Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 4. MÄRZ 2004 
INTERNATIONAL deI TI GI S 36 VOLKS BLATT 
SPLITTER eeeKflT.HiKmcv •; Dutroux bestreitet wesentliche Anklagepunkte ARLON - Im Kinderschänder-Prozess ge­ gen die Bande um Marc Dutroux haben sich die vier Angeklagten in ihren ersten Aussa­ gen gegenseitig der Taten beschuldigt. Der Hauptangeklagte Dutroux bestritt vor dem Schwurgericht in Arlon am-Mittwoch we­ sentliche Vorwürfe und gab der These eines Netzwerks mit einflussreichen Hintermän­ nern neue Natfhing. Dutroux beschuldigte vor allem den mitangeklagten Brüsseler Ge­ schäftsmann Michel Nihoul, die Entführun­ gen der Mädchen in Auftrag gegeben zu ha­ ben. An der Verschleppung von An und Eef- je waren laut Dutroux auch zwei Polizisten beteiligt. Dutroux' Aussagen widersprachen in wesentlichen Teilen späteren Angaben sei­ ner mitangeklagten Exfrau Michelle Martin, seines Komplizen Michel Leliüvre und Nj- houls. Der 62-jährige Nihoul sagte aus, er habe mit der Entführung der sechs Mädchen nichts zu tun. Dutroux stand dem Vorsitzen ̂ den Richter Stephane Goux mehr als drei Stunden Rede und Antwort. Der Angeklagte gab dabei lediglich zu, im Mai und August 1996 die damals zwölfjährige Sabine und die 14 Jahre alte Laetitia verschleppt und sexuell misshandelt zu haben. Eine Beteiligung an der Entführung der achtjährigen Julie und Melissa inrJuni 1995 bestritt Dutroux. Mar­ tin sagte aus, Dutroux und sein Komplize Bernard Weinstein hätten Julie und Melissa entfuhrt. Prinz Harry hilft AIDS-Waisen in Lesotho MOHALES HOEK/LESOTHO - Um auf die Notlage aidskranker Waisen in Lesotho hinzuweisen, hat der englische Prinz Harry am Mittwoch zusammen mit einem vierjäh­ rigen Betroffenen einert Pfirsichbaum im Garten eines Waisenhauses in Mantsase ge­ pflanzt. Prinz Charles' jüngerer Sohn begann seinen zweimonatigen Besuch in Lesotho am 13. Februar. Der 19-jährige Prinz sagte, seine Afrika-Reise sei bisher fantastisch ge­ wesen. Er hoffe, seine Anwesenheit werde einige Aufmerksamkeit auf die Probleme des Königreiches lenken. «Lesotho ist kein weit­ läufig bekanntes Land, aber es braucht alle Hilfe, die es bekommen kann», erklärte der Prinz. Laut Schätzungen sind 31 Prozent der zwei Millionen Einwohner Lesothos mit dem HI-Virus infiziert. Harry nimmt gerade eine einjährige Auszeit, bevor er sich an der Militärakademie Sandhiirst in England ein­ schreibt. Er verbrachte Teile des vergange­ nen Jahres damit, auf einer Farm in Austra­ lien zu arbeiten. Seit seiner Ankunft in Leso­ tho besuchte er Projekte für Menschen in Not. Das Königshaus erklärte, Harry habe sich bereits eine Klinik für traumatisierte Kinder angesehen-. ANZEIGE 
. •' "• • I Rebellen geben Waffen ab Rebellenführer Philippe kündigt Entwaffnung haitianischer Kämpfer an PORT-AU-PRINCE - Der haitiani­ sche Rebellenführer Guy Philip­ pe hat sich am Mittwoch zu ei­ ner Entwaffnung seiner Kämp­ fer bereit erklärt. Die in Haiti stationierten ausländischen Truppen könnten nun die Bevöl­ kerung schützen, sagte Philippe auf einer Pressekonferenz zur Begründung. Die amerikanischen Truppen hatten zuvor angekündigt, sie wollten ihre Mission ausweiten und ihre Mili­ tärpräsenz auf Haiti verstärken. In einem Elendsviertel der Hauptstadt brach zuvor eine Schiesserei zwi­ schen Anhängern und Gegnern des ins Exil geflüchteten Präsidenten Jean-Bertrand Aristide aus. Das Elendsviertel La Salines gilt als Hochburg von Gefolgsleuten Aris- tides. Reporter in dem Viertel be­ richteten, von französischen oder US-Truppen, die eingreifen könn­ ten, sei nichts zu sehen gewesen. In der Hauptstadt hielten ameri­ kanische Marineinfanteristen Re­ bellen zurück, die Parteimitglieder Aristides verfolgten. Diese flohen nach Augenzeugenberichten zum Flughafen. Die Mission der Solda­ ten sei ausgeweitet worden, um «Haitianer vor Vergeltungsangrif­ fen zu schützen», sagte US-Stabs- unteroffizier Timothy Edwards. Die Truppen sollten einschreiten, wenn ein Bürger Haitis bedroht werde. 
Rebellenführer Guy Philippe kündigte gestern die Entwaffnung seiner Kämpfer an. Damit könnten nun die in Haiti stationierten ausländischen Truppen die Bevölkerung schützen, sagte er an einer Pressekonferenz. US-Oberst Dave Berger sägte am Dienstag auf einer Pressekonfe­ renz, angesichts der Äusserungen Philippes, er sei der neue Militär­ chef des Karibikstaates, werde die Präsenz der Marineinfanteristen in ganz'Haiti verstärkt. Die amerika­ nischen und französischen Trup­ pen, die auf der Insel stationiert 
seien, hätten jedoch nicht die Auf­ gabe, die Rebellen zu entwaffnen, betonte Berger. «Wir sind keine Polizeitruppe, sagte er. Zwei amerikanische Mili­ tärhubschrauber kreisten nach Be­ richten von Augenzeugen über der Hafenstadt Cap-Haitien, wo Philip­ pe sein Hauptquartier hat; in der 
Hauptstadt patrouillierten bewaff­ nete Rebellen. Die karibische Staatengemein­ schaft CARICOM forderte unter­ dessen zum Abschluss einer Kri­ sensitzung in Jamaika eine unab­ hängige Untersuchung der Flucht des haitianischen Präsidenten Jean- Bertrand Aristide. Kerry fordert Bush heraus USA: John Kerry steht nach Siegesserie als Bush-Herausforderer fest WASHINGTON - Der demokratK sehe Senator John Kerry wifcf der Herausforderer von US/Prä- sident George IN. Bush hei der Wahl am 2. November.  \Sein stärkster Rivale lohn Edwaftts beschloss nach Medieninforma­ tionen seinen Ausstieg aus dem Rennen. Kerry gewann nach Auszählung ei­ nes Grossteils der Stimmen am spä­ ten Dienstagabend mit deutlich über 50 Prozent in Kalifornien, New York, Ohio, Connecticut, Ma­ ryland, Rhode Island und Massa­ chusetts sowie in Minnesota, wo bei einem «caucus» (Parteiver- sammlung) abgestimmt worden war. Auch bei der Vorwahl in Geor­ gia zeichnete sich ein knapper Sieg 
Ob lohn Kerry auch nach den Präsidentschaftswahlen feiern kann? 
Kerrys über Edwards ab. In Ver­ mont sammelte Ex-Gouverneur Howard Dean am meisten Stim­ men, obwohl dieser bereits vor zwei Wochen offiziell seinen Aus­ stieg aus dem Rennen erklärt hatte. Kerry landete hier mit etwa 33 Pro­ zent auf dem zweiten Platz. . Nach dem «Super-Tuesday» hat Kerry 27 von bislang 30 Vorwahlen gewinnen können. Um Präsident­ schaftskandidat der Demokraten werden zu können, sind beim Par­ teitag mindestens 2162 Stimmen nötig. Am Dienstag ging es um insge­ samt 1151 Stimmen, von denen Kerry die allermeisten gewinnen konnte. Kerry verfügt inzwischen über 1362 Delegiertenstimmen. Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen 
Weitere Explosionen 15 Verdächtige wurden festgenommen BAGDAD - Einen Tag nach der verheerenden Anschlagsserie auf schiitische Heiligtümer in Bagdad und Kerbela ist die ira­ kische Hauptstadt am Mitt­ woch erneut von mehreren Ex­ plosionen erschüttert worden. Beim Einschlag mehrerer Raketen in einem Wohnviertel kam am Morgen ein irakischer Arbeiter ums Leben, am Nachmittag und Abend waren insgesamt sieben weitere Detonationen zu hören. Po­ lizisten und US-Truppen nahmen nach den Anschlägen von Dienstag 15 Verdächtige fest. Drei Raketen schlugen in eine Telefonzentrale in einem Wohngebiet Bagdads ein, die Verbindungen ins Ausland wa­ ren anschliessend fast landesweit 
unterbrochen. Nach Polizeianga­ ben wurde dabei ein Iraker getötet, ein weiterer wurde verletzt. Inner­ halb von rund zweieinhalb Stunden waren in teilweise nur kurzen Ab­ ständen erneut sieben. Explosionen zu hören. In Tikrit wurden am Abend vier Mörsergranaten auf den Stützpunkt der 4. Infanteriedi­ vision abgefeuert, verletzt wurde nach Militärangaben niemand. Der Präsident des irakischen Ver­ waltungsrats gab die Zahl der To­ ten nach den fast zeitgleichen An­ schlägen in Bagdad und Kerbela am Mittwoch mit 271 an. Weitere 393 Menschen seien verletzt wor­ den. Die US-Zivilverwaltung hatte ihre Angaben über die Zahl der To­ ten zuvor von 143 auf 117 gesenkt. 
++ + + + Zu guter Letzt...+ 4 + + + JERUSALEM - Eiiil israelisches -die Teile von Jerusalem vom Textilunternehmen hat am Mitt- Westjordanland trennen; woch Werbeaufnahmen an der is­ raelischen Sperranlage an der Grenze zum Westjordanland ge­ macht. Die Fotos für den Som­ merkatalog entstanden in weni­ ger als einer Woche, nachdem is­ raelische Truppen in einem Ge­ fecht in dem umkämpften Gebiet drei Palästinenser getötet hatten. Die Besitzerin von Comme-il- faut, Sybil Goldfiner, sagte, ihr Modehaus versuche unter der <<desinteressierten» israelischen Öffentlichkeit ein Bewusstsein für die Absperrung zu schaffen. Models aus aller Welt posierten in farbenfrohen Kleidern vor den acht Meter hohen Betonplatten,
	        

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