Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 5. DEZEMBER 2003 VOLKS I 1A#IDTC/*U ACT 
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14 i - • PAKT Begeisterung über das Budget hält sich in Grenzen BERN - Als Zweitrat hat sich am Donners­ tag der Nationalrat dem Budget 2004 ange­ nommen. Ein Rückweisungsantrag von Josef Zisyadis (PdA/VD) wurde mit 109 zu 26 Stimmen deutlich abgelehnt. Die Begeiste­ rung für das Budget mit 3,5 Milliarden Defi­ zit hielt sich aber links wie rechts in Gren­ zen. Während die Rechte das Defizit von 3,5 Milliarden Franken als zu hoch beurteilte und gerne mehr Einsparungen gesehen hätte, gingen die Sparmassnahmen der Linken zu weit. Zisyadis forderte die Rückweisung des Budgets und neue sozialvertragliche Einnah­ men. Die beste Sanierung der Bundesfinari- zen wäre, neben dem vermehrten Einsatz von Steuerkontrolleuren, ein gesundes Wirt­ schaftswachstum zu fördern, sagte SP-Frak- tionschefin Hildegard Fässler (Bild). Wenn in der Detailberatung zum Budget jetzt, noch die Kreditsperre erhöht werde und weitere : Einsparungen auf Kosten- des Personals be­ schlossen würden, werde die SP nicht mehr . zustimmen. Aber auch die Bürgerlichen zeigten sich nicht glücklich mit dem Voran­ schlag. Die Vorgaben der Schuldenbremse hatten nur eingehalten werden können, weil 1 verschiedene Ausgaben als ausserordentlich ausgewiesen würden, sagte Rudolf Steiner (FDP/SO). Der Bundeshaushalt müsse sich wieder auf das Wesentliche beschränken; oh­ ne dass es zu einer Entsolidarisierung kom- : men dürfe, fügte Felix Walker (CVP/SG) an. Bruno Zuppiger (SVP/ZH) warnte, der Schuldenberg erreiche bis Ende 2004 die Re­ kordhöhe von 128 Milliarden Franken. Die SVP fordere deshalb etwa beim Bundesper­ sonal weitere Einsparungen. Falls entspre­ chende Antrüge nicht durchkämen, werde sie das Budget ablehnen. Diese Drohung wurde von Finanzminjster. Kaspar Villiger stark kri­ tisiert. Wenn alle nur noch auf ihren Positio­ nen beharrten und keine Verantwortung über­ nähmen, könnten die Probleme des Landes nicht gelöst werden. «Dieses Budget befrie­ digt nicht», räumte er ein. Es sei aber den­ noch vertretbar. ThyssenKrupp will bei Umsatz und Gewinn zulegen ESSEN - Der Essener Technologiekonzern ThyssenKrupp will Ergebnis und Umsatz im laufenden Geschäftsjahr verbessern, wird sein Gewinnziel aber voraussichtlich nicht erreichen. Zwar hält das -Unternehmen nach Angaben von Vor­ standschef Ekkehard Schulz (Bild) an dem Ziel fest, «so , schnell wie mög-. lieh» einen normali- ; sierten Gewinn vor : 
Steuern . von 1,5 Milliarden Euro zu erzielen..«lm laufen- den Geschäftsjahr ; werden wir es noch nicht erreichen. Da­ für ist das prognosti­ zierte Wirtschaftswachstum zu gering und ; mit zu vielen Unsicherheiten behaftet, sagte Schulz «Wir sind aber überzeugt, dass unser : Gewinnziel das Potenzial von ThyssenKrupp realistisch widerspiegelt», betonte Schulz am Donnerstag. Für das laufende Geschäftsjahr ; 2003/2004 erwartet ThyssenKrupp nach ei­ genen Angaben einen Umsatz in Höhe/von 38 Milliarden Euro. Schulz erklärte, falls die • vielfach prognostizierte schwache Konjunk­ turerholung eintrete, werde dies die. Ge- • schäftsentwicklung des Konzerns positiv be- ; einflussen. Beim Ergebnis vor Steuern strebt ThyssenKrupp laut Schulz gegenüber dem : Vorjahr eine'deutliche Verbesserung an. 
4,18 Millionen Arbeitslose . Winterpause belastet Arbeitsmarkt in Deutschland weniger stark als erwartet NÜRNBERG - In Deutschland ist die Zahl der Arbeitslosen im No­ vember trotz der einsetzenden Winterpause weniger stark ge­ stlegen als erwartet. Vorallem die strengeren Anforderungen an Stellensuchende trugen nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit dazu bei, dass sich die Zahl im Vergleich zum Vormonat lediglich um 32400 auf 4,18 Millionen Arbeitssuchende er­ höhte. Experten hatten mit einer Zunahme um rund 60 000 gerechnet. Im Ver­ gleich zum Vorjahr stieg die Zahl aber um 158 700 und erreichte da­ mit den höchsten Novemberwert seit 1997. Die Arbeitslosenquote blieb konstant bei 10,0 Prozent. Be­ reinigt von jahreszeitlichen Ein­ flüssen sei die Zahl der Arbeitslo­ sen sogar um 18 000 zurückgegan­ gen, sagte der Vorstandschef der Bundesanstalt für Arbeit, Florian Gerster, am Donnerstag in Nürn­ berg. «Diese relativ günstige Entwick­ lung ist Ergebnis der Neuausrich­ tung der Arbeitsmarktpolitik, ins­ besondere der Änderung der Ge­ schäftspolitik der Bundesanstalt.» Konjunkturell halte der Beschäfti­ gungsabbau dagegen weiter an. Der sich abzeichnende. Aufschwung werde sich erst im zyyeiten Halb­ jahr 2004 spürbar auf den Arbeits­ markt auswirken. Finanzvorstand Jürgen Weise err klärte, dass die Zahl der Erwerbstä­ tigen erneut um fast eine halbe Mil­ lion zurückgegangen sei. Dass sich dies nicht deutlich in der Arbeitslo­ senstatistik niederschlage, sei Fol­ ge der verstärkten Bemühungen der Arbeitsämter, «Arbeitslose zu "akti­ vieren und Bewerberbestände zu . aktualisieren», sagte er. «Personen, die nicht aktiv nach Arbeit suchen oder nicht verfügbar sind, werden, wie es das Gesetz vorsieht, nicht als Arbeitslose erfasst.» In Westdeutschland zählten die Arbeitsämter 2,665 Millionen Stel­ lenlose. Die Arbeitslosenquote war dort mit 8,1 Prozent weniger halb 
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. Florian Gersier: «Diese relativ günstige Entwicklung ist Ergebnis der Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik, insbesondere der Änderung der Geschäftspolitik der Bundesanstalt.» so hoch wie in Ostdeutschland mit 17,4 Prozent. Dort waren 1,518 Millionen Menschen ohne Job. Am Lehrstellenmarkt vergrösserte die Lücke zwischen Ausbildungssu- chenden und offenen Stellen um 3000 auf 27 000. Gerster wehrt sich Gerster verteidigte, bei der Pres­ sekonferenz erneut den umstritte­ nen, inzwischen aufgelösten Bera­ tervertrag mit dem Medienunter­ nehmen WPM Eurocom: «Der Vor­ stand ist unverändert der Überzeu­ gung, dass er im Februar eine rich­ tige Entscheidung getroffen hat.» Bis Anfang kommender Woche er­ warte er, ob der Bundesrechnungs­ hof die Vergabe ohne Ausschrei­ bung anerkenne. 
Der BA-Chef sprach erneut von einer gross angelegten Kampagne gegen die Bundesanstalt und seine Person. Er bedauere, dass der Bera­ tungsvertrag für eine bessere Aussenwirkung nun zu einer «völ­ lig überzogenen Generalkritik» ge­ führt habe. Es sei eine besondere Ironie des Schicksals, «dass aus ei­ ner Problemlösung das Problem geworden ist», sagte Gerster. Er forderte seine Kritiker auf, wieder zu einer sachlichen Diskus­ sion zurückzukehren. «Ich als Per­ son werde in einer Art und Weise angegriffen, die es schwer macht darauf zu reagieren, weil dabei ein Phantombild gezeichnet wird, dass mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat,» kritisierte Gerster. Er habe sich jedoch in den vergangenen Ta­gen 
auch über Solidaritätsbekun­ dungen von Mitarbeitern, aber auch aus Wirtschaft und Politik, gefreut, die ihn zum Teil überrascht hätten. ANZEIGE PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 4. Dezember 2003 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 47.15 Rücknahmepreis: € 48.10 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 45.24 Rücknahmepreis: € 46.20 Zahlstelle In Liechtenstein: Swlsslirst Bank (Liechtenstein) AQ Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz LA F V-G ASTB EITR AG Im Osten geht die Sonne auf Von Franz Winkler, Portfoliomanager AFM Advanced Fund Management AG In diesem Beitrag möchten wir auf­ zeigen wie die technische Analyse in der Vermögensverwaltung ein­ gesetzt werden kann. Wie erfolg­ reich ein Vermögensverwalter agiert, hängt letztendlich stark von der richtigen Wahl und Gewich­ tung der Anlagen (Selektion) sowie dem frühzeitigen Erkennen von neuen Trends (Timing) ab. Wie geht man beispielsweise markt­ technisch vor, wenn entschieden werden soll, ob in einem Portfolio amerikanische, europäische oder asiatische Aktien übergewichtet werden sollen? Der von uns bevor­ zugte Ansatz - übrigens empirisch durch eine Studie der Universität Mannheim belegt - basiert auf der relativen Stärke-Methode nach Ro-- bert Levy, kurz RSL genannt. RSL zeigt zum Beispiel die rejative Ent­ wicklung eines Aktienindex im Vergleich zum Kurs dieses Index vor z.B. 6 Monaten an. Jeder Index erhält so einen Relative-Stärke- Koeffizienten, der jedoch allein be-; trachtet .wenig aussagekräftig ist. Entscheidend ist der nächste Schritt, indem die RSL für alle be-Sf?t 
Bangkok ; Bombay BSE Index .... ; Pakistan KSE Index.... Nik tel • '  • Tarwan ...iL... Jakartajnel??-™ I Brazil Bovespa . . . Topos Tokyo HangSeng HSI nde x • Argentina Meryal ". SingaporeStfJndex Nasdaq Composi te  • Russel 2000 ., Chi l e IGP̂ Osl o OSEA X • '  - Athen Jndex Val ue Une.Oeom. Phitppines PSE Inde x S&P400Midcap400 Seoul Kospl Index Ciech PX50 Inde x Malaysia KL SBIndtx AustriaATX DAX Index SKA Sl ac Miotnili idex • Madnxlbex35 SMMndex MSO-Wortd Index 
.1.59 _ 1. 53 ..L'M V40 .1,39 1.3 6 J.-.3B ..1.33 ..133 . 1 31 1.30 . 1 2B 1,28 1 
25 1. 25 . 1 24 1. 24 .1.22 ...1.20 i.is 1.17 t.lß .1.16 1 15 1..J.1 1,11 1.00 obachteten Indizes berechnet wer­ den. Anschliessend wird von den RSL-Werten der einzelnen Aktie- nindices' eine Rangliste erstellt (siehe Tabelle). Hier kommt nun 
der entscheidende Vorteil der RSL- Methode zum Vorsthein. Die RSL erlaubt einen emotionslosen Ver­ gleich der Trendstärke von sich konkurrenzierenden Märkten. Die RSL-Methode geht davon aus, dass sich die bisher gezeigte Trendstär­ ke für längere Zeit fortsetzen wird. Unter den ersten 4 Aktienindices der RSL-Tabelle befinden sich ak­ tuell 3 asiatische Aktienindices. Dies spricht dafür, dass asiatische Aktien in einem globalen Aktien- portfolio übergewichtet werden sollten. Die auf Monatsdaten basie­ rende Analyse lässt den Schluss zu, dass die relativ bessere Entwick­ lung der asiatischen Aktienmärkte nicht nur für einige Tage, sondern für mehrere Jahre anhalten wird. Die steigenden Böden (1 -2-3) auf dem abgebildete Ratio-Chart zwi­ schen dem thailändischen Set Bangkok Index (stellvertretend für die asiatischen Aktienmärkte) und dem US-Index S&P500 bestätigen diesen optimistischen Eindruck. Wir gehen davon aus, dass das ak­ tuelle Gewicht Asiens im MSCI- Weltaktienindex von aktuell 10 % 
auf 15-20% zu Lasten von Nord­ amerika steigen wird. Efläurterung RSL RSL - die «Relaüve Stärke nach Le­ vy» bäsiert auf dem Kurs eines An­ lageinstrumentes resp. der Kursbe­ wegung selbst. Das Zauberwort für den Erfolg der «Relaüven Stärke» heisst Trendkontinuität. Als Mass der Trendstärke von Finanzanlagen dient ein einfacher Faktor Die RSL- Kennzahl. Sie ist eine Verhältniszahl (Ratio), die einen Wert um 1.0 auf­ weist. Zur Berechnung dieser Kenn­ zahl setzt man den aktuellen Mo­ natsschlusskurs einer Aktie ins Ver­ hältnis zum Durchschnitt der letzten sechs Monatsschlusskurse. Beispiel: XYZ-Aktienindex Kurs heute 5000, 6-Monate-0-Kurs: 4000. RSL: 5000/4000= 1.25.- Verfasser: Franz Winkler, Portfo-, liomanager AFM Advanced Fund Management AG. . Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für den Beitrag liegt beim Verfasser.
	        

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