Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

VOLKSWETTER HeuU- Morgan . DIE TAGESZEITUNG FÜR LIECHTENSTEIN IV! ITBÄMJTilllGHENiPUBlil KATIONEN 
125 i JAHRE VOLKSBLATT 
ANZEIGE DIENSTAG, 2 DEZEMBER 2003 TOURISMUS Wie die Konkurrenz­ fähigkeit der Liechten­ steiner Tourismusbe- triebe gefördert werden kann. g BSS?!MIX Frau tritt St. Galler Stadt­ polizisten in den Unterleib ST. GALLEN - Eine 44-jährige Frau hat gestern einen Beamten der St. Gäller Stadt-. polizei mit dem Fuss so stark in den Unter­ leib getreten, dass er sich in ärztliche Be­ handlung begeben musste. Die Frau hatte wiederholt ihren. Ex-Freund belästigt. Als sich die 44-Jährige ausweisen sollte, ergriff sie die Flucht.- Die Frau könnte aber wenig später von der Polizei angehalten werden. Dabei widersetzte sich die Frau mit Händen und Füssen und trat einem von zwei Polizis­ ten in den Unterleib. Zwei Leichen entdeckt BLUDENZ - Im Bachbett einer Schlucht, dem «Galgentobel» in Bludenz, haben ges­ tern Mittag Spaziergänger zwei Leichen ge­ funden. Die Todesursache steht noch nicht fest. Bei den-beiden Toten handelt es sich um ein 17-jähriges Mädchen und einen 23-jähri­ gen Mann. Möglicherweise sind die beiden abgestürzt. VOLKI SAGT: «Aso an Pfööli im Dezember - di ana spinnend und di anderasind sowieso närsch.» BLOTIINHALT Wetter 2 ' Soort 17-20 Kino 2 Gesundheit 30 Inland 3-13 TV 31 Wirtschaft 14-1G International 32 www.volksblatt.li Tel.+423/237 51 51 125. JAHRGANG/NB. 275 
Fr. 1.50 Verbund SüdosUctiwelz 25 % mit der VOLKSCARD Im Vbrverkauf bei TREFF AG im LOVA-Center und bei der Feinbäckerei Gassner,THesen Profitieren Sie als I ' • I /Vi i -Abonnent von Vorzugspreisen 
SENDERNETZ Was Regierungsrätin Rita Kieber-Beck auf eine Anfrage betreffend Radio 
Liechtenstein antwortete. 11 
WUNSCH-LOS Welche Gegner sich' Martin Stocklasa für die Quali zur Fussball- WM 2006 in Deutsch­ land wünscht. 
17 
SCHLACHT Warum beim bisher schwersten Gefecht im Irak insgesamt 54 Menschen sterben mussten. . 
32 Politik ist Augenmass Falscher Spardruck macht Haushaltspolitik prozyklisch VADUZ - Das Konjunkturbaro­ meter steht für Schweizer Ex­ porte spätestens Anfang 2004 auf Erholung, wenn sich das Wachstum in den USA und der EU festigt. Die Daueraufgabe der Wirtschaftspolitik wird dann sein, die Leistungspoten­ ziale zu mobilisieren, meint Kon­ junkturforscher Bernd 
Schips. «Komella Pfeiffer Mit Bernd, Schips lud die FBP am Montagabend einen weiteren füh­ renden Volkswirtschaftler der Schweiz zur Veranstaltungsreihe «Mitten im Leben» in den Vaduzer Saal ein, um das Modell Liechten­stein 
auf Erfolgschancen und Per-, spektiven auszuleuchten. Bernd Schips ist-seit zehn Jahren, seit 1993, Professor für Nationalökono­ mie an der ETH Zürich und seit­ dem auch Leiter der Konjunk^ur- forschungsstelle, stellte Johannes Matt den Referenten vor. Liechten­ stein sei ein hoch industrfalisiertes' Land, erinnerte der FBP-Parteiprä- sident, und damit sehr abhängig von der Konjunktur in der Schweiz, in Europa, den USA. Nicht die internationalen Schocks, wie die Terroranschläge des 11. September 2001 oder die Sars-Epidemie spiel­ ten 
für die weltweite Konjunktur­ schwäche die entscheidende Rolle. Wie Bernd Schips erklärte, gerieten 
die drei grossen Wirtschaftsräume USA, EU und Japan Mitte 2000 zum ersten Mal seit 1973 praktisch gleichzeitig in eine-Schwächepha­ se. Auslöser war die Korrektur der Übertreibungen an den Finanz­ märkten. Finanzanalysten hatten zuvor Geschichten zur «New eco- nomy» in einer unglaublichen Ge­ schwindigkeit erfunden. ~ . Die Länder, in denen Banken ho­ he Beiträge zur Wettschöpfung lie­ ferten, hätten besonders unter den Korrektuten an den Finanzmärkten zu leiden. So die Schweiz, wo die Finanzinstitute 14 Prozent des Bruttoinlandproduktes beisteuer­ ten. Da zur Einschätzung der ak­ tuellen; gesamtwirtschaftlichen 
La- Konjunkturforscher Bernd Schips: Ein Staat darf nicht vorgessen, wie notwendig Investitionen In die Infra­ struktur für die Zukunft seien. 
ge aber nur wenig «Real time data» zur Verfügung stünde, versu­ che die Konjunkturforschungsstel­ le der ETH Zürich mit Umfragen Lücken zu schliessen. Mit den Umfragedaten liesen sich Progno­ sen zuverlässig für die nächsten sechs Monate konstruieren? Kurzfristig sei festzustellen, dass die konjunkturelle Schwächephase auch in der Schweiz zu Ende gehe. . Und sogar in Deutschland, dem wichtigsten Schweizer Absatz­ markt, zeigten die Indikatoren auf eine langsame, leichte konjunktu­ relle Erholung. Einige wirtschafts­ politische Fehlentwicklungen gelte es jedoch zu korrigieren, erläuterte Bernd Schips. Die -aktuelle Geld­ politik der Schweizer National­ bank sei gut vorbereitet für eine- konjunkturelle Erholung, nicht. aber die Fiskalpolitik. Der politi­ sche Druck zu rascher Haushalts­ konsolidierung wirke prozyklisch. Staaten sollten konjunkturbe­ dingte Veränderungen des Haus­ halts passiv hinnehmen, strukturel­ le Defizite dagegen abbauen. Eine «optimale» Quote, für die Staats­ schuld gebe . es" nicht, doch sei selbst die viel beklagte «Aufwei­ chung» des Wachstums- und Stabi­ litätspaktes durch Frankreich und Deutschland aus ökonomischer Sicht zu begrüssen. Entscheidend sei der Verwendungszweck und ei­ ne Politik mit Augenmass. Ein Staat dürfe nicht vergessen, wie nötwendig Investitionen in die In­ frastruktur für die Zukunft seien. Für die Entwicklung gelte es De­ mographie, Wirtschaftswachstum und soziale Sicherheit auszuloten. Als Daueraufgaberi für die, Wirt­ schaftspolitik nannte der Konjunk­ turforscher Bernd Schips auch eine konsequente Marktöffnung. Bildimpressionen auf Seite 7. «Kirche und Staat» neu ordnen Otmar Hasler: «Müssen jetzt Schritt vörwürts kommen» VADUZ - «Es ist schon wichtig, dass gerade das Gebot der Re­ ligionsfreiheit und ein Stück weit auch die Religionsrieutra- lität durchgesetzt wird»: Das sagt Regierungschef Otmar Hasler, welcher dia Diskussion «Kirche und Staat» seitens der Regierung wieder In die Hand genommen hat. « Martin Frommalt Auf den Tag genau heute vor sechs Jahren wurde Liechtenstein vom Heiligen Stuhl zum Erzbistum er­ hoben. In der Folge dieses umstrit­ tenen Vorgangs würde der Ruf nach einer Neuordnung des .Ver­ hältnisses von Kirche und Staat laut. So forderte der Landesfürst 1998 ein Ende der engen Verbtn- ;W. 
dung von Staat und Kirche: «Die Menschheitsgeschichte zeigt uns immer wieder, dass nicht Unter­ drückung und Verfolgung die gröss- ten Feinde der Religion sind, son­ dern eine beschränkte Religionsfrei- ; heit, bei welcher der Steuerzahler gezwungen wird, mit seinen Steu­ ern anerkannte Religionsgruppen oder Kirchen zu subventionieren.» Arbeitsgruppe erweitert Aufgrund der Verfassungsdebatte trat die Diskussion Kirche/Staat in den letzten Jahren in den Hinter­ grund. Im Sommer hat der Regie­ rungschef die frühere Arbeitsgruppe reaktiviert und erweitert. Regie­ rungschef ; Hasler: «Wir müssen jetzt einen Schritt vorwärts kom­ men, denn wir sehen ja, dass es so nicht gut läuft und dass wir uns 
grundsätzlich entscheiden müssen, wie wir das Verhältnis von Staat und Religionsgemeinschaften sehen.» 
- Kein radikaler Schnitt Wie der Regierungschef gegen­ über dem Volksblatt ausführte, ist die Diskussion' durch die jüngste Geschichte und die daraus entstan­ dene Betroffenheit vieler. Men­ schen belastet. Zugleich warnt Ot­ mar .Hasler: «Einen radikalen Schnitt zu machen, ohne die ge­ schichtliche Entwicklung mit zu berücksichtigen, wäre ein Fehler.» Nach 
Ansicht des Regierungschefs kann die Lösung nicht darin liegen, «dass wir irgend ein Modell über­ nehmen. Wir-müssen eine Losung finden, die auf uns angepasst ist, und die auch von der Bevölkerung mitgetragen werden kann.» Seite 3 
Föhnsturm ' BERN/VADUZ - Ein Föhnsturm ist am Montag mit bis zu 120 km/h durch die Schweiz und Liechten­ stein gefegt. Die Temperaturen stiegen bis gegen 20 Grad Celsius. Am Nachmittag beruhigte sich die - Lage in den Föhntälern wieder. Am stärksten betroffen war einmal mehr das Reusstal. In Ältdorf wur­ den gemäss MeteoSchweiz am Morgen Windgeschwindigkeiten von bis 120 Kilometern pro Stunde gemessen. Mit dem Föhn stiegen auch die Temperaturen: Im Umer Hauptort wurden maximal 16,4 . Grad gemessen. Etwas weniger stark war der Sturm in den übrigen Föhntälern. In Vaduz im Rheintal wehte der Wind mit 92 km/h; das Thertriome- ' ter stieg hier bis auf 17,8 Grad. Noch" wärmer wurde es in Glarus mit 19,1 Grad. Der W|nd erreichte hier 94 km/h. •m-
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.