Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 18. JULI 2003 VOLKS I 
CDHDT FLECHA GEWINNT IN TOULOUSE BLATT I ÖrUn I FROMMELT BODENSEE-MEISTER TOUR DE FRANCE Tour de Francc, II. Klapp e Tour de France. II. Etappe, Narbonne - Toulouse (153,5 km): I. Juan Anlonio Flecha(Sp) .1:29:33 (43.951 km/h). 20 Se­ kunden Bonifikation. 2. Bram de Grool (Ho) 0:04 7urfick, 12 Sek. Bon. 3. Isidro Nozal (Sp). gleiche Zeil. 8 Sek. Bon. 4. In- >go Cuesla (Sp) 0:2}. 5. Carlo-: Da Cm/ (Fr). 6. Stuart OGrady (Au). 7. Nicolas Pönal (Fr). 8. Michael Rogers (Äu), alle glei­ che Zeil. 9. Robbie McEwen (Au) 0:42. 10. Baden Cooke (Au). 11. Fabrizio Guidi (Ii). 12. Krik Zabel (De). 13. Thor llushovd '(No). 14. Luca Paolini (Ii). 15. Jean-Patrick Na/on (Fr). 16. Da- mien Na/on (Fr). 17. Fred Rodriguc/. (USA). 18. Gerrit Glom- scr CO). 19. Thomas Liese (De). 20. Leon van Bon(H»). Gcsamlklassemcnl: |. Armstrong 49:lfi:37. 2. Winnkumw 0:21. 3. Mayo 1:02.4. Manccbo 1:37. 5. Hamilton 1:52. 6. Ull­ rich 2:10. 7. Ivan Basso (Ii) 2:25. 8. Roberto Hcras (Sp) 2:28. 9. Haimar Zuheldia (Sp) 3:25. 10. Denis Mcntscltow (Russ) 3:45. 11. Robcno Laiseka(Sp)4:03. 12. Christophe Morcau (Fr)4:04. 13. Manuel Bcllran (Sp) 4:31. 14. Georg Totschnig (0)4:58. 15. Pietro Caucchtoli (Ii) 5:17. 16. Richard Vircnque (Fr) 5:59. 17. Carlos Sastrc(Sp). gleiche Zeil. 18. Jiirg Jaksche (De) 7:05. 19. David Miliar (Gb) 7:15. 20. Peter Lutlcnhergcr (Ö) 8:20. SPORT IIM KÜRZE Acht Sekunden schneller Der erste Wett­ kampftag brach­ te gestern an den Schweizer Nach- wuchsmeister- schaften in Ve- vey ein erfreuli­ ches Ergebnis. Zur Angewöh­ nung an die gan­ ze Wettkampf- Atmosphäre und quasi auch zum Einschwimmen, < startete Janina II :— Schumacher (Bild) gestern am ersten Tag der Schweizer Nachwuchsmeisterschaften in Vc- vey im Rennen über 400 Meter Freistil. Die­ ser Entscheid ihrer Trainerin Rebecca Hasler war bestimmt wichtig und richtig, liess sich' die junge Schwimmerin aus Mauren von den vielen Zuschauern, vom pausenlosen Don­ nern der Pauken, dem Trommelgewirbel und Glockengeläute stark beeindrucken. «Es herrscht ein riesiges und stimmungsvolles Tamtam rund um diese Schweizermcister- schaften hier am Gcnfersee», berichtete Ro­ bert Schumacher. Seine Tochter Janina ist in diesem Eröffnungsrennen sehr schnell (oder auch zu schnell) gestartet und musste dafür gegen Schluss etwas büssen. Dennoch schwamm sie aber in 5:10,07 Minuten eine um über acht Sekunden verbesserte persönli­ che Rekordzeit, was zum hervorragenden zwölften Schlussrang ausreichte. Die Form von Janina Schumacher stimmt also. Und ih­ re starken Disziplinen stehen bekanntlich noch bevor. , (Res) Traumatischer Open-Auftakt für Woods Schlechter hätte das 132. British Open in Sandwich (Eng) für Tiger Woods kaum be­ ginnen können. Schon seinen allerersten Ab­ schlag liess der Topfavorit im kniehohen, dicken Gras verschwinden. In den erlaubten fünf Minuten Suchzeit konnten mehrere Helfer, Schiedsrichter, der Caddie und Tiger Woods selber den schät­ zungsweise zehn Meter ausserhalb des Fair- ways gelandeten Ball nicht finden. Der acht­ fache Major-Sieger und British-Open-Cham- pion des Jahrs 2000 musste wohl oder übel rund 250 Meter zurück zur Abschlagbox schreiten und dort unter Anrechung eines Strafschlags einen neuen Ball ins Spiel brin­ gen. Wieder traf er das hohe Gras - an einer ähnlichen Stelle. Immerhin wurde der Ball diesmal gefunden. Schliesslich aber benötig­ te der Weltranglisten-Erste an diesem Par-4- Loch sieben Schläge (ein Triple-Bogey). Auch für den Rest der Runde überzeugte Woods mit viel Auf und Ab - drei Bogeys, vier Birdies - nicht besonders. Mit insgesamt 2 Schlägen über Par figu­ rierte Woods zunächst in der Nähe des 50. Platzes. Als er seine Runde beendet hatte, waren mehr als die Hälfte der Spieler noch unterwegs. Tümlere Im Ausland - Resultat e Stullgart. ATP-T\irnler (765 00« Euro/Sand). 3. Runde: Guil- Icnmp Curia (Arg/2) s. David 
Ferrcr (Sp) 6:1,6:1. Rainer Schütt­ ler (De/3) s. Alex C"rrelja (Sp/15) 6:4. 6:4. Tommy Robrcdo (SpÄ>) s. Jiri Vanck (Tsch) 6:2, 6:7 (6:8), 6:3. Tomas Behrcnd (De) 8. Max Mimyi (WRuss/13) 6:4.6:4. Filippo Volandri (It) s. Nikolaj Dawidenko (Russ/14) 6:3,3:6,6:1. Amsterdam. ATP-Turnltr (380 000 Dollar/Sand). 2. Ründe: Raemon Sluiler (Ho) s. Stanislas Wawrinka (Sz) 6:1,6:4. Rüben Ramircz- Hidalgo (Sp) s. Juan IgnacioChcIa (Arg/3) 6:1, 6:1. Togllattl (Russ). Challenner-Tüniler 
(25 000 Dollar/Hart). 2. Runde: Lukas?. Kubot (Pol/8) s. Jcan-Claudc Scherrcr (Sz) 6:0. 6:3. 
Flecha traf ins Schwarze Favoriten hielten sich vor dem Zeitfahren zurück TOULOUSE - Mit einem unwider­ stehlichen Finish gewann Juan Antonio Flecha die 11. Etappe der Tour de France. Leader Lance Armstrong traf im Feld im Ziel ein und führt vor dem heu­ tigen Zeitfahren weiterhin 21 Sekunden vor Alexander Wino- kurow. «Sascha Rhyne r Flecha hatte sich 14 km vor dem Ziel aus einer achtköpfigen Spit­ zengruppe gelöst und flog förm­ lich dem Ziel im Aerodrome in Toulouse entgegen. Dort zele­ brierte der bald 26-jährige Spa­ nier, dessen Freundin in Toulouse arbeitet, seinen ersten Sieg seit über zwei Jahren, indem er den Abschuss eines Pfeils (spanisch: flecha) simulierte. Die Spitzengruppe hatte sich auf der mit 153,5 km zweitkiirzesten Etappe rund 57 km nach dem Start in 
Narbonne gebildet. Wie schon im Teilstück am Dienstag nach Marseille war der Belgier Bram de Groot dabei (3.), musste sich als Zweiter jedoch erneut mit einem Ehrenplatz begnügen. Den Sprint des Feldes, 42 Sekunden hinter Flc­ cha, gewann Robbie McEwen vor seinem australischen Landsmann Baden Cooke. 1903 Euro Sonderprämie Toulouse gehört zu jenen sechs Städten, welche bereits bei der Pre­ miere der Grande Boucle 1903 Etappenort waren. Wie schon in Marseille hatte Hyppolite Aucoutu- ricr (Fr) auch das dritte Teilstück vor 100 Jahren für sich 
entschie-Lance 
Armstrong (rechts) konnte auch an der 11. Etappe sein Leadertrikot verteidigen. den. Den Siegern winkt in den sechs Städten, die bei der Erstaus­ tragung auch Etappenorte waren, jeweils eine Sonderprämie von 1903 Euro. Dazu werden am Ende dieser Tcilstücke Rangpunkte vergeben; der Sieger dieses Spezialklassc- ments erhält in Paris 50 000 Euro. 
Dank dem 10. Platz übernahm Cooke, der auch das Punkteklasse­ ment anführt, die Führung im «Prix du Centenaire» von Damien Nazon (Fr). Die nächste Wertung wird am kommenden Donnerstag in Bor­ deaux ausgetragen, wo vor 100 Jah­ ren der Genfer Charles Laeser ge­ wonnen hatte. 
Jens Voigt ausgeschieden Völlig entkräftet musste Jens Voigt die Tour verlassen. Der in der Nähe von Toulouse wohnende Deutsche, der vor zwei Jahren eine Etappe der Tour gewann, konnte nach Magen-Darm-Proble- men selbst in der Fläche nicht mit dem Feld mithalten. LRV-Athleten stürmen Podest Mathias Frömmelt gewinnt in Sonthofen - Rang 3 für Marco Lippuner SONTHOFEN - Beim 8. City-Kri­ terium in Sonthofen (Deutsch­ land) konnten die Nachwuchs­ fahrer des Liechtensteiner Rad­ fahrerverbandes 
(LRV) zeigen, was in ihnen steckt: Mathias Frömmelt feierte einen überle­ genen Sieg und Marco Lippuner schaffte als Dritter den Sprung aufs Podest. • Heinz Zflchbaue r «Es freut mich, dass sich das Trai­ ning endlich bezahlt macht», jubel­ te Mathias Frommelt nach dem zweiten Sieg seiner noch jungen Karriere. Den ersten vollen Erfolg feierte der Nachwuchsfahrer des LRV im letzten Jahr ebenfalls in Deutschland, beim Kriterium in Wangen. Mit dem Sieg in Sonho- fen sicherte sich Frommelt zudem den Titel des Bodensee-Meisters 
Konnte sich Uber den zweiten Sieg freuen: Mathias Frömmelt. des IBRMV (Internationale Boden- see Rad- und Motorradfahrer Ver­einigung), 
dem alle am Bodensee anliegenden Länder angehören, so 
auch Liechtenstein. Die ersten zehn der 30 zu fahrenden Runden war das Feld recht geschlossen unterwegs. «Ich versuchte zwar immer wieder zu entkommen, doch gelungen ist mir dies nicht.» Nach der 10. Runde dann erneut ein Ausreissversuch von Frommelt: «Diesmal konnte ich das Feld hin­ ter mir lassen und ich habe mich an die Spitze gesetzt.» Nach einigen Runden schloss das Feld zwar wieder leicht auf, doch Frommelt legte erneut zu, vergrös- serte während der letzten 10 Run­ den seinen Vorsprang kontinuier­ lich und feierte mit 25 Wertungs­ punkten einen überlegenen Sieg vor dem Deutschen Dominikus Stadler (16 Wertungspunkte). Eine ebenfalls gute Leistung bot Marco Lippuner, der mit 10 Wer­ tungspunkten ebenfalls den Sprung aufs Podest schaffte. Tour vor dem Gipfelsturm Der zweimaligeTourSieger Fignon: «Ullrich muss etwas Unerwartetes versuchen» TOULOUSE - Die amerikanische Fotografin Beth Schneider er­ hielt eine ganze Hut an E-mails. Die Redaktionen zuhause lech­ zen nach Bildern von Lance Armstrong. Dass sich die Fahrt zum historischen fünften Sieg nicht ganz wie erwartet in ei­ ner Sänfte vollzieht, erhöht den Showcharakter. Eigentlich hat Lance Armstrong das gelbe Trikot doch ohne grössere Anstrengungen erobert. Aber jetzt stehen die Tage der Wahrheit bevor. Selten war das Pyrenäen-Programm brutaler. Die 13. Etappe führt über 
sechs Pässe, 4800 Höhenmeter, 55 km bergauf. Jan Ullrich mag diese Gipfel. Im nahen Andorra legte der Rostocker 1997 mit einem grandiosen Gipfel­ sturm den Grundstein zu seinem Sieg. Vor zwei Jahren konnte er in den Pyrenäen der Pace von Lance Armstrong Paroli bieten. «Für mich ist Ullrich der einzige echte Rivale», hofft der zweimalige Sie­ ger Laurent Fignon (1983/84), als Co-Kommentator für Eurosport am Mikrofon, auf ein Ende der Arm- strong-Hegemonie. «Aber er muss irgendetwas Unerwartetes versu­chen. 
Bei seinem Potenzial wäre ich nicht damit zufrieden, einmal mehr als Zweiter anzukommen.» Zur Besteigung des Tourmalet türmt sich zum 72. Mal bei 90 Aus­ tragungen an der 15. Etappe der mystische Pass, 2114 m hoch, vor den Pedaleuren auf. Nach einer halsbrecherischen Abfahrt endet die Etappe in Luz-Ardiden in 1715 m Höhe, wo die Touristikmanager mit einem heiteren Slogan werben: Happyrenäen. Glücklich, wer dort oben noch ge­ nügend Reserven für die allerletzte Bergetappe am 23. Juli besitzt. Fi­nale 
3930 m Höhenmeter, bevor dem Peloton auf der Reise an die Biskaya höchstens noch der Gegen­ wind vom Atlantik entgegenweht. «Hier mlisste Armstrong die Tour in der Tasche haben», glaubt Fignon. Für die kleine Beth wäre das ihr Happyend. Weitere Aufträge für Schnappschüsse von Armstrong auf dem Tour-Olymp, neben Anquetil, Merckx, Indurain, Hinault. «Denn sonst kann man im Jahr keine Rad­ sportbilder verkaufen. In Amerika interessiert einzig die Tour de Fran­ ce. Dass es auch eine Weltmeister­ schaft gibt weiss kein Mensch.»
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.