Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 12. JULI 2003 XäSI INTERNATIONAL 
32 ^?l SPLITTER El Sahhaf: Saddam Hussein kämpft um Kontrolle in Irak DUBAI - Der für seine grotesken Frontberichte be­ kannte irakische Ex-Informations- minister Moham­ med Sajjid el Sah­ haf (Bild) glaubt, dass der entmach­ tete Präsident Sad­ dam Hussein aus seinem Versteck wieder seine Fäden spinnt. «Ich weiss nicht, wo er sich jetzt genau aufhält, aber er ist auf jeden Fall in Irak», sagte Sahhaf am Freitag in Abu Dhabi, Saddam versuche, die Kon­ trolle in Irak zurückzugewinnen, fügte er hinzu. EI Sahhaf, der Irak,in der Nacht zum Freitag verlassen hatte und nach Angaben aus Behördenkreisen in Abu Dhabi eine dau­ erhafte Aufenthaltsgenehmigung für die Ver­ einigten Arabischen Emirate erhalten soll, drückte deutlich seine Enttäuschung über das jähe Ende des alten Regimes in Irak aus. Diana-Stiftung in finanziellen Schwierigkeiten LONDON - Die britische Diana-Stiftung ist nach einer Klage gegen ein US-Unterneh­ men in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Wegen des Rechtsstreits mit Franklin Mint sei die Auszahlung von Projekthilfen zu­ nächst gestoppt worden, sagte der Direktor der Stiftung Diana, Princess of Wales Me­ morial Fund, Andrew Purkis. Dadurch seien 500 Arbeitsplätze bei mehreren Organisatio­ nen in Gefahr. Die Stiftung hatte Franklin Mint 1998 verklagt, weil sie ihre Exklusiv- rechte am Namen der Prinzessin verletzt sah. Forscher wollen sexuelle Erregung von Frauen steigern WASHINGTON - Forscher der Universität Pennsylvania haben im Tierversuch einen neuen Behandlungsansatz für weibliche Se­ xualstörungen gefunden. Mit der Hemmung eines bestimmten Enzyms, der so genannten Arginase II, konnten weibliche Kaninchen sexuell erregt werden, berichteten die Wis­ senschaftler um David Christianson in der Fachzeitschrift «Biochcmistry». Das Enzym, welches auch bei Männern die sexuelle Erre­ gung verhindere, sei in den Genitalien der weiblichen Tiere gefunden worden. Mit der Hemmung des Enzyms habe bei den Tieren die glatte Muskulatur im Genitalbereich ent­ spannt und die Durchblutung gefördert wer­ den können. Möglicherweise könne auch bei Frauen, die unter sexuellen Störungen lei­ den, mit der Hemmung des Enzyms Erre­ gung hervorgerufen werden. <iüM:rn<i!:ii osürrs NIOMT www 
Schröder verteidigt Absage Italienischer Staatssekretär Stefani soll sich entschuldigt haben BERLIN/ROM - Der italienische Tourismus-Staatssekretär Ste­ fano Stefani hat sich einem Be­ richt der «Bild»-Zeitung zufolge für seine umstrittenen Äusse­ rungen über deutsche Touristen entschuldigt. In einer Erklä­ rung, die die Zeitung in ihrer Samstagausgabe veröffent­ lichen wollte, nimmt Stefani seine Angriffe auf deutsche Touristen zurück. Die Regierun­ gen in Rom und Berlin bemüh­ ten sich unterdessen, den deutsch-italienischen Konflikt um Uriaubsorte und Beleidigun­ gen möglichst rasch zu been­ den. Stefani hatte deutsche Touristen «einförmige, supernationalistische Blonde» genannt, die lärmend über italienische Strände herfielen. Stef­ ani erklärte nun laut einer Vorab­ meldung der «Bild»-Zcitung: «Tei­ le meines Artikels in der Parteizei­ tung <La Padania> haben in den letzten Tagen zu Verstimmungen im deutsch-italienischen Verhältnis geführt. Das tut mir Leid, das war nicht meine Absicht.» Der Politiker beteuerte dem Bericht zufolge: «Ich liebe Deutschland. Wenn durch meine Worte bei vielen Deutschen Missverständnissc ent­ standen sind, möchte ich mich hier­ mit dafür vielmals entschuldigen.» Die Deutschen seien vorbildliche Nachbarn und verlässliche 
Freun-Gerhard 
Schröder verteidigte seinen Verzicht auf einen Urlaub in Italien. de. Der Staatssekretär ergänzte, er habe mit seinen umstrittenen Äus­ serungen lediglich jene kritisieren wollen, die «Italien und seine Re­gierung 
wieder und wieder in ein schlechtes Licht rücken», zitiert die Zeitung 
aus der Erklärung. Bundeskanzler Gerhard Schröder 
und der italienische Aussenminis- ter Franco Frattini vermieden es am Freitag, neues Öl ins Feuer zu giessen. Sie erklärten, die guten Beziehungen beider Länder seien nicht gefährdet. Schröder vertei­ digte aber seinen Verzicht auf einen Urlaub in Italien. Er bestand aber nicht auf dem Rücktritt des um­ strittenen italienischen Tourismus- Staatssekretärs Stefani. «Wenn führende Politiker dumpfe Vorur­ teile gegenüber meinen Landsleu­ ten bedienen, dann muss man irgendwann eine Grenze setzen», bekräftigte Schröder in der ARD seine Entscheidung, seinen Som- merurlaub in Hannover zu verbrin­ gen. In meiner Regierung wäre der keine Stunde länger Staatssekretär geblieben», betonte Schröder in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin». Schröders Chefsprecher Btfla Anda schlug ebenfalls einen ruhi­ gen Ton an, um die Debatte nicht weiter anzuheizen. Die Äusserun­ gen Stefanis seien «ja nicht ganz unkommentiert geblieben», sagte er. Den Streit hatte der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusco­ ni angezettelt, der nach Kritik an seiner Doppelrolle als Regierungs­ chef und Medienunternehmer den deutschen EU-Abgeordneten Mar­ tin Schulz (SPD) als Idealbeset­ zung für einen Aufseher in einem KZ-Film bezeichnet hatte. Gedenken an Massaker von Srebrenica Tausende Trauernde versammeln sich am achten SREBRENICA - Am achten Jah­ restag des Massakers von Sre­ brenica haben rund 20 000 Überlebende, Politiker und aus­ ländische Diplomaten in der ostbosnischen Stadt der Opfer des Blutbads gedacht. Der Vorsitzende der islamischen Gemeinde in Bosnien, Mustafa Ce- ric, bezeichnete das Massaker, bei dem fast 8000 Muslime von serbi­ schen Soldaten ermordet wurden, als «eine der grössten Schanden der Menschheit». Auf einem eigens für die Opfer errichteten Friedhof wurden 282 zwischenzeitlich iden­ tifizierte Leichen beigesetzt. Mit dem Regierungschef der bosnisch­ serbischen Republik, Dragan Mi- kerevic, nahm am Freitag erstmals 
Tausende versammelten sich am achten Jahrestag in Srebrenica. 
Jahrestag ein ranghoher serbischer Politiker an der Gedenkfeier zum Jahrestag des Massakers teil. «Die Zeit ist gekommen, über alles zu sprechen, was in dieser Gegend passiert ist», sagte Mikerevic. Bosnische Serben hatten am II. Juli 1995 die musli­ mische Enklave Srebrenica .über- rannt. Den dort stationierten UN- Soldaten gelang es nicht, die Ein­ wohner vor den serbischen Trup­ pen zu schützen, die die Männer und Jungen von den Frauen und Mädchen trennten und sie dann er­ schossen. Das Massaker von Srebrenica gilt als das schlimmste in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Toten wurden damals in Massen­ gräbern verscharrt. 138 Millionen Franken Zürcher Street-Parade bringt viel ein MIßTE MICH fORSJMN^ 
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ZÜRICH - Die kollektive Extase als VUirtschaftsfaktor: Eine Mil­ lion tanzende Menschen an der Zürcher Street-Parade geben insgesamt 138 Millionen Fran­ ken aus. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Zürcher Fachhochschule HWZ. Über 126 Millionen Franken geben Raverinnen und Raver für Verpfle­ gung, Übernachtungen, Partyein­ tritte, Souvenirs und die offizielle CD aus. Dazu gehört auch der Dro­ genkonsum, wie die gestern publi­ zierte Studie der Fachhochschule für Wirtschaft und Verwaltung (HWZ) zeigt- Für Ecstasy und Ko­ kain berechneten die Verfasser Ausgaben von 24 Millionen Fran­ ken. Weitere 11,5 Millionen fallen für die An- und die Rückreise an. 
Ob diese Zahlen an der kommen­ den Street-Parade vom 9. August tatsächlich erreicht werden, ist aber fraglich. Die Zürcher Street-Parade bringt 138 Millionen Franken. 
Nur 19 Tage überlebt Siamesische Zwillinge in Argentinien tot BUENOS AIRES - Ein Siamesi­ sches Zwillingspaar aus Argen­ tinien ist am Donnerstag, 19 Ta­ ge nach der Geburt, gestorben. Wie der Arzt Dr. Gonzalo Medina der Nachrichtenagentur Noticas Argentinas gestern Freitag mit­ teilte, versagte bei den Mäd­ chen Lourdes und Lujan die At­ mung. Die beiden waren vom Nacken abwärts zusammenge­ wachsen. Sie teilten sich ein Herz und ande­ re lebenswichtige Organe. Seit ih­ rer Geburt in San Juan am 21. Juni wurden sie künstlich beatmet. Nach Einschätzung der Ärzte wäre eine Trennung unmöglich gewesen. Zusammen mit den siamesischen Zwillingen gebar die 25-jährige Mutter auch einen gesunden Jun­gen. 
Ärzte bezeichneten eine sol­ che Drillingsgeburt als äusserst sel­ ten. Kwa k R V' 
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1 L, tri$ L' Die siamesischen Zwillinge in Ar­ gentinien überlebten nur 19 Tage. 
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