Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

I5 IENSTAG, 24. JUNI 2003 VOLKS BLATT 
KULTUR 
SCHUBERTIADE NACHRICHTEN 
19 NACHRICHTEN Kunst und Natur VADUZ - Im Rahmenprogramm der Aus­ stellung «andando» von Sunhild Wollwage findet heute Dienstag, 24. Juni 2003 um 18 Uhr im Kunstraum Engländerbau in Vaduz eine Podiumsdiskussion zum Thema Kunst und Natur statt. Kunst und Natur ist auch das Thema des Projektes LandArte. Künstler und Landwirte Im Zusammenhang der aktuellen Ausstel­ lung «andando» von Sunhild Wollwage und die Teilnahme der Künstlerin am Projekt LandArte gab den Ausschlag dazu, zu" einer Podiumsdiskussion zum Thema «Kunst und Natur» einzuladen. Die Moderation obliegt Ingrid Adamer vom ORF, teilnehmen an der Gesprächsrunde werden neben Sunhild Wollwagc die Künstler Herbert Fritsch und , Adam Schlegel, Dipi. Ing. ETH Thomas Ackermann, Direktor Landwirtschaftliches Zentrum für Bildung und Beratung Salez, i 
der in das Projekt involvierte Landwirt Bern- jhard Schneider sowie Michel Revaz, stellver- ' 
tretender Geschäftsführer der CIPRA. Zu : Beginn der Diskussion werden erste Luftauf- j 
nahmen des einzigartigen LandArte-Kunst- projektes - welches sich derzeit im Rheintal abspielt oder besser gesagt, welches gedeiht und wächst - gezeigt. Die Veranstalter freu­ en sich auf zahlreichen Aufmarsch und rege Teilnahme an der Diskussion. KU N STR AU M— Engländerbau 9490 Vaduz  www.kunstraum.li Die Ausstellung «andando» von Sunhild Wollwage dauert noch bis 27. Juli. Die Öff­ nungszeiten im Kunstraum Engländerbau ' sind Dienstag und Donnerstag von 13 bis 20 Uhr, Mittwoch und Freitag 13 bis 17 Uhr so­ wie Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr; Montag ist geschlossen. Weitere Informatio­ nen - auch zum Rahmenprogramm - sind im Internet unter  www.kunstraum.li abrufbar. Dämmerschoppen der Harmoniemusik Schaan PLANKEN - Am 25. Juni findet beim Drei- Schwestern-Haus Planken der Dämmer­ schoppen der Harmoniemusik Schaan statt. Das Konzert beginnt um 19 Uhr. Die Bewirt­ schaftung der Zuhörerinnen und Zuhörer übernehmen die Pfadfinder von Planken. Bei schlechter Witterung kann das Konzert leider nicht stattfinden (Verschiebedatum 2. Juli). Die Harmoniemusik Schaan sowie die Pfad­ finder von Planken freuen sich, Sie an die­ sem Dämmerschoppen begrüssen zu dürfen. Freies Singen SCHAAN - Alle Freunde des Gesangs, Jung und Alt, Frauen und Männer, sind herzlich eingeladen zum freien Singen (mit musikali­ scher Begleitung), das diesen Mittwoch, den 25. Juni um 20 Uhr im Werkhof der Gentein- de Schaan stattfindet. Nähere Informationen bei Werner Niedhart, Tel. 232 51 57. (Eing.) Plattentaufe im Jugendtreff El Nino SCHAAN - Die einzige Liechtensteiner Hip­ Hop-Crew «Iceslam» lädt zur Plattentaufe ih­ rer «Spektrum EP» ein. Als Liveacts on stage: Iceslam, Gimma feat. DJ Chronex, Milchman and Guests, FLOWmotionCLICK, DJ Fresh u.a. Die Plattentaufe findet am 28. Juni im Ju­ gendtreff El Nino (Resch) statt. Türöffnung ist um 17.57 Uhr. Der Eintritt beträgt 7 Fran­ ken. Weitere Infos unter  www.iceslam.com . Brieffreundschaft Jean-Fran^ois Arnaud, ein 35-jähriger Franzo­ se aus dem südfranzösischen Orange, möchte auf dem Weg der Brieffreundschaft mehr über Liechtenstein erfahren. Interessierte schrei­ ben in Französisch oder Englisch an Jean- Fran?ois Arnaud, 12 Allde des Oliviers, «La Croix d'Or», Orange, France. 
Sensible Klanglichkeit Schubertiade - Liederabend mit Peter Schreier und Alexander Swete SCHWARZENBERG - Schubert war ein begeisterter Amateur- Gitarrist. So vemunderte es nicht, dass die Schubertiade ei­ nen Liederabend mit dem Tenor Peter Schreier, begleitet vom Gitarristen Alexander Swete, anbot. • GeroU Häuse r Aber es gab Lieder von Beethoven, Mendelssohn, Carl Maria von We­ ber, Brahms und deutsche Volkslie­ der, bei denen Peter Schreier sehr einfühlsam die intime Gitarrenbe­ gleitung berücksichtigte, Alexander Swete bis auf seltene «Ausrut­ scher» sauber begleitete. In neuem Licht Beethoven, Mendelssohn, von Weber und, mit etwas Abstand. auch Brahms, sind Zeitgenossen von Schubert. Zu jener Zeit war es gebräuchlich, Lieder von der Gitarre begleiten zu lassen. Durch die Gitarrenbegleitung er­ scheinen viele der bekannten Lie­ der in ganz neuem Licht. Das gilt 
Peter Schreier (links im Bild) sang mit sensibler Klanglichkeit und Inni­ ger Ausdrucksdichte, differenziert auf der Gitarre begleitet von Alexan­ der Swete. nicht nur für die deutschen Volks­ lieder (mit Gitarrensätzen von Ragossnig und Haberl), z. B. für «Der Mond ist aufgegangen» oder «Im schönsten Wiesengrun­de», 
von Alexander Swete mit einfachster Begleitung gespielt, den Liedern gemäss und nicht zu Kunstliedern hochstilisiert. Ent­ sprechend fein und schlicht sang 
Peter Schreier und erhöhte damit die Wirkung. Ausdrucksdichte Anders bei Mendelssohn und Beethoven. Zwar gestaltete Peter Schreier sein Stimmvoluraen auch hier entsprechend der Begleitung, die sehr viel ausdifferenzierter, dem Kunstlied entsprechender ist, konn­ te aber, den Kompositionen arige- passt, die Stimme mehr ausgestal­ ten. Die Lieder von Carl Maria von Weber enttäuschten, war doch die Diskrepanz zwischen den ausgefeil­ ten Melodien, sowohl von der Kom­ position wie auch der Interpreta­ tion her, zur schlichten, fast nur ak­ kordischen Gitarrenbegleitung zu gross, um eine Einheit bilden zu können. Fantastisch dagegen die Lieder von Johannes Brahms, kunstvolle Gebilde mit differenzier­ ter und 
variantenreicher Gitarrenbe­ gleitung, herrliche Melodien, von Peter Schreier mit sensibler Klang­ lichkeit und inniger Ausdrucksdich­ te gesungen, und dort, wo die Texte es fordern, voller Humor. Lebendiges Miteinander Das Artemis Quartett bei der Schubertiade in Schwarzenberg Das 1989 von Studenten dBr Musikhochschule Lübeck gegründete Artemis-Quartett spielte bei der Schubertiade. SCHWARZENBERG - Das Arte- mis-Quartett trat bei der Schu­ bertiade auf mit Heime Müller (Violine), Volker Jacobson (Vio­ la) und Eckart Runge (Violon­ cello). Als Gäste hatten sie Jan- ne Saksala (Kontrabass) und Lei! Ovo Andsnes (Klavier) ein­ geladen. «GeroH Hansa r Das demokratische Selbstverständ­ nis des Quartetts spiegelt sich im Wechsel von 1. und 2. Violine wi­ der, d. h. Natalia Prischepenko und Heime Müller wechseln ab. Dem Ensemble ist die Gegenüberstel­ lung von klassisch-romantischem Repertoire mit Werken des 20. Jahrhunderts ein Anliegen. Bei der 
Schubertiade liegt es 'nahe, «nur» Schubert zu spielen. Grossartiges Können Das Konzert begann mit dem Klaviertrio Es-Dur, dem «Nottur­ no». Hat man diese Terzenschnulze gehört, weiss man, wo Schlager­ komponisten abschreiben. Es folg­ ten «Deutsche Tänze für Klavier», von Leif Ove Andsnes sauber ge­ spielt; verwunderlich allerdings war, dass er die vielen Wiederho­ lungen unverändert stehen Hess, keine Interpretationsvariationen einbaute. Vor der Pause war noch das Streichtrio B-Dur zu hören. Der glanzvolle Höhepunkt war nach der Pause das «Forellenquintett» (Kla­ vierquintett A-Dur). Hier zeigten die Musiker besonders ihr grossar­tiges 
Können, die technische Per­ fektion, eine herausragende musi­ kalische Gestaltung und die Kunst der Phrasierung. Das lebendige Miteinander der Musiker schuf ein homogenes Ensemble. Ausdrucks­ stark traten die einzelnen Musiker, allen voran Cellist Eckart Runge, aber auch der Kontrabassist Janne Saksala mit sowohl weichem Streichton wie auch rhythmisch perfektem Staccato, immer wieder aus der Gemeinsamkeit hervor. Auszeichnungen Das Quartett wurde 1989 von Studenten der Musikhochschule Lübeck gegründet und spielt seit 1994 in seiner heutigen Besetzung. Es gewann den Deutschen Musik­ wettbewerb in Bonn, den Interna­tionalen 
Musikwettbewerb der ARD in München, den «Premio Pa­ olo Borciani» in Italien und den Preis des Verbandes der Deutschen Kritiker. Wichtige Mentoren waren Walter Levin, das Emerson-, Juilli- ard- und Alban-Berg-Quartett. Das Artemis-Quartett stellte bewusst die Qualität der Arbeit über eine schnelle Karriere. Um ihr Reper­ toire zu vertiefen, gingen die vier Musiker 1998 für ein Studienjahr nach Wien und reduzierten die Konzerttätigkeit. 1999 folgten sie einer Einladung ans Wissenschafts­ kolleg zu Berlin, um gemeinsam mit Persönlichkeiten anderer Berei­ che, z. B. Historikern, Physikern, Soziologen, Schriftstellern, Mathe­ matikern etc. zu leben, zu arbeiten und sich auszutauschen.
	        

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