Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

/ CD G "55 c a> 1 3 DIE TAGESZEITUNG FÜR LIECHTENSTEIN MIT AMTLICHEN PUBLIKATIONEN 
125 «P- JAHRE VOLKSBLATT 
VOLKStftf ETTEEt Heute Morgen in ANZEIGE Schesaplana. FREITAG 12. SEPTEMBER 2003 EUROPÄRAT Erste Reaktionen des Fürsten und der Regie­ rung auf das mögliche Monitoring des Euro- parates. 3 2331 MIX. Wintereinbruch in Österreich BREGENZ - Schneefälle haben am Don­ nerstag zu Verkehrsbehinderungen in den Hochgebirgsregionen zwischen Vorarlberg und Tirol geführt. Die Silvretta-Hochalpen- strasse - die Verbindung von Galtür im Ti­ roler Paznauntal nach Partenen im Monta- fon in Vorarlberg - waren für alle Fahrzeu­ ge nur mit Schneeketten zu befahren. Entlastung für Regierung LONDON - Im Streit um angeblich mani­ puliertes Geheimdienstmaterial zum iraki­ schen Waffenarsenal hat ein Parlamentsaus- schuss die britische Regierung entlastet. Der Ausschuss übte aber Kritik an Verteidi­ gungsminister Geoff Hoon. Die Parlamen­ tarier werfen ihm • indirekt Manipulation vor: Er habe Bedenken der Geheimdienste bezüglich des Berichts unterschlagen. VOLKI SAGT: «Ttiasclit du früra, muascht halt Kohla verfüra!» VOLKS BLATT 
INHALT Wetter 2 Soort 15-17 Kino 2 Mobil 2B Inland 3-10 TV 27 Wirtschaft 11-14 International 28 www.volksblatt.il Tel. +423/237 51 51 125. JAHRGANG, NR. 207 Verbund Südostschweiz ANZEIGE 7 V.j 7A j\ 
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NAMENSTAG Wie schon gestern der heutige Namenstag von Landesfürstin Marie gefeiert wurde. ' 4 
GEGENWEHR Der «kirchliche Frie­ den» zwischen Erzbis­ tum und Gemeinde Trie- sen scheint ausser Reich­ weite ztf geraten; 
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PRESSESCHAU Wie die:' englische Presse den Auftritt des Liechtensteiner Teams im «Old Trafford» be­ wertete. 15 «Unmöglichesmöglich gemacht» Österreichs lUatiönalratspräsident Andreas Khol zum Entwurf der EU-Verfassung VADUZ - Das heutige Vertrags­ werk der Europäischen Union sei ein unübersichtliches Mons­ trum, mit dem Entwurf der EU- Verfassung liege nun ein Uber sichtliches und .verständliches Werk vor, sagte Österreichs Na­ tionalratspräsident Andreas Khol gestern Abend in seinem Vortrag über «die neue Verfas­ sung für Europa». »Martin Frommel t Gegen 200 Personen waren in die Fachhochschule Liechtenstein ge­ kommen. Landtagspräsident Klaus Wanger, der zusammen mit dem Präsidenten des konsularischen 
Korps, Generalkonsul Werner Ta- barelli, eingeladen hatte, freute sich, sehr viele prominente Vertre­ ter des öffentlichen Lebens begrüs- sen zu dürfen. Es sei ihm eine «grosse Ehre und Freude», Natio­ nalratspräsident Khol in Liechten­ stein willkommen heissen zu dür­ fen, sagte Wanger. Dass erstmals in der jüngeren Geschichte ein öster­ reichischer Nationalratspräsident zu Gast sei, unterstreiche und festi­ ge die freundschaftlichen Bande zwischen Österreich und Liechten­ stein, so der Landtagspräsident. Liechtenstein indirekt betroffen Zu Beginn seiner frei vorgetrage- . nen Ausführungen bemerkte Khol, 
er sei sich bewusst, dass dieses Ver­ fassungsthema in Liechtenstein keine Wellen, aufwerte. Wie bereits im gestrigen Volksblatt-Interview ausgeführt, ist diese EU-Verfassung gemäss Khol dennoch relevant ftlr das EWR-Land Liechtenstein. Un­ ser Land sei natürlich von der Art der Recntssetzung «indirekt betrof­ fen», denn «die von der Union be­ schlossenen Gesetze werden natür­ lich von' ihnen nachgekocht wer­ den», so Nationalratspräsident Khol. Unmögliches ermöglicht 
 T Das heutige Unionsvertragswerk («ein unübersichtliches. Mons­ trum») sei so unübersichtlich und enthalte Viele sich überlappende Unter Freunden (v.l.): Generalkonsul Werner Tabareiii, Botschafter!!) Maria-Pia von Liechtenstein, Nationalrats­ präsident 
Andreas Khol, Regierungschef Otmar Hasler und Landtagspräsident Klaus Wanger. 
Verträge, dass es selbst für Fach­ leute «äusserst schwierig zu hand­ haben» sei. Als der Europäische Konvent vor eineinhalb Jahren die­ se Aufgabe angepackt habe, sei er' skeptisch gewesen, umso mehr freue es ihn, dass das «Unmögliche möglich gemacht» worden sei, an­ erkannte Khol. Trotz aller Diskus­ sionen sehe es aus, als ob diese Ver- - fassung bis Ende dieses Jahres un­ ter Dach und Fach sein könnte. Noch einige offene Punkte Mit dem Entwurf liegt ein, ge­ schlossenes Dokument mit 400 Ar­ tikeln vor. Man sei sich einig, dass man jetzt den Sack nicht wieder zu sehr öffnen dürfe. Einer der weni­ gen offenen Punkte, die es noch zu diskutieren gilt, ist laut Khol die Zusammensetzung der Kommis­ sion. Gemäss Vorschlag des franr v zösischert Vorsitzenden Valdry Giscard d'Estaing sollen hier nur 15 Länder ein Stimmrecht haben. Österreich und andere mittlere Länder fordern jedoch, dass jedes Land auch auf Dauer durch einen stimmberechtigten Kommissar in der Kommission vertreten ist. «Das könnte man machen, ohne den Sack aufzubinden», so Andre­ as Khol. Zweite wesentliche Streit­ frage ist für Khol der englische Ve­ to-Wunsch bei für sie wichtigen Fragen. In Anschluss an seinen Vortrag stellte sich Natiönalratspräsident Khol den zahlreichen Fragen aus dem Publikum. Auf die Frage, ob die Europäische Union zu einem ähnlichen Bundesstaaten-Kon- strukt wie die USA werde, sagte er, «ich kann mir nicht vorstellen, dass es so eine Verschmelzung ge­ ben wird wie in den Vereinigten Staaten». Seite 3 Regierungschef bestürzt über Attentat Schwedische Aussenministerin an den Folgen des Messer-Attentates gestorben STOCKHOLM/VADUZ - Schwe­ dens Aussenministerin Anna Lindh ist an den Folgen des Mes­ ser-Attentats vom Vortag ge­ storben. Wie Ministerpräsident Göran Persson unter Tränen mit­ teilte, erlag die 46-jährige Mut­ ter von zwei Kindern ihren Inne­ ren Verletzungen. Auch die liechtensteinische Regierung ist geschockt über diesen Vorfall. Die Sozialdemokratin Anna Lindh galt als Schwedens beliebteste Politikerin und war eine über­ zeugte Befürworterin der europäi­ schen Gemeinschaftswährung. Die Schweden werden wie ge­ plant am Sonntag in einem Refe­ rendum über den Beitritt des Lan­ des zum Euro abstimmen. Der un­ bekannte Täter ist weiterhin flüchtig. Die Stockholmer Polizei 
Anna Lindh galt als Schwedens beliebteste Politikerin. fahndet in einem bestimmten Per­ sonenkreis nach dem Mörder von Aussenministerin Anna Lindh. Wie der zuständige Ermittlungs­ chef Leif Jennekvist mitteilte, su­ che man unter einer eingegrenzten 
Gruppe namentlich bekannter Männer. Sehr erschüttert «Der Tod der schwedischen Aus­ senministerin berührt mich sehr», 
sagte Regierungschef Otmar Hasler.' Er sei'.bestürzt über dieses sinnlose Attentat Mit Anna Lindh habe es ei­ nen Menschen getroffen, der 
sich mit grosser Überzeugung filr das Land eingesetzt habe. «Unser Beileid gilt jetzt in erster Linie der Familie der Verstorbenen, aber wir werden auch der schwedischen Regierung, die ein wertvolles Mitglied verloren hat, un­ ser tiefstes Beileid aussprechen.» «Ich bin mir natürlich bewüsst, dass jedes Mitglied der Regierung tagtäglich Entscheidungen fällen . muss, die nicht allen Leuten gleich gefallen», erklärte Otmar Hasler. Von einem Leibwächter will er aber nichts wissen: «Ich glaube man kann ein Regieningsamt nicht ausfüllen, wenn man Angst hat oder dauernd um die Sicherheit 6e- sorgt ist.» Mehr auf der letzten Seite
	        

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