Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 25. JULI 2003 
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NDspiatz  10 KOMPAKT DaimlerChrysler mit Gewinneinbruch STUTTGART - Der Autokonzcm Daim­ lerChrysler hat im zweiten Quartal 2003 wegen eines Umsatzrückgangs und des Ver- lusts bei der ÜS-Tochter Chrysler einen Gc- winneinbruch erlitten. Das operative Ergeb­ nis schrumpfte von 1,7 Mrd. auf 0.6 Mrd. Euro. Das teilte die deutsch-amerikanische DaimlerChrysler am Donnerstag in Stuttgart mit. Chrysler musste im amerikanischen Autogeschäft per Ende Juni einen Verlust von 948 Mio. Euro hinnehmen. Die Umsätze gingen gegenüber dem Vorjahreszeitraum konzernweit um 13 Prozent apf 34,32 Mrd. Euro zurück. Schuld sei insbesondere - die Rabattschlacht und die Nachfrageschwäche in wichtigen Märkten wie den 
USA-- Mediengigant Viacom mit Rekordgewinn NEW YORK - Das US-Mcdienunternehmen Viacom hat dank starker Werbeeinnahmen im zweiten Quartal 2003 bei Umsatz und Gewann Rekorde verbucht. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, stieg der Quartalsge- winn im Vergleich zum entsprechenden Vor­ jahresquartal um 21 Prozent auf 660 Mio. Dollar. Der Quartalsumsatz erhöhte sich um zehn Prozent auf 6,4 Mrd. Dollar. Viacom wird auch erstmals eine'Quartalsdividende in Höhe von sechs Cent je Aktie ausschütten. Zu Viacom gehören Fernsehfirmen wie CBS und UPN Television, Fernsehstationen, Kabelfern­ sehsender wie MTV, VH1 und Nickelodeon, zahlreiche Radiöscnder, Plakatwerbefirmen", das Paramount-Filmstudio, Freizeitparks, der Buchverlag Simon Ä'Schuster sowie der Vi­ deoverleiher Blockbuster. Viacom mit Si.tz in New York erhöhte den Halbjahresumsatz um acht Prozent auf 12,5 Mrd. Dollar. Die Ge­ sellschaft-verdiente in den ersten sechs Mona­ ten dieses Jahres 1,1 Mrd. Dollar gegenüber einem Verlust von 567 Mio. Dollar in der Vor­ jahresvergleichszeit. ... Traditionsbank Homblower Fischer steht vor der Pleite FRANKFURT - Das traditionsreiche deut­ sche Wertpapierhandelshaus Hornblowcr Fi- • scher steht vor der Pleite. Ins Straucheln ge­ kommen ist es unter anderem wegen der Be­ trugsaffare um den Mehrheitsaktionär und Distefora-Gründer Alexander Falk. Die* Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsauf- sicht (BaFin) hat einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegen Homblower Fischer gestellt. Der seit Anfang Juni in Deutschland wegen Betrugsverdachts inhaf­ tierte Falk hält 75,6 Prozent am Unterneh-. ' men.' Als Ursache für die Pleite bezeichnete Homblower Fischer die Blockierung von dringend benötigten Geldern durch die Ham­ burger Staatsanwaltschaft in Höhe von 2. Mio. Euro wegen des Vorwurfs der Geldwä­ scherei. Dies seien Forderungen von Hom­ blower gegenüber der Alexander Falk Hol­ ding. Homblower habe sich seit einiger Zeit wegen des schwachen Marktunifeldcs und der erlittenen Verluste im Beteiligungsge- schäft in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befunden und sei. von Falk abhängig gewe­ sen, teilte die BaFin mit. Siemens mit weniger Umsatz und Gewinn MÜNCHEN. - Der deutsche Siemens-Kon­ zern hat im dritten Quartal'des Geschäfts­ jahrs 2002/03. mit deutlich weniger Umsatz und Gewinn, aber dennoch besser als erwar­ tet abgeschlossen. «Mit dem Ergebnis des dritten Quartals bin ich zufrieden», kommen­ tierte Vorstandschef Heinrich von Pierer die Geschäftsentwicklung. Nach Steuern ergab -sich ein Gewinn von 632 (Vorjahreszeitraum: 725) Mio. Euro. Der Umsatz sank im dritten Quartal wegen der schwachen Nachfrage um 15 Prozent auf 17,38 Mrd. Euro. Das neu berechnete operative Ergebnis aller Bereiche betrug 1,023 (1.098) .Mrd. Euro. Dfe ange­ schlagene Netzwerksparte ICN ist weiterhin der grösste Problemfall beim Siemens-Kon- zern. Im abgelaufenen Quartal sei der Verlust bei ICN von 84 Mio. auf 125 Mio. Euro ge­ stiegen, teilte Siemens mit. 
LAFV-G ASTBEITRAG Kommentar zur aktuellen Situation Seit einiger Zeit wird von «offi-' zieller Stelle» immer wieder darauf hingewiesen, dass dank den eingeleiteten Massnahmen der wirtschaftliche Aufschwung - unter Führung , der USA - un­ mittelbar bevorsteht. An erster Stelle wird die in Ameri­ ka von den politischen Gremien be­ schlossene Steuersenkung erwähnt, . die dem Bürger ab sofort zusätz­ lichen. «Spielraum» für weiteren Konsum eröffnet. Dabei wird zu wenig beachtet, dass der «Durch- - schnitts-Amprjkaner» bereits stark. verschuldet ist, weil er nach dem Motto «Konsum auf Pump» «erzo­ gen», wurde. Das heissu das_s er die­ ses Mal höchst wahrscheinlich ei­ nen wesentlichen Teil der Steuerer­ sparnisse zur Reduktion von aus­ stehenden Schulden verwendet wird und nicht für Konsumzwecke. Auch der Staat lebt nach dieser Maxime und das Defizit für das Jahr 2003 wird sich für. Washington auf gegen $ 400.--50Ö Mia. belau­ fen. Die einzelnen Staaten - allen voran-Kalifornien und New York - sind aber im Unterschied zu «Wa­ shington» kraft Gesetz gezwungen, die Defizite auszugleichen, was nur durch rigorose Sparanstrengungen seitens der Behörden erfolgen kann. Dass dies im Hinblick auf. den kommenden Wahlkampf 2004 nicht populär sein wird, ist offen­ sichtlich und führt dazu, "dass man­ che «Kompromisse» getroffen wer­ ben. 2004 zeichnet sich also als sehr kritisches Jahr ab. Die steigenden Energiepreise sei es Öl oder Gas - stehen quasi als Gegenpol zur Steuersenkung. Die drastisch gestiegenen Preise wiegen die erfolgte Steuersenkung 
auf und mehr noch, sie belasten zu­ sätzlich, das Haushaltsbudget des einzelnen US-Bürgers. Wenn hier nicht schnell und deutlich eine Sen- . kung dieser zusätzlichen Belastun­ gen erfolgt, bedeutet dies, dass der Bürger sich 'um die Früchte der Steuersenkung geprellt sieht und im Wahljahr natürlich den Verant­ wortlichen die Schuld zuschiebt - dies auch dann, wenn die echten Gründe in den normaler!. Markt- kräften zu. suchen sind. 2004 als Wahljahr lässt grüssen. Der US$ hat nach längerer Tal­ fahrt wieder etwas an Stärke ge­ wonnen. Diese Entwicklung sollte noch einige Wochen anhalten, nicht weil die US Wirtschaft wieder an Schwung gewinnt, sondern weil die mittel- und langfristigen Zinssätze in den letzten Wochen bereits um mehr als _% angezogen haben. Amerika als grösstes Schuldner- land ist täglich auf fremdes Kapital in bedeutendem Ausmass angewie­ sen. weshalb auch hier die .Markt­ kräfte dominieren. Steigende Zin­ sen sind.aber «Gift» für die Aktien­ märkte und es ist denkbar, dass sich hier die Gcschichte der späten 80er Jahre in abgeänderter Form wieder­ holen könnte. .. Die einzelnen Unternehmen kämpfen mit dem derzeit 'rauhen . Gegenwind der Wirtschaft und den sich abzeichnenden' deflatiönären Tendenzen resp. «double-dip-Re- zession». Um sich «über Wasser zu • halten», werden kurzerhand Leute entlassen um so au-f der Kostensci- •te Entlastung zu schaffen. Sichtbar wird.diese Entwicklung in den stei­ genden Arbeitsloscnzahlen in Ame­ rika und auch den übrigen grossen Wirtschaftsblöcken - in Amerika 
haben in den letzten 2 Jahren über 2- Mio. Menschen ihren Arbeitsplatz verloren und auch in Deutschland sind mehr als 4 Mio. Leute ohne Job. Dazu kommen noch die Unter- deckungen der Pensionskassen vie­ ler Unternehmen -. eingetreten wegen der schwachen Börsenver­ fassung. General Motors - um nur ein Beispiel zu nennen - hat in den letzten Wochen eine Riesenanleihe aufgelegt, um einen Teil dieser • .Unterdeckung «mit Schulden» aus­ zugleichen. Ahnliches - allerdings auf einer anderen Ebene - geschieht in Deutschland, wo die Regierung u.a. mit «Schuldenmachen» eine Steu­ ersenkung durchziehen möchte. Dies ist ein riskantes Spiel, vor al­ len Dingen dann, wenn die Wirt­ schaft nicht , sofort und nachhaltig anziehen, sollte. Schliesslich hat küiv.lich die "Ent­ lassung des Topkaders von Freddy Mac in den USÄ für «Schockwel­ len» gesorgt, kam doch dadurch ein besonderer Wirtschaftszweig - der Immobilicnmarkt - ins Fadenkreuz der Wirtschaftspresse. Befürchtun­ gen über «die Sauberkeit der Bilan­ zen» waren die Ursachen dieser ri­ gorosen Entscheidung, auch wenn im Gefolge dann die Gewinne nach . oben revidiert wurden. Auch die Schwester, Fannie Mae, wurde in den Strudel mit hineingezogen und der Aktienkurs ging auf Tauchsla- tion. Sollte hier die Finanzpresse durch eigene Recherchen zusätz­ lich «fündig» werden, käme der- Immobilicnmarkt - ebenfalls zum Wahljahr 2004 - ins Gerede, de­ cken doch diese, zwei Gesellschaf­ ten über 40 % der Hypothezierungen COUNCIL CONSEIL QFEUROgE OEL'EUROPE 
CALL FOR BIDDERS NEW BUILDING FOR GENERAL NEEDS NEW BUILDING FOR THE EUROPEAN DIRECTORATE FOR THE QUÄLITY OF MEDICINES COUNCIL OF EUROPE STRASBOURG - France To riieer its expanding accommodation needs, the 
Council of Europc is. building 2 
new constructions in the European District of Strasbourg (France) and is organising a call for tenders by separate cöntracts open solely to companies establishcd in one of its 45 member states: Albania, Andorra, Armenia, Austria, Azerbaijan, Belgium, Bosnia and Herzegovina, Bulgaria, Croatia, Cyprus, Czech Re- public, Denmark, Estonia, Finland, France, Georgia, Germany, Greece, Hungary, Iceland, Ireland, Italy, Latvia, Liechtenstein, Lithuania, Luxcmbourg, Malta, Moldova, the Netherlands, Norway, Poland, Por­ tugal,' Romania, Russian Federation, San Marino, Serbia and Montenegro, SloVakia, Slovenia, Spain, Sweden, Switzerland, «the Former Yugoslav Republic of Macedonia», Turkey, Ukraine and the United Kingdom. Thp call fpr tenders will be organised in two phases: a call for bidders; selection of companies on the basis of application files \yho wiil be invited to take part in thc testricted.tendering procedure for the works.' 
- The project for the new building for the gerieral needs of the Council of Europc comprises: a building containing offices and meeting rooms with a floor area of approximätely 22,000 mJ, a creche/kinder- garten s'top-ovcr, a 335-space covered cär park and the ländscapirig of the site with a surface area of about 21,000 mJ. The total cost of the works is estimated at: 
31 600 000 € The project for the new building for the European Directorate for the Quality of Mcdicines comprises: a building containing offices, meeting rooms and laboratories with a floor area of approximately 15,000edcar park and the landscaping of the site with a surface areaof about 17,000 m 
1. The total cost of the works is estimated at: 
24 950 000 € The füll general regulations of the call for tenders, the necessary application documents and the dead- line for reeeption of the call for bidders files will be available on the Council of Europe Internet site: www.coe.int - «new buildings» section on 1 September 2003. 
des US-Immobilienmarktes ab. Die Folgen \vären unübersehbar und für viele sehr belastend. Die Börse lebt natürlich vom Hoffen und Bangen - sprich Gier und Panik - also nach dem Prinzip Hoffnung. Die derzeitige Erholung, die nach dem Einbruch im März sehr deutlich ausfiel, geht ihrem- Ende entgegen. Ich rechne in New York vorerst noch mit einer Seit- wärts 
;Rückwärtsbewegung zwi­ schen 9500 - 8500 bevor es dann im August und den folgenden Mo­ naten - in Etappen - weiter deut­ lich südwärts geht. Der langfristige «Bear-Market» übernimmt dann wieder die Regentschaft - nicht nur in Amerika sondern weltweit. Ein hektischer und volatilcr Trading- markt zeichnet sich ab, weshalb ich weiterhin meinem Motfo treu blei­ be; nämlich «Cash und Trading is King». Die Schwünge werden hef­ tig und kurz sein,'weshalb es sich lohnt, immer wieder Gewinne an­ zubinden und Bargeld zu halten; so ist man in der Lage, die kommen­ den Bewegungen gewinnbringend auszunützen. Nach wie vor ideale «Tradingpapiere» sind Allianz (E 77), Infineon (E 9.90), Kudelski (CHF 27.20), ABB (CHF4.67) so­ wie die Schweizer Versicherungs­ werte. Verfasser: Felix- Lais, Unabhängig • ger Schweizer Vermögensberater, Grenzacherweg 11, CH-4125 Rie- hen/ßatel. Tel.: 004164 641 20 84, Natel: 004179 346 77. 65, E-Mail: f.lais@datacomm.ch Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für den Beitrag liegt beim Verfasser. • SONY LEIDET TOKIO - Die weltweit schwa­ che Nachfrage nach Elektro­ nik, Einbrüche im Film- und Musikgeschäft und hohe Sa­ nierungskosten haben den Gewinn des Sony-Konzerns massiv einbrechen lassen. Wie das Unternehmen am Don­ nerstag in Tokio mitteilte, sank der Reingewinn im ersten Quar­ tal 2003/04 (per 30. Juni) gegenüber dem Vorjahresquartal uni 98 PrQzent auf 1,1 Mrd. Yen (12,5 Mio. Franken).- Der Umsatz ging gleichzeitig um 6,9 Prozent auf 1,6 Billio­ nen Yen zurück. Überdurch­ schnittlich ^stark brachen die Verkäufe in der Elcktroriikspar- te ein, die noch immer den Lö­ wenanteil des Sony-Geschäfts darstellt. Hier sanken die- Um­ sätze um 9,8 Prozent auf . 1,1 Billionen Yen. Grund für den Rückgang war die aussergewöhnlich hohe Nachfrage nach TV-Geräten im vergangenen Jahr im Vorfeld der von Japan und Südkorea ausge­ richteten Fussballwcltmeister- schaft. Während die Einnahmen bei Digitalkameras und Handys die Einbussen etwas auffingen, lit­ ten die Verkäufe der Videospiel­ konsole Playstation2. Im ver­ gangenen Quartal wurden nur 1,94 Mio. Stück verkauft, nach­ dem im Vorjahr 2,65 Mio. abge­ setzt 
worden waren. fr
	        

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