Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 6. MARZ 2004 U m 
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SPLITTER Neues Selbstbewußtsein OSNABRÜCK - TV-Plaudertasche Arabella Kiesbauer glaubt, dass jemand wie sie in der Poli­ tik fehlt: «Vielleicht sollte 
ich wirklich mal darüber nach­ denken, in die Poli­ tik zu gehen. Viel­ leicht braucht es Leute, die sich nicht verbiegen lassen», sag­ te sit/ Den Politikern stellte die Talkmasterin ein schlechtes Zeugnis aus: «Ich finde es traurig, dass die Politik so profillos gewor­ den ist. Damit sind Politiker eben keine Ido­ le mehr und haben nicht mehr die Fähigkeit, Massen zu begeistern und Menschen zu be­ wegen.» Selber hat Arabella Kiesbauer kurz vor dem zehnjährigen Jubiläum ihrer Talk­ show die Hemmungen vergangener Zeiten abgelegt: «Früher hatte ich sehr viele Kom­ plexe, war sehr unglücklich und hatte kein Selbstvertrauen. Das hat sich im Laufe der Zeit geändert.» Empört über Medien BRÜSSEL - Der jüngste Sohn des belgi­ schen Königs Albert II. hat genug von der seiner Meinung nach anhaltend negativen Berichterstattung über seine Familie. «Zu oft sind Skandale und Demagogie weit wichti­ ger als konkrete Projekte» des Königshauses wie Wohltätigkeitsveranstaltungen, wurde der 40-jiihrige Prinz Laurent von der Zeitung «De Nieuwe Gazet» am Freitag zitiert. «Ich muss nur irgpndetwas sagen, ... und schon wird es falsch interpretiert. Das ist sehr frus­ trierend.» Das Verhältnis zwischen belgischen Me­ dien und dem Prinzen ist seit langem ge­ spannt. Vor zwei Jahren wurde ausführlich Uber den Fahrstil Laurents berichtet, nach­ dem er mehrere Male beim Rasen geblitzt worden war. Bei Untreue Ungemach KÖLN - Matthias Reim, Schlagersänger und Schwerenöter, will seiner künftigen drit­ ten Ehefrau Sarah Stanek ganz bestimmt treu sein - und das aus gutem Grund: «Wenn ich fremdgehe, köpft sie mich», verriet der 46- Jährige. «Das hat sie mir klipp und klar ge­ sagt: Fasst du eine andere Frau an, dann schlage ich dir den Kopf ab! Zack!» Die Hochzeit mit seiner 20 Jahre jüngeren Part­ nerin soll nach Informationen der Zeitung am 5. Juni am Strand von Ibiza stattfinden. Für Freitag war der Auftakt einer Deutsch- land-Tournee von Reim in Leipzig geplant. Reims einziger grosser Hit «Verdammt, ich lieb' dich» ist einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Songs aller Zeiten. ANZEIGE . . i fe 
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Putin allgegenwärtig Keine Chance für die fünf anderen Kandidaten MOSKAU - In den Nachrichten der landesweiten Fernsehsen­ der Russlands gibt es in den Ta­ gen vor der Präsidentenwahl am 14. März nur einen Hauptak­ teur: Wladimir Putin. Putin im Manöver, Putin bei Grundsatzreden,. Putin bei der Ent­ lassung des Ministerpräsidenten, Putin bei der Vorstellung des neuen Regierungschefs - Wahlkampf ist das offiziell alles nicht, daran betei­ ligt er sich nicht. Putin macht Poli­ tik, und darüber wird halt berichtet. Die fünf Kandidaten, die gegen Pu­ tin antreten, finden in den Nach­ richten nicht statt. Nur über Wahl­ kampfspots kommen sie ins natio­ nale Fernsehen, dem einzigen Me­ dium, das jeden Winkel im grössten Flächenstaat der Welt erreicht. Kaum jemand kennt ihre Namen. «Fernsehen ist alles, die Kontrolle über das Fernsehen ist Macht», sagt der Journalist Michael Fishman von «Newsweek Russia». Umfra­ gen zufolge halten nur neun Pro- • zent der Befragten die Massenme­ dien für glaubwürdig - aber 70 Pro­ zent hätten nichts dagegen, wenn die Pressefreiheit weiter einge­ schränkt werden sollte, fügt er hin­ zu. Neben den Fernsehsendern gibt es unabhängige Zeitungen, die e?i aber nur in den grossen Städten Russlands zu kaufen gibt, als ört­ licher und überaus beliebter Rund-Dle 
Wahlwerbetrommel für Putin läuft auf Hochtouren. Der russische Präsident Putin Ist allgegenwärtig. funksender erreicht Echo Moskau ein Millionenpublikum im Gross­ raum Moskau, aber eben nicht in Russland. «Wenn jemand sagt, es gibt Pressefreiheit in Russland, sa­ ge ich: Ja, für ein Prozent der Be­ völkerung», sagte der liberale Ab­ geordnete Wladimir Ryschkow. «Wenn die Frage lautet: «Für alle?>, 
sage • ich nein. Westlichen Besu­ chern zeigt man die grossen Zeitun­ gen, Echo Moskau, die ein Prozent erreichen und sagt, bei uns gibt es Pressefreiheit. Das ist wie das Mehrparteiensystem der DDR.» Die wichtigsten Zeitungen .errei­ chen eine Auflage von insgesamt vier Millionen. Wahlberechtigt sind 
in Russland rund I 10 Millionen Bürger. Der Chefredakteur von Ra­ dio Moskau, Alexej Wenediktow, erzählt mit gewissem Stolz, dass Putin hin und wieder Tonaufzeich­ nungen von Interviews anfrage. Der Kreml brauche eigentlich selbst eine unabhängige Berichter­ stattung. Verarmten Bauern helfen Chinas Regierung will massiv in die Regionen investieren PEKING - Aus Sorge vor sozia­ len Unruhen will Chinas Regie­ rung massiv in die ländlichen Regionen investieren, wo rund 900 Millionen Menschen leben. Regierungschef Wen Jiabao kün­ digte zu Beginn des Volkskongres- ses an, das Wirtschaftswachstum zu zügeln. Zur Verringerung der Kluft zwischen Arm und Reich kündigte Wen am Freitag vor dem Nationa­ len Volkskongress in Peking Steuer­ erleichterungen für mehrere hun­ dert Millionen Landarbeiter an. Die Probleme von Landwirtschaft und Bauern zu lösen, habe für seine Re­ gierung «oberste Priorität», sagte Wen in der Grossen Halle des Vol­ kes vor rund 5000 Delegierten und politischen Beratern. Chinas Land-Zur 
Verringerung der Kluft zwischen Arm und Reich kündigte Wen Steu­ ererleichterungen für mehrere hundert Millionen Landarbeiter an. 
bevölkerung konnte mit dem wirt­ schaftlichem Aufschwung der ver­ gangenen Jahre nicht mithalten, Ar­ beitsplatzmangel und Landflucht wurden zur Belastung für die Öko­ nomie. Die Einkommen auf dem. Land seien zu langsam gewachsen, die Einkommensunterschiede zu gross, kritisierte Wen. Investitionen in die Landwirtschaft Sollten Ein­ kommensunterschiede verringern und die Kaufkraft stärken. Es sei noch viel Arbeit erforderlich, um Beschäftigung und soziale Sicher­ heit zu verbessern, sagte der Minis­ terpräsident und kündigte die Schaffung von 14 Millionen Ar­ beitsplätzen noch in diesem Jahr an. Zudem sollten die Investitionen in die ländliche Infrastruktur um 20 Prozent erhöht werden. Unbestimmte Zeit Irak: Übergangsverfassung verschoben BAGDAD - Die für Freitag ge­ plante feierliche Unterzeich­ nung der irakischen Über­ gangsverfassung ist überra­ schend auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Ein Sprecher der US-Verwaltung in Irak sagte vor Journalisten in Bagdad, dass einzelne Mitglieder des Gremiums in den letzten 24 Stunden Änderungswünsche ge­ äussert hätten, über  (die 
man bis­ lang keine Einigung erzielt habe. Das Dokument bekennt sich zu den demokratischen Grundwerten, darunter die Meinungs- und Reli­ gionsfreiheit, und bezeichnet den Islam als eine Grundlage der künf­ tigen Rechtsordnung. Wie aus Re­gierungsratskreisen 
verlautete, hat­ ten fünf schiitische Vertreter nach­ träglich Einwände gegen den Text der Übergangsverfassung erhoben. Unter ihnen waren der gegenwärti­ ge Vorsitzende des Gremiums, Aja- tollah Mohammed Bahr el Ulum, und der Vorsitzende des einfluss­ reichen Obersten Rates für die Schiitische Revolution in Irak, Ab- dulasis el Hakim. Unter Berufung auf die blutige Anschlagserie gegen schiitische Pilger in Bagdad und Kerbela sol­ len sie Änderungen verlangt haben, die den schiitischen Gruppen nach der Übergabe der Macht an eine irakische Regierung am 30. Juni mehr Einfluss und Gewicht verlei­ hen. • 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + BRIENZ - Die Kantonspolizei Bern "hat aüf der A8 bei Brienz ein Auto gestoppt, das zahlreiche gravierende Mängel dufwies. Der Lenker, ein 32-jähriger armeni­ scher Asylbewerber, konnte we­ der Führerausweis noch Fahrzeu­ gausweis vorlegen. Zudem waren die französischen Kontrollschil­ der seit neun Monaten abgelau­ fen, wie die Kantonspolizei Bern am Freitag mitteilte. In desolatem Zustand waren unter anderem die Bremsen, die Reifen und die Ben- zinieitung; einzelne Aufhän­ gungsteile waren vom Chassis abgebrochen. Der Mann war mit der «Schrottlaube» von Lugano durch den Gotthard und über den BrUnig gefahren und wollte nach 
Interlaken. Er wurde wegen di­ verser Widerhandlungen gegen das • StrassenVerkehrsrecht und gegen die Zollvorschriften ange­ zeigt.
	        

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