. «Wenn wir mit versteckter Ka­ mera mit einem Drogendealer sprechen, wird dies Raum in Schrifttschechisch ge­ schehen», sagte der Sprecher einer TV-Sta­ tion. Die GesetzesUnderung muss noch von der zweiten Kammer des Prager Parlaments gebilligt und von Präsident Vaclav Klaus unterschrieben werden. (sda/dpa) Ewiges Handy-Verbot für zwei jungp Italiener ROM - Zwei junge Italiener müssen lebens­ lang auf ihr Handy verzichten. Das beschloss das Römer Kassationsgericht in dritter und letzter Instanz. Die beiden Jugendlichen ver­ folgten ihre Exfreundinnen monatelang per SMS und Telefonanrufen. Mit dem Präze- denzurteil wollen die italienischen Richter das Stalking - die Verfolgung von Personen unter anderem mit Telefonanrufen und Dro­ hungen - bekämpfen. Die beiden verurteil­ ten Jugendlichen aus der norditalienischen Stadt Vicenza hatten sich mit dem Ende ihrer Beziehungen nicht abgefunden. Tag und Nacht belästigten sie per Handy ihre Ex­ freundinnen, bedrohten sie mit dem Tod und schickten Obszönitäten Uber das Mobilfunk­ netz. Erstinstanzlich hatte ein Richter die Handys der Burschen beschlagnahmt. Diese Massnahme zeigte allerdings.keine Wirkung. In zweiter Instanz verbot dann ein Gericht den Mobilfunkgesellschaften, Verträge mit den beiden Verurteilten abzuschliessen. (sda/apa) 
Bewegender Abschied Nach Anschlägen in Madrid: Hinterbliebene und Politiker nahmen Abschied MADRID - Zwei Wochen nach den Anschlägen von Madrid ha­ ben Hinterbliebene und Politi­ ker aus aller Welt in einer be­ wegenden Trauerfeier der 190 Todesopfer gedacht. Zu dem Gottesdienst in der Almu- dena-Kathedrale von Madrid ver­ sammelten sich am Mittwoch ne­ ben rund 500 Angehörigen der Op­ fer die spanische Königsfamilie so­ wie Regierungschefs und Politiker aus mehr als 50 Staaten, darunter Bundespräsident Joseph Deiss. Auf Videoleinwünden vor der Kirche und auf einein nahe gelegenen Platz verfolgten hunderte Men­ schen die rund einstündige Trauer­ feier. Über dem Altar der Kathedra­ le hing eine riesige schwarze Schleife als Symbol der Trauer. Bewegende Szenen «Die faszinierende Kraft der Lie­ be» müsse die blinde Gewalt und den unmenschlichen Hass besie­ gen, sagte Erzbischof Antonio Ma­ ria Rouco Varela in seiner Predigt. In und vor der Kathedrale spielten sich bewegende Szenen ab. Im Gegensatz zum strengen Protokoll traten König Juan Carlos und die Mitglieder der spanischen Königs- familie unmittelbar nach Ende des Gottesdienstes zu den Angehöri­ gen. Mit Tränen in den Augen 
Zwei VUochen nach den Anschlägen von Madrid haben Hinterbliebene und Politiker aus aller Welt in einer Trauerfeier der Todesopfer gedacht. 
schüttelten sie den Hinterbliebenen die Hand und umarmten sie. «Die Königsfamilie ist mit dem Volk eins geworden», sagte ein Augenzeuge. Auch die Staats- und Regierungs­ chefs waren sichtlich bewegt. Fingerabdrücke entdeckt Die Fahndung nach den Tätern läuft weiter auf Hochtouren. Wie die Zeitung «El Periodico» unter Berufung auf Ermittler berichtete, wurden die Fingerabdrücke des Haupt verdächtigen Jamal Zougam auf dem kurz nach dem Anschlag entdeckten Lieferwagen sicherge­ stellt. Mit dem Wagen hatten die Attentäter ihre Sprengsätze zum Madrider Vorortbahnhof Alcalä de Henares gebracht. Die Fingerab- driieke eines weiteren Verdächtigen wurden dem Bericht zufolge auf ei­ nem Rucksack nachgewiesen, in dem ein nicht explodierter Spreng­ satz gefunden wurde. Ein spanischer Richter hat zwei weitere Verdächtige der Madrider Anschläge inhaftiert. Wie am Mitt­ wochabend aus Justizkreisen ver­ lautete, schickte Richter Juan del Olmo den Marokkaner Rafa Zuher und seine Stiefschwester Naima Oulad Akcha nach separatem Ver­ hör ins Gefängnis. Damit' erhöhte sich die Zahl der nach den Anschlä­ gen Angeklagten und Inhaftierten auf elf. (sdaAlpa/afp/reuters) Hamas erwägt Tötung Scharons UN-Menschenrechtskommission verurteilt gezielten Angriff auf Scheich Jassin GAZA/GENF - Die Hamas will die gezielte Tötung ihres Gründers Scheich Ahmed Jassin offenbar mit einem Anschlag auf den is­ raelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon rächen. Der politische Hamas-Führer Cha- led Maschaal plädierte am Mitt­ woch dafür, entsprechende Mög­ lichkeiten auszuloten. Ziel sollten «die prominentesten zionistischen Führer, darunter Scharon» sein, wurde Maschaal auf einer Web- Seite zitiert. Anschläge in den USA schloss die Organisation dagegen ausdrücklich aus. Die Aktivitäten der Hamas richteten sich aus­ schliesslich gegen Israel, betonte der neue Führer der Gruppe im Ga­ zastreifen, Abdel Asis Rantisi. 
Abdel Asis Rantisi, der neue Hamas-Führer, betonte, dass sich die Akti­ vitäten seiner Gruppe ausschliesslich gegen Israel richten. 
Nach dem Angriff auf Jassin am Montag hatte die Hamas erklärt, dieser sei nur mit Unterstützung der USA möglich gewesen, und «alle Muslime weltweit» zur Rache auf­ gerufen. Die UN-Menschenrechtsköm- mission verurteilte am Mittwoch die Tötung Jassins mit überwälti­ gender Mehrheit. Die Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) sowie Kuba und Simbabwe hatten einen entsprechenden Resolutions­ entwurf eingebracht. Die USA und Australien stimmten gegen den Be- schluss, 18 Länder enthielten sich. Der israelische Botschafter Jaakov Levy kritisierte, die Menschen­ rechtskommission spreche Israel das Recht ab, sich gegen den Terro­ rismus zu verteidigen. (AP) ANZEIGE VÖLKSSMäJTf" MIETE MICH FÜR 5 FRANKEN 
Neuer Bombenfund Sprengsatz auf Bahnlinie gefunden PARIS - Einen Monat nach dem Fund einer Bombe der Bahner­ presser AZF ist in Frankreich erneut ein Sprengsatz entdeckt worden. Ein Eisenbahner stiess bei einem Kontrollgang am Mittwoch bei Troyes an der Linie Paris-Basel auf. eine mit Sprengstoff gefüllte und ̂ sieben Zilndern versehene Plastik­ schachtel. Zunächst war unklar, ob es sich um eine scharfe Bombe handelte. Das Innenministerium betonte, es gebe Unterschiede zu dem Ende Februar entschärften Sprengsatz. Die Schachtel lag nur halb verborgen zwischen Schotter und Gleis in einem Abschnitt bei 
Montieramey südöstlich von Paris. Die Eisenbahngesellschaft SNCF kündigte an, so schnell wie mög­ lich erneut tausende Mitarbeiter zu einer kompletten Kontrolle ihres 32 000 Kilometer langen Schie- nennetzes auszuschicken. Lösegeldforderungen AZF fordert knapp sechs Millio­ nen Euro von der Regierung. Ende Februar leitete die Gruppe die Poli­ zei zu einer Bombe an der Linie zwischen Toulouse und Paris. Die Täter erklärten, sie hätten acht oder neun weitere Sprengsätze an Bahn­ strecken und weitere zwei an sym­ bolischen Orten versteckt. (AP) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + .BELLINZONA - Im Castelgran- de von Bellinzona ist gestern eine einmalige Ausstellung von botani­ schen Fotos eröffnet worden. Bis zum 26. September werden Foto­ grafien des im Tessin lebenden Engländers Sir Peter Smithers ge­ zeigt. Der ehemalige englische Minister und langjährige General­ sekretär des Europarates lebt seit seiner Pensionierung im Jahr 1969 in Vico Morcote. Dort hat der mittlerweile 91-Jährige im Laufe der Zeit eine traumhafte Parkanla­ ge aufgebaut. Im April 2001 er­ hielt er dafür vom Schweizer Hei­ matschutz den Schulthess-Garten- preis. Smithers Passion gilt nicht nur der Botanik, sondern auch der Fotografie. (sda) 
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