Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 11. OKTOBER 2003 VOLKS I 
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  DE R «DOPPELGÄNGER» KOMMT BLATT I IxU L I Uli LESUNG IM LITERATURHAUS 
30 NACH 
RICHTEN Konzert des Singkreises Gutenberg BALZERS - Am Samstag, den 25. Oktober um 20 Uhr findet im Gemeindesaal Balzers das diesjährige Passivkonzert des Singkrei­ ses Guteriberg unter dem Motto «Cindma, Broadway - Musical» statt. Wir laden Sie, liebe Konzertbesucher ein, zu einem ab­ wechslungsreichen und vielversprechenden bunten Liederbogen quer durch Musicals und Film von Annie Get Your Gun, Oklaho­ ma, Schiwago, My Fair Lady bis Cats und anderen. Nach einigen Liedern des Singkreises fol­ gen sowohl im ersten wie auch im zweiten Teil des Konzertes Auftritte des VonArte Chores zum selben Thema sowie des «Duo Harfe und Saxophon» mit Werken von Geor­ ges Bizet, Andrew Lloyd Webber, Vittorio Monti, Chr. W. Gluck und auch Francis Borne. Das Konzert wird von Drazen Domjanic am Klavier begleitet. Katharina Fulterer spielt die Harfe und David Rupp das Saxo­ phon. Die Gesamtleitung liegt in den be­ währten Händen des Dirigenten Josef Gstach. Im Anschluss an das Konzert sind alle. Be­ sucher eingeladen, mit dem Singkreis noch ei­ nige gemütliche Stunden im Kleinen Gemein- desaal (l. Stock) zu verbringen. Wir freuen uns heute schon auf Ihren Besuch. (Eing.) Germanische Heldensagen SCHAAN - Viktor Wratzfeld führt in der Erwachsenenbildung Stein-Egerta an zwei Dienstagabenden in die heidnische Sagen­ welt Germaniens ein. Er stützt sich hierbei auf die wenigen ursprünglichen Erzählun­ gen, die nicht von der christlichen Tradition umgewertet wurden: Beowulf, Siklingen und König Harald Kampfzahn. Neben diesen Hauptsagen gibt es noch eine Reihe weiterer nordischer Sagenerzählungen, die ebenfalls zur Sprache kommen werden - so die der Amleth, Offa oder Helgi. Der Referent führt unter Zuhilfenahme originaler Textstellen in diese weitgehend unbekannten Sagenkreise der altgermanischeri Dichtung ein. Die Vor­ tragsabende finden jeweils dienstags, am 21. Oktober und am 28. Oktober, um 18.00 Uhr, im Haus Stein-Egerta statt. Auskünfte und Anmeldung: Erwachsenenbildung Stein- Egerta, Schaan, Tel. 232 48 22, E-Mail: in- fo@stein-egerta.li . - (Eing.) ANZEIGE ' '( I MrfM'f.'/J'K'f " ' hl >n\VH10 ' 
MMr'O*-,»»II JAZZKONZERT Samstag, 1 1. Okiober 2003, 20.15 Uhr JazzzirkuS Stefan Frömmelt keyb, p Martin Eberle tp, flh Stephan Reinthaler b Wolfgang Vetsch git 
Woltgang Nipp voc Bernhard Klas sax Egon Rietmann tb Carlo lorenzi rlrn AU S S T E LL U N G KUNST STOFF KUNST Installation und Objekte in und über Aciylglus Evelyne Bermann : Vernissage: Do 16, Oktober 2003 19 Uhr Begrünung: Dr. Cornelia Hertmann Ausstellungsdauer: bis So 9. November 2003 Öffnungszeiten: Fr 16 bis 20 Uhr Sa/So 1 4 bis 1 8 Uhr 
«Kein Hund kennt sich da aus» «Doppelgänger» von und mit Andreas Vitäsek im Theater am Kirchplatz SCHAAN - Wie Ist das in dem Mannesalter, «in dem man kei­ nen Sex mehr hat, aber noch nicht Golf spielt?» Vitäsek gibt Antwort und glänzt in seinem neuen Programm «Doppelgän­ ger» mit skurrilen Reimen, Aphorismen - «das Leben ist wie ein Bazooka-Witz: Man weiss, dass er schlecht ist. Aber man liest ihn immer wieder.» • Berolt Hausa r •" Andreas Vitäsek hat vieles zu bie­ ten, und das gleich zwei Mal im Theater am Kirchplatz: Am Dienstag, 14. und Mittwoch, 15. Oktober, jeweils 20.09 Uhr (Karten unter Tel. 237 59 69). Das Pro­ gramm heisst «Doppelgänger», weil der Kabarettist einen Typen kennen gelernt hat, der ihm ähnlich schaut und von seinen Freunden deshalb «Vitdsek» genannt-wird - was «als Spitzname Oasch ist», wie auch der echte Vitäsek zugibt.. Eigene Kunstform Vitdsek kann sich einfach nicht entscheiden, ob er eine Geschichte erzählen oder Nummernkabarett bieten soll. Und so schafft er sich seine eigene Kunstform: Macht Ka­ barettnummern mit so perfekt ge­ stalteten Übergängen, dass eine durchgängige Geschichte entsteht, bei der sich diesmal das Doppel­gängerthema 
durchzieht: Er berich­ tet vom Charlie-Chaplin-Lookali- ke-Wettbewerb, bei dem das Origi­ nal nur vierter geworden sei, warnt seinen Sohn vor den Doppel­ gänger-Erscheinungen im" LSD- Rausch und" räsoniert Uber die Doubles von Kommissar Rex, von denen es fünf gebe. Die Sendung sei bei Hunden nicht beliebt (ausser bei David-Lynch-Fans): «Da kennt sich kein Hund aus — das ist nur was für die David-Lynch-Fans un­ ter den Schäferhuhden.» Tiefe Einsichten Andreas Vitdsek, der als scheuer Mensch irr* echten Leben Distanz- losigkeit hasst, erzählt aus seinem Leben und kommt sich dabei zu na­ he. Kindheitserinnerungen stehen neben Zukunftsvisionen, scharfe Beobachtungen neben tiefen Ein­ sichten: «Mein Herz klopft - ich öffne nicht. Mein Herz schlägt - ich schlage nicht zurück. Mein Herz flimmert - ich dreh es ab.» Ob er tatsächlich seinen ersten Ge­ schlechtsverkehr 1971 hatte? Ist sein rechter Fuss wirklich grösser als der linke? Muss er deshalb zwei Paar Schuhe kaufen? Egal, dus an­ dere Paar hebt er auf. Wer weiss, vielleicht begegnet er eines Tages dem perfekten Doppelgänger. «Ich hab Ihnen eigentlich schon viel zu viel über mich erzählt», setzt er zum Schluss die letzte Pointe. 
Andreas Vitäsek glänzt in seinem neuen Programm «Doppelgänger» mit skurrilen Geschichten. Ono, Iwo, (hroo, »Of LmdMbiA» 
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Hansjörg Quaderer im Literaturhaus Lesung von «Gretsch, Fron & Transhumanz» am Dienstag TRIESEN - Am Dienstag, den 14. Oktober liest Hansjörg Quaderer um 20 Uhr im Literaturhaus Liechtenstein, Alte Weberei, Dorfstrasse 24, Triesen seinen Text «Gretsch, Fron & Transhu- manz». Die Schrift wagt vier Thesen zur Liechtensteiner Staatswerdung. Der Text wurde für eine Festschrift abgelehnt und schlägt sich daher zur lo­ sen Folge der Reihe Land Sich­ ten II. Auf Wunsch folgt der Le­ sung eine Diskussion. Quaderer schreibt in seinem Text: ein hinterland in den bergen zu wis­ sen, um freie gedanken zu Süm­ mern, das scheint mir heute der sinn der alpen. «ins ungebundene gehet eine sehnsucht» (f.h.) vieh haben hier immer weniger, freie gedanken die wenigsten, viel­ leicht ein paar künstler, Vagabun­ den & libertäre gesellen, auch in der weiblichen form, ich stelle mir eine lebensform vor zwischen fron & transhumanz, ein zubehörloses sein & ein nomadisieren im alpinen räum, luftgewinn & eine atemho- heit: es sind zwei lektüren, die die­ sen kleinen artikel begleiten & mit sauerstoff anreichern, «die. luft» (l'air n&essaire ä la vie) von jean- henri fabre (1823 - 1915) und «die kunst, nicht regiert zu werden» von ekkehart krippendorf (* 1934). die alpen, gretsch, goschg, die valörscher, v.a. die schaaner alpen sind orte meiner kindheit; ein nicht endendes kontinuum, wochen im steg verbrachter «sömmerung», wo man uns wildfänge dem bach, den hängen und den bergen überliess. unsere Stauwehre 
waren von ausge­ klügelter beschaffenheit. «im grund» & der bach hatten völlig un­ geahnte dimensionen. wir waren inmitten von gediehen, in der fri­ sche von wiesen & dementen, wir fingen riesige grüne heuschre- cken. es war eine fülle aus gering- fügigkeiten, ein aufgehobensein im 
die- läge erfordert, wie der witz auf allen fluren weidet, wenn wir in die alp fahren, fahren wir ab mi,t staat­ lichen illusionen. es ist ein Stoff­ wechsel, eine atmung, ein rhyth- mus: die freiheit, «fremd im Staat und einheimisch im land zu leben», (d.e.sattler) . das vorliechtensteinische, zum . beispiel die brandiser periode die­ ses landstrichs, berührt mich heut«; als politische vergcgenwiirtigung, um kaleidoskopartig zu sehen, wie wir dahin gerieten, wo wir heute sind: es hat uns im märz 2003, da wir den 500-jährigen brandiser alp- schiedsspruch von Schaan begehen, unter eine verworrene Verfassung verschlagen, so viel gegenwart soll trotz dem alpvertragsjubiläum nicht hintergangen werden, ein drittel der staatbürgerlnnen ist ausser sich, während einem einzigen alle türen offenstanden... (hajqu) ANZEIGE Hansjörg Quaderer liest am Dienstag im Literaturhaus In Triesen seinen Text «Gretsch, Fron & Transhumanz». einfachen, eine atemfreiheit. ein treiben zwischen legföhren (arala), beeren & tannzapfenschlachten. es gab kleine einweihungen: uns wur­ den plätze gezeigt von disteln, al- penrosfin, türkenbund, winzigen bergenzianen und den raren feuer- lilien. regelmässig wanderten wir zu den schaaner alpen. die alpen hatten eine dimension physischer crweiterung, von vertrauter weite & weitem vertrauen, geerdet von blauer, pelziger milch, die es auf 
den alphütten zu trinken gab; allein mir fehlte das enzym. mir ging die milch nur mit widerwillen hinunter. - 
es gab kein «süsswasser» in den hütten, aber ein glas himbeersirup an einer bestimmten hütte war uns gewiss. es knotzgät - s knotzgat trüja, triebwege für vieh oder dann ein wildwechsel für ideen; ich nehme mir die freiheit, auf politi­ sche weiden zu wechseln, wie es 
{Schaan'/ Liechtcrisii-in ' • So, 
12. io., 17 h, TaK,Schaan Charlotte Ringlotte Musical für Menschen ab 4 Jahren DI, 14., MI, 15.10., 20.09 h, TaK, Schaan Andreas Vitäsek «Doppelgänger» Fr, 
24.10., 20: Ö9 ly TaK Schaan :; v'." Big Band Liechtenstein rüblläumskonzertzum20.|ahrestag; So, 26.10., 11 h, TaK, Schaan Peter-Surava-Preis ' Der P.E.N.-Club Liechtenstein verleiht Slba Shaklb seihen Zivilcourage-Preis; 
i www.tak.il ... immer qut informiert! Vorverkauf Mo-Fr, 10-12 f 15-18 Uhr Telefon (00423) 237 5969 , Fax (00423) 237 59 61
	        

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