Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 10. JUNI 2003 VOLKS I 
CDHDT EM-QUALIFIKATION BLATT I OrUn I 2004 
17 EM-QUALIFIKATION Gruppe 7 Samstag: Slowakei - Türkei 0: l (0:)). Mazedonien - Liechten- Mein 3:!():)). 1. Türkei 5 11:3 12 2. Knclnnd 4 8:3 10 3. Slowakei 5 7:6 6 4. Mazedonien 5 7:K . 5 5. Liechtenstein 5 2:15 1 Nachstc Spiele. Mithvoch, II. Juni: Türkei - Mazedonien. England - Slowakei. Türkei neuer Leader Die Türkei übernahm durch einen Auswärts­ sieg die Führung der Gruppe 7. Der WM- Dritte brachte das heikle Spiel in der Slowa­ kei (mit FCZ-Goalie Miroslav König) ohne Vcrlustpunkt hinter sich und gewann durch den frühen Treffer von San-Sebastian-Stür- mer Nihat 1:0 (12.). Slownkcl - Türke i  0:1 (0:1) Hraiislava. - 15 (KK( Zuschauer. - Tor: 12. Nihat 0:1. IMPRESSIONEN T" •-/. ••. I v - ; *>//*» 
' Wy Die Arbeitsbedingungen in Mazedonien waren für die Journalisten alles andere als einfach. Liechtensteins Fabio D'Elia (rechts) im Zwei­ kampf mit Artim Sakiri. Mazedonien - Liechtenstein 3:1 (1:1) *(' Ospelt Hasler 'Gigon Maierhofer 1 D'Elia Gerster \1. Beck Telser R. Beck Frick Slojkov Navmoski • Sakiri M. Krestev A. Mitrevski Itqjanov Lazarevski Vasovski Sedloski Sumulikostj Milosevski Schiedsrichter: Jaroslav Java iTsch) (Jradskl-Studiun 
Zu-sclmucr: 
5200 Tore: 20. Roger Beek 0:1. 39. Sedloski (Houlpcnatly) 1:1. 52. Krestev 2:1. Kl. Suijkov 3:1 . F.cktn: 10:1 Auswechslungen: 46. Dimitrovski für Naumoski. 54. Bajevski l'Ur Sakiri. 59. Jancevski für Trajanov, 79. Ruhrer lür K. Beek, 89. Wol- lini'er für Maierhofer. 89. Voet 
tür M Beek Verwarnungen: 32- Krestev (l 
;oul), 38. Jeltle (l-oul), 39. Ilaslcr T). 
41. Ospcll <1 
 1 "  "" Vasoski (l-oul). 
14. imcmcv u uu»;, Kim. 
\i ui/, (Spielverzögerung). et(I'oul). 45.Naumoski (I'oul), 73. Jan eevski 1 I'oul). 86.   Bemerkungen: Lieelucnsiein ohne Harry Zech, Michael Stoeklasa, l'ranz Burgnteier, Ronny BUehel, Thomas Nigg. Marlin Iteeb (alle verletzt), Martin Stoeklasa. Tliomas Heck (gclbgespem) und Renio Eberle (Schule). Länderspiel-Debüt von Maierhofer, R. Beck. Vogt und Rohrer. Kreter tiinsal/. bei einem Pllichlspiel lür Wollinger. Gigon spielt ah der 84. Minute trotz eines Kiefethruches die Partie lertig. 
Tor genügte nicht Liechtenstein verliert nach 1:0-Führung in Mazedonien 1:3 SKOPJE - Liechtenstein lag heim EM-Qualifikationsmatch in Mazedonien erstmals bei ei­ nem Pflichtspiel auswärts in Führung. Doch am Schluss musste sich die stark ersatzge­ schwächte, junge LFV-Auswahl den reifer agierenden Mazedo­ niern vor 5200 Zuschauer im National-Stadion in Skopje mit 3:1 geschlagen geben. »Heinz Zöchbauer, Skopie 
 - Noch nie konnte eine Liechtenstei­ ner Nationalmannschaft bei einem offiziellen Länderspiel in der Fremde Punkte ergattern. Und an dieser Tatsache änderte sich auch nach dem Spiel in Mazedonien nichts. Der Mannschaft von Ralf Loose reichte auch die erste Auswärtsfüh- .rung bei einem Ausscheidungsspiel überhaupt, ausgerechnet durch den Debütanten Roger Beck, gegen das technisch bessere Team vom Bal­ kan nicht, zum Gewinn von zumin­ dest dem ersten Punkt auf gegneri­ schem Terrain. Weil die Liechtensteiner nach dem unnötigen ersten Gegentreffer, durch Foulpenalty, in Laufduellen und Zweikämpfen meist den Kür­ zeren zogen und nach vorne kaum Akzente setzen konnten, geht der Sieg der Heimmannschal't auch in dieser Höhe vollkommen in Ord­ nung. Glück zu Beginn Liechtenstein musste sieben Spieler ersetzen und wie Loose in der anschliessenden Pressekonfe­ renz treffend sagte, ist dies für ein kleines Land kaum zu bewältigen. Dass dann ausgerechnet mit Roger Beck ein Neuling für die 1:0-Füh- rung (20.) sorgte, stellte den bishe­ rigen Spielverlauf auf den Kopf. Denn die ersten Chancen gehör­ ten den Gastgebern: Die neu for­ mierte LFV-Abwehrkette mit dem zweiten Debütanten Sandro Maier­ hofer und Jürgen Ospelt aussen und Frederic Gigon in der Innen­ verteidigung hatte mit Abstim­ mungsproblemen zu kämpfen und so verhinderte nur das Unvermö­ gen von Stojkov (2.), der herausei­ lende Peter Jehle (4.) und die Ab­ schlussschwäche von Krestev (9.) einen frühen Gegentreffer. Überraschende Wende Die Liechtensteiner waren zwar immer in Bewegung und nahmen die Zweikämpfe an, doch nach vor­ ne gelang nichts Brauchbares. Doch die erste gelungene Aktion brachte dann eine überraschende Wende ins Spiel: Roger Beck setzt Mario Frick ein, der Italien-Profi spielt ideal auf Beck zurück und dieser knallt das Leder aus einer halben Drehung unhaltbar in die Maschen von Milosevski. Zweite Grosschance Spätestens zu diesem Zeitpunkt merkten die Mazedonier, dass sie für den grossmundig angekündig­ ten Sieg, mit vielen Toren in der ersten Halbzeit, um einiges mehr tun mussten. Doch die von Daniel Hasler laut­ stark geführte LFV-Abwehr ver­ richtete Schwerstarbeit und so ge­ hörte auch die nächste Grosschan­ ce, vor dem nun beinahe kollabie­ renden Publikum, wiederum Liechtenstein: Frick zauberte den Ball mit einem technischen Gusto- stück zu Matthias Beck, doch der, das 2:0 auf dem Fuss, verstolpert in aussichtsreichster Position. 
Roger Beck (rechts) konnte gleich bei seinem ersten Länderspieleinsatz ein Tor feiern. Nachdem der Druck der Haus­ herren nun stetig wuchs, fiel sechs Minuten vor der Halbzeit dann aber doch der Ausgleich, als Liech­ tensteins Torhüter Aco Stojkov zu Fall brachte und Sedloski den fälli­ gen Elfmeter verwandelte. Bei der einzigen noch nennens­ werten Aktion der LFV-Auswahl im ersten Durchgang köpfte Fabio D'Elia eine Flanke von Frick in die Hände des Heim-Goalies. Lahmes Spiel nach 2:1 Nach Wiederanpfiff dauerte die Liechtensteiner Gegenwehr genau fünf Minuten: Dann nützte Krestov eine Kopfvorlage von Stojkov, 
knallt den Ball zum 2:1 unhaltbar unter die Latte und liess damit die Kraftreserven der jungen Liechten­ steiner Mannschaft in den roten Bereich gleiten. Ohne zu glänzen bestimmte nun Mazedonien - in einem Spiel, bei dem über weite Phasen derTempo- vergleich mit einer Schnecke das Tier beleidigen würde - das Ge­ schehen bis zum Schlusspfiff. Liechtensteins Offensivabteilung half zwar immer wieder bei der Schadensbegrenzung mit - das ver­ dient Lob - doch nach vorne ging gar nichts mehr und der letzte Pass landete meist beim Gegner. Ledig­ lich Andreas Gerster, der über die 
gesamte Begegnung wegen seiner Abgeklärtheit herauszuheben ist, versuchte immer wieder Ordnung ins Spiel zu bringen. Immer deutlicher wurde das Feh­ len der verletzten und gesperrten Stammspieler sichtbar, ohne den eingesetzten Jungen einen Vorwurf zu machen. Sie bemühten sich red­ lich, mussten jedoch dem weit hö­ heren Rhythmus als in ihren sonsti­ gen Spielen Tribut zollen. Das 3:1 durch den besten maze­ donischen Akteur, Stojkov (81.), war nur noch die Draufgabe und stimmte wenigstens die unzufrie­ denen und pfeifenden Fans wieder einigermassen zufrieden. FREDERIC GIGON SCHWER VERLETZT Eine kühle Bierdose musste als Eis-Ersatz für den lädierten Kiefer von Fredörlc Gigon herhalten. SKOPJE - Schrecksekunde der 84. Minute: Frdddric Gigon steigt zu einem Kopfball-Duell und Ma­ zedoniens Mile Krestev schlägt dem Liechtensteiner Abwchrreck- en den Ellenbogen ins Gesicht. Gigon bleibt mit schmerzverzerr­ ter Mine liegen und wird sofort von Teamarzt Dr. Thomas Marte und Physiotherapeut Gerhard Metlagel auf dem Feld erstver­ sorgt. Nach einer kurzen Unter­ brechung zeigt Gigon Kämpfer- mcntalitüt und spielt die Partie zu Ende. Sofort nach dem Match fuhr 
Marte mit dem Teamspieler in ei­ nem Krankenwagen ins Spital. «Der uralte Rettungswagen war ein Erlebnis für sich», berichtete Gigon nach Mitternacht, wieder im Hotel angekommen. 50-Jahre Standard Doch was die beiden im Kran­ kenhaus erlebt haben, war weit dramatischer: «Die haben weniger Standard, als wir vor 50 Jahren», so Dr. Marte. Beim Röntgen wollten sie Gigon nicht einmal eine Strah- ienschutz-Schürze geben. Erst 
nach mehrmaliger Intervention von Marte wurde ihm zwar die Türe vor der Nase versperrt, doch dem Liechtensteiner wurde «wenigstens etwas 
Ähnliches» gebracht. Diagnose Kiefertnich Dach der Diagnose Kieferbruch war für Märte klar, dass dies höchstwahrscheinlich operiert werden muss, doch natürlich nicht in" Mazedonien. «Um die Schwellung, aber auch die Schmerzen etwas erträglicher zu machen, haben wir nach Eis zum Kühlen verlangt. Doch nicht ein­ mal dies war im Spital zu bekom­ men», informierte der Arzt kopf­ schüttelnd. Rettende Bierdose Diesmal hatte der mitgenomme­ ne Dolmetscher des mazedoni­ schen Fussball-Verbandes die hel­ fende Idee: Schnell ging er zur Krankenhaus-Kantine und konnte als einzig kaltes Getränk eine Bierdose auftreiben, die als Eis- Ersatz herhalten musste. Nach der Ankunft in der Heimat gings für Gigon gleich Richtung Spital, wo er sich voraussichtlich heute Abend einer Kieferoperation . unterziehen muss. Heinz Zöchbauer, Skopje
	        

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