Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 21. NOVEMBER 2003 
VOLKS I 
IIVI I A M n LANDESVORANSCHLAG BLATT I I IULM IM L/ 
HARRY POTTER 
3 NACHRICHTEN Rechtsanwaltsprüfung VADUZ - Die Prüfungskommission für Rechtsanwälte hat dem Amt für Finanz­ dienstleistungen die Ergebnisse der Rechts­ anwältsprüfung, welche im Herbst 2Ö03 durchgeführt wurde, zur Kenntnis gebracht. Die schriftlichen Prüfungen fanden vom 22. bis 29. September 2003 statt, die. mündlichen Prüfungen wurden am 3. und 4. November 2003 durchgeführt. . Die Rechtsanwaltsprüfung haben folgende Kandidatinnen und Kandidaten bestanden: • Christoph Hermann Bruckschweiger, Feldkirch " . Ä Johannes Edgar Grabher, Dornbim. • Marion Christina Hartmann, Dornbirn O Simon Apollon Keckeis; Bregenz O Michael Oberhuber, Triesen © Christina Maria Vedana-Jehle, Schaan • Rainer Johannes Wechselberger, Finken- berg Folgende Kandidatin und folgender Kan­ didat haben die Eignungsprüfung für Rechts­ anwälte aus dem Europäischen Wirtschafts­ raum bestanden: • ©. Andrea Schaübeder,.Dornbim ! , © Robert Johann Schneider, Dornbirn (pafl) Otto von Bismarck und das deutsche Einigungswerk SCHAAN - Als unter Kaiser Wilhelm I. von Hohenzollern (1797-1888) Otto v. Bismarck das deutsche Einigungswerk vollbrachte, entstanden, bedingt durch die Entwicklung der Schwerindustrie, militärische Machtkon- . stellationen, die im 20. Jahrhundert zum Ers­ ten und Zweiten Weltkrieg führten. Diese Kriege und ihre Folgen prägten den politi­ schen und kulturhistorischen Werdegang des modernen Europa. Prof. Viktor Wratzfeld wird heute Freitag, den 21. November um 20.15 Uhr, im Haus Stein-Egerta, Schaan, anhand von Dias in die Zeit Otto von Bis- • marcks und der folgenden Jahrzehnte einfüh­ ren. Keine Anmeldung. (Eing.) Gewalt hat kein Zuhause! TRIESEN - Gemeinsam gegen Gewalt in Familie und Partnerschaft - dieses Ziel ver­ folgt das läriderübergreifende Projekt «Gren­ zen überschreiten - Grenzen setzen». Grau­ bünden, Vorarlberg und Liechtenstein wollen «Gewalt kein zu Hause geben»'. Im Rampen­ licht werden Bernadette Kubik-Risch, Leite­ rin-Gleichstellungsbüro Liechtenstein, Inge Wittrock, Mitarbeiterin vom Frauenhaus Liechtenstein, Erika Geser-Engleitner,'So­ ziologin und Dozentin an der Fachhöchschu­ le Vorarlberg sowie Arno Dalpra vom Institut für Soziale Dienste ifS in Feldkirch von ih­ ren Erfahrungen mit Opfern und Tätern be- richtep - damit familiäre Gewalt kein Tabu­ thema bleibt. Die Sendung beginnt am Sonn­ tag, 23. November, wie immer kurz nach den 11-Uhr-Nachrichten. Radio L Reinsitzen und zuhören SCHAAN - Reinsitzen und zuhören - das können grosse und kleine Leute am Sonntag um 16 Uhr zum letzten Mal in der Galerie Do- mus in Schaan, wenn Ursula Wolf und Corne­ lia Hofer die Geschichte von «Gini und Sam- bu» erzählen werden. Selbst der orangefarbe­ ne Stiefel hat Augen: das ungewöhnliche Kin­ derbuch erzählt von einer Lebensfreude, die, bunt wie Farbstifte und glitzernd wie die Fan­ tasie, auch Erwachsene ansteckt, in sich die Welt neu.zu entdecken. Ursula Wolf und Cor­ nelia Hofer laden am Sonntag gleichzeitig zur Finissage der Ausstellung «Farbige Augen­ blicke» und die. beiden freuen sich auf viele bunte Momente. Die Galerie ist am Freitag von 14 bis 20 Uhr und am Wochenende von 14 bis 18 Uhr geöffnet. (Eing.) ANZEIGE DEGUSTATION FrVSa. 21/22. Nov. 2003 Fr.21.von17bis 21 Uhr Sa.22.von12 bis 17 Uhr 
Massnahmen der Regierung zur Reduktion des Aufwandwachstums greifen VADUZ - Trotz schwieriger Rah­ menbedingungen und der vor­ herrschenden Tendenz zu Aus­ gabenwachstum bei den öffent­ lichen Finanzen sieht das Bud­ get 2004 Einsparungen auf der Ausgabenseite vor. Die von der Regierung vorgesehenen Gegen- massnahmen können die Ein­ nahmenausfälle jedoch nur zum Teil ausgleichen. • Martin Frömmelt Die Gesamtausgäben in Höhe von 
K 811,7 Mio. Franken, die sich gros- senteils aus gesetzlichen Verpflich- . tungen des- Staates ergüben, liegen im Budgetvergleich um 3,9 Mio. niedriger als letztes Jahr, zum ers­ ten Mal in der jüngeren Vergangen­ heit. Zur Finanzierung.des Ausga- benüberschusses, d.h. der durch den Cäshflow nicht gedeckten Teil, def Investitionen werden die in den letzten Jahren angehäuften Reser­ vemittel zum Einsatz kommen. Rückgang bei Ausgaben Vor dem Hintergrund des abseh­ baren weiteren Rückgangs der Er­ träge hat dje Regierung für das Budget 2004 Massnahmen gesetzt, die auch nachhaltig zu einem Rück­ gang, des Aufwandwachstums füh­ ren werden. In der Gesamtrechnung werden diese Massnahmen insofern wirksam, als die Gesamtausgaben im Vergleich zum Vorjahresbudget von.815,6 Mio. auf 811,7 Mio.. Franken gesenkt werden. Die Lau­ fende Rechnung sieht noch Auf­ wendungen von 704,4 Mio. für das koriimende Jahr "vor, während der Voranschlag des laufenden Rech-, nungsjahres von Ausgaben in Höhe von 705,1 Mio. ausgeht. Beitragsleistungen Die laufenden Beitragsaufwen­ dungen erreichen im Budget. 2004 fast die Hälfte der Ausgaben der • Laufenden Häushaltreclinung; Bei 
Erstmals seit Jahren ist es einer Regierung gelungen ein Budget vorzulegen, In dem das Ausgabenwachstum gegenüber dem Vorjahr zurückgeht. Das effektive Wachstum in diesem Jahr dürfte bei 2,1 Pozent liegen. den Beitragsleistungen Handelt es sich um Aufwendungen, die in den letzten Jahren ein enorm hohes 'Wachstum aufwiesen. Zwischen 1999 bis 2004 beträgt der Anstieg -der laufenden Beiträge rund 122 Mio. Franken, was einer Steige­ rungsrate von 60 Prozent entspricht. Das Budget-2004 geht von Bei- . tragsaufwendungeri in Höhe von 324,7. Mio. aus, die sich, im Ver­ gleich zum 'Vorjahresbudget nur noch um 1,9 Prozent erhöhen. Die gewichtigsten. Positionen bilden der Staatsbeitrag an die AHV, der mit 36,2 Mio. stabil gehalten wer­ den kann, sowie der Beitrag an die IV, der von 24,5 auf 28,2 Mio. Franken ansteigen Wird, und der : 
Zuschuss an die Krankenkassen, der im kommenden Jahr auf 48 Mio. zu .stehen kommt. Rückgänge ergeben sich mit der Abschaffung- der Subvention an die Nichtberufs- unfallversicherüng in Höhe von 9,4 
Mio., bei der Position «Startfinan­ zierung Hausarztsystem» in Höhe von 3,3 Mio. und mit dem Wegfall des Sanierungsbeitrags an die- Liechtensteiner Krankenkasse von 6 Mio. Franken* Personalstopp beschlossen • Der Personalaufwand wird sich im Budgetjahr 2004 leicht auf 153,1 Mio. Franken erhöhen, wäh­ rend der Sachaufwand erneut um 4,4 Mio. auf 88,4 Mio.' gesenkt werden kann. Der Personalauf­ wand, der die Gehälter und Sözial- - beitrage für die Landesverwaltung, die Lehrer, die Richter und "die Frühpensionäre umfasst, sind von 1999 bis 2004 um 51 Mio. ange­ stiegen, was einer Steigerungsrate von 50 Prozent entspricht. Die Re­ gierung hat aufgrund dieser hohen Zuwachsrate beschlossen, für das Jahr 2004 keine neuen Stellen, mehr zu schaffen, um die Personal­kosten 
zu stabilisieren. Zuweisungen an die Gemeinden [ Die- Finanzzuweisungen an die Gemeinden werden im kommenden Jahr 138,1 Mio. betragen. Im Ver­ gleich zum Voijahresbudget ergibt sich ein Rückgang lim knapp 4 Mio. DieSe Reduktion entsteht, obwohl, die Regierung den Anteilsatz. der Gemeinden an den staatlichen Steu? ern wieder auf das Niveau des Jah­ res 2002 angehoben hat, der kuizfris- tig für ein Jahr gesenkt worden war. Der Grund liegt im -niedrigeren Er­ tragsvolumen jener Steuern und Ab­ gäben, an denen die Gemeinden an- • teilsmässig teilhaben. Wird der Zah­ lenvergleich mit den Finaiizzuwei- sungeri des laufenden Jahres ange­ stellt, die wahrscheinlich 120 Mio. betragen werden, so zeigt sich, dass. den Gemeinden im nächsten Jähr wieder mehr Mittel über den Fi­ nanzausgleich zufliessen werden. Potter und die Liechtensteiner Hexen Der neue Harry Potter und die Hexenverfolgung in Liechtenstein SCHAAN - «Beschreiben Sie die Umstände, die zur Gründung der Internationalen Zaubervereini- .gung geführt haben, und erklä­ ren Sie, warum die Hexer von Liechtenstein sich weigerten, ihr beizutreten», so jjelesen im neuesten Harry Potter Buch auf Seite 053. «Karin Massie r _ Vom-Historiker Manfred Tschaik- ner, der die Hexenverfolgungen im Land in Buchform aufgearbeitet hat, wollten wir wissen, ob das £itat aus dem Haijy Potter Buch Fiktion ist oder ob es Parallellcn zu der liechtensteinischen Geschichte der Hexenverfolgung gibt. Verfolger und Verfolgte «In Liechtenstein hat es eine Art von' Vereinigung- von vermeint­ lichen Hexen gegeben, die interna­ tionale Kontakte gepflegt hat», so Tschaikner. Es habe eine sehr auf­ sehenerregende Sache gegeben in der damaligen Zeit. So hätten sich einerseits die Verfolger der kaiser­ lichen Obrigkeit widersetzt, ande­ rerseits hätten die Verfolgten sich ihren Peinigern widersetzt, indem •sie über die Verwaltung von Feld­ kirch und Innsbruck mit der Bitte an den Kaiser gelangten, 'der. He« . xenverfolgung Einhalt zu gebieten. 
Die Verfolgten erreichten, dass ein kaiserlicher Befehl erlassen wurde, welcher das Hexentreiben in Liech­ tenstein verboten hat. Dem wider­ setzten sich die Verfolger mit allen Mitteln. So entstand die Situation, dass nicht nur die Hexen sich von ihren Peinigem verfolgt fühlten, sondern auch umgekehrt diese von den. Hexen. Diese haben letztlich den Sieg davon getragen und ihre. Verfolger schliesslich in der Sage ' ins Lavena-Tobel verbannt. Das Fazit Tschaikner resümiert daraus, dass historische Übereinstimmun­ gen mit dem Potter-Roman inso­ fern vorhanden sind, als dass Per­ sonengruppen, die mit Zauberei in Verbindung standen, nachweislich überregionale Kontakte pflegten;" Das Ziel der Zaübervereinigung im Roman, der Verfoglung von Hexen und Trollen Einhalt zu gebieten und die Jagd auf diese zu yerbieten, er­ innert an das Wirken des kaiser­ lichen Reichshofrates. Dessen Zie­ len wollten weite Kreise in Liech­ tenstein deshalb nicht «beitreten», weil sich die Hexenverfolger von den Hexen eben auch selbst arg be­ drängt fühlten. Im Potter-Roman erscheinen Letztere als «bösartige Bergtrolle», «Wenn man diese auf- falligen Parallelen betrachtet, er­ scheint es nicht unwahrscheinlich, 
dass die Rqmanautorin die beson­ dere geschichtliche Rolle Liech­ tensteins bei den Hexenverfolgun­ gen bekannt geworden ist»", so Tschaikner. Literatur: «Harry Potter und der Orden des Phönix» von Joanne K. 
Rowling erschienen im Carlsen Verlag.- «Der Teufel und die Hexen müs­ sen aus dem Land...» frühneuzeitli­ che Hexenverfolgungen im FL, von Manfred Tschaikner, Herausgeber, Historischer Verein FL, Vaduz. ANZEIGE — (i o I (I s c h m i c d p h n e 1 II Ringe von Raphael verzaubern ein Leben J ii \\ r 11' n > i - Ii iii ii i k • K \ r I u s i v i: K i n z e I a n T i'r 1 g u u gtMit MICIIIMI 
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I Leider wurde In der gestrigen Ausgabe ein falsches Bild abgedruckt. Wir möch­ ten uns dafür bei unserem geschätzten Kunden Raphael Huber entschuldigen!
	        

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