Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 21. NOVEMBER 2003 BLATT 
UNLAND NACHRICHTEN NACHRICHTEN Basar - floh- und Antiquitätenmarkt VADUZ - Am Samstag und Sonntag findet in den Räumen der Evang.-luth. -Kirche in Vaduz, Schaan'erstr. 22, jeweils von 14 bis 18 Uhr ein bunter Verkauf zu Gunsten von Was­ serprojekten in Ecuador statt, als Hilfe zur Selbsthilfe und ohne irgendwelche Abzüge für Verwaltungskosten. Neben Handarbeiten aus ecuadorianischen Frauenprojekten ge­ langt eine bunte Vielfalt anderweitiger Arti­ kel zum Verkauf. Veranstaltet von der Evan- gelisch/Iuth. Kirche im FL. (Eing.) Kirgisischer Priester auf Predigtbesuch SCHAAN/BALZERS - Auf Einladung des Internationalen katholischen Hilfswerks Kir­ che in Not-Ostpriesterhilfe weilt Pfarrer Jp- sef 
Schmidlein aus der zentral-asiatischen Republik Kirgistan Ende November in der Deutschschweiz und im Fürstentum Liech­ tenstein. Zwischen dem 22. und. dem 31. No­ vember wird der kirgisische Priester in ver­ schiedenen Gemeinden und Pfarreien über die oft beschwerlichen Umstände berichten, die ihm bei seiner seelsorgerischen Tätigkeit begegnen - aber auch über die Freuden, wel­ che er in seiner Heimat zwischen China,. Russland jjnd Afghanistan erlebt. Pfarrer Jo­ sef Schmidlein ist am Montag, den 24; No­ vember lim 19 Uhr in der Pfarrkirche Schaan und am Freitag, den 28. November um 19.30 Uhr in der PfaiTkirche Balzers zu Gast. (Eing.) Höfische Dichtung des Mittelalters SCHAAN - Um die Artus-Tafelrunde rankt' • sich ein keltischer Sagenkreis, der den wali­ sischen König Arthur (500-n.Chr.) zum Mittelpunkt hat. Als Artus wird er zum Ideal des christlichen . Herrschers in Frankreich und-zum Zentrum höfischen Rittertum?. Der . französische Dichter Chr&ien de Troyes schafft aus der keltischen Vorlage fünf höfi­ sche Versepen, die in Deutschland eine ei­ genschöpferische Fortbildung finden. Hart­ mann von Aue dichtet seinen Erec und Iwein, Gottfried von Strasshurg erzählt die tragische Liebesgeschichte von Tristan und Isolde, und Wolfram von Eschenbach schrieb in einem gewaltigen Versepos seinen unsterblichen Parzival. Diese Versepen zählen zu den be­ deutendsten Literaturschöpfungen des Mittelalters. Der Kurs unter der Leitung von Prof. Viktor 
Wratzfeld findet an zwei. Don­ nerstagabenden, am 27. November und. 4. Dezember, um 18.00 Uhr, im Haus Stein- Egerta statt. Auskünfte und Anmeldung: Erwachsenen­ bildung Stein-Egerta, Schaan, Tei. 232 48 22, E-Mail:  info@stein-egerta.li . (Eing.) 
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VADUZ - Ddr Beitritt Liechten­ steins zum Europarat vor 25 Jahren stand nicht nur in Ver­ bindung mit der Absicherung der Souveränität unseres Klein­ staates, wie heute vielfach ge­ glaubt wird. Vielmehr ging es auch darum, in einem europäi­ schen Gremium mitzuarbeiten und Mitglied einer Internationa­ len. Organisation 
zu werden. Liechtenstein wollte sich schon damals international positionie­ ren. Insofern hat die Institution des Europarates im vergange­ nen Vierteljahrhundert für un­ ser Land nie an Bedeutung ver­ lören. »Pater Klndl e  • «Die Anerkennung Liechtensteins war vor. 25 Jahren kein besonderes Thema. Im Vordergrund stand, die Frage, ob Liechtenstein als kleines Land 
die verlangte Mitarbeit ge­ währleisten könne», betonte Bot­ schafter Roland Marxer' im Ge­ spräch mit dem Volksblatt. Regie­ rung, Landtag und der Fürst waren- vor 25 Jahren davon überzeugt, dass Liechtenstein als 21. Mitglied dem Europarat beitreten sollte. Mit diesem Schritt öffnete sich Liech­ tenstein, nach, der Aufnahme als Teilnehmerstaat in die Konferenz über Sicherheit und Zusammenar­ beit in Europa, KSZE, zu Beginn der Siebzigerjahre, erstmals der Weg - zu internationalen (Gremien, welcher im Jahre 1990 durch den Beitritt zur-UNO in globaler Hin­ sicht verstärkt wurde. r Chancen genutzt Roland Marxer, der selbst nach Prinz Nikolaus liechtensteinischer Botschafter in Strassburg war, er­ klärte im Völksblatt 
:Gespräch, dass- die Mitgliedschaft im Europarat nicht nur die Gelegenheit bietet, sich im internationalen Kontext als Kleinstaat zu etablieren. «Liechten­ stein konnte immer wieder die Chance nutzen, nicht nur im Euro- parat sejbst aktiv' mitzuarbeiten; sondern auch die immens wichti­ gen bilateralen Kontakte zu knüp­ fen und zu pflegen.» Blickt man nun das Vierteljahr­ hundert zurück, so zeigt sich, dass damals ein Beitritt im Volk kaum sehr kontrovers diskutiert worden war. Die. notwendigen Schritte wur­ den von Regierung, Landtag und Fürstenhaus in die Wege geleitet. Ein Staatsvertragsreferendum, wel­ ches eine Volksabstimmung über einen Beitritt ermöglicht hätte, kannte Liechtenstein damals noch nicht. Noch während sich die 
interna--Morgen 
Samstag feiert Liechtenstein 25 Jahre Mitgliedschaft beim Europarat. tioniilen Gremien mit der Frage be­ schäftigten, ob und wie man Klein­ staaten Zutritt- z\i internationalen Gremien gewähren sollte — vor al­ lem innerhalb der UNO beschäftig­ te man 'sich ernsthaft mit der «Kleinstaatenfrage» - sandte der. dam.als für Liechtenstein wichtige Ahsprechpartner beim Europarat, Generalsekretär • Georg Kahn- Ackermann, grünes Licht nach Va­ duz. «Die Zeichen für eine positive • Behandlung eines liechtensteini­ schen Beitrittsgesuches stehen gut», soll der deutsche Europarats- Generalsekretär gegenüber der Re­ gierung sinngemäss angetönt ha­ ben. Unser Land wurde damit dazu ermutigt; den Beitritt anzustreben, und Regierungschef Walter Kieber sandte das Beitrittsgesuch nach Strassburg. Von den «Quadratschädeln» Roland Marxer berichtete im Ge­ spräch mit dem Volksblatt von ei­ ner - für die heutige Zeit - fast un­ denkbaren Anekdote: die Frage des Frauenstimmrechtes. Zwei Abstim­ mungen waren vor dem Europa­ ratsbeitritt in Liechtenstein bereits gescheitert. . Selbstverständlich wurde diese Thematik seitens der Strassburger Organe während der •Beitrittsphase aufgegriffen. «Inte-' ressant ist, dass dieses Thema den Europarat beim Beitritt der Schweiz gar nicht so brennend - interessiert hatte», erklärte Roland Marxer. In Bezug auf Liechtenstein zeigte sich aber offenbar eine: nicht zu, unterschätzende Relevanz. Die Regierung werde alles daran set­ zen, um dem Frauenstimmrecht zum Durchbruch zu verhelfen, ar­gumentierten 
die liechtensteini­ schen Entscheidungsträger in Rich­ tung Strassburg. Und so kam es auch, dass die liechtensteinischen Männer schliesslich dem Frauen­ stimmrecht zustimmten. Menschenrechte Liechtenstein musste auch gegenüber den grossen Europarats­ mitgliedern 
Frankreich, Grossbri­ tannien, .Deutschland und Italien ein klares Bekenntnis abgeben, dass man mit dem Stimmrecht im. Ministerkomitee in Budgetfragen nicht das Zünglein an Waage spie­ len werde, sind diese Staaten doch die entscheidenden Geldgeber der Organisation. «Liechtenstein: hielt- sich immer an diese Zusage», be; tonte Roland Marxer. Andererseits war und ist es für Liechtenstein yon Interesse, wie die Gelder innerhalb der Institution verteilt werden. «Liechtenstein hat sich mit dem Beitritt zum Europarat der europäi­ schen Wertegemeinschaft ver­ pflichtet», so Botschafter Roland Marxer. Schwerpunkte setzt Liech­ tenstein auch heute noch im Be-' reich der Menschenrechte: beson­ deres Augenmerk wird auf die "Menschenrechtskonvention (EMRK) und das gesamte Umfeld mit dem Gerichtshof und - früher, vor der Revision - der Kommission für Menschenrechte gelegt. Ebenso möchte sich Liechtenstein kontinu­ ierlich an der Entwicklung interna­ tionaler Rechtsfragen, beispiels­ weise der Gentechnologie oder des Organhaiidels, orientieren. Meilenstein EMRK Liechtensteins Beitritt zum Eu­roparat 
war für den damals noch viel kleineren Verwaltungsapparat mit einem immensen Kraftakt ver­ bunden, müssten doch Uber 100 -Konventionen auf die Relevänz für Liechtenstein geprUft werden. Eine grosse Zahl wurden in der Folge dem Landtag zur Genehmigung unterbreitet. Die grösste Bedeu- ."tung unter diesen-Konventionen kommt mit Sicherheit der Men­ schenrechtskonvention (EMRK) : zu. Bedingt durch den Beitritt Liechtensteins.: konnte diese im Jahre 1982 auch in Liechtenstein in~ Kraff gesetzt- werden, zumal die dort; festgeschriebenen Standards verpflichtend zu Übernehmen wa­ ren. 
- Zwei Präsidentschaften Für Liechtenstein ergaben sich in - der 25-jährigen Mitgliedschaft zwei Meilensteine von g^össter Be­ deutung. Zwei Mal hatte Liechten­ stein den Vorsitz im Europarat für jeweils ein halbes Jahr inne. Im Jahre 1986 könnte unter der liechr tensteinischen Präsidentschaft un- ter Aussenminister Hans Brunhart und Botschafter Prinz Nikolaus von Liechtenstein unter anderem der Kulturpilgerweg nach Santiago de Compostela eingeweiht werden. Ebenso fand eine internationale Demokratiekonferenz unter dem liechtensteinischen Präsidium statt. • Die zweite Präsidentschaft - aus dem Jahr 2001 noch in bester Erin­ nerung - stand unter Aussenminis­ ter Ernst Walch und Botschafter Josef Wolf vör allem auch im Zei­ chen der Stärkung des Gerichtsho­ fes für Menschenrechte. ANZEIGE NEUE BRILLE FÜR NACHTFAHRTEN ' Offerte gültig bis 31. März 2004. Inbegriffen sind die Montur, Korrekturlinsen (sf.+/-6-OOcy4. +2.00). Weiterer Rabatt von 
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