SAMSTAG, 7. JUNI 2003 BLATT
I SPORT
10. KLEINSTAATENSPiELE IN MALTA
23 KLEI N STAATENSP I E LE Der erste Satzgewinn MALTA - Für einen Sieg reichte es den FL-Voileyballerinnen auch im vierten Spiel nicht, immerhin konnte gegen Lu xemburg Jedoch der erste Satzgewinn bejubelt werden. Zahlreiche Liechten steiner sorgten in der Halle für Riesen lärm. »Oliver Beck. Malt a Es war, als hätte man ein Ddjavu: Liechten steins Volleyballerin- nen begannen den ersten Satz gegen Lu xemburg genauso wie die meisten Durchgän ge
in den Spielen zu vor. Den Kampfes willen konnte man den Albrecht-Schützlingen in
keiner Weise ab sprechen, doch vermeidbare Fehler gepaart mit Pech und zaghaftem Angriffsspiel Hessen sie schnell in Rückstand kommen. Die Lu xemburgerinnen bauten den Vorsprung kon tinuierlich aus und sicherten sich den ersten Satz mit 13:25. Auch im zweiten Satz lag Liechtenstein schnell im Hintertreffen (4:12). Im Gegensatz zu Durchgang eins fan den die FL-Girls jedoch zurück in die Partie (10:14), Hessen die Gegnerinnen in der Fol ge aber wieder davonziehen und mussten auch diesen Satz mit 16:25 an Luxemburg abtreten. Als es im dritten Durchgang 2:5 für den Gegner stand, ging plötzlich ein Ruck durch das Team von Jürgen Albrecht. Die Liech tensteinerinnen glichen zum 5:5 aus und gin gen beim Stand von 7:6 sogar in Führung. Das Spiel wogte nun hin und her. Die FL- Volleyballerinnen legten eine unglaubliche Moral an den Tag. Zweimal konnten sie in der Folge einen Dreipunktc-Rückstand wie der aufholen, und man konnte es bis auf die obersten TribUnenreihe spüren, dass die Al- brccht-Schützlinge diesen Satz unbedingt gewinnen wollten. Beim Stand von 19:19 holte die FL-Truppe fünf Punkte in Serie und legte so den Grundstein für den 25:22-Satz- gewinn - den ersten an diesem Turnier. Liechtenstein konnten den Schwung aus dem dritten Satz mit in die Anfangsphase des vierten nehmen und führte schnell mit 6:2. Unverstiindlicherweise Hessen die Albrecht- Schützlinge in der Folge wieder nach, und Luxemburg konnte davonziehen. Mit 16:25 sicherten sich der Benelux-Staat den vierten Satz und somit den Sieg. Dennoch zeigten die FL-Girls teilweise tolles Volleyball und spielten enorm engagiert. Wenn sie ihr Po tenzial doch nur öfters abrufen könnten - so wie in Satz Nr. 3. Volleyhal l
- Zypern - Island Luxemburg - Liechtenstein
3:1(23:25. 25:13.28:26. 25:17) 3:1 (25:13. 25:16. 22:25. 25:16) Profi gegen Versicherungsmann MALTA - Mit dem 4: l-Sieg gegen Mitfavo rit Malta ist für das Liechtensteiner Squash- Herrenteam der Traum vom Gewinn der Goldmedaille schon fast in Erfüllung gegan gen (siehe Bericht auf Seite 21). Für grosses Aufsehen sorgte dabei die Partie auf der Po- siton 1 zwischen Marcel Rothmund und Mi ke Fiteni, einem australischen Profispieler, den Malta extra für die Kieinstaatenspiele kurzfristig engagiert hat. Rothmund spielte gross auf, kämpfte um jeden Ball und brach te das Kunststück fertig, Fiteni den ersten Satz abzunehmen. Dies war der erste Satz verlust des Australiers seit Turnierbeginn (Einzel- und Teambewerb). Dass der Austra lier die Begegnung schlussendlich mit 3:1 gewann, wurde danach fast bedeutungslos. «Ich habe mir fest vorgenommen, Fiteni ei nen Satz abzunehmen. Und nach Absprache mit Coach John Williams war uns klar, dass es der erste sein muss. Dementsprechend ha be ich die Taktik ausgerichtet - von Anfang an Vollgas bis zum Umfallen. Die Rechnung ist aufgegangen. Danach ist mir die Kraft ausgegangen, was aber verständlich ist. Er ist Profi und ich bin Versicherungsmann», so Marcel Rothmund mit einem Lächeln auf den Lippen. (rob)
Geschichte geschrieben Marxer und Frommelt holen die ersten zwei FL-Doppel-Siege an Kleinstaatenspielen MALTA - Mit dem Doppelbe- werb ging gestern die letzte Disziplin im Tischtennisturnier über die Bühne und erneut setz ten sich Dominik Marxer und Peter Frommelt mit ihrem fünf ten Platz hervorragend in Sze ne. Das FL-Duo sorgte mit sei nen Siegen über Andorra und San Marino für ein Novum: Es waren die ersten zwei Erfolge für ein liechtensteinisches Dop pel in der Geschichte der Klein staatenspiele. • Oliver Beck, Malt a " Gleich im ersten Spiel wartete mit Malta ein harter Brocken, der spä ter die Silbermedaille erringen soll te. Den ersten Satz konnten Domi nik Marxer und Peter Frommelt überraschend für sich entscheiden, in der Endabrechnung hatte das maltesische Duo dennoch mit 3:1 Sätzen die Nase vorn, allerdings waren alle Durchgänge hart um kämpft. Bereits im zweiten Spiel gegen das Doppel aus Andorra konnten Marxcr/Frommclt ihren ersten Sieg realisieren. Von einer Überra schung konnte man in diesem Zu sammenhang indes nicht sprechen, hallen die beiden FL-Tischlennis- cracks die beiden Andorraner doch schon in ihren Einzelpartien be zwungen. Das Resultat fiel denn mit 9:4,9:3 und 9:4 auch sehr deut lich aus. Das laut Coach Alexander Klein «beste Spiel» absolvierten Marxer und Frommelt gegen den späteren Bronzemcdaillen-Gewinner Zy pern. Für mehr als einen Satzge winn reichte es jedoch nicht. «Ge gen Zypern wie auch gegen Malta wäre vielleicht sogar noch mehr möglich gewesen, allerdings muss man das hohe Niveau aus dem einen gewonnen Satz während der ganzen Partie halten urid das ist gegen diese Profis sehr schwierig», meinte der
Dominik Marxer und Peter Frömmelt konnten sich gegen zwei Konkurrenten durchsetzen. deutsche Tischtennisexpertc. Gegen das spätere Gold-Doppel aus Island zogen sich die beiden FL-Tischtennis-Asse einmal"mehr achtbar aus der Affäre. Im ent scheidenden Moment agierten die beiden Nordländer allerdings etwas cleverer und auch mit dem nötigen
Glück, was schliesslich den Aus schlag zum 3:0-Sieg gab, auch wenn der isländische Erfolg bezo gen auf die Satzergebnisse 12:10, 11:8 und 11:9 äusserst knapp aus fiel. Grossen Kampfgeist legten Mar- xer/Frommclt gegen San Marino an den Tag. Das FL-Duo lag bereits mit 0:2 Sätzen und 4:8 Punkten im Rückstand, als es eine furiose Auf holjagd startete, und in .fünf Sätzen noch als Sieger vom Tisch ging. Mit einem abschliessenden Sieg in der letzten Partie gegen Luxem burg hätten die Liechtensteiner so gar Platz vier erobert. Der Gegner spielte jedoch äusserst geschickt und liess Marxer/Frommclt beim 3:0-Sieg keine Chance. «Ich bin hochzufriedcn. Wir ha ben die Medaillengewinner teil weise in arge Nöte gebracht. Domi nik und Peter haben sich in ihrem
ersten gemeinsamen Doppeleinsatz erstaunlich schnell gefunden und eingespielt. Das hätte ich nicht un bedingt erwartet», freute sich Coach Alexander Klein über die Leistung seiner beiden Schützlinge im
Doppelbewerb. Und auch die Gesamtbilanz des Trainers fällt durchaus positiv aus: «Beide haben im Doppel wie im Einzel teilweise sehr stark gespielt und sind an ihr Leistungsmaximum gegangen. Hätten wir im Teambewerb auch solche Leistungen erbracht, hätten wir zumindest an einer Medaille gekratzt. Da bin ich mir sicher.» Tischlcnni » Herren Doppel: Pclcr Frommclt/Dominik Marxer - Simon Gcrada/Waync Gcrada 1:3 (1:11. 7:11, 11:8. 6:11). Pclcr Frommclt/Dominik Manier - P. Courcol/1. Altaniba 3:0 (11:4, 11:3, 11:4). Peter Frommclt/Dominik Maner - K. Talavanov/O. Se ra fimov. 1:3 (11:9. 4:11. 3: 11, 6:11). Pctcr From mclt/Dominik - G. Stcphcnson/Mark Amason, 0:3 (10:12,9:11,8:11), A. StcfanclIi/R.Tcntoni-Pclcr Frommclt/Dominik Maner,'2:3 (13:11, 11:7, 10:12.6:11.3:11), Ciocu Trajan/Mikc Bast - Pctcr Frommclt/Dominik Maner. 3:0 (11:4,11:5. 11:7). «Tolle Gemeinschaft» Tischtennis-Coach Alexander Klein im Volksblatt-Interview MALTA - Die Tischtennis-Spieler sind an den Kleinstaatenspielen in Malta doch etwas abge sondert. Sie tragen ihre Spiele auf der Insel Gozo aus und ha ben mit den anderen Sportlern, die
auf der Hauptinsel ihre Wettkämpfe austragen, kaum Kontakt. Das Volksblatt liess es sich aber nicht nehmen, mach te einen Abstecher auf die be liebte Ferieninsel und unterhielt sich mit dem deutschen Coach Alexander Klein. «Robert Briistle, Goz o Volksblatt: Seit wann sind Sie Coach der Liechtensteiner Tisch tennis-Spieler? Alexander Klein: Im Sommer werden es zwei Jahre. PETER MACHT DAS BESTE DARAUS Wie kam es zu der Zusammenar beit? Wir haben uns eher zufällig in ei nem Trainingslager kennen gelernt. Ich war als Coach einer deutschen . Bundesliga-Mannschaft vor Ort und die Liechtensteiner waren
Tischtennis-Coach Alexander Klein ist mit seinen Schützlingen zufrieden. ebenfalls am trainieren. Da sind wir dann ins Gespräch gekommen. Betreuen Sie das FL-Team nur an Grossveranstaltungen? Grossteils. Ich war mit ihnen nun zweimal an der EM und jetzt an den Kleinstaatenspielen. Weiters
ist in Planung, dass ich mit ihnen zwei-, dreimal im Jahr ein Trai ningswochenende machen werde. Wie schützen Sie Ihre Schützlin ge Dominik Marxer und Peter Frömmelt hier an den Kleinstaa tenspielen ein?
Peter hat natürlich durch seine Behinderung einen grossen Nach teil. Er macht aber das Beste daraus und spielt grosstcils ganz oben an seiner Leistungsgrenze. So soll es sein. Er ist nicht umsonst die Num mer 1 der Weltrangliste der Oper- schenkelamputierten. Dominik ist für mich der beste Spieler in Liech tenstein, er spielt ja auch in der ersten Schweizer Liga. Leider wechseln bei ihm des Öfteren gute und schlechte Phasen ab. ES HERRSCHT EIN TOLLES KLIMA Wie sieht es innerhalb des Teams aus? Wir sind jetzt zwei Europameis terschaften und die Kleinstaaten spiele zusammen. Wenn ich da noch Philipp Pfeiffer, der leider nicht nach Malta mitkommen konnte, dazurechne, kann ich sa gen, dass wir zu einer sehr guten Gemeinschaft zusammengewach sen sind. Jeder unterstützt den an deren. Es herrscht ein wirklich tol les Klima. Wie lange bleiben Sie den Liech-
; tensteinern noch erhalten? Das ist nicht festgelegt.