Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 29. OKTOBER 2003 
VOLKS BLATT 
WISSEN AFRIKA ZERBRICHT GRÜNE SCHWEINE 
26 RATGEBER Beatrice Marty Dipl. Astrologin AFB , Skorpion, Licht und Schatten Skorpione werden gefürchtet Seit ich mich das erste Mal als Kind mit den Tierkreiszeichen auseinander gesetzt habe, hatte ich grossen Respekt vor dem Skorpion. Wenn heute jemand zur Antwort gibt, er sei im Zeichen Skorpion geboren, dann tritt das Gegenüber instinktiv einen Schritt zurück. Der Skorpion gehört zu den problematischs­ ten und zugleich fasziniereristen Tierkreis­ zeichen. Er wird gefürchtet oder geliebt. Er besitzt das Talent hinter die Fassade eines Menschen blicken zu können. Das ist natür­ lich sehr unangenehm. Der Skorpion bein- . haltet das Stirb-und-Werde-Prinzip des Tier-, kreises, und genau diese Botschaft.fürchten wir Mensphen. 
 : Raum für Entwicklung schaffen Der/Skorpion gehört zu jenem Bereich, wo ShiVa lebt, der hinduistische Gott, der. zer­ stört^ damit Neues entstehen kann. Hierher gehört auch der Phönix, der stirbt und aus seiner Äsche wieder aufersteht! Die Meta­ morphose, die Wandlung zum wahren We­ sen, ist Aufgabe dieses Tierkreiszeichens. . .Diese Wandlung kann sich jedoch nur voll­ ziehen, wenn man immer wieder bereit ist, alte Lebensformen, Ansichten, Glaubensin- halte und Vorstellungen loszulassen, um Platz und Bewegungsmöglichkeit und damit. Raum für Entwicklung zu schaffen. Dies gilt natürlich nicht nur für den Skorpion sondern für uns alle. • Der Schatten - die Projektion Viele Bereiche unserer Wesensnatur sind ünbewussr,.:bleiben- im Schatten unserer Wahrnehmung und können nur mit sehr viel Mühe erkannt und durchdrungen" wer­ den. Solange wir nichts von ihnen wissen, erleben wir sie in der Aussenwelt. In der Psychologie spricht man in diesem Fall von Projektipn. Das bedeutet, dass wir unsere unbewussten und:zumeist ungelebtfcn Ei­ genschaften auf andere übertragen. Überall dort; wo wir uns-augenblicklich empören öder uns unverstanden fühlen, da dürfen wir sicher sein, mit einem Teil unseres Schattens in Berührung gekommen zu sein. Das Positive an der Projektion liegt darin, dass wir über diesen Umweg wichtige Sei­ ten unserer eigenen Natur" kennen lernen können. Bewusst-er-leben In der Astrologie bezieht sich das Wort Schatten auf schwierige Aspekte, die vom Ego anfangs als nicht zur eigenen Person ge­ hörend verdrängt werden. Bewusste Integra­ tion des Schattens heisst, die dunklen Seiten unserer Persönlichkeit erkennen, akzeptieren • und in besonnener Weise ausleben. Wer sei­ ne verdrängten Seiten bewusst lebt, ist nicht mehr harmlos,- aber er weiss zumindest, was er tut, und kann für. seine Handlungen Ver­ antwortung übernehmen. , 
Forscher untersuchen die Spaltung des Kontinents POTSDAM - Wie ein Reissver- schluss öffnet sich Seit Jahrmil­ lionen von Süden nach Norden, das Rote Meer, wobei die arabi­ sche Platte von Afrika weg nach Norden wandert. Südlich davon zieht sich ein 6 000 Kilo-, meterlanger Riss durch Ost­ afrika bis nach Mosambik. Der Kontinent Wird gfespalten, weil tief unten ein Strom glühenden Ge­ steinsbreis aufsteigt, der die Erd­ kruste wie ein Schneidbrenner auf­ schmilzt.. *- Nach Berechnungen der Geophy­ siker' Richard "Gordon und Dezhi Chu.von der Universität Hoüston wird der ostafrikanische Graben in" zehn Millionen Jahren auf das Aus- mass des Roten Meeres angewach­ sen sein. Dann ist Ostafrika ein ei-. gener Kontinent, berichtet das Fach­ blatt «Nature». Zwischen dem Tür­ kischen Taurusgebirge und dem Ro­ ten Meer kommen s'ich zwei Erd- platten besonders nahe: die afrikani­ sche und die arabische Erdplatte. Glücksfall für Geologen Ähnlich wie im San-Andreas- Graben in Kalifornien schrammen diese beiden Platten aneinander vorbei, wodurch es immer wieder zu verheerenden Erdbeben kommt. Verantwortlich für die Plattenbe­ wegungen am Toten Meer ist das Zerbrechen des Afrikanischen Kontinents. Wissenschaftlern des Geoforschungszentrum Potsdam ist es nun gelungen, die Ausdeh­ nung und Auswirkungen der. Bruchzonen des Toten Metfres bis in eine Tiefe vpn 100 Kilometern •nachzuweisen, Risse in  :der 
Erde sind ein Glücksfall für Geologen, denn hier lässt sich das Innenleben, der Erde ani besten studieren. 
For­in 
zehn Millionen Jahren soll Ostafrika ein eigener kontinent sein. scher um Georg Rürhpker erhielten •am Toten Meer erstmals Einblicke , in den tieferen Grenzverlauf zweier Erdplatten. Bekannt war, dass die- Naht die Erdkruste bis in den Erd­ mantel hinein vertikal durchschnei­ det. In geringerer tiefe sind, beide Platten scharf voneinander ge­ trennt, in Tiefen von 30 bis 100 Ki­ lometern hingegen sind sie ver­ schmolzen, ' • . Das -Forscherteam stellte fest, .dass der.Bereich der stärksten Ge­ steinsverformungen entlang der Plalte.ngrenze auf eine relativ schmale, nur etwa. 20 Kilometer 
breite Zone beschränkt'ist. Ausser­ halb dieses Bereichs bleiben die Gesteine von den Deformations- vörgängen nahezu unbeeinflusst. Ungestörtes Vorbelgleiten der. Platten in 30 Kilometern Tiefe Wahrend es im oberen Bereich, dieser schmalen tektönischen Naht im Jordan-Tal zu Erdbeben kommt, ermöglicht sie in der Tiefe von mehr als 30 Kilometern ein unge­ störtes Vorbeigleiten der Platten. Während der letzten 20 Millionen . Jahren kam es so zu einem relativen Versatz von etwa 105 Kilometern. Forscher färben Schweine grün Mit Viren als Vehikel;wurden artfremde Gene eingeführt MÜNCHEN - Wissenschaftlern der Ludwig-Maximilians-Uni-. versität '(LMU) München sind auf dem Weg, fremde Erbsub-' stanzen in das Erbgut höherer Säugetiere einzubringen, einen wesentlichen Schritt vorwärts gekommen. Alexander Pfeifer vom Department für Pharmazie und'Eckhard Wolf vom Genzentrum der LMU nutzten als Vehikel für die fremde Erbsub­ stanz ein Virus, das in Säugerzellen eindringen kann. Als fremde Erb­ substanz wählten sie ein Gen, das für ein grün leuchtendes Protein (GFP) kodiert. Erprobt wurde die Methode an Schweinen. • Die Ergebnisse ihrer Arbeit seien ein Schritt weiter auf dem Weg zur gezielten Einbringung von Genen und damit verbundenen erwünsch­ ten Eigenschaften in Farmtiere so-" wie der Verwendung tierischer Or­ gane zur Transplantation beim Menschen. «Durch gezielte Über ­ tragung von Erbmaterial können die Gewebe auf den. jeweiligen menschlichen Empfänger abge­ stimmt- sowie insgesamt immun- verträglicher gemacht werden», er­ klärte Wolf. Artfremde Gene, also Abschnitte der Erbsubstanz DNA, konnten bislang nur wenig effizient in die Zellen höherer Säuger einge­ schleust werden. Meist wird das Erbmaterial mittels Injektion in­ Embryonen eingebracht, was aber sehr aufwändijg ist und nur eine 
ge-Die 
neue Methode wurde erfolgreich an Schweinen erprobt. ringe Erfolgsqüote har. Viren als Vehikel für die fremden Gene gel­ ten als viel versprechendste Alter­ native. Sie verfügen über die Fähigkeit, - in fremde Zellen einzudringen und bauen dort ihr,eigenes Erbmaterial - ebenso wie die fremden Gene - in die DNA des infizierten Orga­ nismus ein.. Diese Methode schei­ terte -bislang aber oft daran, dass das virale Erbmaterial von den Zel- ; len stillgelegt wird und nicht mehr aktiviert werden kann. Am Zen­ trum für. Pharmaforschung ist es - der Arbeitsgruppe um Pfeifer ge­ lungen, mittels modernster viraler Technologie dieses Problem zu umgehen.- Die Forscher benutzten ein Lentivirus, mit dem sie die 
Schweine-Embryonen sehr früh in­ fizieren, nämlich im Einzellsta­ dium. Insgesamt wurden 46 Ferkel geboren. In 32 Tieren und damit 70 Prozent konnte das GFP-Gen nach­ gewiesen werden. In 30 Schwei­ nen, also 94 Prozent dieser Gruppe, war das Gen auch aktiv, Tatsächlich leuchteten nicht nur alle Gewebe und auch die Keimzel­ len grün/Sondern das Gen wurde sogar an die Nachkommen der Fer­ kel weitergegeben. 
KURZ-NEWS Beim ersten Versuch die passende Prothese ST. LOUIS; - Forscher der "Washington.University School . of Medicine haben ein einfa­ cheres und billigeres Verfahren zur Herstellung von Fassungen für prosthetische Gliedmassen entwickele Für den Sitz und die Funktion der Prothese ist. jener Teil entscheidend, der di­ rekt am Stumpf des amputier­ ten Körperteils aufliegt. Bisher, .wurden Modelle mittels-öips- abdruck hergestellt und die richtige Passform in mehreren Schritten ermittelt. Das neue Verfahren ersetzt den Gips durch ein Alginatgel. Versuche mit zehn .Teilnehmern ermög­ lichten bereits beim ersten Ver­ such passende Abdrücke - bei den Tests zeigte sich auch, dass das traditionelle Verfahren mit Gips die Produktion von bis zu drei Fassungen erforderte. • BUCHTIPPS Entdeckung des Ich (die Geschichte der Individuali­ sierung vom Mittelalter bis zur Gegenwart) • - -v . herausgegeben von . Richard van Dülmen Die Geschichte der Individuali­ sierung ist in den letzten Jahren neu entdeckt worden. Ergebnisse von Untersuchungen zeigen, dass sich vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart in unterschied­ lichen sozial-kulturellen Milieus und - • bei beiden Geschlechtern immer wieder der Wunsch, aber auch konkrete Möglichkeiten zur individuellen Planung oder Ge­ staltung wesentlicher Lebensbe­ reiche nachweisen lassen. Wie sich diese Entdeckung des «Ich» über Jahrhunderte hinweg ent : wickelte, versuchen die Autorin-. nen und Autoren dieses Bandes herauszufinden. Trotz allem ich - von Verena Kast Anhand persönlicher . Erfah­ rungsberichte und Beispielen , aus der Psychologie und Neuro- psychologie macht Verena Kast deutlich, dass Identität'- das was wir sind.und was uns aus­ macht - nichts Statisches ist. Sie stellt Räume vor, in denen Identität erfahren werden kann und die uns zusammenhalten können. Sie erklärt die Zu­ sammenhänge zwischen. Selbst- wert und Identität und schlägt Ideen vor, die Mut für Verände­ rungen machen, wenn das Ich-, Gefühl irgendwie unstimmig er­ scheint. Trotz aller Hektik und den oberflächlichen Identifika­ tionsangeboten unserer Zeit gibt es etwa«, was immer' gleich bleibt und sich nicht verliert in den unterschiedlichen Angebo­ ten, die von aussen heranstür- men. Diese Buchbesprechungen stellte uns freundlicherweise Anita Giezendan'ner-Schätti von der Liechtensteinischen Landesbibliothek- zur Verfü­ gung. - ANZEIGE HARLEKIN Buchhandlung Btjchor, CD-ROM Lfindstrnsso 30 FL-9494 Schaan 
Toi.: 00423/ 238 11 55 Fax: 00423/23ß 11 
56 buchhandlijng@harlekin,li DAS BUCH - FÜR ALLE, DIE ES WISSEN WOLLEN!
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.