Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIE TAGESZEITUNG FÜR LIECHTENSTEIN 125 M JAHRE VOLKSBLATT 
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-1°: ANZEIGE n * tovm \ generalunternehmiing.ü MITTWOCH. 5 FEBRUAR 2003 CIBA-GEWINN Die Ciba strebt nach einem befriedigenden Geschäftsjahr 2002 nach mehr Wachstum. 7 BLATTIMIX alten rB Tagacggu *m'. 
- Irak hat laut Saddam keine Beziehungen zu El Haida LONDON - Irak hat nach Worten von Staatschef Saddam Hussein keine Bezie­ hungen zu dem Terrornetzwerk El Kaida. «Wenn wir eine Beziehung zu Ei Kaida hät­ ten und wir an sie glauben würden, dann würden wir uns nicht schämen, dies zuzu­ geben», sagte Saddam in einem Interview mit dem früheren britischen Minister Benn.' Frankreich gegen Kriegskurs PARIS - Einen Tag vor der möglicherwei­ se entscheidenden Sitzung des Weltsicher­ heitsrats in der Irak-Krise hat sich Frank­ reich weiter dem Kriegskurs der USA ver­ weigert. Er sei weiterhin dagegen, einen Krieg gegen Irak zu beginnen, ohne den Waffeninspekteuren die für ihre Arbeit nöti­ ge Zeit zu lassen, sagte der französische Staatspräsident Chirac nach einem Ge­ spräch mit Tony Blair. VOLKI SAGT: <<Jetz konimer dr ganz Schnee ober, wo Iis denn de nöclischt Wiahnachta weder fehla wörd.» VOLKS BLATT 
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EINSATZ Die Snowboarderin Julia Rheinberger star­ tet nächste Woche an der Junioren-WM. in Prato Nevoso (Ita). *| "| 
TUMORE Eine neue Methode soll Krebszellen ganz ohne Medikamente und Bestrahlung abtö- ten. 18 
SCHNEECHAOS Die heftigen Schnee­ fälle haben. in der Region und der übri­ gen Schweiz ein Chaos ausgelöst. 
20 Gut Fonds braucht Weile Während der Föndsplatz wächst, Ist das Vertrauen der Anleger weltweit erschüttert Die Anjageform Fonds hatte Ende der 90er beinahe schon den Ruf einer wundersamen Geldvermehrungsmaschine. Heutzutage scheint das Ver­ trauen der Anleger erschüttert. Doch zum Schwarzmalen besteht eigentlich kein Grund, wie Matthias Voigt, der Präsi­ dent des Liechtensteinischen Anlagefondsverbands versi­ chert. »Wolfgang Zechne r Es erscheint auf den ersten Blick beinahe paradox: Während sich die 
Anlageform Fonds durch die Krise der internationalen Finanzmärkte angeschlagen zeigt, wächst und gedeiht der Liechtensteinische Fondsmarkt. Für Matthias Voigt, den Präsidenten des Liechtensteini­ schen Anlagefondsverbands, ist das naturgemäss nicht nur sehr erfreulich, sondern auch erklärbar: «Der Fondsplatz ist noch jung. Er ist noch immer im Aufbau begrif­ fen und jeder neue Fonds macht sich daher in der Statistik bemerk­ bar. Zudem verwerten wir das, was , zum Beispiel in Luxemburg oder in der Schweiz nicht richtig en vogue 
ist. Wir produzieren eher die klei­ neren Lösungen und nicht die rie- sengtossen Publikumsfonds.» Und dennoch haben die Kunde angesichts der weltweiten Ent­ wicklungen der letzten beiden Jahre - Stichwort Enron :Bilanzfäl- schungen - ihr Vertrauen in die Finanzmärkte verloren. Wichtig ist daher, so Vogt, dass man dem Kun­ den in der derzeitigen Situation Sachen anbietet, die auch Bestand haben. Den verunsicherten Anle­ gern selbst rät Voigt Ruhe zu bewahren. Denn das Sprichwort «Gut Ding braucht Weile», trifft in 
Sachen Fonds den Punkt. «Im Grunde ist ein Fonds ein Sparplan, in den man regelmässig einen bestimmten Betrag investiert, unabhängig von der Tagesyerfas- sung der Märkte, so Matthias Voigt. ' Wichtig, so Voigt, ist, dass man als Anleger nicht täglich die Kurse in der Zeitung studiert und sich dadurch nervös machen lässt: «Es ist einfach auch eine Frage der Zeit. Wenn ich heute investiere und morgen schon einen -Gewinn erwarte, habe ich etwas falsch überlegt.» • Sejte 3 Der Fondsplatz Liechtenstein wächst stetig - trotz weltweiter Katerstimmung. Die Fondsmanager haben derweil mit der Verunsichening der Anleger zu kämpfen. Verurteilung wegen Rassismus Üble Beschimpfung in Schaan hatte gerichtliches Nachspiel VADUZ- Am 18. September 2002 wurde Sandy M. (*) in einem Schaaner.Geschäft auf Grund ihrer Hautfarbe von einer Schaanerin aufs Übelste beschimpft. Gestern wurde die Schaanerin in Vaduz verurteilt. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. »Cornelia Hote r 
 1 Den Mittwoch im September des letzten Jahres hat Sandy M. noch nicht vergessen. Eigentlich ver- liess sie ihr-Wohnhaus in Schaan nur, um ein paar Einkäufe zu täti­ gen. In einem Schaaner Geschüft kam es dann aber zu einem Vorfall, der zu denken gibt. Sandy M. wurde nämlich von einer älteren Schaanerin wegen ihrer dunklen Hautfarbe verbal angegriffen und musste sich anhören; sie solle doch 
in Buchs einkaufen gehen, dort; wo das «schwarze Pack» sei. Dass Sandy M. mit einem Schaaner ver­ heiratet ist und zusammen mit ihrer Familie in Schaan wohnt, interessierte dje Rentnerin nicht. Im Gegenteil, sie beklagte sich auch noch darüber, dass sie im gleichen Laden einkaufen müsse wie Sandy M. Der traurige und bedenkliche Vorfall fand im Bei­ sein von zwei Verkäuferinnen, zwei Kundinnen und einem Kun­ den statt. Klage der Staatsanwaltschaft Nachdem der Fall an die Öffent­ lichkeit drang (das Volksblatt berichtete am 20. und 21; Septem­ ber 2002), erhob die liechtensteini­ sche Staatsanwaltschaft Anklage wegen Rassendiskriminierung gegen die Schaanerin. Gestern 
Dienstag kam es in Vaduz zur Gerichtsverhandlung, zu der die: Angeklagte und fünf Zeuginnen eingeladen wurden. Keine Reue der Angeklagten Die Angeklagte .war sich auch Monate nach dem bedenklichen Vorfall in einem Schaaner Geschäft keiner Schuld bewusst. Vielmehr wollte sie dem Gericht glaubhaft machen, dass es sich lediglich um ein Gespräch zwischen ihr und einer der Verkäuferinnen des Geschäftes gehandelt hätte. Sie kenne die Verkäuferinnen gut und erzähle öfters etwas von sich oder umgekehrt. Hartnäckig hielt sie auch an der Behauptung fest, dass sich ihre Äusserungen nicht auf Sandy M. bezogen hätte. Höhe­ punkt ihrer Ausführungen war ihre Aussage, dass sie sich am nächsten 
Tag bei Sandy M. telefonisch ent­ schuldigt hätte und damit der Vor­ fall für beide Seiten erledigt gewe­ sen sei. Schuldspnich für Angeklagte , Die fünf Zeuginnen widerlegten allesamt die Ausführungen der Angeklagten und machten damit deutlich,. dass es sich hier um einen deutlichen Fall der Rassen­ diskriminierung handelte. Das Urteil des Schöffengerichts folgte denn auch den Aussagen der Zeu­ ginnen und sprach einen Schuld­ spruch und eine Geldstrafe von 500 Franken aus. Der Verurteilten bleiben nun vier Tage Zeit, um gegen das Urteil Berufung einzu­ legen. Zusammen mit ihrem Rechtsvertreter bat die Verurteilte um Bedenkfrist. (*) Name der Redaktion bekannt. ' «t '
	        

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