Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 24. JANUAR 2003 BLATT 
I INTERNATIONAL DESTAGES 
24 IN KÜRZE Zwei Tote bei Sturz aus Flugzeug in Schanghai SHANGHAI - Zwei Menschen sind am Donnerstag in Schanghai beim Stur/ aus einem Flugzeug ums' Lehen gekommen. Wie die amtliche chinesische Nachrichtenagen­ tur Xinhua unter Berufung auf Polizeianga- ben meldete, 
krochen die beiden Personen wahrend des Landeanflugs aus dem Lade­ raum auf das Fahrwerk des Flugzeugs und stürzten auf ein Haus im Schanghaier Stadt­ teil Nanhui. Die Polizei nahm direkt nach der Landung des Flugzeugs Ermittlungen auf. Zur Identifikation der beiden Verun­ glückten. bei denen es sich, vermutlich um Ausländer handelt, habe man ein ausländi­ sches Konsulat um Hilfe gebeten, erklärte ein Polizeisprecher. Vermutlich seien es blinde Passagiere gewesen. Franziska van Almsick hat Angst vor dem Meer HAMBURG - Schwimmstar Franziska van Almsick hat Angst davor, im Meer zu schwimmen. «Ich habe viel zu viel Angst vor dem offenen Meer und würde niemals so weit hinausschwimmen, weil ich da nicht weiss, was unter mir ist«, sagte sie der Ham­ burger Zeitschrift «Gala». Grund für die Angst ist ihre Abneigung gegen grosse Fische: «Wenn die meine Haut berühren würden - für mich eine sehr unangenehme Vorstellung», sagte sie. Bei der Aufnahme ihres neuen Werbespots im Meer vor Mauri­ tius musste das Gebiet, in dem van Almsick schwamm, mit Netzen abgesperrt werden, verriet sie. Für die 24-Jährige sei der Dreli ihre «Premiere im offenen Meer» gewesen. R. Kelly erneut wegen Sex mit Minderjähriger verhaftet MIAMI - Der amerikanische R&B-Sänger R. Kelly ist.am Mittwoch in einem Hotel in Miami erneut wegen Kinderpornografie festgenommen worden. Die Ermittler waren, auf Fotos gestossen, die ihn nach Behörden- ang'abcn beim Sex mit einem Mädchen zei­ gen. Drei Stunden nach seiner Festnahme wurde der 36-Jährige gegen eine Kaution von 12 000 Dollar (rund 11 000 Euro) wie­ der freigelassen. Kellys Sprecher Allan Mayer, bezeichnete die Festnahme als «dick aufgetragen». Eine örtliches Gericht versu­ che, Schlagzeilen zu machen, indem es sich an den. Fall eines Prominenten hefte. Seiner Meinung nach beziehen sich die jüngsten Vorwürfe auf die Verhaftung Kellys im Sommer vergangenen Jahres in Chicago. «Es gibt nichts Neues», erklärte Mayer. Kelly war im Juni festgenommen worden, nachdem der Polizei ein Videoband überge­ ben worden war, auf dem der Sänger beim Sex mit einem 13-jährigen Mädchen zu sehen sein soll. Kelly bestritt, der Mann auf dem fraglichen Videoband zu sein und wurde gegen Kaution freigelassen. Dänischer Prinz Frederik löst mit Kuss Gerüchte aus KOPENHAGEN - In Dänemark kursieren Gerüchte über eine bevorstehende königli­ che Hochzeit. Auslöser war ein Foto von Prinz Frederik, auf dem der 34-jährige Thronfolger seine australische Freundin Mary Donaldson auf die Wange küsst. Zei-' tungen und Illustrierte hatten es am Wochen­ ende auf ihren Titelseiten gedruckt. Der Historiker Henning Dchn-Nielsen, Autor •: mehrerer Bücher über die Königsfamilie, sagte über den Kuss: «Ich betrachte ihn als inoffizielle Ankündigung einer Verlobung.» In der gfössten dünischen Tageszeitung «Jyllands-Posten» hiess es sogar: «Es kann nicht mehr eindeutiger werden: Dänemarks nächste Königin heisst Mary.» Palastspre­ cher Sören Haslund^Christensen hat die Berichte am Mittwoch jedoch dementiert: «Dieser Kuss bedeutet nichts. Das war nur . ein Kuss auf die Wange», sagte er zur AP. 
Differenzen vertiefen sich Rumsfeld nennt Deutschland und Frankreich «das alte Europa» BERLIN - Trotz harscher Kritik aus den USA bleiben Deutsch­ land und Frankreich bei ihrer Ablehnung eines Irak-Kriegs. Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder schloss am gestrigen Donnerstag eine Zustimmung zu einer UN-Reso­ lution erneut aus, wenn diese ein militärisches Vorgehen zur Folge hätte. Wegen ihrer Haltung bezeichnete IJS-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld Deutschland und Frank­ reich als «das alte Europa». Doch auch China und Russland bekräf­ tigten ihren Widerstand gegen einen Angriff auf Irak. Rumsfeld sagte gestern auf einer Pressekonferenz in Washington, die meisten Länder in Europa seien nicht auf der Seite von Berlin und Paris, sondern auf der Seite der USA. «Es gibt ein Problem mit Deutschland, es gibt.ein Problem mit Frankreich», räumte er ein. US-Aussenminister Colin Powell schlug am Donnerstag weniger scharfe Tone an, sagte jedoch auf einer gemeinsamen Pressekonfe­ renz mit seinem britischen 
Kolle-Kritisierte 
Deutschland und Frankreich als «das alte Europa»: US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. gen Jack Straw: «Es gibt derzeit verschiedene Vorstellungen, wie es weitergehen soll.» Er betonte aber, die USA-würden bei einer Irak- Offensive auch ohne Zustimmung des Sicherheitsrats nicht alleine dastehen. «Ich bin mir sicher, es wird eine starke Koalition.» Straw erklärte, den Mitgliedern des Sicherheitsrats sei hei ihrer Irak-Resolution 
im November bewusst gewesen, was sie sagten, als sie Bagdad «ernsthafte Konsequen­ zen» androhten. Deutschlands Aussenminister Joschka 'Fischer sagte zu Rums­ felds Kritik: «Wir sollten möglichst vernünftig miteinander umgehen.» Der französische Staatspräsident Jacques Chirac mahnte, die Irak-Frage 
müsse ernsthaft und ruhig diskutiert werden. Polemik sei fehl am Platz, sagte Chirac nach Anga­ ben seiner Sprecherin in Berlin. Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Francis Mer sagte, Rumsfelds Bemerkungen hätten ihn «tief gekränkt». Das «alte Europa» habe Schwung und werde dies auch zeigen. Beginn der Auf räumarbeiten in Mexiko 28 Tote und 10 000 Obdachlose bei Erdbeben in Mexico COLIMA/MEXICO - Zwei Tage nach dem verheerenden Erdbe­ ben in Mexiko haben am Don­ nerstag die Aufräumarbeiten begonnen. Soldaten und See­ leute halfen den Einwohnern der am stärksten betroffenen Stadt Colima an der Pazifikküs­ te, die beschädigten Häuser zu reinigen und die Schäden fest­ zustellen. Das Beben der Stärke 7,6 bis 7,8 halte am Dienstagabend weite Teile' des Landes erschüttert. 28 Men­ schen kamen ums Lehen, 10 000 verloren ihr Obdach. Am Mittwoch hatte der mexikanische Präsident Vicente Fox Colima, 490 Kilome­ ter westlich von Mexico-Stadt, besucht. Er versprach den Opfern schnelle Hilfe beim Wiederaufbau. Besonders schwer traf es die 
Alt­in 
Mexico sind die Aufräumarbeiten nach dem Erdbeben im Gang. Stadt von Colima. Hundert Jahre alte Häuser zerfielen dort z.u Staub. 
Die Gebäude würden mit stabile­ rem Material wieder aufgebaut und 
zukünftigen Beben standhalten, versprach Fox. Colima wurde zuletzt 1995 von einem Beben der Stärke 8.0 erschüttert, bei dem 49 Menschen umkamen und mindes­ tens 100 weitere verletzt wurden. Mexico-City ohne Strom Das Erdbebenzentrum lag in 33 Kilometern Tiefe unter unbewohn­ tem Gebiet in der Nähe der Hafen­ stadt Manzanillo. Noch in der rund 500 Kilometer , entfernten Haupt­ stadt Mexiko-Stadt fiel der Strom aus. Das Telefonnetz brach vieler­ orts zusammen. Viele Bewohner der Hauptstadt rannten in Panik auf die Strassen'. In Guadalajara, der zweitgrössten mexikanischen Stadl, wurden dutzende Gebäude zerstört und mehr als 100 Men­ schen obdachlos. Tot aufgefunden Sechsjährige in Deutschland ermordet ZERBST - Entsetzen in der Stadt Zerbst in Sachsen-Anhalt: Die seit Mittwoch vermisste sechs­ jährige Malin wurde am Don­ nerstag tot aufgefunden und ist Opfer eines Verbrechens geworden. Ein Tatverdächliger wurde bereits festgenommen, wie der Sprecher des Innenministeriums in Magde­ burg, Matthias Schuppe, bestätigte. Dem Verschwinden des blonden Mädchens waren Stunden der Ungewissheil und eine gross ange­ legte Suche der Polizei gefolgt. Und dann kam mit Hinweisen aus der Bevölkerung die furchtbare Gewissheit: Beamte fanden die Leiche des Mädchens in einer Wohnung in Zerbst. Malin sei "Opfer eines Gewaltverbrechens geworden, sagte Schuppe. Vorerst 
wurden aus erniittlungstaktischcn Gründen keine weiteren Details bekannt gegeben. Die Leiche soll heute Freitag zur Klärung der genauen Todesursache obduziert werden. Danach wollen die Behör­ den die 
Öffentlichkeit informieren. Auch über den Festgenommenen wurde weiter nichts bekannt. Die Eltern des Kindes blieben weiter abgeschirmt und wurden psycholo­ gisch 
betreut, Zu ihrem Schutz hatte die Polizei die Auffindung der Leiche erst Stunden danach bekannt gegeben. In der Stadl herrschte Fassungs­ losigkeit. Eine umfangreiche Such­ aktion der Polizei nach dem Ver­ schwinden der Sechsjährigen am Mittwochnaehmittag halte bis Donnerstagmorgen kein Ergebnis gebracht. 
Wahlsieger in Nöten Christdemokraten gewinnen in Holland DEN HAAG - Die Niederlande könnten künftig von einer gros­ sen Koalition regiert werden. Nach der Parlamentswahl nah­ men die beiden stärksten Par­ teien am Donnerstag Verhand­ lungen auf. Wegen des knappen Ausgangs der Abstimmung vom Mittwoch wurde eine schwierige und langwierige Kabinettsbildung erwartet. Stärks­ te Kraft wurde erneut der Christ­ lich-Demokratische Appell (CDA) von Ministerpräsident Jan Peter Balkenende, der sich mit 44 Sitzen knapp vor der sozialdemokrati­ schen Partei der Arbeit (PvdA) mit 42 
Mandaten behaupten konnte. Eine grosse Koalition gilt als die wahrscheinlichste Lösung, da es beiden Parteien an anderen Bünd­ nispartnern für eine mehrheitsfähi­ge 
Regierung mangelt. Die Kluft zwischen CDA und PvdA ist aller­ dings lief. «Bei Finanzen, Sozia­ lem, Erziehung und Gesundheit gibt es grosse Unterschiede zwi­ schen uns», sagte Balkenende. Wahlsieger Jan Peter Balkenende: Mit wem soll er regieren?
	        

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