Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MONTAG, 28. JULI 2003 VOLKS I 
IIV1 I A IVI n SCHLUSSICOMZERT BLATT I I IM LH IM 
U MiTTELALTER-ROCK 
5 NACHRICHEN Mystischer Mittelalter-Rock auf Burg Gutenberg dank Adaro BALZLRS — Mittelalterliche Gesänge, teils schon über 700 Jahre alt, vermischt mit fetzi­ gem Sound und mystischer Stimmung füllten den Innenliof der Burg Gutenberg, weiche als ideale Kulisse diente. Die Geschichtc der Apokalypse und des Antichrists nutzten Ada­ ro als Anfang ihres Konzertes. Mit den Instru­ menten Drehleier, Dudelsack, Bombarde, Flö- le, Knummhorn, E-Gitarre, Bass und Schlag­ zeug. wagten Sie eine Vermischung von mittelalterlichem, edlen, Gesang und fetzigem weniger edlen Rock. Die Mischung gelang of­ fensichtlich, denn nach einigen Darbietungen mit witzigen und ironischen Einlagen zu den •jeweiligen Liedern, war das Eis zwischen Adaro und dem Publikum gebrochen. Sie sanr gen von Frauen, die nicht wollten, wen der Mann wollte,: von zurückgewiesenen Män­ nern (ja. das gab's schon damals), von Frauen ohne Männer, dafür aber mit Kindern und an- defen alltäglichen Anekdoten,. welche sich schon im Mittelalter zugetragen haben. . Aus ihren Liedern konnte man erkennen, dass eine grosse Verbundenheit zwischen Adaro und der mittelalterlichen Musik be­ steht und dass schon immer von denselben Problemen und Freuden gesungen wurde und dies auch immer der Fall sein wird. Es ist nur eine Frage des Stils.und des Könnens und diese Frage konnten Adaro für sich ent­ scheiden. Vor allem ihre Frontfrau Konstan­ ze Kulinsky, neben Christoph Felgen wel­ cher grossartige Leistungen auf den Instru­ menten D.udelsack und Flöte zeigte.und mit seiner rauen. sehr passenden 'Stimme brillier­ te, revolutionierte das Spiel auf der Drehleier mit Wall-Wah-EITeklen und braclite'mit ihrer 'hohen aber klaren Stimme manches Männer­ herz zum schmelzen. Adaro gelten in ihrer Musikecke als ein­ zigartig. obwohl es mehrere Bands, welche denselben Versuch wagen, geben würde. Doch kann keine einzige von ihnen Adaro das Wasser reifhen.'Vor einem Jahr brachten Sie ihr bereits drittes Album «Minnenspiel» heraus und die Release-Tour für das Vierte soll schon im November dieses Jahres star­ ten. Stefan Gassner PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 25. Juli 2003 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 44.00 Rücknahmepreis: € 43.12 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 42.20 Rücknahmepreis: € 41.37 Zahlstelle in Liechtenstein: Swisslirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz ANZI IOP Silicon Valley Equities NAV (+ Atisgalifkoniinissicin) Kurs 25.7.0J s n 65,55 Zuwachs 2003: +36,59% Hermann Finance AGmvK AUSIMSSO 
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Let's fetz bis z'letzt Mit dem Schlusskonzert der Jazz-Wörkshops endeten die ^IVleisterkurse 2003 TRIESEN - 33 Musiker standen am Samstagabend im Triesner Saal abwechselnd auf der Büh­ ne. Die meisten von ihnen stu­ dierten während einer Woche bei einem der neun Dozenten der Jazzworkshops. Insgesamt wa­ ren an den drei Wochen Mets 
1 terkursen rund 120 Studenten aus aller Welt eingeschrieben. • Michael Reichert Jazztime im Triesner Saal., Da ist doch gleich-ein anderes Ambiente spürbar. Auf der Bühne steht zwar wie bei jedem Meisterkurs-Konzert noch der grosse Steinway-Fiügel, doch er wird flankiert'von Schlag­ zeug, Kontrabass, Gitarren, alle an ihre Verstärker angeschlossen. Da­ zwischen ragt ein Wald von Mikro-- phonStändern empor. Ohrwürmer und Solisten Es traten abwechselnd Solisten und ' Ensembles auf. Die Solisten (Sänger) wurden von einem Trio.bc- gleitct, dessen Mitglieder immer wieder auch Solopartien spielten. Auch bei den Ensembles, gebildet aus jeweils sechs bis sieben Schü­ lern, wurde meist nach klassischem Schema variiert: Alle zusammen spiejen das Thema, dann tritt jeder Instrumentalist der Reihe nach als Solist hervor, zum Schluss wird wie­ der ensemble auf das Thema zurück­ geführt. Die Highlights des Abends waren aber die Zugaben ausserhalb des Programms. So drängelten sich etwa die acht Sängerinnen und die zwei Sänger z.w'ischen Stcinway und Monitorboxen und trugen das Stück" «I'm Blue» vor. Ein ruhiges, ein wunderschönes Lied mit viel Drive,' bei dem - wieder nach dem klassi­ schen Jazz-Schema - Soloeinlagen mit Chorpassagen wechselten". In der Pause stellten sich auch die drei Po­ saunisten der Kurse ganz spontan in das Foyer und variierten unter gros­ sem Beifall des Publikums eine alte Glenn-Miller-Nummer. Atmosphärisches Im Unterschied zu anderen Aben-Atn 
vergangenen Samstag fand {m Zuge der Internationalen Meisterkurse das Schlusskonzert der Jazz-Work­ shops Im Gemeindesaal Triesen statt Als «Überraschungselnlage» traten nach der Pause alle Sängerinnen und Sänger gemeinsam auf. den wurden in der Pause auch Hüppchea und Getränke offeriert, die der Sponsor des Abends, die Brian-Jeeves-Group, gespendet hat­ te. So plauderten die Damen und Herren Publikum mit Wein- oder. 
Biergläsern-in der Hand und man konnte förmlich hören, wie dies die Stimmung beeinflusste. Der Ge­ räuschpegel stieg deutlich an, denn es wurde viel geredet und häufig gelacht. Eine herrlich entspannte 
Atmosphäre. Übrigens war die Um­ gangssprache. an diesem Abend Englisch, da die meisten Studenten und Dozenten nicht aus dem deutschsprachigen Raum stamm­ ten, die meisten kamen aus Holland. Arie und Koloratur Schlusskonzert der Gesangsklasse von Silvana Bartoli-Bazzoni TRIESEN - Fünf Sängerinnen und ein Sänger traten am Frei­ tag mit je zwei Stücken vor ein etwa 80-köpfiges Publikum im Triesner Saal und zeigten, was sie bei ihrer italienischen Leh­ rerin gelernt hatten. Silvana Bartoli ist eine Expertin aus demOpemfach. • Michael Reichert Dieser Konzertabend hatte durch­ aus ein wenig Wetibewerbscharak- ter, auch wenn hier keine* Noten vergeben oder Ranglisten erstellt wurden. Doch weil die Interpreten so kurze Stücke sangen und dicht hintereinander auftraten, konnte man die verschiedenartigen Stim­ men gut vergleichen. Die Farbe, die Lage, das Timbre oder das Volu­ men klang jedesmal verblüffend anders. Doch zu einer Oper gehört auch ein gewisses schauspieleri­ sches Talent. So mussten die Absol­ venten auf ihre Gestik ebenso ach­ ten wie auf ihre Mimik. Die ganze Performance wurde von deh Kolle­ gen und Freunden, die zahlreich im Publikum sassen, kritisch beobach-Irls 
Gabriele Schröck anlässlich des Schlusskonzertes der Meisterkurse für Gesang. tct. Besonders viel Applaus bekam übrigens Marilia Vargas.aus Brasi­ lien: Sie erntete für ihre Darbietung sogar eine Zugäbe. Eine Seltenheit bei Abschlusskonzerten. 
Die Lehrerin Silvana Bartoli unterrichtet nun nach 2002 das zweite Mal an den Meisterkürsen. Sie wurde damals 
vom langjährigen Meisterkurs-Do­ zenten Kurt Widmer empfohlen und nahm sich des damals vakanjen Opernfachs ap. Selbstverständlich in seiner italienischen Ausprägung. Die Dozentin war auch Lehrerin ih­ rer Tochter Cecilia Bartoli, eine be­ rühmte 
Sängerin, die übrigens nächstens an den Salzburger Fest­ spielen auftritt. Doch an den Meis­ terkursen "singen die Studenten nicht nur italienische Opern, sehr viel Mozart war zu höYen. Das liegt daran, sagt Silvana Bartoli, dass die Schüler schon mit einem Reper­ toire zum Kurs kommen. Denn eine Woche sei viel zu wenig Zeit, um ein neues Stück von Grund auf ein­ zuüben. Das reicht gerade, um ein wenig an der Technik zu feilen. Doch wenn «jemand grosse techni­ sche Schwierigkeiten hat, kaiin man die in einer Woche auch nicht korrigieren». Sie probten vor allem den «italienischen Stil», sagt sie. Das meint sie durchaus auch im sprachlichen Sinn. Gerade weil sich im Kurs viele Deutsche und Holländer befunden haben, habe die italienischen Aussprache da und dort etwas geholpert.
	        

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