Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 25. JULI 2003 VOLKS I 
c DHDT U19-FU SS BALL-EM BLATT I OrV/ll • IN LIECHTENSTEIN 
15 U19-EM-G EWINN SP IE L Mit dem Volksblatt gratis zum EM-Finale Nützen Sie Ihre Chance und-besuchen Sie das Finale der U19-EM gratis. Wenn Sie wis­ sen, welche beiden Spieler die zwei Tore für Liechtenstein in der EM-Vorrunde geschos­ sen haben, so rufen Sic heute, Freitag um punkt. 13 Uhr unter Tel. 237 5l '40 unsere Sportredäktion an. Die ersten zehn Anrufer, die die richtigen Namen nennen, bekommen je eine Gratiseintrittskarte im Wert von 25 Fr. prat* rsoui Mv- • * -< „ 3 f(i - * 
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1 - jLiUXflfe/ .SSE i$§| « • o Sä So gehts weiter Samstag, 26. Juli: EM-Finale 20.00 Uhr: Portugal - Italien UNDER-I9 Championship Liechtenstein 2003 EM-Splitter Favorit Portugal Österreichs Ul9-Traincr Paul Gludovatz (Bild) ist bereits gestern mit seiner Mann­ schaft nach Wien abgereist: Auch einen Tag nach der 6:3-Niederlage gegen Portugal lob­ te Glüdovatz seine Schützlinge: «Kein ande­ res Team, auch nicht die Portugiesen und Ita­ liener, haben vier Spiele lang auf so einem hohen Niveau gespielt. Und es war toll zu se­ hen, mit wieviel Herz die Burschen ge r kämpft und gespielt haben.» Die Prognose von Gludovatz für das Endspiel Portugal - Italien am Samstag: «Da ist jeder Ausgang möglich, die Portugiesen sind für mich jetzt leichter Favorit.» OK - UEFA Am Samstag vor dem Finale kommt es auf der Schaaner Rheinwiese zu einem ganz be­ sonderen Spiel. Das Organisationskomitee der UI9-EM-Endrunde empfängt ab 16.00 Uhr Mitarbeiter der UEFA. Es werden 2 x 30 Minuten gespielt. Ob es aber zu so spannen­ den und hoch stehenden Partien, wie es die U19-Akteure gezeigt haben, kommen wird, bleibt zu bezweifeln. 
Als Gast zurückgekehrt Dietrich Weise kam vor zehn Jahren als Nationaltrai'ner nach Liechtenstein VADUZ - Vor zehn Jahrenkam pietrich Weise als Nationaltrai­ ner nach Liechtenstein. Für die Vorrundenspiele der U19-EM ist er als Gast zurückgekehrt. • Cornelia Hofer «Hätte mich Hubert nicht angeru­ fen, wäre ich jetzt nicht hier. Dann würde ich die Spiele zu Hause von der Couch verfolgen.» Dietrich Weise schmunzelt. Seine Augen leuchten und er. sagt: «Ich haue nie gedacht, dass mir der Rückzug vom Fussball so leicht fallen würde. Langweilig ist'mir nie und ich ge- niesse es, Zeit für andfcre Dinge zu haben.». Hubert Neu lacht und der Spielerberater vom 1. FC Kaisers­ lautern sagt: «Das stimmt nicht ganz, Herr- Weise "ist immer noch auf dem Laufenden, was den Fuss-. ball betrifft. Ihm entgeht auch heu­ te nichts;-auch wenn er vielleicht nicht mehr so "oft vor Ort ist.» Dietrich Weise der Ziehvater Die beiden Männer schauen sich an und jetzt lachen wir alle drei. Dann sagt Hubert Neu: «Für mich ist Dietrich Weise wie ein ZiehVater und'ich schätze es, mit ihm Spiele zu verfolgen und mich mit ihm da­ rüber zu. unterhalten. Notizen macht er auch heute noch.» Das war auch bei den Vorrundenspielen der U19- EM in Liechtenstein nicht anders. «So viele Spiele auf einmal hab ich noch gar nie gesehen. Wir haben ei­ ne Halbzeit von einem Spiel ange­ schaut und fuhren in der Pause zum nächsten. Dazu verfolgten wir auch, noch die Partien von Bregenz und Vaduz», erzählt Hubert Neu und er- • gänzt: «Wir haben uns aber auch oft über Liechtenstein unterhalten, denn Herr Weise ist ein.Kenner des Landes. Und er hat mir einige 
Ge­Hubert 
Nöu (links) über Dietrich Weise: «Herr Weise Ist immer noch auf dem Laufenden, was den Fussbali be­ trifft. Ihm entgeht auch heute nichts, auch wenn er vielleicht nicht mehr so oft vor Ort ist Notizen macht er aber aber immer noch.» heimnisse verraten.» 
-Wiedr lachen sie, der-ältere, erfahrene Fussball- Lehrer und̂ der jüngere, motivierte Spielerberater. * Dietrich Weise der Fussball-Lehrer Einen kurzen Augenblick wird : Dietrich Weise nachdenklich. Sein Lachen verschwindet aus seinem Gesicht und er sagt: «Vor genau zehn Jahren bin ich nach Liechten- steia gekommen. Die Zeit hier war interessant. Nicht immer einfach zwar, aber ein Grundstein konnte gelegt werden und dass die U19- EM heute, hier stattfindet, kommt mit Sicherheit nicht von ungefähr.» 
Für einen „kurzen Moment überlegt er erneut und sagt dann: «Ich bin froh, kann ich das heute alles frei­ willig machen und aus der Distanz betrachten kann. Das ist nämlich die andere Seite des Fussballs. Man ist ständig-auf Achse und nie zu Hause.» V a- Dietrich Weise der Gast . Plötzlich hellt sich das Gesicht des ehemaligen Fussball-Lehrers wieder auf und er sagt: «Ich bin so. glücklich, dass ich .heute in Heil- brönn eine Wohnung- habe, die. ich zuschliessen känri, wenn ich weg- 
! gehe und wieder aufmachen kann, wenn ich zurückkomme. Das habe 
ich mir immer gewünscht und vor allem bin ich froh, nicht mehr in der Hektik Frankfurts leben zu müssen.» Erneut überlegt der ehe­ malige Liechtensteiner National­ trainer und sagt dann mit ruhiger Stimme: «Jetzt sollte es mir nur noch .gelingen, meine Frau von Frankfurt nach Heilbronn zu brin­ gen. Doch sie lie8t die Stadt und hat sich ihr Lehen dort eingerichtet, da ich immer unterwegs und zu "Hause nur kurz Gast war. Das ist heute umgekehrt. Ich .bin gerne- zu Hauje und:nur noch selten als' -. Gast im Fussballstadion.» Dietrich Weise schmunzelt. Und seine Au­ gen leuchten noch heller.. Mut, Einsatz und Herzblut Sportpsychologe Ed Weiss über den Einsatz der U19-Äkteure Für viele echte Sportfans ist eine Sportveranstaltung schon fast eine Religion. Der Sport lässt uns den Alltag vergessen und lässt uns ab­ tauchen in eine Welt,.die.grösser und besserist als wir selber. Die al­ ten Helden und dotier sind zwar längst vergessen, Verschwunden sind sie aber nicht. Einzig die Na­ men haben gewechselt. Heute heis- sen sie Zidane und." Beckham. Gretzky und Jordarr. Maier und Armstrong. Was aber ist Sport? Was steckt hinter einem Spiel? Ist es das Geld? Der Ruhm? Die Ehre? Gibt es pine Definition dafür? Gibt es eine Beschreibung dafür, was den Sport speziell, interessant, auf­ regend und spannend macht? Und würden wir es wahrnehmen, wenn wir es sehen würden? Am Mittwochnachmittag habe ich- diese spezielle, interessante, aufregende und spannende Seite des Sports im Rheinparkstadion in Vaduz miterleben können. Das Ul9-EM-Halbfinale zwischen 
Sportpsychologe Ed Weiss, Österreich und Portugal war Sport vom Feinsten. Es waren zwei aus­ geglichene Mannschaften mit ganz unterschiedlichen Spielarten. Ei­ nerseits die artistischen, technisch versierten Portugiesen und ande­ rerseits die kämpferischen, körper­ lich starken Österreicher, die sich ihre. Chancen hart erarbeiten mussten. Und beide Mannschaften wollten gewinnen. Es ging nicht darum, nicht zu verlieren. Und so verhielten sich die beiden Teams 
auch auf dem grünen Rasen: mit Mut, Risikobereitschaft und Selbstvertrauen. Keiner versteckte sich hinter dem'anderen, niemand war zufrieden im Halbfinale zu ste-. hen, alle wollten mehr. Als Öster­ reich in Führung- ging, attackierte Portugal. sofort. Auch nach dem zweiten Treffer der, Österreicher Hessen die Portugiesen den Kopf, nicht hängen..Aufgeben war keine Alternative, "weiterkämpfen ihre Antwort; "Portugal gelang der Aus­ gleich und Österreich hätte ausein­ anderfallen können. Nach der 3:2- Führung Portugals hätte sich die Austria-Elf zurückziehen können. Ä.be'r das taten sie nicht. Sie kämpf- teli weiter. Und das gleiche tat Portugal. Das Spiel war geprägt vom Kampfgeist, Einsatzwille und Herzblut der Spieler. Dass sich Portugal schliesslich mit 
63 durch­ setzte, spielt keine Rolle. Denn auch nach der 4:3-Führuftg Portu-. gals in der Verlängerung zog sich 
Österreich nicht zurück. Nur Ver­ lierer versuchen sich vor einer ho' hen Niederlage.zu schützen. Sie­ gertypen kämpfen weiter. Und das hqben Österreich und Portugal bis zum Schlusspfiff gemacht*. Wir geheh an- Sportveranstaltun­ gen, weil wir grosse Leistungen se­ hen wollen. Wir wollen Mut und Kameradschaft, Ruhm und Ehre, Heldentum und Risiköbereitschaft miterleben. Der Sport bietet uns dazu Gelegenheit. Manchmal. Und das sind auch diese' Momente, in denen unser eigener Stolz und un­ ser eigenes Selbstbewusstsein ge­ stärkt wird. Am Mittwochnachmit­ tag habe ich das Rheinparkstadion in Vaduz mit erhobenem Haupt und geradem Rücken verlassen. Und das Lächeln habe ich heute, noch im Gesicht. Ed Weiss ist Sportpsychologe. Er wohnt in Schaan und schreibt in unregelmäßigen Abständen für das Volksblatt. Vaduz. U19-füssb^äil-EM-Finale aar 'o*£<r UNDERI9 Championship n Liechtenstein 2003 
Portugal lieii - 20 Uhr, 26. Juli 2003 Kartenvorverkauf be^derRgst Vaduz m̂d www.postcorner.li . rVÖUÖSBL/Vrr 
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* u.fea# GÜNSTIGER GEHT'S NICHT Mit der VOLKSCARD bezahlen Sie für die EM-Grupp'enspiele: 6 statt 10 Franken und für Halbfinale und Finale 15 statt 25 Franken.
	        

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