Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 30. DEZEMBER 2003 VOLKS 
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WIM I OV/rlMr I LAFV-G ASTBEITRAG 
10 KOMPAKT Tanzi bestreitet Vorwürfe ROM - Der festgenommene Gründer und Expräsident des insolventen ita­ lienischen Le- bensmittelkon- zerns Parmalat, Calisto Tanzi, hat die gegen ihn erhobenen Betrugs-Vörwürfc bestritten. Während einer sechsstündigen Vernehmung sagte der 65-jährige Unternehmer am Sonn­ tag, er habe höchstens 500 Euro für kleine persönliche Ausgaben aus den Firmenkassen genommen. Ihm wird vorgeworfen, bis zu 800 Millionen Euro entwendet und die Kon­ ten seines Konzerns seit 1988 gefälscht zu haben. In den Bilanzen von Parmalat wurde ein Fehlbetrag von mehr als 7 Milliarden Euro entdeckt. Die Staatsanwälte von Parma und Mailand gehen davon aus, dass Tanzi an der Spitze einer Gruppe von neun Parmalat-Ma- nagern stand, die Dokumente fälschten und Schwarzsummcn in Steuerparadiese ansam­ melten. Zu den verdächtigten Managern zäh­ len die Exfinanzchefs der Gruppe, Fausto Tonna und Luciano Del Soldato. Ein Prozess gegen Tanzi könnte bereits im März stattfin­ den, berichteten italienische Medien am Montag. Auch einige Manager von Parmalats Buchprüfungsgesellschaft Grant Thornton sind ins Visier der Ermittler geraten. Sic sol­ len über die gefälschten Dokumente Be­ scheid gewusst und ein Auge zugedrückt ha­ ben. Nicht nur Parmalat, sondern auch meh­ reren Töchtern. des Nahrungsmittelkonzcrns droht die Pleite. Unter Druck steht vor allem der Fussball-Erstligist AC Parma, an dem Tanzi zu 98,7 Prozent beteiligt ist. Zwei neue Mitglieder der Übernahmekommission BERN - Die Eidgenössische Bankenkom­ mission hat zwei neue Mitglieder der Über­ nahmekommission (UEK) gewählt. Henry Peter und Hans Rudolf Widmer ersetzen die Ende 2003 zurücktretenden Ulrich Oppiko- fer und Peter Hügle. Peter ist Rechtsanwalt in Lugano und Professor für Wirtschaftsrecht an der Universität Genf. Widmer ist bis Ende 2003 Finanzchef des Rieter-Konzerns und Mitglied der Expertengruppe Rechnungsle­ gungsfragen der SWX Swiss Exchange. Zur neuen Vizepräsidentin der UEK wurde an Stelle Oppikofers Anne Hdritier Lachal er­ nannt, die seit 2000 Mitglied der Kommis­ sion ist. «Signale für Aufschwung» KÖLN/BERLIN - Nach drei Jahren der Stagnation geht die deutsche Wirtschaft zu­ versichtlich ins kommende Jahr. Bei Indust­ rieunternehmen, Branchenverbänden und dem Mittelstand hat sich die Stimmung teil­ weise deutlich verbessert, wie aus mehreren am Montag veröffentlichten Umfragen her­ vorgeht. So rechnet die Industrie nach drei enttäuschenden Jahren für 2004 mit einem Produktionsplus von etwa zwei Prozent. Das geht aus einer Analyse des Deutschen Indust­ rie- und Handclskammcrtagcs hervor, die auf Angaben von mehr als 1 500 Industrie­ unternehmen beruht. Keine positiven Effekte erwarten die Wirt- schaftsforscher allerdings für den Arbeits­ markt. Vielmehr sagten sogar 22 der befrag­ ten Verbände einen weiteren Rückgang der Beschäftigung voraus. Sanitas mit neuer Struktur ZÜRICH - Die Krankenversicherung Sani­ tas gibt sich am 1. Januar 2004 eine neue Rechtsstruktur und gründet dazu, zwei Ak­ tiengesellschaften. Die Sanitas trägt mit der Trennung der Unterstellung unter zwei ver­ schiedene Gesetze und Aufsichtsbehörden Rechnung. Die beiden neu getrennten Berei­ che Krankenversicherung und Zusatzversi­ cherungen bleiben vollständig im Besitz der Sanitas Stiftung, die damit zur Holding wird. Die Änderung hat für Personal und Kunden keine Auswirkungen. 
UBS in Fagans Fängen Milliardenforderung von Edward Fagan an die UBS - vorerst Vergleich angestrebt ZÜRICH - Der US-Anwalt Edward Fagan fordert von der UBS eine Zahlung In Milliardenhöhe als Ent­ schädigung für die Aneignung des Vermögens der einstigen IG-Far- ben-Tochter Intertiandel. Falls die Grossbank nicht einsteigt, will er Klage einreichen. Der umstrittene Anwalt, der durch Holocaust-Sammelklagcn bekannt wurde, hat am Montag UBS-Chef Pe­ ter Wuffli ein schriftliches Ultimatum überreicht. «Die Forderungen beru­ hen auf Dokumenten, die erst kürz­ lich zugänglich gemacht worden wa­ ren», sagte Fagan vor den Medien in Zürich. Die in Liquidation befindli­ che IG Farben i. A. versuchte bereits seit Jahren, an Vermögenswerte der früheren Tochter Interhandel zu kom­ men, die via Bankgesellschaft (SGB) an die UBS gelangte. Die UBS hatte sich immer wieder darauf berufen, dass die Interhandel 1940 formell vom Konzern losgelöst worden war. Berufung auf neue Beweise Der IG-Farben-Konzern hatte 1928 in Basel die Finanzholding IG Chemie gegründet, die 1945 in Interhandel umbenannt wurde. In 
Der US-Anwalt Edward Fagan nimmt die UBS in den Schwitzkasten. diese Filiale brachte die nazi- freundlichc IG Farben in den 30er- Jahren zentrale Teile ihrer Tochter­ gesellschaften ein. So auch die amerikanische GAF, welche die USA 1942 als feindlichen Besitz beschlagnahmt hatten. Hier liegt der Fokus aller Forderun­ gen: Interhandel und somit die SGB hatte 1965 mit dem Argument, bei der GAF habe es sich um eine schweize­ rische Firma gehandelt, bei einem Vergleich mit der US-Regierung 122 Mio. Dollar als Entschädigung für die Beschlagnahmung erhalten. 
Doch diese Summe, die inzwi­ schen 1,8 Mrd. Euro entsprechen würde, hätte aufgrund heute nach­ weisbarer Treuhandabreden nicht ihr, sondern der IG Farben - respek­ tive der IG-Farben-Aktionärsvcrci- nigung - zugestanden, sagte Fagan. Im Gegensatz zu 1988, als die IG- Farbcn-Nachfolgerin gegen die UBS erfolglos prozessiert hatte, seien heute Dokumente zugänglich, die vor 1989 in ,dcn Archiven der DDR oder UdSSR lagerten. «Sie be­ weisen, dass die IG Farben den Ein- fluss auf die Interhandel niemals 
aufgegeben hat», so Fagan. Erlös für Nariopfer gedacht Der UBS und der Schweizer Re­ gierung wirft er zudem vor, sie hät­ ten wichtige Dokumente während über 50 Jahren unter Verschluss ge­ halten. Laut Fagans Mandanten, zwei Nachlassverwaltern der IG- Farben-Vereinigung, sollen an den Erlösen die Opfer des Naziregimes und der IG Farben beteiligt werden. Sie bezifferten den Anspruch auf ei­ nen hohen zweistelligen Milliarden­ betrag. Sollte die UBS nicht bis zum 9. Januar auf einen Vergleich einstei­ gen, würde Fagan Ende Januar in den USA (Gericht Southern District of New York) gegen die UBS klagen. Bereits heute wolle er gegen die US- Regierung eine Klage einreichen, zwecks Herausgabe von Dokumen­ ten, welche die Verbindung Interhan- dcl-IG Farben weiter belegen sollen. UBS will sich wehren «Für uns gibt es keine Grundlage für irgendwelche Forderungen ge­ gen die UBS», sagte UBS-Spre- cher Christoph Meier. «Wir wer­ den uns mit allen Mitteln gegen ei­ ne allfällige Klage wehren.» LAFV-G ASTBEITRAG Reich werden LAFV-Gastbeitrag von Stefan Rauti, Serica Fondsleitung AG, Vaduz Wer möchte das nicht, reich werden oder zumindest vermö­ gend? Dass es möglich ist, die­ ses Ziel zu erreichen zeigen verschiedenste Beispiele. Es setzt aber auch einiges voraus. So unter anderem das Wissen über das «WIE», ein wenig Startkapital und natürlich viel Selbstdisziplin. Anhand der folgenden Beispiele wollen wir Ihnen zwei bewährte Konzepte in Bezug auf die Vermö­ gensbildung näher bringen. Beispiel 1: «Warten Sie nicht zu lange» Nehmen wie einmal an, Sie möchten CHF 100 000.- zur Seite gelegt haben, wenn Sie 65 sind. Nehmen wir zusätzlich an, dass sie mit Ihrer Geldanlage eine jährliche Rendite von 8% erzielen. Wieviel müssten Sic heute investieren, um dieses Ziel zu erreichen? Bei der Betrachtung von drei Beispielen stellen wir fest, dass ein 25-Jähriger nur CHF 4603.- investieren, der 35-Jährige CHF 9938.- benötigt und der 45-Jähri­ ge bereits CHF 21 455 - anlegen müsste. Fazit: Die Zeit arbeitet für Sic. Je frü­ her Sie investieren bzw. mit dem Sparen beginnen, desto mehr kön- ANZIilGE 
nen Sie vom so genannten Zinses­ zinseffekt profitieren. Beispiel 2: Beständigkeit zahlt sich aus Nehmen wir an, sie wären an je­ dem Börsentag im 10-Jahreszeit- raum vom 31.12.92 bis zum 31.12.2002 in Aktien investiert ge­ blieben. Sie hätten nach der Ent­ wicklung des amerikanischen Ak­ tienmarkts (S&P 500 Index eine durchschnittliche jährliche Wertent­ wicklung von 9.3% erwirtschaftet. Wenn Sic aber die 20 stärksten Bör­ sentage, also weniger als 1 % der ge­ samten Börsenöffnungszeit, ver- passt hätten, wäre die durchschnitt­ liche Rendite um über 95% geringer ausgefallen. Die unten abgebildete Grafik zeigt auf, welche Performan­ ce erreicht worden wäre, wenn gute 
Börsentagc aufgrund eines falschen Timings verpasst worden wären. Fazit: Kontinuität zahlt sich aus. Beach­ ten Sie auch, dass es nur wenigen Anlegern gelingt, zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen bzw. verkaufen. In diesem Sinne wünschen wir Ih­nen 
ein erfolgreiches Jahr 2004! Serica Fondsleitung AG, Pflug- strasse 16, 9490 Vaduz, Tel. +423 / 236 54 99, cmail: fonds@ serica.com. Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für den Beitrag liegt beim Verfasser. 95*397 4*603 
90*062 
78*545 21*455 9*938 25-Jähriger 
35-Jähriger 
45-Jähriger ~Tü%" 8% 6% 4% 2% 0% -2% -4% -6% Rendite p.a. 
gesamter 9.3% 
10 besten Tage 4.3% 
20 besten Tage 0.5% 
30 besten Tage -2.7% 
40 besten Tage -5.3% AN7J-IOH PanAlpina Sicav Alpina V Proiso vom 29. Dezombor 2003 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 48.80 Rücknahmepreis: € 47.79 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 46.80 Rücknahmepreis: € 45.86 Zahlstella In Liechtenstein: Swissliret Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz 
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Hermann Finance AGmvK Austrasse 59 9490 Vaduz 
Tel.+423/399 33 66 Fax +423/399 33 60 www.hermannfinance.com   info@hermannfinance.com SEGMENT AKTIEN Silicon Valley Equities t 69.58 % USD Global Equities (Erstzeichnung bis 6.2.04) EUR Erstzeichnungen von Global Equities erlassen wir die Ausgabekommission von 5%. Zeichnungen nimmt Jede Bank entgegen. 
81.38 100.00 1 (siehe Seite des LAFV) 
2 Silicon Valley Equities - It's Money Global Equities - It's More
	        

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