Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

125 Jahre. Liechtensteiner 
VOLKSBLATT Freie Medien? Inhalt: - Die Volksblatt-Geschichte Medienfreiheit Walter-Bruno Wnhiwt-ncl  f 
11 ' • Gunther Meier • Alexander ß;iltintT •• Martin Frommvit • Günther Fritz • Jürgen Schenkciibaeh • Michael Biedermann • Hanspeter Lebrument 
19 21 23 27 2\) 31 33 - Volksblatt-Mitarbeiter 24 - 2S Erinnerungen von Walter-Bruno Wöhlwend 35 - 37 Impressum Herausgeber: Liechtensteiner Volksblatt - Redaktion: .Martin Frömmelt - Fotos: Paul Trümmer - Inserate- Akquisition: Manfred ßildstein, Silvio Bühler - Druck: AVD, Goldach - Adresse: Verlag Liechtensteiner Volksblatt, Zollstrasse 13,9494 Schaan. 
.Natarhch.wird die Medienfreiheit irr der ausgeprägten Demokratie Liechtensteins grundsätzlich nicht in Frage gestellt. Dennoch haben wir die Medionlreiheit-als Thema der vorliegenden Publikalroh zum 125- jahrigen Volkshlatt-Bestehen' ausgewählt. Aus gutem Grund, wie aus den in diesem Jubiläumsheft publizierten Beiträgen van acht Medien- Fachleuten hervorgeht. Beider Lekiüre werden Sie erfahren, warum vor allem die Landeszeitungen in Liechtenstein, ungeachtet der unbestritte- nemMssen gegebenen Medienfreiheit, nicht.gar so frei sind; wie man;- mitunter annehmen würde. • . • . . Treffend auf den Punkt bringt es «Vatedand»-Chefredak(or Günther Fritz. Gemäss seiner (und unserer) Erfährung sind «die Redaktionen der beiden, Landeszeitungen in einem Punkt unbestritten wirklich frei: Sie : sind tagtäglich völlig frei,_ es sich mit bestimmten Segmenten des Lese­ publikums, mir Inseratekunden und nicht zi/letzt mit.den politischen Parteien und bestimmten Interessensgruppen zu verscherzen». Diese «-Freiheit» war auch schon mit ein Grund dafür, dass ein ßlät.t keinen Chefredaktor finden konnte und deshalb sein Erscheinen einstel­ len musste. So geschehen vor gut 125 Jahren, als der zweite Zeitungs­ versuch («Liechtensteinische Wochenzeitung») sein Leben aushauchte. «Niemand hatte Lust und Mut als sogenann ter-SLindenbock, wie man die Redakteure hinwieder zu titulieren pflegt, sich herzugeben», schrieb • i878 der erste Volksblatt-Chefredaktor Johannes Franz'Fetz. Als Zeitungsmacher in Liechtenstein fühlt man sich eben zuweilen wie der Fussball-Nationältrainer von Italien: Die Landeszeitungen sind im Bewusstsein der Bevölkerung_ dermassen stark verankert, dass Liech- ' tenstein manchmal ein Land von unzähligen kleinen und grossen Zei­ tungsmachern -zu sein scheint. Dies yvird vor allem dann immer wieder zum «Problem», wenn 'jemand partout nicht verstehen will, dass es im Land eben nicht nur einen Verein gibt, der die Aufmerksamkeit der gepeigtei) Leserschaft verdient. Oder wenn jemand einfach nicht einse­ hen will, dass sich auch das Platzangebot in den Landeszeitungen - in •Zeiten der derzeitigen Medienkrise, noch viel mehr als sonst - in aller erster Linie nach wirtschaftlichen Kriterien richtet. Die Landeszeitungen verstehen sich als Volk'szeitungen. Das ist gut so, allerdings macht das che Zeitungs-Arbeit eben oft recht schwierig. Es ist. wohl nirgends so schwierig, kritischen Journalismus zu betreiben, - •wie in der-so engmaschigen Gesellschaft Liechtensteins. Gerade ange­ sichts dieser Tatsache ist es eine ausserordentliche Leistung, dass eine Tageszeitung ihr 125-jähriges Jubiläum feiern kann. Schliessen möchte • ich mit der Hoffnung, dass dieses Heft etwas dazu beitragen kann, ^ mehr'Verständnis oder gar Anerkennung für die Arbeit der Zeitungsmq- cher in Liechtenstein zu finden. -Martin Frommelt
	        

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