Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 22. JULI 2003 VOLKS BLATT 
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8 KOMPAKT Seilziehen zwischen Swiss und Gewerkschaft geht weiter BASEL - Eine Einigung zwischen der Flug­ gesellschaft Swiss und der Gewerkschaft Ga­ ta lässt weiter auf sich warten. Die Gesprä­ che mit der Vertretung des Bodenpersonals, wo die Swiss die meisten Stellen abbaut, sollen nächste Woche fortgesetzt werden. «Die Atmosphäre ist konstruktiv», erklärte Gata-Vizepräsident Philipp Hadorn am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.' - | Trotzdem würden beide Seiten den Druck des Handlungsbedarfs spüren und man sei gespannt, ob und wie man die unterschied­ lichen Interessen überwinden könne. Details über den Inhalt der Verhandlungen wollte Hadorn.nicht nennen. Die Gata halte aber an ihren Forderungen fest. «Wir behalten auch dje Klagefristen im Äuge und sind zu Kampfmässnahmen bereit, sollte keine Eini­ gung erzielt werden.» . • AUA wirbt um bisherige Swiss-Passagiere WIEN - Die Austrian Airlines-Gruppe wirbt um Kunden der Swiss:-Wer eine Reise nicht mehr antreten kann, weil die Swiss die ent­ sprechende Verbindung streicht; kann zü den gleichen Konditionen auf AUA-Flüge umbu­ chen. Voraussetzung dafür ist, dass. auf dem gewünschtein Flug noch Plätze vorhanden sind, wie die AUA am Montag mitteilte. Das Angebot betrifft insbesondere die Lang- streckenrouten nach Delhi; Teheran und Pe­ king, das die AUA nach drei Monaten Pause .wegen der Lungenseuche Sars Anfang Au­ gust .wieder ab Wien anfliegt. Weiterkönnen Swiss-Kunden Flüge nach Mittel- und Ost­ europa, etwa nach Ljubljana, Zagreb, Pristi­ na, Sofia, Skopje, Krakau oder Kiew, auf die A\JA umbuchen lassen. Auch nach Italien, nach Venedig, Bologna und Florenz sowie die ebenfalls aufgegebenen Destinationen Köln, Bonn, Oslo und Graz kann umgebucht werden! Die Austrian-Airlines-Gruppe kön- . ne «die Lücke, 'die Swiss mit ihren Flugein­ stellungen hinterlässt, bestens'schliessen», sagte Marketing-Vorstand JoseT Burger der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Von den Flughäfen Zürich, Genf und Alten­ rhein SG fliege die AUA 14 Mal täglich das Drehkreuz Wien an. VW streicht fast 4000 Stelieir in Brasilien WOLFSBURG - VW baut in Brasilien fast 4000 Stellen ab. In den Werken Taubatd und . Anchieta sollen insgesamt 3933 Arbeitsplät­ ze verschwinden, teilte das Unternehmen am -Sonntag in Wolfsburg mit, An beiden Stand­ orten werde die Arbeitszeit verkürzt. Grund sei die Schwäche des brasilianischen Auto- riiarktes und wichtiger Export-Märkte. Der Stellenabbau solle sozialverträglich geschê hen. Die betroffenen Mitarbeiter sollten an einem Weiterbildungsprogramm teilnehmen und anschliessend vermittelt werden. Vor­ standsmitglied Peter Hartz äusserte sich opti­ mistisch, dass ein grosser Teil der Mitarbei­ ter in andere VW-Werke oder in neue Ar­ beitsverhältnisse vermittelt werden könnten. Für einen Übergangszeitraüm werde VW al­ len Mitarbeitern das volle Gehalt weiter zah­ len; Volkswagen do Brasil beschäftigt insge­ samt 25 000 Mitarbeiter in fünf Werken und sei damit grösster Arbeitgeber in der Auto­ mobilindustrie in Brasilien. Beiersdorf: Zwei Milliarden Euro für Übernahmen flüssig HAMBURG - Der deutsche Nivea-Herstel- ler Beiersdorf kann auf seiner Suche nach Marken-Zukäufen im Ausland auf ein Fi­ nanzpolster von gut zwei Milliarden Euro zurückgreifen. Das sagte Beiersdorf-Chef Rolf Klinisch gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Markenna­ men nannte Kuhisch nicht. «Denn wenn eine Marke auf den Markt kommt, muss man schnell zuschnappen.» Kunisch bemängelte erneut die unsichere Lage für Beiersdorf an­ gesichts der Überlegungen des Grossaktio­ närs Allianz, sich von seinem Anteil von 44 Prozent zu trennen. 
Recht gesunde Zahlen Novartis steigert Halbjahresumsatz - Reingewinn durch Roche-Verlust belastet BASEL - Oer Pharma-Konzem Novartis Hat den Reingewinn im ersten Halbjahr 2003 um 1 Pro­ zent auf 2,379 Mrd. Dollar ge­ steigert. Der Umsatz 
:legte um 20 Prozent auf 11,924 Mrd. Dol­ lar zu. In lokalen Währungen betrug das Umsatzwachstum 12 Prozent. Das.Ertragswachstum ist durch'ein- malige Aufwendungen geschmälert worden: im zweiten Quartal durch einmalige Investitionen für Lizenz­ vereinbarungen' im Pharma-Be-. reich und im ersten Quartal durch eine Belastung in Höhe von 287 Mio. Dollar im Zusammenhang mit dem Verlust des assoziierten -Ro- . che-Konzems im Jahr 2002. ; *" Der Roche-Verlust sei in der Rechnung 2003 ausgewiesen wor­ den, teilte Novartis am Montag mit.- Unter Ausschluss des Verlusts von Roche hätte Novartis im  erst.cn Halbjahr 2003 einen Gewinnan- . stieg um 13 Prozent' erzielt. Das operative Ergebnis kletterte im Ver­ gleich zur Vorjahresoperiode um 16 Prozent auf 2,814 Mrd. "Dollar. Im Pharma-Bereich stiegen die , Verkäufe im Halbjahr um 18 
Pro-Der 
Pharma-Konzem Novartis hat don Reingewinn im ersten Halbjahr 2003 auf 2,379 Mrd. Dollar gesteigert. zent auf 7,6 Mrd. Dollar. Damit lu­ gen sie über der Marktcntwicklung, wie .Novartis weiter mitteilte. Im Geschäft mit. Nachahmer-Präpara- ten, Sandoz (Genericsj, kletterte 
der Umsatz sogar um 87 Prozent auf 1,463 Mrd. Dollar.. - Zwei Prozentpunkte des Umsat­ zes kamen laut Novartis dürch Ak- quisitionen zustande, allen voran 
dank des Zükaufs des auf Generika spezialisierten slowenischen Unter­ nehmens Lek. Preissteigerungen trugen ebenfalls zwei Prozentpunk­ te bei. Für das gesamte laufende Jahr erwartet Novartis sowohl im Konzern als auch in der Pharmadi- . vision ein Ümsatzwachstum in lo­ kaler! Währungen im «hohen ein­ stelligen bis niedrigen "Zweistellir gen Bereich»; Der Reingewinn soll über dem Voijahresniveau zu liegen" kommen, falls keine unvorhergese­ henen Ereignisse eintreten. Novartis bestätigte damit die bis­ herige Gewinnprogriose. Beim Umsatz war Novartis bisher von ei­ nem Anstieg des Konzern- und des Pharmaumsatzes um rund 10 Pro­ zent in lokalen Währungen ausge­ gangen. Novartis berichtet' 2003 erstmals in Dollar, um den negati­ ven EinQuss des starken Schweizer Franken zu vermindern. . Im letzten Jahr hatte Novartis bei einem Kohzernumsatz von 20,9 Mrd. Dollar einen'Reingewinn von 4,7 Mrd. Dollar encielt. Die Novar­ tis-   Konzerngesellschaft.cn  beschäf­ tigen rund 77 200 Personen in.über 140 Ländern. Würfel gefallen, Handtuch geworfen FRANKFURT/MAIN - Der Vorsit­ zende der deutschen -Gewerk­ schaft IG Metall, Klaus Zwickel, ist am Montag wenige Wochen vor dem Ende seiner zehnjähri- genAmtszeit per sofort zurück­ getreten. Er übernehme damit aber aus­ drücklich nicht die alleinige Ver­ antwortung für-die Streik-Niederla­ ge im Kampf um die 35-Stunden- Woche in Ostdeutschland, betonte Zwickel. «Die Hauptverantwor- • tung für den verlorenen Arbeits­ kampf tragen Gewerkschafts-Vize Jürgen Peters jind der Bezirksleiter von Berlin-Brandenburg, Hasso Düvel», sagte ZwickeJ in 
Frank- 
Chef der deutschen Gewerkschaft IG Metall tritt «persönliche Konsequenzen zu tra­ gen», sagte Zwickel mit Blick auf Peters. Er müsse definitiv feststel­ len, dass es einen personellen Neu-, anfang, den er für dringend not­ wendig halte, nicht gehen werde. Daher habe er sich zum Rücktritt entschieden. Damit macht Zwickel nach einem wochcnlangen Macht­ kampf um die Gewerkschaftsspitzc. den Weg für einen Neuanfang" fr.ei. Das neue Führungslandem sollen voraussichtlich IG-Metall-Vize Jürgen-Peters als Vorsitzender und der baden-württembergische Be­ zirksleiter Bertho'ld Huber als Stellvertreter bilden, sagte Zwi­ ckel. Huber hatte seine Kandidatur nach dem Beginn der 
Personalde-zurück 
hatte zunächst zurückgezogen. Zwickel machte'zugleich deutlich, dass er persönlich diese Entwick­ lung nicht mittrage. Soll Klaus Zwickel nachfolgen: Jür­ gen Peters. furt. Das Chaos der vergangenen Tage habe nicht er verursacht, son­ dern jene, die nicht bereit seien, 
PanAlpinä Sicav Alpinä V Preise vom 21. Juli 2003 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: ' • € .44,_10 Rücknahmepreis: "€^43.21 Kategoria B (ausschüttend) Ausgabepreis: ' € 42.30 Rücknahmepreis: € 41.46 Zahlstelle in Liechtenstein": Swisslirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasso 61, Postfach, FL-9490 Vaduz LAFV-GASTBEITRAG Bringt TER Licht im Gebührendschungel? Von Rolf Pfunde Vorstandsmitglied LAFV Am 17. Juni 2003 vermeldete der schweizerische Fondsverband SFA, dass Fonds mit Jahres­ oder Halbjahresabschlüssen per Stichtag 31. Dezember 2003 eine Total Expense Ratio (TER) zu berechnen und ueröftent- ' liehen haben. TER drücke die Gesamtheit aller einem Fonds belasteten Kommis­ sionen und Kosten retrospektiv in einem Prozent-Satz des Fondsver­ mögens, aus. Diese in Analysten­ kreisen beliebte Kennziffer verein­ fache entsprechende Ver-gleiche von Fonds unterschiedlicher Prove­ nienz und damit verschiedener Kommissionssysteme. Die Richtli­ nie gelte für alle schweizerischen Fondsleitungen und Vertreter aus­ ländischer Fonds. Einer der Vorteile sieht.der SFA bei der erhöhten Transparenz, was die einem Fonds belasteten Kommis­ sionen und Kosten anbelangt. Zwar werde TER vergangenheitsbezogen berechnet, sie lasse jedoch eine gu­ te Prognose für die zukünftige Belas­ tung zu. Der Anleger könne seine Auswahl nicht nur unter Berück­ sichtigung der Performance treffen, sondern auch der Kommissionen 
und Kosten, wdche die Performan­ ce massgeblich wesentlich- beein- . flussen können, heisst es in der Pressemitteilung weiter. Zwar sind die Fondsleitungen heute schon verpflichtet, sämtliche dem Fondsvenmögen belasteten Kos­ ten im Jahresbericht auszuweisen. Hinter den Bezeichnungen wie Ma­ nagement feê All-in-Fee oder pau­ schale Verwaltungsgebühr verste­ cken sich jedoch nicht immer die gleichen Kosten.  De r Einbezug der einzelnen Kosten liegt allein im Er­ messen der einzelnen Fondsjeitung. Somit bleibt heute einem kostenbe- wussten Anleger nichts anderes übrig, als aufgrund des jeweiligen Verkaufsprospektes die . genaue Aufschlüsselung der einzelnen Kos­ ten vorzunehmen und gegebenen­ falls zu vergleichen. Bislang ver- misste der Investor eine klar defi­ nierte, vergleichbare und leicht zu­ gängliche Grösse. . Was beinhaltet TER? TER umfasst sämtliche vom Fondsvermögen abhängigen opera­ tiven Kosten. Das sind alle für das Fondsmanagement und die Admini­ stration anfallenden Kosten wie 
• zum Beispiel_ Depotbankkosten, Kosten für die Revision, die Fonds- buchhaltung oder die Preispublika- tionen, Druck der Verkaufsprospek­ te und Rechenschaftsberichte. Die­ se. Kosten werden vom Anleger kaum wahrgenommen, da sie in die . veröffentlichten Preisen.bereits mit­ eingerechnet sind. Hingegen fehlen bei TER die Transaktjonskosten beim Kauf und Verkauf von Effek­ ten. Je nach Anlageuniversum kön­ nen diese Kosten jedoch erheblich ins Gewicht fallen, vor allem dann, wenn in ferne Märkte oder in Titel mit wenig Liquidität investiert wird. Oftmals sind diese zudem schwer zu ermitteln, weil sie vom-Broker in den Kurs eingerechnet werden. Gleichwohl ist TER ein wichtiger Massstab für die operativen Kosten eines Fonds. Die Anleger bekom­ men nun nicht nur ein weiteres Aus­ wahlkriterium für den Fondskauf, sondern es dürfte auch den Sinn für die starke Bedeutung der Kosten für die spätere Rendite geschärft wer­ den. Je höher TER ist, desto stärker , wird die Performance belastet. Zu­ dem schlagen die hohen Fixkosten wie Revision, Druck der Prospekte und Rechenschaftsberichte bei klei­neren 
Volumen stärker zu Buche. Grössere Fonds haben, daher - trotz gleicher Kosten - niedrigere TER als kleine  t 
Produkte derselben In- vestmentgeselischaft. Die Veröffentlichung von TER ist ein grosser Schritt in die richtige Richtung, er muss aber noch' lange nicht der letzte sein. Wegweisend ist hier der Präsident des SFA, welchef in seiner Fondsleitung, eine so ge­ nannte All-in-Fee anwendet, in wel- - eher alle mit der Fondsleitung und der Änlageverwaltung zusammen- gefasst sind. Lediglich im Ausland anfallende Stempelabgaben und Gebühren für den An- und Verkauf von Anlagen- im "Ausland werden dabei nicht eingerechnet. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Akteure des Fondsplatzes Liechten- stein dereinst .auf eine gemeinsame Kenngrösse einigen können, so dass sicfi für den Anleger die grösstmög- liche Transparenz einstellt.' Verfasser: Rolf Pfund, Vorstands­ mitglied LAFV Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für den Beitrag liegt beim • Verfasser.
	        

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