Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 27. AUGUST 2003 
VOLKS BLATT 
INLAND FESTAKT NEUER FÜHRERSCHEIN SEHR BELIEBT VORTRAGSABEND Niedrigstenergie-Häuser - effizientes Bauen SCHAAN - Im. Rahmen der diesjährigen CIPRA-Sommerakademie veranstalten die Solargenossenschaft, die LGU, der VCL und die CIPRA drei Vortragsabende zum Thema- nachhaltige Entwicklung. Der dritte und letz­ te öffentliche Vortragsabend steht ganz im Zeichen des Wohnens und Bauens: «Neue solare Niödrigstcnergie-Häuscr: Lustvolle, lichtdurchflutete Architektur lässt Sie ökono­ misch und gesundheitlich profitieren.» Der Vortrag findet heute Mittwoch, den 27. Au­ gust um 19.30 Uhr im Restaurant Central (1. Stock) in Schaan statt. Gastredner ist Andrea Rücdi aus Chur, Architekt, Energie-Inge- nieur und Baubiologe. Rüedi ist davon über­ zeugt, dass das Haus der Zukunft die Fähig­ keiten eines einfachen Organismus erhalten muss. Er wird aufzeigen, wie man mit lust- vollcr, lichtdurchfluteter Architektur ohne Mehrkosten selbst die Energiewerte von Pas­ sivhäusern unterbietet. Alle Interessierten sind eingeladen. Der Eintritt ist frei. (Eing.) NACHRICHTEN Dritte Nachtragskredit- Vorlage verabschiedet VADUZ - Die Regierung hat die dritte sum­ marische NaChtragskredit-Sammclvorlagc für das laufende Jahr zuhanden des Landtags verabschiedet. Die Vorlage umfasst-15 Nach- tragskredite iiri Umfang von 1 169 000 Fran­ ken und acht Kreditüberschreitungcn ini Umfang von 1 976 000 Franken. Gesamthaft ergibt sich für das laufende Jahr ein zusätzli­ ches Volumen von 3 145 000 Franken. Rund 1,6 Mio. oder 51 Prozent des beantragten zu­ sätzlichen Kreditvolumens werden für höhe-' re Restzahlungen 2002 zur Startfinanzierung des Hausarztsystems in Anspruch genom­ men. Aus der statistischen Auswertung für das Jahr 2002 ergibt sich, dass die Anzahl Versicherungsnionate im Hausarzlsystem im letzten Jahr um knapp vier Prozent zuge­ nommen hat, die Leistungen sich jedoch um rund 12 Prozent erhöhten. Diese markant unterschiedliche Entwicklung führte dazu, dass das finanzielle-Ergebnis 2002 des Sys­ tems mit freier Arztwahl günstiger abschloss als jenes im Hausarztsystem. Für den Perso­ nalaufwand im Verwaltungsbereich bean­ tragt die Regierung zusatzliche Mittel im Umfang von 720,000 Franken. Diese sind grösstenteils dadurch bedingt, dass in einzel­ nen Amisstellen vorübergehende personelle Engpässe bewältigt und krankheitsbedingte Ausfälle mit Aushilfen überbrückt werden mussten. Insgesamt wird das Budget für den Personalaufwand nicht überschritten, (pafl) F 
CS 125 ii3 JAHRE VOLKSBLATT Ereignisse der letzten 125 Jahre GLÜCKWÜNSCHE AIM DEN ÄLTESTEN MITBÜRGER VADUZ, 22. August 1961 - Morgen Sonn­ tag, den 24. September kann in Triesen Herr Alois Kindle die Erfüllung seines 100. Le­ bensjahres feiern. Der Jubilar, der nun in das 101. Lebensjahr eintritt, erfreut sich guter Gesundheit und ist noch so rüstig, dass er auf seine gewohnten Spaziergänge nicht verzich­ ten muss. Mit Interesse nimmt er stets an den Ereignissen des Alltages Anteil und hält auch mit seiner Meinung im Bezug auf heutige Verhältnisse nicht zurück. Alois Kindle kann auf ein langes und arbeitsreiches Leben zu­ rückblicken und wir freuen uns, dass dem ur- chigen Bürger ein Geburtstag in Gesundheit und'Rüstigkeit beschieden ist. Nur sehr sel­ ten ist es einem Menschen vergönnt, den Schritt in ein zweites Lebensjahrhundert zu tun. Umso mehr und umso herzlicher möch­ ten wir dem greisen Jubilare heute unsere Glückwünsche entbieten und ihm noch recht viele sonnige Tage wünschen. Morgen: Backverbot an Sonn- und Feiertagen 
Begegnungen voller Herzlichkeit Festakt zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen SCHAAN - Unter der Schirm­ herrschaft I.D. Fürstin Marie or­ ganisiert der Koordinierungs- ausschuss in Zusammenarbeit mit dem Heilpädagogischen Zentrum, dem Amt für soziale Dienste, dem. liechtensteini­ schen Behindertenverband und anderen liechtensteinischen Behindertenorganisationen ei­ nen Festakt anlässlich des Eu­ ropäischen Jahres der Men­ schen mit Behinderungen (EJMB). 1 
das Europäisch« Jahr der Mtrtschen mi t 8«hinder\ino«n Der kleine Junge möchte etwas sa­ gen, kann aber nicht sprechen. Eine Frau versucht eine Treppe hochzu­ kommen. mit ihrem Rollstuhl aber scheinen die Stufen unüberwindlich. Ähnliche Situationen haben wir alle wohl schon erlebt: Begegnungen mit Menschen, die seit ihrer Geburt, durch Krankheit oder Unfall behin­ dert sind. Das Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen steht unter dem Motto «Begegnungen» und soll menschliche und bauliche Hindernisse überwinden helfen. Schöne Begegnungen wird es auch am kommenden Freitag, den 29. August im Schaaner Rathaus geben, wenn der Festakt zum Jahr der Men- . sehen mit Behinderungen stattfin­ det. Zu diesem Festakt, an dem sich die liechtensteinischen Behinderten­ organisationen engagieren, lädt Regierungsrat Hansjörg Frick ab 17 Uhr alle recht herzlich ein. Bewunderung für Behinderte Das Interesse I.D. Fürstin Marie gilt in erster Linie den sozialen Institutionen des Landes. Sie ist Präsidentin des Liechtensteini­ schen Roten Kreuzes und Präsiden­ tin des Vereins für Heilpiidago- gische Hilfe. Wir haben Fürstin Marie, der Schirmherrin des Fest­ aktes zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen eini­ ge Fragen gestellt. Was bewegt Sie im Umgang mit Menschen mit einer Behinderung am meisten? Fürstin Marie: Am allermeisten bewundere ich bei Menschen mit ei­ ner sichtbaren Behinderung, mit 
wel-Schirmhe.rrin 
des Festaktes und Präsidentin des Vereins HPZ, I.D. Fürstin Marie, iind der Direktor des HPZ, Dr. Arnold Lobeck. eher Herzlichkeit sie dem Gegenüber Welchcs Sind Ihre wichtigsten Liebe schenken können. Dies hat ' Ziele für behinderte Menschen mich persönlich oft sehr berührt. , (in Liechtenstein)?-" 
Dazu möchte ich zuerst antwor­ ten, dass es für mich zwei Verschie­ dene Arten von Behinderungen gibt, Menschen mit sichtbarer Be­ hinderung sowie Menschen mit un­ sichtbarer Behinderung. Sind wir nicht, alle in irgendeiner Weise be­ grenzt? Jedoch als wichtigstes Ziel ist für mich, dass wir uns in Liech­ tenstein für diejenigen, die in gros­ ser Not sind, mit vollem Herzen einsetzen. In Liechtenstein gab und gibt es zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen des EU-Jahres der Men­ schen mit Behinderungen. Wel­ che Bedeutung kommt einem durch die Ell ausgesprochenen Jahr zu und wie schätzen Sie die Nachhaltigkeit der Initiativen (z. B. verkehrstechnische, Abbau­ en von Berührungsängsten etc.) ein? Im Rahmet* des EU-Jahres der Menschen mit Behinderungen ha­ ben hier schon Veranstaltungen stattgefunden, und es ist sicher sehr wichtig, dass dadurch wir alle wie­ der wachgerufen werden, Initiati­ ven zu starten und uns vermehrt für die Behinderten einzusetzen. Wenn ich da z. B. die behindertengerechte . Ausstattung von öffentlichen Ge­ bäuden erwähnen darf. Ich möchte diese Gelegenheit gerne benutzen, um all jenen von ganzem Herzen zu danken, die sich schon über Jahre in grosser Liebe für unsere Behin­ derten einsetzen. PROGRAMM Offizieller Teil für geladene Gäste im Rathaussaal: • 16 bis 17 Uhr": Begrüssung durch Dr. Marcus Büchel, Amtsvorstand ASD • Ansprache der Schirmherrin des Festaktes, I.D. Fürstin Marie von und zu Liechtenstein «Die Würde der Menschen mit Behinderungen» • Darbietung der Schülerchors der Tagesschule im Kresta • Festansprache von Regierungschef Otmar Hasler • . O Darbietung der «Husmusig» HPZ. • Videofilm über die Schulung und Förderungen von Kindern mit Behinderungen, von Erwachsenen mit Be­ hinderungen und über die liechtensteinischen Wohnheime • Einführung in die «Kulturtagc» von Josy Biedermann Zweiter Teil im und ums Rathaus, zu dem alle herzlichst eingeladen sind: ' * • 17 bis 19 Uhr: Eröffnung der Vernissage, Besichtigung mit der Kontakt- und Beratungsstelle Alter (KBA) und dem Verein Albatros (Ausstellung über die Aktivitäten anlässlich des EJMB) • Blindheit (Sehbehinderung) erleben • Gebärdensprache, Gehörlosenkulturverein Liechtenstein • O 
Rollstuhlparcours, Menschen mit Körperbehinderungert • Guggamusig Ratatätsch • Husmusig HPZ • Verpflegung . . ' • • 19 Uhr Schlussworte von Dr. Arnold Löbeck, Direktor des HPZ • Dämmerschoppen vor dem Rathaus mit den Harmoniemusiken Schaan und Eschen, (bei guter Witterung). 2500 neue Führerscheine Neuer Führerschein im Kreditkartenformat ist sehr beliebt VADUZ - Als am 1. April dieses Jahres der neue Führerschein im praktischen Kreditkartenfor­ mat 
lanciert wurde, rechnete die Motorfahrzeugkontrolle mit einem Run. Dieser ist wie er­ wartet eingetroffen. Die Auf­ tragsbewältigung verläuft je­ doch reibungslos. »Tamara frömmel t Seit April wurden bereits 2500 neue Führerscheine ausgestellt. «Innerhalb der ersten 12 Monate rechnen wir mit dem Verkauf von insgesamt 5000 neuen Auswei­ sen», so Fidel Frick, Amtsleiter der Motorfahrzeugkontroile in Vaduz. Zwar sei die zu Beginn der Lancie­ rung erwartete Spitze ausgefallen, es herrsche aber nach wie vor ein grosser Eingang an Ausstellungs­ aufträgen. «Die erwartete Zahl von 5000 neuen Ausweisen bis Ende 
März 2004 wird sich wohl erfül­ len», so Frick. Dem im Voraus er­ warteten Andrang kann die Motor­ fahrzeugkontrolle ohne grössere • Probleme standhalten. ' Begrenzte Gültigkeit Im Gegensatz zum arten, 
blauen Führerschein weist der neue Aus­ weis im Kreditkartenformat ein «Ablaufdatum» auf. Jede. Katego­ rie ist mit einem Datum ausgestat­ tet, das verschieden sein kann. Die­ ses 
Datum bezieht sich auf die nächste medizinische Kontrolle, die bei Landesphysikus Dr. Oskar Ospelt durchzuführen ist. Bei der Kategorie B (PKW) muss diese Kontrolle zum Beispiel im 70. Le­ bensjahr durchgeführt werden. Bei der Kategorie C (LKW) hingegen sind die Bestimmungen härter: Ei­ ne medizinische Kontrolle ist alle fünf Jahre erforderlich. «Werden bei der Kontrolle keine Mängel 
Fidel Frick mit Führerschein. 
festgestellt, kann ein neuer Führer­ schein beantragt werden. Dieser kostet dann nur noch 40 Franken im Vergleich zum ersten neuen Führerschein, der für 60 Franken erhältlich ist», so Frick. Eine Neu­ ausstellung ist deshalb erforder­ lich, weil auf dem neuen Führer­ schein keine Nachträge gemacht werden. Die medizinische Kontrolle beim Landesphysikus stützt sich auf eine Verordnung. Jeder muss die medi­ zinischen Anforderungen erfüllen, um ein Fahrzeug führen zu können. «Dabei werden vor allem das Seh­ vermögen und die geistige Verfas­ sung getestet», erklärt Frick. Dabei sind die Anforderungen für LKW- Führer um einiges härter als für PKW-lFührer. Fidel Frick dazu: «Deshalb kann es sein, dass je­ mand zwar noch normal Auto fah­ ren kann, einen LKW aber nicht mehr lenken darf.»
	        

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