Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 29. JULI 2003 
VOLKS"I 
CDHDT BAYERN GROSSER FAVORIT BLATT I ÖrUnl REALS PR-TOUR EIN REINFALL 
12 FUSSBALL 1:0-Finalsieg gegen Brasilien Mexiko hatzum.Vierten Mal den Gold-Cup des Fussballverbandes von Nord-, Mittel- amerika 
-und der Karibik (CONCACAF) ge­ wonnen. Im Endspiel setzten sich die Mexi­ kaner am Sonntag im heimischen Azteken­ stadion mit einem «Golden Goal» von Da­ niel Osomo in der siebenten Minute der Ver­ längerung gegen Brasilien mit 1:0 durch. Die Südamerikaner, die als Gäste an dem Türnier teilnahmen,' hatten allerdings nur ihre U23- Auswahl aufgeboten. Am Samstag hatten die USA in Mfami das Spiel um Platz drei gegen Costa Rica 3:2 gewonnen. . In einer eher' mittelmüssigen Partie im mit rund 65 000 Zuschauern längst nicht ausver­ kauften Aztekenstadion waren die Mexika­ ner über weite Strecken feldüberlegen. Sie vergaben aber über 90 Minuten zahlreiche Torchancen. - Zur herausragenden Figur der Gäste wurde Torhüter Gomes, der mit seinen Glanzparaden eine frühe Führung der Gast­ geber verhinderte. Erst in der Verlängerung gelang es dem eingewechselten Mexikaner Osomo, Gomes mit einem Schuss von der Strafraumgrenze ins rechte untere Eck zu überlisten. Der Gold-Cup'wird seit 1991 ausgetragen,, bisher meistens in den USA. Mexiko hat den Pokal jetzt vier Mal ^gewognen, zwei Mal ging er an die USA und einmal an Kanada. Beim diesjährigen Turnier kassierte Mexiko rijcht ein einziges Gegentor und hat sich mit dem Finalsieg automatisch als CONCACAF- Vertreter für den Confcderations Cup 2005 in • Deutschland qualifiziert! Erster Trainer-Rücktritt in Österreich Überraschung In Pasching: Nur zwei Spielta­ ge nach dem Start in die neue T-Mobile Bundesligasaison gibt es bereits den ersten Trainer-Rücktritt. Georg Zellhofer wird aus «gesundheitlichen Gründen» seine Tätigkeit beim derzeitigen Tabellenletzten FC Super- fund Pasching beenden. Der 42-Jährige labo­ rierte seit Jahren an massiven Knieproble­ men und musste sich deshalb in den vergan­ genen eineinhalb Jahren drei Mal operieren lassen.. Ein Nachfolger soll bereits am Dienstag präsentiert werden, am Mittwoch . spielen die Öberösterreicher im Ul-Cup-Se- mifinäle schon gegen Werder 
-Bremen. Letzter Hooligan im Fall Nivel verurteilt In Bochum ist der letzte von sechs Hooli­ gans, die .während der WM in Frankreich, am 21. Juni 1998 in Lens, den Polizisten Daniel Nivel zu einem Pflegefall prügelten, verur­ teilt worden. Der 28-jiihrige Daniel Kohl, der nach Ansicht des Gerichts die Schläge der anderen Hooligans zumindest billigend in Kauf genommen hatte, wurde zu drei Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt. Erneute Operation für Ziege Der deutsche Internationale Christian Ziege vom englischen Traditionsverein Tottenham muss sich erneut am Oberschenkel operieren lassen. Nach sechs Monaten Rehabilitation erlitt der 31- jährige Mittelfeldspieler einen Rückschlag. 
Klarer Bundesliga-Favorit Kein Trainer nennt anderen Meistertipp als Bayern BERLIN ~ Für 14 der 18 Bundes­ liga-Trainer ist die Antwort auf die Frage nach dem kommen­ den Deutschen Meister sonnen­ klar: Bayern München - wer sonst? Nur vier Cheftrainer leg­ ten sich bei der Umfrage, vor dem Bundesligastart am Wo­ chenende, nicht fest. «Die Bayern! Das ist ja ganz klar», sagt Felix Magath vom VfB Stutt- . gart stellvertretend für seine Zunft. Eine Wiederholung des Start-Ziel- Sieges des Topfavoriten wünscht sich im Interesse der Attraktivität der Liga jedoch keiner. • «Hoffentlich wird es spannender als zuletzt», formuliert Peter Neu- . rurer (Bochum) was alle denken. Dass den Bayern wie beim 18. Ti- telgewinn im Vorjahr auch in der 41. Saison ein Spaziergang gelingt,. glaubt allerdings nicht einmal de­ ren Trainer Ottmar Hitzfeld. Unangenehme Konsequenten des Riesenvorsprungs «Dass wir als Titelverteidiger Fa-, vorit sind, liegt auf der Hand. Ich gehe aber davon aus, dass der Ab- • stand nicht so gross sein wird wie im vergangenen Jahr.» Der Durchmarsch in der Liga, der mit einem 16-Punkte-Rekord- vorsprung endete, hat seine Kolle­ gen gewurmt. «Jeder wird versuchen, die Bay­ ern noch mehr zu jagen», meint Klaus Augenthaler, Ex-Münchner und neuer Trainer bei Bayer Lever­ kusen. Der kantige Franke («Ich bin kein Prophet») verweigerte ge­ nauso wie Ewald Lienen (Mön­ chengladbach), Erik Gcrets (Kai­ serslautern) und Matthias Sammer (Dortmund) einen konkreten Tipp. «Meister wird die Mannschaft mit den meisten Punkten. Ich hoffe, dass sind wir», meinte Sammer. BUB als härtester Konkurrent erwartet • Tatsächlich wird dem BVB am 
Für 14 der 18 Bundesligatrainer ist klar,, dass Bayern München auch nach der am Wochenende beginnenden Meisterschaft wieder die Meisterschale in den Händen hält. ehesten zugetraut, einen Alleingang des FC Bayern zu verhindern. «Ge­ gen die Bayern mitzuspielen, wird für jedes Team schwierig..Die sehe ich-als erste Titelkandidaten, dann kommt Borussia Dortmund», meint Hertha BSC-Trainer Huub Stevens. «Der BVB wird sicher eine bes­ sere Saison als im Vorjahr spielen», sag\ auch Schalkes Coach Jupp Hcynckes. Dass die Knappen durch ihn den entscheidenden Kick be­ kommen könnten, glaubt Hitzfeld: «Mir Heynckcs wird auch Schalke ein gewichtiges Wort mitspre­ chen.» Auf einen schnellen Aufschwung setzt auch der Neu-Gelsenkirche-ner. 
«Schalke 04 kann eine Überra­ schungsmannschaft sein»; so Heynckes. Stuttgart nicht hoch gehandelt Erfolgscoach Magath, der mit denr 
: VfB . Stuttgart Vi/.emeister wurde, zählt neben Dortmund und Schalke auch Hertha BSC .noch zu den Klubs, «die in der Lage sind, den Bayern gefährlich zu werden». Seine Schwaben selbst zählen er und viele seiner Kollegen trotz der Super-Saison 2002/03. nicht zum Verfolgerkreis. Allein Hitzfeld rech­ net auch sie zu den Rivalen: «Der VfB Stuttgart hat Blut geleckt.» Während das Solo der Bayern in 
der letzten Saison durch das frühe Ausscheiden in der'Champions Le- ague begünstigt- wurde, wünschen . die Konkurrenten den Münchnern aus Eigennutz mehr Erfolg in der europäischen Königsklasse. Frankfurter als Versuchskaninchen «Bayern hat den besten Kader. Allerdings wird es durch die Dop­ pelbelastung in dieser Saison wohl schwieriger», hofft Willi Reimann, Trainer von Eintracht Frankfurt. Der Aufsteiger wird bereits im Bundesliga-Fröffnungsspiel am 1. August erfahren, wie stark der Ti­ telverteidiger in diesem Jahr ist. Reals China-Reise ein Flop Beckhams erster Treffer war ein Eigentor PEKING - Real Madrids PR-Tour in Asien entwickelt sich zu ei­ nem Reinfall. Die Königlichen tappen nicht nur von einem Fettnäpfchen ins andere, son­ dern müssen enttäuscht fest­ stellen, dass der Trikotverkauf weit unter den Erwartungen liegt. Die chinesischen Fans bekommen vom Starensemble bisher nicht viel zu sehen. Ein eigens für den spani­ schen Rekordmeister organisiertes Bankett in Kunming verliessen Beckham, Zidane und Co. bereits nach 15 Minuten. Ein öffentliches Training fiel aus, weil die Stars erst gar nicht erschienen. Selbst durch die Presse erfährt der Chiriese nichts über die Madri- lenen. Die Stars haben sich total abgeschottet und lehnen Interviews strikt ab. Der Generalsekretär des asiatischen Verbandes zeigte sich empört und schimpfte die Spanier «Blutsauger» und «geldgierig». Die dreiwöchige Asien-Tour mit den Etappenorten Peking, Tokio, •Hongkong und Bangkok bringt rund acht Millionen in die Vereins­ kasse. Wesentlich mehr hatte man sich in Madrid vom Trikotverkauf er­ hofft. Das Trainingslager sollte den spanischen, Nobelverein im 
asiati-Davld 
Beckham (rechts im Bild mit Zinedine Zidane) schoss sein erstes Tor bei Real - aber leider ins eigene Gehäuse. sehen Raum bekannter machen und • den Verkauf von Fanartikeln ankur­ beln. Im Vergleich zu englischen Vereinen herrscht diesbezüglich . Nachholbedarf. Doch hat es sich herausgestellt, dass 90 Prozent al­ ler verkauften Trikots Fälschungen • sind." Das Original-Trikot kostet 60 Euro, die täuschend echt nachge­ machten Leibchen sind füriO Euro zu haben. Ein Schock für Real Madrid und dessen Manager Jorge Valdano, der gehofft hatte, einen Grossteil der Transfersumme für David Beckham (35 Millionen Eu­ ro) dank des Trikotverkaufs herein­ zuholen. 
Eigentor von Beckham . Der englische Superstar David Beckham hat sein erstes Tor im Tri­ kot seines neuen Vereins Real Ma­ drid erzielt: Ein Eigentor. Bei einem Trainingsspiel im Vorbereitungs­ camp in China traf «Becks» bei ei­ nem misslungenen Abwehrversuch ins Tor. Wie das Sportblatt «Marca» berichtete, wäre Reals neuer Star vor Ärger am liebsten in der Erde versunken: «Der Pechvogel blieb mehrere Sekunden regungslos auf dem Rasen liegen. Dabei hat er wahrscheinlich an den Spott ge­ dacht, der ihm nun in den britischen Boulevard-Blättern bevorstand.» 
Meister unter Siegzwang GC steht im Nachtrag zum 3. Spieltag der Super League un­ ter Siegzwang. Der Titelträger darf sich vor eigener Kulisse gegen Wil keine dritte Nieder­ lage mehr leisten, sonst würde der Rückstand auf die Spitzen­ klubs Servette und Basel neun Punkte betragen. Vom Blick zur fernen Konkurrenz in •Genf und am Rheinknie mochte Marcel Koller nichts wissen.. Die Lage ausserhalb des Hardturms zu kommentieren, lag dem Meister- Trainer im Wortsinn fem. Die Kon­ zentration gilt dem eigenen Team, an dessen Qualitäten Koller auch nach Fehltritten gegen Xamax und Aarau keine Sekunde zweifelt. «Wir müssen einzig zur Effizienz und Ab­ geklärtheit der letzten Saison zu­ rückfinden», skizzierte Koller das Konzept zur Entspannung der Situa 
J ti°n - von Panik also keine Spur. Axpo Super League mC^ 
Soms, 
aB : Basc l " Ncuchätcl Xamax 4:2 (2:0V Young Buys - FC Zürich 2:1 (0:0). Scr- v 
1." V° 
n 5: 1 " 
:0>- St. Gallen - Aarau 0:0. Nachtrag heute Dienstag: Grasshoppers - Wil. 1 • Servcltc 2. Basel 
3 9:2 9 3 9:5 9 3. Young Boys 4. Ncuchätcl Xamax 
3 8:5 6 3 5:4 6 3. Aarau 6. Thun •7. Wil 8. Sl. Gallen 
3 3:2 5 3 3:7 2 2 2:4 1 3 1:6 1 9. Urasshoppcr* 2 1:3 Q 10. FC Zürich 1 2-5 0
	        

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