Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 26. FEBRUAR 2004 VOLKS I IIVII AM N INTERVIEW ERBPRINZ BLATTI 
IIMLMIMU ALPENVEREIN 
7 ALPENVEREIN Skitour auf das Chüealphorn 3077 m - Sonntag 29. Februar SCHAAN - Die Tour startet in Sertig auf ca. 1800 m und führt auf das Chüealphorn auf ca. 3000 m. Zuerst verläuft die Route taleinwärts Richtung Sertigpass. Vor der Steigung des Sertigpasses wendet man sich nach links. Über zwei Steilstufen erreicht man den Sattel zwischen Augstenhüreli und dem Zielberg. Man 
quert dann zum Gipfel­ hang. Die Gehzeit für die ca. 1200 Höhen­ meter beträgt ungefähr vier Stunden. Die Abfahrt kann auf dem Anstiegweg zurück nach Sertig gewählt werden. Man kann aber auch nach ca. 200 bis 300 Metern Richtung Dürrboden abfahren 
und auf den Sattel zu­ rück aufsteigen. Die Abfahrt nach Sertig ist im oberen Teil ziemlich steil. Sodann geht es über sanfte Hänge hinaus nach Sertig. Abfahrt am Sonntagmorgen ab Schwimm­ bad Mühleholz 7.30 Uhr, ab dem Parkplatz vor der Rheinbrücke Balzers 7.45 Uhr. Aus­ künfte erteilt der Tourenleiter Gerhard Huber am Samstag zwischen 18 und 20 Uhr unter Telefon (00423) 777 8821. Sollte sich die La­ winensituation bzw. das Wetter verschlech­ tern, kann als Ersatztour entweder eine Tour auf den Gamidauer oder Garmil durchgeführt werden. Liechtensteiner Alpenverein 
Steuerbereich vereinfachen S. D. Erbprinz Alois zu Amtsübergabe, Steuerwettbewerb und Zinsbesteuerung NACHRICHTEN Aipgenossenschaft Gritsch SCHAAN - Die Alpgenossenschaft Gritsch lädt am Donnerstag, den 4. März um 19.30 Uhr zur ordentlichen Generalversammlung ein. Die GV findet im Sitzungszimmer 1, im Rathaus statt. DieAlpvögte Schlechtwettervariante heuti­ ge Gipfelstürmerwanderung SCHAAN - Sollten die Wetterfrösche recht behalten und es heute Donnerstag schneien .oder regnen, so verschieben wir die Wande­ rung auf Griisch-Danüsa und treffen uns statt um 10.35 Uhr bei der Post in Balzcrs erst um 13.47 Uhr bei der Haitestelle Gast­ haus Rose in Sargans (ab Schaan 13.09 Uhr). Die Schlechtwettervariante führt übers Schloss Sargans-Erzbild-Gonzen- wald-Matug nach Triibbach zur Einkehr im Hirschen. Auskunft über die Durchführung ab 8 Uhr unter Telefon 384 15 41. 
VADUZ - Unter dem Titel »Gene­ rationswechsel am Finanzplatz Liechtenstein» hat das deutsche Wirtschaftsmagazin »Impulse» in seiner Februar-Ausgabe ein Interview mit S. D. Erbprinz Alo­ is veröffentlicht. Aus diesem Interview veröffentlichen wir nachstellend die wesentlichs­ ten Auszüge. Impulse: Sie beerben Ihren Vater als Staatschef. Was wollen Sie in Liechtenstein verändern? Erbprinz Alois: Durch den Bei­ tritt zur UNO und anderen interna­ tionalen Organisationen haben wir unsere aussenpolitische Souverä­ nität abgesichert. Jetzt gilt es, den Staat fit zu machen für die Zukunft. Als Kleinstaat müssen wir immer danach trachten, möglichst flexibel und schnell zu sein. Konkret bedeu­ tet das: Wir müssen uns in den nächsten Jahren sehr genau überlegen, wel­ ches unsere Staatsaufgaben sind» wie wir diese am besten erfüllen und welche Aufgaben wir an die Privatwirtschaft abgeben können. Zudem sollten wir die Abläufe im. Staat verbessern, nicht zuletzt auch, indem wir den Steuerbereich einfa­ cher und damit noch transparenter und attraktiver machen. Steht das in'Ihrer Macht? Im Vergleich mit den anderen eu­ ropäischen Monarchien hat das Staatsoberhaupt in Liechtenstein noch eine sehr aktive politische Funktion mit den entsprechenden rechtlichen Mitteln. Dadurch kann der Fürst bzw. sein Stellvertreter langfristige Probleme adressieren. In vielen westeuropäischen Staaten werden diese Probleme nicht ange­ gangen, bevor sie wirklich virulent sind - weil die Politiker meist nur kurzfristig auf ihre Wiederwahl fo- kussiert sind.'Allerdings ist auch in Liechtenstein das Staatsoberhaupt auf eine gute Zusammenarbeit mit den anderen Staatsorganen 
angewie-Spricht 
sich dafür aus, den Steuerbereich zu vereinfachen und damit noch transparenter und attraktiver zu machen: S. 0. Erbprinz Alois. sen und kann natürlich nichts gegen eine Mehrheit im Volk umsetzen. Das bedeutet konkret? In unserer Verfassung ist ein Miss- trauensvotum gegen den Fürsten vorgesehen. Und es ist sogar mög­ lich, die Monarchie überhaupt ab­ zuschaffen. Denn wir sind in Liech­ tenstein nicht nur Monarchie, son­ dern gleichzeitig auch eine extrem starke direkte Demokratie. Unsere Verfassung sieht beispielsweise vor, dass 1500 unserer 34 000 Ein­ wohner ausreichen, um eine Initia­ tive zur Auflösung des Parlaments starten zu können. Heisst das für Deutschland: Raus aus dem Reformstau durch di­rekte 
Demokratie? Ich hielte eine Verstärkung der direktdemokratischen Elemente in Europa für sehr nützlich und wich­ tig. Gewisse direktdemokratische Elemente wie Referendum und Ge­ setzesinitiative wären auch anders­ wo durchaus hilfreich. Gerade wenn man sich die Situation in ei­ nigen europäischen Staaten an­ schaut, wo jeder weiss, welches die notwendigen Reformen sind. Sie werden aber einfach nicht gemacht, weil das institutionell so schwierig ist. Nicht zuletzt wegen der direk­ ten Volksrechte sind die Schweiz und Liechtenstein in vielen Fragen, die heute die meisten Staaten be­ schäftigen, sei es Alters- und Ge­ sundheitsvorsorge oder Steuern, in' 
einer deutlich besseren Ausgangs­ situation als die anderen westeuro­ päischen Länder. * Stichwort Steuern: Kritiker wer­ fen Ihnen schädlichen Fiskal­ wettbewerb vor. Da stellt sich die Frage: Was ist schädlich? Wenn man allein beob­ achtet, wie dieses Thema von der OECD losgetreten wurde. Da hat es erst geheissen: schädlicher Steuer­ wettbewerb. Mittlerweile ist man in der OECD draufgekommen, dass Wettbewerb an und für sich nicht schädlich ist. Deswegen spricht man jetzt von schädlichen Steuerprakti­ ken. Wir stellen uns dieser Diskus­ sion gerne. Wozu wir aber nicht be­ reit sind: aus vorauseilendem Gehor­ sam, nur weil es einigen gefiele, un­ ser Steuersystem einseitig unattrak­ tiv zu machen. Zumal einige der Hauptagitateure auf OECD-Seite wahrscheinlich selbst die zweifel­ haftesten Steuerpraktiken anwenden. Ausländische Anleger können al­ so davon ausgehen, dass es beim strikten 
Bank- und Steuerge­ heimnis bleibt? Solange es nicht um kriminelle Machenschaften geht, vvird das si­ cher so beibehalten. Wer das Bank-' geheimnis abschaffen möchte, muss davon ausgehen, dass in einer Volks­ abstimmung eine Mehrheit der Be­ völkerung dies ablehnen wird. Behindern Sie deswegen die. von der EU geplante grenzüber­ schreitende Zinsbesteuerung? Wir haben uns zur Diskussion . mit der EU bereit erklärt. Liechten­ stein will nicht unfair profitieren, wenn die EU ihre Zinsertragsbe­ steuerung einführt. Wir haben sig­ nalisiert, dass wir uns ei^e ähnliche Lösung vorstellen können, wie sie • die Schweiz vorgeschlagen hat, die eine Art Zahlsteliensteuer unter Wahrung des Bankgeheimnisses Vorsieht. Momentan sind wir aber noch in Verhandlungen. AN/.inou • V Hinter d'Fassada luaga^T Frauen in der FBP • Einladung 
zu einem offenen Dialog^, 1 j!."„ • 
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